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Geschrieben von Johanna3 am 08.08.2015, 19:43 Uhr

Weitere Kita-Streiks sind wahrscheinlich

http://www.stern.de/wirtschaft/kita-streiks--verdi-chef-frank-bsirske-droht-neue-arbeitsausstaende-an--schlichtung-gescheitert-6375922.html

Der Schlichterspruch wurde abgelehnt.

 
141 Antworten:

Re: Weitere Kita-Streiks sind wahrscheinlich

Antwort von wolke76 am 08.08.2015, 20:15 Uhr

Hab ich im Radio gehört. Da geht es pünktlich nach der Urlaubszeit wieder los, was?!

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Nerv!

Antwort von binesonnenschein am 08.08.2015, 21:03 Uhr

Ab Montag ist Eingewöhnung für unseren Jüngsten. Ich hab jetzt also 2 Kinder im Kindergarten... oder auch nicht.

Ich könnte schon wieder schreien!

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ist ja nicht so dass gerade erst 4 Wochen Streik rum sind... danach 2 Wochen Urlaub

Antwort von Larissa81 am 08.08.2015, 21:50 Uhr

und weinende kleine Kinder die nicht mehr gerne in die Kita gehen, sehr rücksichtsvoll

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Re: ist ja nicht so dass gerade erst 4 Wochen Streik rum sind... danach 2 Wochen Urlaub

Antwort von binesonnenschein am 08.08.2015, 22:19 Uhr

Hier: 4 Wochen Streik (nach einzelnen Warnstreiktagen - nicht zu vergessen!) und 3 (!) Wochen Kita-Urlaub.

Aber das nur nebenbei. Meine Kinder sind nicht am Weinen. Die haben den Streik gut mitgemacht. War für die sehr spannend wie wir Eltern zwischen Arbeit und Familie gegrätscht haben (ich kann jetzt Spagat!).

Ich gehe davon aus, dass quasi von Neuem begonnen wird. Also Verhandlungen und Warnstreiks. Ich hoffe es kommt nicht zum Äußersten und es wird nochmal unbefristet gestreikt. Und wenn, dann würde ich mir wünschen, dass es über die Herbstferien wäre, denn da wollte ich eh Urlaub nehmen.

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Ich kann die Erzieher gut verstehen, auch wenn ich mir nun viele Feinde mache -

Antwort von Ellert am 08.08.2015, 23:22 Uhr

seit ich weiss unter welche Bedingungen die heutzutage eingestellt und bezahlt werden.
Die Arbeitgeber sollte da dringend mal nachdenken

dagmar

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Re: Ich kann die Erzieher gut verstehen, auch wenn ich mir nun viele Feinde mache -

Antwort von leonessa am 09.08.2015, 0:09 Uhr

Ja - das ist in VIELEN sozialen Berufen so - leider! Außerdem üben diese Berufe viele Frauen aus, die auch bereit sind, für "weniger" zu arbeiten - leider immer noch!

LG, Leonessa

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Re: Ich kann die Erzieher gut verstehen, auch wenn ich mir nun viele Feinde mache -

Antwort von Steffi528 am 09.08.2015, 7:36 Uhr

Jepp, schliesse mich da an, auch wenn es für mich dann wieder eine extrem stressige Zeit wird, obwohl ich keine Kindergartenkinder mehr habe.

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Re: Ich kann die Erzieher gut verstehen, auch wenn ich mir nun viele Feinde mache -

Antwort von Leena am 09.08.2015, 8:13 Uhr

Ja, das schon - auch wenn ich es potentiell ein bisschen inkonsequent finde, sich erst zu diesen Bedingungen einstellen zu lassen und dann langfristig zu streiken. Und der Streik geht zu Lasten der Kinder und der Eltern, die Arbeitgeber stört er sehr viel weniger. Zumal viele in Verbunden sind und allein gar nichts entscheiden können.

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Re: Inkonsequent

Antwort von Betula am 09.08.2015, 8:50 Uhr

Du findest es inkonsequent sich einen Beruf auszusuchen der schlecht bezahlt wird und dann für bessere Bedingungen zu kämpfen?

So sehen das leider inzwischen viele. Viele Einrichtungen finden keine Erzieherinnen mehr. Es wurde diskutiert, Hebammen oder Krankenscho western einzustellen um den Personalmangel zu beheben.

Es werden überall Krippen aus dem Boden gestampft aber es gibt nicht mehr genug Deppen, die für 1200 €im Monat Anfangsgehalt 16 Kleinkinder gleichzeitig, selbstverständlich alle noch nicht sauber, zu betreuen. Kranke Kinder zu versorgen, denn die bleiben krank natürlich nicht daheim bzw nur wenn sie sehr krank sind, dazwischen irgendwie noch Portfolio machen,Entwicklungsgesprache vorbereiten,Protokolle schreiben, Essen vorbereiten, sauber machen, Teamsitzungen besuchen, Fortbildungen besuchen, Eingewöhnungen machen, Aufnahmegespräche führen, Tür und Angel Gespräche mit den Eltern führen, Praktikanten betreuen, sichmanchmal mit unfreundlichen Eltern plagen.Manchmal gehört auch dazu mit dem Jugendamt zu arbeiten Berichte zu Schreiben für Ärzte, Frühförderung etc.
Ach ja, ich kenne eine Einrichtung wo nur alle zwei Tage geputzt wird. Rate mal,wer an den Tagen sauber macht, an denen keine Putzfirma kommt.....

Alles das muss natürlich laufen Während 15 Kleinkinder betreut werden,natürlich alle noch nicht Sauber und einige krank. Und natürlich muss man auf alle Kinder pädagogisch korrekt eingehen,muss gute Nerven haben, liebevoll sein, denn die Kinder gehen einfach vor.

Aber wenn man ja so blöd und inkonsequent ist und sich diesen Beruf ausgesucht hat, ist man ja selber Schuld.

Weißt Du was ich vorgestern zu einer Praktikantin gesagt habe? :Augen auf bei der Berufswahl "Sie sah mich nur groß an.

Bei uns sind gerade 8kollegen schwanger. Weißt Du, wieviele ersetzt wurden? drei.Es gibt nämlich einen Erziehermangel, es sind ja auch nicht alle Menschen inkonsequent. Wir sind eine Einrichtung mit wechselnden Arbeitszeiten, haben 12 Std.geöffnet. Das will niemand machen. Die Bewerber gehen lieber woanders hin,in eine schöne kleine Einrichtung.

Die sind konsequent.

AUGEN AUF BEI DER BERUFSWAHL!Für unsere Gesellschaft ist es wichtiger Banken zu retten als die,die unsere Kinder, Alten und Kranken betreuen, wert zu schätzen und gut zu bezahlen. Und wenn man diese Berufe macht heißt es, selber Schuld,wieso hat man denn den Beruf gewählt......

Ich habe vor 17 Jahren angefangen. Ich kann nur sagen dass damals die Anforderungen nicht annähernd so hoch waren wie heute. Und heute würde ich diesen Beruf nicht mehr wählen. Und wenn es immer heißt Erzieher hätten 2500 €brutto kann ich nur fragen"Wo? Ich will auch 2500€brutto "

Ist das in Bayern? Oder Hintertupfing? Bei uns gibt es das jedenfalls nicht.......

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Das ist das Nr. 1 Totschlagargument!

Antwort von binesonnenschein am 09.08.2015, 8:51 Uhr

Wenn ich mich über die Streiks aufrege kommt immer: "Denkst du nicht an die armen Erzieher und wie wenig sie verdienen?" Sorry, mein Mitleid hält sich in Grenzen, denn Erzieher haben diesen Beruf wohl kaum wegen des Geldes ergriffen und sie sollten doch wissen wie die Verdienstmöglichkeiten sind.

Aber von mir aus können Erzieher gerne das doppelte verdienen. Jeder kann doppelt so viel verdienen. Ich selbst würde gerne doppelt so viel verdienen! Ist halt nur unrealistisch.

Und jetzt darf man mich gerne unsozial nennen, aber die Streiks regen mich uff - ich will bitte wieder Normalität und Stabilität in meinem fragilen Familiengebilde. Die Kita soll mich als Mutter doch darin unterstützen, dass ich arbeiten gehen kann. Das läuft aber so nicht!

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Re: Inkonsequent

Antwort von shinead am 09.08.2015, 9:21 Uhr

Hier verdienen Erzieherinnen nach ein paar Berufsjahren 2.500 brutto.... (Hessen).

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Re: Inkonsequent

Antwort von peta am 09.08.2015, 9:25 Uhr

Die Arbeitsbedingungen haben sich aber seit der Berufswahl erheblich verändert! Als ich anfing, habe ich Kinder von 3-6 Jahren betreut und gefördert. Jetzt bin ich stundenlang damit beschäftigt, alles schriftlich zu dokumentieren und Förderpläne zu schreiben.
Ausserdem U3 Betreuung, Sprachförderung (hat man natürlich schon immer gemacht, aber nicht bei so vielen Kindern und zwar auch viele, die nur mit der deutschen Sprache aufwachsen ). Die Kinder bleiben den ganzen Tag, so dass alle Vorbereitung und alles schriftliche nebenbei gemacht werden oder eine Kollegin ist allein in der Gruppe. Dienstbesprechung nach der Abholzeit bis 19 Uhr, Überstundenabbau geht dann zu Lasten der Kinder und der Kollegin.
Das Aufgabenfeld hat sich sehr verändert, die Eingruppierung nicht.

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Re: Das ist auch ein Totschlagargument!

Antwort von IngeA am 09.08.2015, 9:32 Uhr

Sollen die Erzieher doch froh sein, dass sie einen so ausfüllenden und für die Gesellschaft wichtigen Job haben. Das muss doch reichen, wer braucht schon was zum Essen?
Mach doch mal den Politikern diesen Vorschlag. Die führen das ganze Land, haben damit eine wichtige gesellschaftliche Funktion. Das muss sie doch so ausfüllen, dass sie mit dem Gehalt einer Erzieherin zufrieden sein sollten. Andernfalls hätten sie diese Laufbahn ja nur wegen des Geldes eingeschlagen.

LG Inge

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Re: Inkonsequent

Antwort von Leena am 09.08.2015, 9:34 Uhr

Meine Tochter hat ihr erstes Schülerpraktikum hier im kirchlichen Kindergarten gemacht, und sie sagt ganz klar, wenn die Bezahlung anders wäre, würde sie gerne Erzieherin werden - unter diesen Bedingungen aber definitiv nicht. (Das zweite Praktikum hat sie dann in einer Werbe- und Eventagentur gemacht - da fand sie die Arbeitsbedingungen absolut familienunfreundlich, wenn man regelmäßig damit rechnen muss, dass der Chef abends um 10 h anruft und sagt, los, schwingen Sie sich an den Rechner, ich brauch bis morgen früh das und das und das!, und jede Menge andere Beispiele in diese Richtung.)

Nein, ganz im Ernst, ich finde das Verhalten, sich erst zu den bekannten Konditionen einstellen zu lassen und dann langfristig zu streiken tatsächlich ähnlich konsequent wie Frauen, die einen Mann heiraten, der klar sagt, er will keine Kinder, und die sich dann den Rest ihrer Ehe darüber beschweren, dass er immer noch keine Kinder will. Wobei ich glaube, dass Ehemann da potentiell noch eher umdenken als Arbeitgeber.

"Die Anforderungen waren damals nicht annähernd so hoch wie heute."

Ähm, ja. Aber jetzt nenn mir mal bitte ein paar Berufe, bei denen das anders ist! Als ich im Finanzamt angefangen habe, musste der Bearbeiter im Bezirk wirklich nur die eingehenden Steuererklärungen bearbeiten und die eingehende Post, soweit er dafür zuständig war. Für die Datenerfassung gab es Personal. Für die "veranlagungsbegleitenden Tätigkeiten" gab es Personal. Und die Anzahl der "Steuersignale" war noch überschaubar, man "kannte" großteils seine "Leute". Und heute? Die Datenerfassung wurde längst abgeschafft (was an und für sich durchaus Vorteile hat, Fehlerreduzierung etc.). Ein Großteil der Buchungen, die früher von der Finanzkasse gemacht wurden, läuft heute im Bezirk. Der Anteil der "veranlagungsbegleitenden Tätigkeiten", für die es früher Zusatzkräfte gab, läuft heute im Veranlagungsbezirk selbst. D.h. pro "Signal" ist es wesentlich mehr Arbeit. Und noch dazu hat man ungefähr 3 Mal soviele "Steuersignale" wie vor rund 20 Jahren. Die Anforderungen sind bei uns also definitiv auch "damals nicht annähernd so hoch wie heute". Und, möchtest Du raten, wie es finanziell aussieht..? Die Gehaltserhöhungen, wie es in den letzten 20 Jahren gab, reichen doch nicht einmal für den Inflationsausgleich aus. Man verdient also faktisch weniger bei definitiv mehr und umfangreicherer Arbeit. Und ich glaube nicht, dass das nur für Erzieher und Finanzbeamte gilt.

Ich kann verstehen, dass die zuständigen Gewerkschaften bei Erziehern für bessere Arbeitsbedingungen kämpft. Wobei dann immer noch die Frage wäre, muss das mehr Geld für den einzelnen Beschäftigten sein, und könnten es auch bessere Arbeitsbedingungen an sich sein - egal. Aber ich verstehe nicht, dass man diesen Kampf durch langfristige Arbeitsniederlegungen führt. Zumal diese Streiks die betroffenen Kinder und ihre Eltern trifft. Sehr viel mehr als den Bürgermeister vor Ort und die anderen Mitarbeiter der zuständigen Kommunalverwaltung. Zumal der einzelne Bürgermeister gar nicht mit der einzelnen Erzieherin oder der Einrichtung die Arbeitsbedingungen separat verhandelt. D.h. der Bürgermeister kann sich auch nicht einfach hinstellen und sagen, okay, ich zahle jetzt mal allen Erziehern 10% mehr. Mal ganz abgesehen davon, dass das Geld für so eine Gehaltserhöhung tatsächlich nicht da ist.

Ich finde, die gewählten Mittel dieses Arbeitskampfes falsch.

(Dass Erzieherinnen gut bezahlt gewesen wären, war vor 20 Jahren übrigens auch nicht der Fall, oder? Ja, die Arbeitsbedingungen waren andere. Aber das gilt nicht nur für Erzieher.)

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Re: Inkonsequent

Antwort von binesonnenschein am 09.08.2015, 9:38 Uhr

Ich kenne aber nur Berufe, wo die Anforderungen nicht synchron mit dem Gehalt gestiegen sind. Auch in meinem Job hat sich in den letzten 15 Jahren viel getan. Damals hatte ich noch nicht so viel Verantwortung wie heute. Das ist ein allgemeines Phänomen, würde ich sagen. Es gibt also wenig Geld, aber wenigstens gibt es hier noch Arbeit.

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Re: Das ist auch ein Totschlagargument!

Antwort von shinead am 09.08.2015, 9:39 Uhr

Dummerweise sind viele Arbeitgeber (Kommunen) Pleite. Woher soll denn das Geld kommen, das mehr bezahlt wird?
Das Ende vom Lied wären Die Schließung von Einrichtungen und die Entlassung der Erzieher. Wäre das besser?

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Re: Das ist auch ein Totschlagargument!

Antwort von binesonnenschein am 09.08.2015, 9:41 Uhr

Wir können uns jetzt noch stundenlang mit Totschlagargumenten bewerfen. So siehts aus! Den Job eines Politikers wollte ich nicht haben, ehrlich gesagt. 24 Stunden im Dienst, ständig in der Öffentlichkeit angefeindet. Ich finde die verdienen zurecht so viel. Und es sind vergleichsweise wenige. Guck lieber mal bei den Managern von größeren Unternehmen.

Warum bist du denn nicht Politiker oder Manager geworden, wenns dir ums Geld geht?

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Re: Das ist auch ein Totschlagargument!

Antwort von IngeA am 09.08.2015, 9:53 Uhr

"Warum bist du denn nicht Politiker oder Manager geworden, wenns dir ums Geld geht?"

Nein, es geht mir nicht nur ums Geld. Ich bin übrigens auch keine Erzieherin ich habe einen anderen ziemlich schlecht bezahlten Job, der mir aber Spaß macht und für mich, was die Arbeitszeiten anlangt einige Vorteile bietet.
Poliker und Manager wär definitiv auch nicht "mein Job". Das ist aber bei fast jedem Job so, dass den nicht jeder machen kann oder möchte.
Ich habe weder die Neigungen noch die Fähigkeiten, die man als Mananger oder Politiker braucht.
Und es gibt sicher viele, die nie Erzieher werden wollten, selbst wenn sie dafür super bezahlt würden.

Es gibt in Deutschland Streikrecht, warum sollen es die Erzieher nicht nutzen? Gerade momentan können sie ev. tatsächlich etwas Druck ausüben, weil es eben viel zu wenige Erzieher gibt, weil das zu wenige machen möchten, genau wie Krankenschwester oder Altenpflegerin. Schlechte Bezahlung, stressiger Job. Und gleichzeitig werden immer mehr Einrichtungen gebaut, egal ob Kindertagesstättn oder Altenheime, weil der Bedarf da ist. Nur das Personal fehlt dummerweise trotzdem und SO werden sie es auch nicht bekommen.

LG Inge

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Re:Aber Leena

Antwort von Betula am 09.08.2015, 10:16 Uhr

Bist Du wirklich der Auffassung dass man selber Schuld ist und kein Recht hat, für bessere Bedingungen zu kämpfen? Und ich sage noch was:In einem Land, das Milliarden ausgibt um marode Banken und Staaten zu retten.Einem Land, in dem Politiker, die 9000 €netto monatlich hatten,meinen, sie bräuchten um die 1000 €monatlich mehr (die haben das ratz fatz umgesetzt, es gab kaum Proteste dagegen) in einem Land in dem Milliarden für schrottreife Waffensysteme ausgegeben werden, nehme ich niemanden für voll der mir sagt es sei nicht genug Geld da um Kinder ordentlich betreuen zu lassen, um Erzieher, Altenpfleger oder Krankenschwestern anständig zu bezahlen.

Ich finde es zynisch zu sagen :die sind selber Schuld wenn sie einen solchen Beruf ergreifen..

Das ist einfach nicht in Ordnung. Seltsam, dass die Erzieher jetzt die "bösen "sind. Irgendwas läuft doch hier falsch....

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Re: Inkonsequent

Antwort von Johanna3 am 09.08.2015, 10:21 Uhr

Es wäre witzlos für mehr Personal zu kämpfen. Der Markt ist leergefegt. Und bei DEM Gehalt werden viele an dem Beruf interessierte vergrault.

Inkonsequent finde ich es nicht, einen Beruf mit Streikrecht zu wählen und von diesem auch Gebrauch zu machen.

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Re: Das ist auch ein Totschlagargument!

Antwort von binesonnenschein am 09.08.2015, 10:51 Uhr

Aber ich darf trotzdem Streiks kacke finden. Und dass mein Sohn wahrscheinlich eine unzureichende Eingewöhnung haben wird, unterbrochen von Streiktagen, hin und hergeschoben zwischen verschiedenen Betreuungsstellen weil meinem AG scheißegal ist wie ich meine Kinder betreut kriege, Hauptsache ich komme zur Arbeit.

Und wir bezahlen ab dem 1.8. stolze 328€ pro Monat für unseren Sohn. Dann sollten wor wenigstens dieses Geld nicht zahlen müssen, wenn schon nicht betreut wird. Aber nein, wir bezahlen doppelt, wenn unsere Tamu die Betreuung übernehmen muss. Dann brauche ich eigentlich gar nicht mehr arbeiten gehen.

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Nicht ganz, Betula...

Antwort von Leena am 09.08.2015, 10:58 Uhr

Ja, ich finde, zum Teil ist man vielleicht nicht "selber schuld", aber man ist zumindest sehenden Auges gewisse Konditionen eingegangen. Und - ja, ich finde schon, dass man das Recht hat, sich für bessere Arbeitsbedingungen zu engagieren. Aber ich halte die langfristige Arbeitsniederlegung für die Wahl der falschen "Waffe" im Arbeits"kampf". Man trifft meines Erachtens vor allem die Kinder ("warum darf ich nicht mehr in meinen Kindergarten? Hab ich was falsch gemacht?" - so die Schiene) und die Eltern und der Druck, der bei den "Entscheidungsträgern" auf AG-Seite ankommt, reicht nicht, um etwas zu bewegen. Ja, es kommt Druck an, auch auf AG-Seite, aber nicht wirklich bei denen, die es in der Hand hätten, etwas zu ändern! Zumal ich es unrealistisch finde, Missstände, die sich über 20 Jahre entwickelt haben, quasi "auf einen Schlag" radikal refomieren zu wollen - ich sehe schlicht nicht, dass das machbar wäre.

Was die "Gehaltserhöhung" der Politiker betrifft - zum einen ist es wesentlich billiger, 631 Bundestagsabgeordneten zum 01.01.15 jeweils 415 € zu erhöhen (Gesamtkosten rd. 3,1 Mio. € im Jahr), als ca. 240.000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungswesen mehrere Tarifstufen höher einzugruppieren, was einer Gehaltserhöhung von ca. 10% entspräche und Gesamtkosten von rd. oder 1,2 Milliarden € pro Jahr mit sich brächte.

Zum anderen - es stimmt doch offenbar nicht, nach allen Zahlen, die ich finde, dass "Poliker, die 9000 € netto monatlich hatten,meinen, sie bräuchten um die 1000 €monatlich mehr (die haben das ratz fatz umgesetzt, es gab kaum Proteste dagegen)". Von Januar 2013 mit 8.252 € wurden die steuerpflichtigen Diäten in zwei Schritten bis Januar 2016 auf 9.082 € erhöht. Das sind keine 1.000 € monatlich mehr, das sind erst recht keine 10.000 € netto monatlich (auch nicht, wenn man die steuerfreien Entschädigungen mitberücksichtigt, schließlich sind das erst recht keine Netto-Beträge), und "ratz-fatz" war da auch nichts.

Außerdem finde ich es nicht unangemessen, wenn ein Bundestagsabgeordneter eine Gehaltserhöhung bekommt. Tatsache ist doch, dass ein Bundestagsabgeordneter längst nicht annähernd so gut verdient wie ein mittlerer Manager in einem großen Konzern. Wenn wir gute Politiker wollen, die außer Sprücheklopfen auch ein bisschen was von der Sache verstehen, nicht aus Ahnungslosigkeit alles Lobbyisten überlassen müssen etc.pp., dann müssen wir diesen Leuten auch eine Bezahlung bieten, die nicht zu uninteressant ist. Die Bezüge der Bundestagsabgeordneten orientieren sich an den Bezügen von "einfachen Richter bei einem obersten Gerichtshof des Bundes". Und, ganz im Ernst - wirklich "gut" verdienen die nicht.

Klar, man kann sehr gut darüber diskutieren, ob ein einzelner Manager wirklich 16 Mio. € im Jahr "verdient", wobei das in Deutschland schon die absolute Ausnahme ist und Deutschland im internationalen Vergleich da sehr schlecht bezahlt. Man kann sicher diskutieren, ob ein einzelner Manager jährlich über 1 Mio. € "wert" ist, während eine Erzieherin als Einstiegsgehalt bei Vollzeit noch nicht einmal 20.000 € brutto bekommt. Aber das ist wiederum eine andere Diskussion.

Hier, was die Abgeordnetenbezüge betrifft, lies doch mal beim Bundestag selber nach (http://www.bundestag.de/bundestag/abgeordnete18/mdb_diaeten):

Abgeordnete werden nicht wie Arbeitnehmer oder Beamte bezahlt, sondern sind Inhaber eines öffentlichen Amtes. Dieses Amt sollte jeder unabhängig von seiner individuellen Lebenssituation ausüben können..

Das meist als Hauptberuf wahrgenommene Amt des Parlamentariers muss finanziell so ausgestattet sein, dass es für alle offen steht: sowohl für bisher abhängig Beschäftigte als auch für Selbstständige oder Freiberufler. ... Es sollte auch für Besserverdienende nicht mit zu großen Verlusten verbunden sein, sich für das Amt als Abgeordneter zu bewerben.

Die Entschädigung muss für alle Abgeordneten gleich sein, ihre Unabhängigkeit sichern und eine Lebensführung gestatten, "die der Bedeutung des Amtes angemessen ist" (BVerfG-Urteil von 1975).

Grundsätzlich gilt, dass alle gewählten Abgeordneten in der Lage sein sollen, effektiv ihre vielseitigen Aufgaben zu erfüllen. Zur Entschädigung kommt deshalb eine so genannte Amtsausstattung hinzu. Davon müssen alle Ausgaben bestritten werden, die zur Ausübung des Mandates anfallen: vom Wahlkreisbüro über den zweiten Wohnsitz in Berlin bis hin zum Büromaterial. ...

Das Grundgesetz bestimmt, dass Abgeordnete einen
Anspruch auf eine angemessene, ihre Unabhängigkeit sichernde
Entschädigung haben. Der Betrag der Entschädigung muss der Bedeutung des besonderen Amts des Abgeordneten und der damit verbundenen Verantwortung und Belastung gerecht werden. Außerdem muss er auch den Rang berücksichtigen, der dem Mandat im Verfassungsgefüge zuteil wird. .. Dem wird Rechnung getragen, indem man "als Orientierungsgröße für die Entschädigung der Abgeordneten die Bezüge solcher Amtsinhaber wählte, die einer mit den Abgeordneten vergleichbaren Verantwortung und Belastung unterliegen" - das sind "die einfachen Richter bei einem obersten Gerichtshof des Bundes" als Bezugsgröße. .. Die Jahresbezüge dieser Personengruppe wurden bisher nicht erreicht. "Die Abgeordnetenentschädigung beträgt seit dem 1. Juli 2014 monatlich 8.667 €. Ab dem 1. Januar 2015 wird sie 9.082 € betragen."

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Re: Inkonsequent

Antwort von Leena am 09.08.2015, 11:01 Uhr

Und es ist total witzig, für eine durchschnittliche Gehaltserhöhung um rd. 10% für rd. 240.000 Erzieherinnen und Erzieher in kommunalen Einrichtungen mit Gesamtkosten von rd. 1,2 Milliarden € pro Jahr per langfristigem Streik zu kämpfen...

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Re: Das ist auch ein Totschlagargument!

Antwort von Muts am 09.08.2015, 11:07 Uhr

Ich bin selbst Erzieherin ( momentan als Integrationskraft) und viele meiner fest angestellten Kolleginnen sind nebenbei noch in der Gastronomie tätig, damit das Geld reicht.
Ich bin hin und her gerissen- zum Einen sehe ich, was die Kolleginnen alles leisten müssen und wie selten die Stellen mit 100% angeboten werden (hier in der Gegend oft nur die Leiterin einer Einrichtung). Da dürfte ruhig ordentlich mehr bezahlt werden.
Aber ich fürchte, wenn die Erzieher besser bezahlt werden müssen, dann wird der Stellenumfang noch kleiner und man füllt die fehlende Arbeitskraft noch mehr mit "billigen" Praktikanten und FSJ- lern.

LG Muts

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Re: Inkonsequent

Antwort von Johanna3 am 09.08.2015, 11:38 Uhr

Witzig nicht aber gerechtfertigt. Und die 10% sind auch verhandelbar. Was von den Schlichter vorgeschlagen wurde, konnte man jedoch durchaus als Witz betrachten.

Ich würde gerne die Berufsgruppe kennenlernen die sagt: "Ach Chef, wir wussten, dass das Gehalt hier nicht so hoch ist. Aber weil wir so freundliche Menschen sind und die Arbeit uns so viel Spaß macht, sind wir bereit in erster Linie aus Herzensgüte zu arbeiten."

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Re: Inkonsequent

Antwort von Johanna3 am 09.08.2015, 11:38 Uhr

Witzig nicht aber gerechtfertigt. Und die 10% sind auch verhandelbar. Was von den Schlichter vorgeschlagen wurde, konnte man jedoch durchaus als Witz betrachten.

Ich würde gerne die Berufsgruppe kennenlernen die sagt: "Ach Chef, wir wussten, dass das Gehalt hier nicht so hoch ist. Aber weil wir so freundliche Menschen sind und die Arbeit uns so viel Spaß macht, sind wir bereit in erster Linie aus Herzensgüte zu arbeiten."

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Re: Nicht ganz, Betula...

Antwort von Johanna3 am 09.08.2015, 11:41 Uhr

Die falsche Waffe im Arbeitskampf? Welches wäre dann die richtige Waffe?

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wie kommst du auf 1200 Betula, Einstiegsgehalt ist 2590 brutto

Antwort von Milia80 am 09.08.2015, 11:44 Uhr

im TVöD kann man nachlesen und als Berufsanfänger! bei 39 Stunden und 30 Tagen Urlaub finde ich das so schlecht nicht.
Und die privaten die jetzt weniger zahlen werden sich sicher auch nach dem Streik nicht dem ÖD anschließen.

Und in dem Fall wusste der Berufsanfänger auf was er sich eingelassen hat im Gegensatz zu den heute 40-5 Jährigen die ja damals sicher noch einen recht lauen Job hatten im Vergleich zu heute.
Da gab es bei uns nämlich noch keine Kitas, die Kinder waren alle trocken.

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@peta bekommst du für die Sprachförderung nicht extra Geld?

Antwort von Milia80 am 09.08.2015, 11:46 Uhr

Ich kenne das so wenn man diese Fortbildung hat (die bezahlt wird und als Arbeitszeit gilt) wird das auch extra vergütet und das nicht mal schlecht...

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da schließe ich mich Bine an

Antwort von Milia80 am 09.08.2015, 11:47 Uhr

die Anforderungen steigen überall und der Lohn leider nicht...

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Re: Das ist auch ein Totschlagargument!

Antwort von Johanna3 am 09.08.2015, 11:47 Uhr

Natürlich darfst du das. Und du solltest das Geld für die Streikzeit zurückfordern. Es sind doch einige Kommunen eingeknickt und zahlen die Beiträge zurück. Das würde ich zumindest versuchen.

Ich finde es sch....., dass die Arbeitgeberseite kein verhandlungsfähiges Angebot vorlegt.

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Re: Das ist auch ein Totschlagargument!

Antwort von Johanna3 am 09.08.2015, 11:47 Uhr

Natürlich darfst du das. Und du solltest das Geld für die Streikzeit zurückfordern. Es sind doch einige Kommunen eingeknickt und zahlen die Beiträge zurück. Das würde ich zumindest versuchen.

Ich finde es sch....., dass die Arbeitgeberseite kein verhandlungsfähiges Angebot vorlegt.

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Betula natürlich ist man selber "Schuld"

Antwort von Milia80 am 09.08.2015, 11:53 Uhr

und damit schließe ich mich mit ein.
Niemand hat mich gezwungen meinen Beruf zu wählen, das habe ich selber getan und hätte ich die finanziellen Mittel würde ich einen neuen erlernen.
Schön doof dass ich damals so naiv war zu denken das reicht.

Da gibt es gar nichts dran zu rütteln, ich kann keinen Beruf wählen und mich 5 J später beklagen dass man so wenig verdient, schlechte Arbeitszeiten hat o.ä. Man kann für bessere Bedingungen kämpfen aber dennoch ist man irgendwie selber Schuld. Und ehrlich gesagt möchte ich nicht mit meinem normal noch deutlich weniger als Erzieher Gehalt eure oder eben vom Sonst wem die Erhöhung finanzieren wenn das dabei raus käme , sorry.

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Re: wie kommst du auf 1200 Betula, Einstiegsgehalt ist 2590 brutto

Antwort von Johanna3 am 09.08.2015, 11:55 Uhr

Ich habe zu einem privaten Träger gewechselt und verdiene nun mehr. Da zahlen Eltern allerdings mehr als sonst so üblich.

Was in den Tabellen oft vergessen wird zu erwähnen: Es wird beim Gehalt immer das Bundesland genannt, wo noch am "besten" bezahlt wird. Dabei gibt es da Unterschiede.

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Re: Das ist auch ein Totschlagargument!

Antwort von binesonnenschein am 09.08.2015, 11:56 Uhr

Haben wir beim letzten Mal frühzeitig gemacht und ein nettes Ablehnungsschreiben bekommen. Aber die Stadt ist dann letztendlich doch "eingeknickt" weil die ganzen umgebenden Gemeinden gleich verkündet haben, das Geld zurückzahlen zu wollen. Tatsächlich wurden die 4 Wochen dann mit dem Juli verrechnet.

Obs beim nächsten Mal auch so läuft kann man nur hoffen. Das Geld für die Tamu (gleich 2x weil 2 Kinder!) bekommen wir aber nicht wieder! Evtl. steuert unser AG was bei, das ist aber auch nicht sicher.

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Re: @peta bekommst du für die Sprachförderung nicht extra Geld?

Antwort von Johanna3 am 09.08.2015, 12:02 Uhr

Ich kenne die aktuellen Zahlen nicht. Vor drei Jahren bekam man hier (trotz finanzierter Fortbildung) so viel , ich meine wenig dafür, dass es nicht einmal dem heutigen Mindestlohn entsprach.

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Re: Weitere Kita-Streiks sind wahrscheinlich

Antwort von Betula am 09.08.2015, 12:07 Uhr

Gut. Wenn das alles so ist dann müssen sich die Eltern einfach damit abfinden dass überall Erziehermangel herrscht, dass ihre Kinder keine optimale Betreuung erhalten und dass der Beruf immer unattraktiver Wird.dann haben die Eltern und die Kinder halt einfach Pech.

Und ja,die guten Abgeordneten sind natürlich vollkommen im Recht wenn sie sich ihre Bezüge erhöhen. Sie haben ja einen verantwortungsvollen Beruf. Die Sozialberufler sollen sich mal hier nicht so dranstellen.

Ich möchte nur gerne daran erinnern dass es eure Kinder sind, die von den Erziehern betreut werden.Das wichtigste und wertvollste, was man hat.Und ihr werdet irgendwann vielleicht ins Altersheim kommen, später, und dort von unterbezahlten Altenpflegern betreut werden die so dumm waren,diesen Beruf gewählt zu haben.

Hauptsache die Kinder und die Alten sind irgendwo unter. Niemand soll sich gefälligst beschweren und wenn.Dumm gelaufen, hätten besser früher gedacht "Augen auf bei der Berufswahl..... "

Wir können, Gott bewahre, nicht jetzt für so einen Scheiß mehr Geld ausgeben. Wir brauchen das Geld ja für wichtigere Dinge.

Wenn ich nicht erstens zu alt wäre und zweitens nicht so sehr an unseren Kindern hängen würde, die ich sehr mag,denen ich eine gute Erzieherin sein möchte, würde ich kündigen. Viele meiner Kolleginnen sind in den letzten Jahren gegangen,haben sich selbstständig gemacht, sind zu Hause geblieben.

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Re: Weitere Kita-Streiks sind wahrscheinlich

Antwort von binesonnenschein am 09.08.2015, 12:16 Uhr

Wie schon gesagt, ich bin für mehr Gehalt, mehr Erzieher, weniger Überstunden, bessere Ausstattung, kleinere Gruppen, Plätze für alle, 24h Betreuung, Englisch/Chinesch Native Speaker in jeder Gruppe, super Essen vom Sternekoch und ein Pony für jedes Kind.

Das ist aber unrealistisch!

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Re: @peta bekommst du für die Sprachförderung nicht extra Geld?

Antwort von Milia80 am 09.08.2015, 12:17 Uhr

ich spreche vom ÖD bzw den Kirchlichen, mit privaten habe ich gar keine Ahnung.

Ich fände es schon gut ich würde mal mehr Urlaub bekommen (als Anfänger gab es 26 Tage :-( )oder die Fobi bezahlt oder wenigstens als Freizeitausgleich aber ich muss dafür Urlaub nehmen und sie selber bezahlen und mehr Geld springt leider trotzdem nicht bei raus.

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Betula

Antwort von Milia80 am 09.08.2015, 12:24 Uhr

du fühlst dich immer persönlich angegriffen, ich habe MICH mit eingeschlossen.
Ja ich war so blöd und ja ich bin es SELBER schuld dass ich einen Beruf gewählt habe als Geringverdiener. Dazu noch jede Fobi in der Freizeit machen muss UND es selber zahlen muss und es meist doch nicht mehr Lohn gibt.

Und auch ich würde mir in vielen Fällen bessere Versorgung wünschen, vielleicht fragst du mal die Ärzte in den Krankenhäusern...
Für die Krankenpfleger, die Altenpfleger, die Erzieher, Die MFAs, die Frisösen usw.

Wünschen kann man sich viel. Und vergiss nicht dass ja auch schon der Urlaub angehoben wurde und manchmal hätte ich gerne mal eine Liste über sämtliche Berufe in dem man objektiv verfolgen kann welcher Berufsstand schon welche Verbesserungen in welchem Zeitraum hatte (natürlich Prozentual, Urlaubsmäßig, wöchentliche Arbeitszeit) und ich glaube die Erzieher würden so schlecht nicht abschneiden.

Ich schreibe von unserem Dunstkreis, da scheint es kein Mangel zu geben und auch genug VZ Stellen, da würde ich mir wünschen für Kinder und Erzieher dass es einfach mehr Betreuer gibt und die tatsächliche Arbeitszeit in der Gruppe runtergesetzt wird zB auf 37 St und 2 Stunden in der Woche explizit für Vorarbeiten, Bericht schreiben etc. gilt.

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Re: @peta bekommst du für die Sprachförderung nicht extra Geld?

Antwort von Johanna3 am 09.08.2015, 12:29 Uhr

Ich auch! Aber ich frage mich sowieso wie du dir das vorstellst. Das Geld für die Sprachförderung kommt aus einem anderen Topf (die Fobi wird damit u.a. finanziert) Der Arbeitgeber darf es dem Mitarbeiter nicht einfach draufzahlen....und auch nicht zusätzlich geringfügig beschäftigen. Wie soll er das denn extra zahlen?

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du kannst doch nicht ernsthaft Abgeornete mit Erziehern oder Krankenpflegern

Antwort von Milia80 am 09.08.2015, 12:30 Uhr

oder sonstigen Ottonormalverbraucherjobs vergleichen.

Erzieher sind wichtig keine Frage aber manchmal macht es den Eindruck als würde es sich um den wichtigsten Beruf überhaupt halten und ich will nicht wissen wie viele eben nicht so engagiert sind und ja, ich werde immer meinem Kind predigen Augen auf bei der Berufswahl.

Da gibt es doch nichts zum schön reden.
Und was genau würdest du machen? Als was Selbständig? Ob bei denen mehr bei rumspringt?

Gerade im ÖD hat man doch auch einen sicheren Job, nicht zu vergessen, da ja Erziehermangel herrscht wie ihr so schön schreibt kann man sich doch in privaten gut bezahlten Kitas bewerben oder eben den sicheren Job im ÖD nehmen, mein beruf hängt leider von der Wirtschaftslage ab und wenn keine Arbeit mehr da ist bin ich ganz schnell auf der Straße...

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Re: @peta bekommst du für die Sprachförderung nicht extra Geld?

Antwort von Milia80 am 09.08.2015, 12:32 Uhr

es wird soviel ich weiß nicht mit dem normalen Gehalt gezahlt sondern extra vergütet, eine Bekannte arbeitet so nur TZ und gleicht den Rest damit aus (das wird pro Stunde gezahlt sagt sie ) und meinte da hätte sie mehr Geld als VZ nur Erzieher und diese Zeit wäre Stressfreier

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Re: tja und die Erzieherinnen verlieren Unterstuetzung

Antwort von Benedikte am 09.08.2015, 12:41 Uhr

sollen sie rugig weiter streiken, da ist letztlich legityim.

aber sich nicht wundern wenn sie den Rueckhalt und die Unterstuetzung der Bevoelkerung und der Eltern verlieren

fuer die Anstellungsbehoerden ist die Sache ja so, dass sie keine Loehne und gehaleter im Streik zahlen muessen, aber dennoch anspruch auf die Elternbeitraege haben. Macht zwar nur einen kleinen Teil der Kosten aus, aber anders als in anderen bestreikten Unternehmen, die wirklich Verluste einfahren und sich ueberlegen muessen, wie lange sie einen Streik durchhalten koennen. Hier macht der arbeitegeber keine verluste und kann ewig durchhalten.

Und die Gewerkschaften und Erzieher sind jetzt eben auf der schwarzen Peter Seite weil sie den Schlichterspruch abgelehnt haben.

Getroffen werden die Eltern und zwar umso mehr je laenger der Streik dauert. Mal eine oder zwei Wochen kann man Urlaub nehmen und Kollegen um Verstaendnis bitten. Aber jetzt wieder.....

Und da immer offencihtlicher wird, dass die erzieher mit ihrem Streik in erster Linie Kinder und Eltern treffen, nicht aber Arbeitgeber, muss man mal ueberlegen, wie das weitergeht.

Ansonsten denke ich auch, dass sich jeder ueber seinen Beruf im klaren sein muss ueber die guten und schlechten seiten. Und soziale Frauenberufe sind halt das Gegenteil von gutbezahlt. Das durch Streik aendern zu wollen, halte ich fuer gewagt. Da muss man mit den Fuessen abstimmen.

aber mal schauen, was passiert und wer wann einknickt.

Benedikte

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Leena, like von mir

Antwort von Benedikte am 09.08.2015, 12:44 Uhr

ein angenehm kundiger und sachlicher Beitrag

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Re: @peta bekommst du für die Sprachförderung nicht extra Geld?

Antwort von Johanna3 am 09.08.2015, 12:45 Uhr

Ja, aber wie soll das praktisch vor sich gehen?

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Re: tja und die Erzieherinnen verlieren Unterstuetzung

Antwort von Johanna3 am 09.08.2015, 12:53 Uhr

Das Berufsbild hat sich allein in den letzten 10 Jahren gewandelt, wie es sich wohl kaum eine Erzieherin vorstellen kann.

Und wenn es tatsächlich zu keiner Einigung kommt, werde noch mehr Erzieherinnen die Flucht ergreifen - geschweige denn, es werden auch nur noch annähernd genug ausgebildet.

Dann müssen die Eltern damit leben, dass sie die Kinderbetreuung in Zukunft nicht "nur" einige Wochen selber organisieren müssen.

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Aber sie schreien alle Männer sollen Erzieher werden

Antwort von Ellert am 09.08.2015, 12:54 Uhr

weil es so wichtig wäre für Kinder der AE auch männliche Bezugspersonen zu haben etc
welcher Mann will nur 1000.- verdienen weil es nur Teilzeitstellen gibt
weil AGS so besser jonglieren können ?

dagmar

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würden die ganztags eingestellt könnte man damit auch leben

Antwort von Ellert am 09.08.2015, 12:56 Uhr

in unserer Regionb ekommt kein Erzieher ne Ganztagsstelle und das sagt man den jungenLeute nicht zu Beginn der Ausbildung
eben weil das erst in den letzten Jahren modern wurde teilzeit zu beschäftigen und als AG schön flexibel zu sein.

Also entweder Gehalt hoch damit man auch mit 25 Std leben kann oder halt ganztags einstellen

dagmar

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Muts, daran kann man es aber drehen

Antwort von Ellert am 09.08.2015, 12:59 Uhr

mehr Stunden pro Erzieher, dann kann er vom geld auch leben
denn auch hier
KEINE Vollzeitstellen,
die werden so eingestellt dass sie gut schiebbar sind in der Zeiteinplanung des AGs und am Ende mit 1000.- rausgehen
Erziehermangel - dann bitte auch die Voraussetzungen schaffen dass die Leute zufrieden sind.
Hier gehen einige schon in die Altenpflege weil sie da vollzeit angestellt werden.

dagmar

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Re: tja und die Erzieherinnen verlieren Unterstuetzung

Antwort von binesonnenschein am 09.08.2015, 13:00 Uhr

Ja, aber DANN sind die Politiker wieder am Zug, denn es wurden flächendeckende Kita-Plätze versprochen, um die Eltern (vor allem die Mütter) wieder in Arbeit zu bringen. Wenn das System nicht funktioniert muss die Politik wieder ran. Und dann bitte nicht wieder so nen Quatsch wie das Betreuungsgeld erfinden, sondern Mittel und Wege finden mehr Erzieher auszubilden. Wenn das am Geld scheitert muss es eben von dieser Seite aus Verbesserungen geben.

Aber die Eltern und Kinder, die jetzt abhängig sind von der Betreuung zu "bestrafen" ist nicht der richtige Weg.

Vor allem sehe ich auch kein Ende. Die Fronten sind verhärtet. Wenn selbst eine Schlichtung nicht fruchtet. Bis wann soll denn gestreikt werden? Bis verdis Kasse endgültig leer ist?

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im öffentlichen Dienst vielleicht, in privaten nicht

Antwort von Ellert am 09.08.2015, 13:02 Uhr

und gerade im Osten hat es nur private

GANZTAG wäre auch 2000.- gut
aber es wird ja keienr ganztags eingestellt
das wäre der erset Knackpunkt bei der Sache
hier sind nur teilzeit Stellen ausgeschrieben
null Chance auf Vollzeit, denn wenn einer halbtags ist und ausfällt istdie andere halbe Stelle noch da zu arbeiten und füllt mit Überstunden die andere auf

dagmar

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Re: du kannst doch nicht ernsthaft Abgeornete mit Erziehern oder Krankenpflegern

Antwort von Johanna3 am 09.08.2015, 13:05 Uhr

Vergleichen nicht. Aber wen würdest du eher vermissen wen der Kiga deines Kindes geschlossen ist: die Abgeordneten? Oder diejenigen, die dein Kind betreuen?

Und auch um die 120.000 (!) Erzieher, die mittlerweile fehlen, einstellen zu können braucht der Beruf eine finanzielle Aufwertung ( wie wir so schön schrieben)
Die Werbekampagnen haben da (warum wohl?) nicht viel genutzt. Wer will schon für Wertsch(w)ätzung arbeiten?

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Übrigens... Unsere Kiga-Leiterin

Antwort von binesonnenschein am 09.08.2015, 13:07 Uhr

... hat mir gesagt, dass sie bei einem nochmaligen Streik nicht mitmachen will. Sie hätte nämlich mit 2 anderen, älteren Erzieherinnen als einzige in der Stadt protestiert. Die jüngeren Erzieherinnen hätten nicht mitgestreikt (sagt sie!).

So viel zur Einigkeit der Erzieher.

Keine Ahnung, ob sie ihren Mitarbeitern verbieten kann zu streiken. Ich nehme mal an, nein.

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Re: Weitere Kita-Streiks sind wahrscheinlich

Antwort von Betula am 09.08.2015, 13:09 Uhr

So ist es, Johanna. Bei uns haben sich schon viele Eltern darüber beschwert dass wir so wenig Personal haben Und die Antwort vom Chef lautete :Ich kann keine Erzieherinnen schnitzen "

Neulich hat sich eine Mutter bei mir beschwert weil eine Erzieherin in unserem Kindergarten Nachmittags mit zwei Gruppen! Alleine war.Ob das normal sei.

Ja,liebe Eltern. Das ist normal. Und besser wird es wohl nicht mehr. Und beschweren, gut und schön. Mein Chef würde auch gerne mehr Personal einstellen und das Leben ist kein Ponyhof, liebe Eltern

Damit müsst ihr klar kommen. Auch damit, dass Kleinstkinder in der Krippe halt dann mal 1std in der dreckigen Windel sitzen, weil eine Erzieherin alleine die Gruppe schmeißen muss und das einfach nicht bewältigen kann, weil sie alleine ist, weil es nicht mehr Personal gibt.Also dann bitte nicht beschweren! Das muss dann so akzeptiert werden,bitteschön. Denn das Leben ist kein Ponyhof.
.

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am Ende hat es eine Konsequenz

Antwort von Ellert am 09.08.2015, 13:11 Uhr

keiner wird Erzieher werden, nur die die was anderes nicht können
die Kinder werden aufbewahrt statt gefördert
ann aber geht der Aufschrei los.

In der Diskussion war es mal
dass die Ausbildung besser werden müsse ( sind ja fünf Jahre )
die Leute qualifizierter da die Kinder anspruchsvoll gefördert werden müssen damit sie noch besser in die Schule übergehen.
Man hat nachgedacht Studium dafür einzuführen
dann hat man quasi Lehrer für die Kleinen

Das wird kein Mensch mitmachen der am Ende 1000.- raus hat weil er nur zweilzeit eingestellt wird
die Kommunen die Kigas nichtmehr vetreiben, das Elternvereine, freie Träger etc übernehmen ( die leider garnicht das ÖD Gehalt zahlen)

Was haben wir dann am Ende gewonnen, nichts !

Die Kommunen sind nicht wegen der Kinderbetreuung pleite
vielleicht sollten sie an anderer Stelle sparen als an den Kindern.
Und wenn die besser zahlen ziehen evtl auch die privaten Träger nach

dagmar

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und genau bei so einer Sutuation verstehe ich alle

Antwort von Ellert am 09.08.2015, 13:13 Uhr

die die Kinder nicht mit einem Jahr schon fremdbetreuen lassen
weil sie genau wissen dass man selbst besser fördern und beschäftigen kann als wenn eine arme überlastete Erzieherin den Tag über mit wickeln und füttern beschäftigt ist und keine Zeit mehr hat für Anderes !

dagmar

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Re: und genau bei so einer Sutuation verstehe ich alle

Antwort von binesonnenschein am 09.08.2015, 13:16 Uhr

Ähm ja, wenn sie es sich finanziell leisten können (um dieses Fass mal aufzumachen). Wobei ich eine Tamu besser finde bei Kleinstkindern. Aber die verdient ja auch nix! Unsere Tamu kriegt 4,30€ die Stunde.

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Re: nein

Antwort von Benedikte am 09.08.2015, 13:16 Uhr

in Berlin bspw gibt es unzaehlige private Kindergaerten mit allem pipapo und den 1000 Euro Monatsbeitrag, die das kostet. Da werden die Eltern ihre Kinder hinschicken, die das bezahlen wollen und koennen.

Die staatlichen Kindergaerten werden weiter den Spagat machen, fuer billig Geld Kinder ganztags zu betreuen und dann eben die Gruppen weiter vergroessern, viel mehr Hilfspersonal einzustellen statt ausgebildeter Erzieherinnen usw

Und viele Eltern werden auf Tagesmuetter ausweichen sowie EIKITAS und sonstige private Initiativen und zwar umso mehr je mehr sie das gefuehl haben, dass ihre Kinder in den staatlichen Verwahranstalten nicht mehr gut betreut sind.

Das Problem hier ist aber, dass jede bestreikte Familie die Streikenden genau kennt. Nicht wie bei Bahn oder Muellabfuhr, wo keiner weiss, wie denn genau der aussieht, der einem durch seinen Streik auf den Senkel geht, sondern hier weiss man es genau. Und meine Prognose ist, dass sich das bei uebermaessigem Streik, gerade jetzt nach Ablehnung des Schlichterspruchs, zu Lasten der Erzieherinnen auswirkt.

ich bin gespannt

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Re: tja und die Erzieherinnen verlieren Unterstuetzung

Antwort von Johanna3 am 09.08.2015, 13:21 Uhr

Ja, es wurden flächendeckende Kitaplätze versprochen. Es wurde auch angekündigt, dass die Gehälter der Erzieherinnen deutlich angehoben werden sollen.

Sobald die finanzielle Aufwertung eintritt, wird auch mehr Nachwuchs bereit sein sich für diesen Beruf ausbilden zu lassen.

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Re: tja und die Erzieherinnen verlieren Unterstuetzung

Antwort von Johanna3 am 09.08.2015, 13:21 Uhr

Ja, es wurden flächendeckende Kitaplätze versprochen. Es wurde auch angekündigt, dass die Gehälter der Erzieherinnen deutlich angehoben werden sollen.

Sobald die finanzielle Aufwertung eintritt, wird auch mehr Nachwuchs bereit sein sich für diesen Beruf ausbilden zu lassen.

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das ist relativ

Antwort von Ellert am 09.08.2015, 13:27 Uhr

auch ein Todschlagargument, früher gings auch
als unsere Kinder klein waren bekam man mit vier einen Kindergartenplatz und maximal 600 Dm Erziehungsgeld für 1,5 Jahre.
Das ging nur wenn man Rücklagen hatte und sich sehr einschränkte in der Zeit.

Ich weiss auch nicht wie man das Problem Lösen kann für alle Seiten zufriedenstellend.
Ich bin kein Erzieher aber weiss wie es aktuell bei uns in der Ecke läuft
die wechseln alle Nase lang die Stellen weil sie unzufrieden sind,
bekommen nur teilzeit was angeboten
unsere Kigas sind nichtmal finanziell so zahlend wie der ÖD der nun streikt,
aber gerade auch der ständige Erzieher und Leiterwechsel mit neuen Konzepten und Ideen
das schadet den Kindern leider auch weil die festen Punkte fehlen.
Die Erzieher wandern ab in Altenheime, Jugendeinrichtungen
und
mich macht so sauer dass die AGs wissen dass jedes Jahr die Schulen viele neue Erzieher ausspucken die sie dann wieder eine Zeit ausbeuten können, irgendeiner findet sich immer der ne zeitlang so arbeitet.

Kindererziehung ist in unserer Gesellschaft nicht hoch angesehen
weder eine Tamu noch ein Erzieher
Lehrer dann schon eher
und so sind auch die Löhne.
Der Hornbach zahlt dem Verkäufer weit mehr als der Kindergarten der Erzieherin
zu viel Berufszufriedenheit führt das nicht.

Haben die Erzieher das wirklich früher gewusst ?
Selbst den Jungen gaukelt man doch tolle Berufsperspektiven vor
hoch lebe die Berufsberatung.

dagmar

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Solange

Antwort von Johanna3 am 09.08.2015, 13:30 Uhr

die Eltern in Berlin wohnen und sich das leisten können...

Insgesamt fehlt es nicht nur an Erziehern, sondern auch an Tagesmüttern. Selbst hier in der Großstadt kommen viele Kurse gar nicht zustande - da nicht genug Interessenten.

Die Gruppen vergrößern dürfte kaum noch möglich sein. Sie sind bereits heillos überfüllt.

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Re: das ist relativ

Antwort von binesonnenschein am 09.08.2015, 13:40 Uhr

Na, dann wissen sie es jetzt!

Bei uns sind die Zustände im Kiga noch nicht so schlecht. Eine der Erzieherinnen ist seit 40 Jahren in diesem Kiga und betreut jetzt die Kinder der Kinder, die sie damals betreut hat.

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Johanna

Antwort von Milia80 am 09.08.2015, 13:49 Uhr

so genau weiß ich das nicht, sie arbeitet ihre Stunden und dann holt sie sich danach dazwischen oder wie auch immer die Kinder aus der Gruppe und geht mit ihnen in einen extra Raum zu Sprachförderung.
Ich meine 3x Woche 1 Stunde aber ob das immer die gleichen Kinder sind weiß ich nicht.

Kommt vielleicht auch auf die Kita an ob dort viele mit Sprachschwierigkeiten sind oder nicht, wie genau über welche Stelle es bezahlt wird weiß ich nicht, aber der Stundenlohn ist wohl höher wie der als Erzieherin.

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Ellert

Antwort von Milia80 am 09.08.2015, 13:50 Uhr

wie schon mehrfach geschrieben kenne ich hier das kaum, wäre sie denn bereit umzuziehen?

Bevor ich mir einen Job ausgucke schaue ich doch normal auch wie die Stellenverteilung so ist. Oder wird den Mädchen das bei euch schöngeredet?

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Ellert

Antwort von Milia80 am 09.08.2015, 13:56 Uhr

keiner will Erzieher werden?
Meinst du wirklich?
Warum wollen dann immer noch Leute Friösr, Altenpfleger, ZMF etc. werden?
Berufe die gar noch weniger verdienen und zT Schichtarbeit mit sich ziehen.
Ärztemangel steht ja auch bevor, ja was lernen die Leute denn alle in Zukunft? Vielleicht gibt es auch wieder einen Wandel und Frauen bleiben eher zu Hause, denn wenn es keine Kitaplätze gibt gehen weniger Arbeiten, weniger Steuereinnahmen, weniger Geld um z.B. Erzieher zu bezahlen usw..

Ich finde das sehr hoch gegriffen, auf unseren Schulen gibt es keine freien Stellen um Erzieher zu lernen.
Dafür gibt es ja mittlerweile eine reguläre Ausbildung mit Verdienst, das lockt doch auch die jungen Leute.
Wie in jedem anderen Ausbildungsberuf.

Aber da das ja von Bundesland zu Bundesland verschieden ist mag es sein dass es bei euch nicht so "attraktiv" ist

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Re: Johanna

Antwort von Johanna3 am 09.08.2015, 13:58 Uhr

Aber wer stellt sie für diese 3 Stunden ein? Weißt du das zufällig?

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Re: Johanna

Antwort von Milia80 am 09.08.2015, 14:00 Uhr

die Stelle in der Kita ist TZ nicht nur 3 Stunden, um die 30 Stunden das andere ist Zusätzlich, da gab es so Modulkurse die hat sie gemacht, das wird soviel ich weiß nicht mit dem normalen Lohn verbucht, so habe ich es verstanden.
Es gibt wohl auch Externe Sprachförderkräfte die für paar Stunden extra in die Kita kommen.

Ist auch schon was her wie wir drüber gesprochen haben, da ging es auch um den Erzieher Beruf.

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dann habt ihr eine komische Berufsberatung

Antwort von Milia80 am 09.08.2015, 14:07 Uhr

ich habe mich über den Beruf informiert und die Berufsberatung hat ihn mir und vielen anderen nicht empfohlen weil (damals) zu wenige Stellen, wenige VZ-Stellen, geringe Aufstiegschancen, Lärm, Konfrontation mit Eltern...Und nicht weil man zu wenig Verdient komischerweise. Das Hauptargument war mangelnde Stellen. Aber das ist ja x Jahre her und hat sich in den letzten etwa5-10 Jahren stark gewandelt.

Jeder erliest sich heute alles im Internet, warum nicht auch so etwas? Warum geht man nicht gemeinsam mit dem Kind selbständig in das Infozentrum ,bei uns gibt es diverse Veranstaltungen wo in großen Hallen Firmen vor Ort sind, man kann sich selber ein Bild machen was man lernen kann, wie der Verdienst ist, Stellenzahl usw.
Das ist sehr interessant
Man kann doch die Schuld nicht bei anderen suchen und andere für die eigene Fehlinformation verantwortlich machen.

Und nochmal ich schließe mich da mit ein und ich hoffe dass ich es bei meinem Kind anders machen werde bzw. wenn sie einen solchen Job erlernt es vorher weiß was es bedeutet.

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bine

Antwort von Milia80 am 09.08.2015, 14:09 Uhr

das ist bei uns auch so *gg*
Manche sind weg weil sie schwanger sind oder in Rente gehen aber ansonsten findet kein großer Wechsel statt zum Glück.

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Re: Johanna

Antwort von Johanna3 am 09.08.2015, 14:09 Uhr

Das mit dem normalen Lohn zu verbuchen ist verboten, obwohl dass wohl einige schon so gemacht haben.

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Re:ja, jetzt wissen sie es

Antwort von Betula am 09.08.2015, 14:11 Uhr

Und deshalb wollen nur noch so wenig den Beruf ergreifen. Ist das nicht toll? Es geht ja einfach nichts über konsequentes, undummes Verhalten.

Deswegen ist es auch Quatsch, für bessere Bedingungen zu kämpfen. Das Thema wird sich von selber erledigen. Irgendwann merken nämlich die Eltern, dass es so nicht mehr geht. Dann werden sie Druck machen.. Sie wollen ja angeblich alle eine gute Betreuung für ihre Kinder, finden aber Erzieher, die diesen Beruf machen, inkonsequent. Also ist es andererseit ich gut, dass es einen Erziehermangel gibt, weil konsequent, oder wie? Diese Logik erschließt sich mir nicht so ganz.
Warten wir doch einfach ganz entspannt ab, bis der Karren an die Wand gefahren ist und sehen, wie es weitergeht. Vielleicht werden ja zukünftig Hartz 4empfanger verdonnert die Kinder zu betreuen.Ich glaube, diese Überlegung gab es sogar schon,so traurig und lächerlich es ist.

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Re:ja, jetzt wissen sie es

Antwort von binesonnenschein am 09.08.2015, 14:17 Uhr

Flüchtlinge...

*duckundweg*

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Mehr vermissen...

Antwort von Leena am 09.08.2015, 14:17 Uhr

Wenn die Müllabfuhr streiken würde, würde ich die auch sehr schnell sehr bitter vermissen. Trotzdem verdient eine Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft je nach Region auch nur zwischen 1.500 und 2.000 € brutto pro Monat und, ehrlich gesagt, finde ich das auch nicht wirklich unverständlich.

Mit entsprechenden Weiterbildungen liegt das Gehalt dann wohl
als Meister für Kreislauf- und Abfallwirtschaft bei 3.500 €.

Das subjektive "Vermissen" ist meines Erachtens kein angemessenes Kriterium für die Entlohnung.

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Und das wäre schlimm, weil......?

Antwort von Strudelteigteilchen am 09.08.2015, 14:26 Uhr

In der (privaten und sauteuren) Krippe von KindKlein gab es zwei Erzieherinnen aus Russland. Die hatten Pädagogik studiert mit ziemlich viel Zipp und Zapp, waren DEUTLICH besser ausgebildet als die deutschen Erzieherinnen, aber die Ausbildung wurde nicht anerkannt. Deswegen durften sie offiziell nur als Kinderpflegerinnen arbeiten und bekamen in öffentlichen Einrichtungen keinen Job. Die Leiterin der Einrichtung hat gezielt solche ausländischen Leute gesucht - besser ausgebildet als deutsche Kräfte, aber schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

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Re: Inkonsequent

Antwort von Leena am 09.08.2015, 14:27 Uhr

Ich finde es genauso "witzig" oder eben gerechtfertigt, mehr Personal zu fordern, wie die "verhandelbare" Gehaltserhöhung von 10%.

Durchschnittlich sind Gehaltserhöhungen von 3% schon hoch, und bitte informiere Dich mal, wie viele Berufstätige als Gehaltserhöhung weniger als den Inflationsausgleich bekommen, und das langfristig.

Das Thema mit den VZ-Stellen, das Dagmar oben anspricht, kann ich nachvollziehen - auch wenn ich es verständlich finde, dass je nach Struktur des Kindergartens viele TZ-Stellen bestehen. In einer Einrichtung, die von 75% der Kindern nur vormittags besucht wird, besteht dann vormittags ein anderer Personalbedarf als nachmittags. Und mit "nur vormittags von 7 - 13 Uhr an 5 Tagen/Woche" kommt man eben nur auf 30 Stunden und nicht auf "Vollzeit". Auch wenn täglich noch eine Stunde Vor-/Nachbereitung, Dokumentation, Sitzungen etc. wäre es nicht Vollzeit - und wie bezahlbar das wäre, steht auch auf einem anderen Blatt...

Die Lohnstruktur steht übrigens in der Regel nicht in Korrelation zur Herzensgüte der Arbeitenden... ;-)

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Ist nichts schlimmes dran...

Antwort von binesonnenschein am 09.08.2015, 14:29 Uhr

Übrigens auch nicht an H4-Empfängern, die ja eben vorgeschlagen wurden.

Na bitte, Problem gelöst?

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Re: Ist nichts schlimmes dran...

Antwort von Johanna3 am 09.08.2015, 14:38 Uhr

Wohl kaum. Oder wie war das mit den "Schlecker-Frauen"?

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Re: Johanna

Antwort von IngeA am 09.08.2015, 14:42 Uhr

Das hängt sicher vom Vertrag ab. Wenn sie als normale Erzieherin eingestellt ist, geht das nicht.
Wenn sie als Erzieherin mit Zusatzbereich Sprachförderung eingestellt ist wahrscheinlich schon. Das müsste aber im Vertrag stehen.

LG Inge

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Re: Ellert

Antwort von Johanna3 am 09.08.2015, 14:43 Uhr

Auf ganz Deutschland bezogen, fehlen mehr als 120.000 Erzieherinnen. Besserung nicht in Sicht.

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Re: Johanna

Antwort von Johanna3 am 09.08.2015, 14:52 Uhr

So wie ich gelesen habe ist sie das aber nicht.

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Re: Inkonsequent

Antwort von Johanna3 am 09.08.2015, 15:21 Uhr

Nun, wenn man bedenkt WANN die letzte Erhöhung stattgefunden hat. In anderen Berufen (ich unterhalte mich tatsächlich mit Menschen aus anderen Berufsgruppen) hat es mehrere und deutlich höhere Erhöhungen gegeben. Und das, obwohl längst nicht alle Berufe einen derartigen Wandel erfahren haben...

Und dennoch wäre es vielen lieber, die ErzieherInnen würden sich mit emotionalen Werten begnügen (mit den man leider keine Miete bezahlen kann)

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Re: Betula

Antwort von Johanna3 am 09.08.2015, 15:27 Uhr

Du MUSST keine Fobi in deiner Freizeit machen. Wenn du das tust, machst du es freiwillig.

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Milia80

Antwort von Milia80 am 09.08.2015, 15:37 Uhr

MUSS man sicher nicht, wenn man aber einen Job finden will schon, denn auch der Anspruch woanders ist heute gestiegen trotz geringem Gehalt, man muss zumindest die Grundzüge des QM kennen und je nachdem in welchem Bereich man arbeitet auch mehr.
Man MUSS auch nicht weiter als Erzieherin arbeiten sondern kann sich einen anderen Job suchen wenn man besser verdienen mag.

Die Ansprüche der AG sind bei uns auch gestiegen aber es ist kaum einer bereit mehr zu zahlen und selbst die Fobis bleiben dabei auf der Strecke.

Ob man die Vergütet bekommt steht auf einem anderen Blatt.

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Re: da schließe ich mich Bine an

Antwort von Johanna3 am 09.08.2015, 15:39 Uhr

Das stimmt nicht.

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Re: da schließe ich mich Bine an

Antwort von Johanna3 am 09.08.2015, 15:39 Uhr

Das stimmt nicht.

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Re: Inkonsequent

Antwort von Leena am 09.08.2015, 16:13 Uhr

Mit Verlaub, einen gewissen Eindruck über die Gehaltserhöhungen in diversen Bereichen bekomme ich auch mit - wenn auch weniger durch Unterhaltungen als mehr durch die nackten Zahlen.

Ja, mir sind auch schon Leute begegnet, die vergleichsweise exorbitante Gehaltserhöhungen bekamen (einmal von 0,5 Mio. in zwei Jahren auf 3 Mio. - das fand ich dann schon beachtlich). Aber, ganz im Ernst, das ist definitiv die ganz große Ausnahme.

Wurden dann die Gehälter von Erziehern im öffentlichen Dienst in den letzten 20 Jahren vom TVöD bzw. dem entsprechenden Vorgänger "abgekoppelt", d.h. haben die Erzieher nicht die "üblichen" Gehaltserhöhungen im öD mitgemacht? Oder wurde die Eingruppierung gravierend verändert..?

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Re: da schließe ich mich Bine an

Antwort von Leena am 09.08.2015, 16:14 Uhr

Dann begründe mal bitte diese These.

Mir fallen spontan nur lauter Berufsgruppen ein, bei denen das sehr wohl stimmt.

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Kein Extra -Geld

Antwort von peta am 09.08.2015, 16:18 Uhr

Das Geld wurde früher für Honorarkräfte verwandt, stellt mein Träger aber nicht mehr ein. Das Geld ist jetzt nur noch für Materialien, die Förderung wird von den Erziehern gemacht, im Rahmen ihrer normalen Arbeitszeit.

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Re: da schließe ich mich Bine an

Antwort von Johanna3 am 09.08.2015, 16:49 Uhr

Das wundert mich nicht.

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Re: da schließe ich mich Bine an

Antwort von Leena am 09.08.2015, 17:01 Uhr

Du wunderst Dich nicht, dass mir nur Berufe einfallen, bei denen die Anforderungen an den Job in den letzten 20 Jahren deutlich gestiegen sind, ohne das es eine finanzielle "Anpassung" gegeben hätte?

Warum wundert Dich das nicht? Weil Dir auch nur Berufe einfallen, bei denen das gilt? Oder weil Du von mir eh nichts anderes erwarten würdest?

Wenn Du reihenweise Berufe kennst, bei denen genau das eben nicht gilt - dann nenne doch bitte mal einige konkrete Beispiele! So erübrigt sich langsam jede Diskussion, wenn Du nur Thesen aufstellst, die Du dann aber nicht begründest. *seufz*

Ich erlebe es jedenfalls in vielen Bereichen, dass früher - teilweise entsprechend überschaubar ausgebildetes und bezahltes - Personal zum "Zuarbeiten" vorhanden war, was mittlerweile eingespart wurde, so dass heute das Berufsbild umfassender ist, als es vor 10 oder 20 Jahren der Fall war.

Mein Vater (Landesarchäologe) arbeitete z.T. mit Karteikärtchen und seiner guten alten mechanischen Schreibmaschine. Seine Nachfolger heutzutage haben noch jede Menge EDV-Arbeit, Datenerfassung und -pflege etc., die auch noch dran hängen und gewissenhaft erledigt werden müssen. Von meinem Vater hat damals niemand erwartet, dass er am Computer arbeiten sollte - da ist schon viel dazu gekommen. Einfacher geworden ist da jedenfalls auch nichts!

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Re: da schließe ich mich Bine an

Antwort von binesonnenschein am 09.08.2015, 17:20 Uhr

Nimm Krankenschwestern! Früher haben die wirklich die Pflege übernimmen und den Ärzten zugearbeitet. Schon meine Mutter musste dann vor 10 Jahren zusätzlich am Computer Daten eingeben, was ihr ungeheuer schwer viel. Und weil die Boten eingespart wurde musste sie sogar die Post holen.

Ich arbeite auch im ÖD in der Verwaltung. Die Akten pro Projekt sind in den letzten 15 Jahren unglaublich viel dicker geworden. Es gab unzählige zusätzliche Anträge, Vorschriften, Verordnungen, Gesetze, Verwsltungsvereinbarungen etc. Und trotzdem soll alles schnell schnell gehen. Da geht Quantität zulasten der Qualität.

Gut, bei mir hängen keine Menschenleben von ab, aber es geht um sehr viel Geld, es geht auch um Personalstellen und damit auch um die persönliche Zukunft.

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Re:ja, jetzt wissen sie es

Antwort von Daffy am 09.08.2015, 17:46 Uhr

>Und deshalb wollen nur noch so wenig den Beruf ergreifen.

Ist das so? Oder liegt es nicht am gestiegenen Bedarf, weil die Kinder immer früher in die Betreuung sollen und die Kommunen durch den Gesetzgeber gezwungen wurden, kurzfristig massenhaft KiTa-Plätze zu schaffen?

Friseuse und Arzthelferin sind immer noch sehr begehrte Ausbildungsberufe (trotz schlechter Bezahlung) und deutlich weniger angenehm als die Betreuung kleiner Kinder.

Was als Nachteil genannt wurde (keine Vollzeitstellen) kann ebenso als Vorteil gesehen werden: familienkompatibler ´Zuverdienerjob`, man arbeitet dann, wenn die eigenen Kinder in KiGa/Schule sind. Ich glaube immer noch nicht, dass die meisten jungen Frauen bei der Berufswahl davon ausgehen, dass sie die gesamte Familie durchbringen müssen und die Kinder 8-10 Stunden fremdbetreut werden. Und auch später ist nicht das Ideal. Massenabwanderung in die Altersheime, Kinderwindeln gegen Erwachsenenwindeln, trotzige 3-Jährige gegen demente, aggressive Senioren?!

Die wenigen Stunden dann durch den Stundenlohn eines Mechatronikers ausgleichen zu wollen - naja, das ist halt eine Geldfrage. Und letztendlich geht es auch um den Anspruch der Ausbildung, ein Busfahrer verdient schließlich auch weniger als ein Pilot. Ich sehe auch keinen Bedarf diplomierten Erzieherinnen; 3-Jährige brauchen eben keinen Lehrer, sondern einen Raum, in dem sie Anregungen bekommen, Gemeinschaft erleben können, sich wohl fühlen und geschützt sind. Größere Probleme kann ein normaler KiGa eben nicht auffangen, dafür braucht man Fachkräfte (Ärzte, Psychologen, Ergo, Logo...).

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daffy

Antwort von Milia80 am 09.08.2015, 17:55 Uhr

das ist mit auch unverständlich wie so viele noch Friseur oder Arzthelferin werden wollen. Wenn ich sehe was man da heut zu Tage alles wissen muss an Gesetzen, Formularen, Schriftkram etc. was es früher nicht gab. Verschiedene Hausarztverträge je Kasse und so vieles mehr.

Da verdient man nach 17 ! Berufsjahren das was eine Erzieherin als Anfänger verdient. Ganz schön armselig.
Die meisten sind nämlich nicht bereit mehr als Tarif zu zahlen. Und eine QMB braucht auch nicht jeder. Das wäre auch so ein Beruf bei dem ich jedem abraten würde.

Außerdem entstehen durch mehr Plätze auch mehr VZ Stellen.
Bei uns sind die Regelkinder auch bis 16 Uhr betreut, sie müssen eben nur daheim essen. Aber Erzieher werden dann Nachmittags auch gebraucht.
Es sind 2 VZ in der Gruppe bei uns.

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Re:nee Daffy

Antwort von Benedikte am 09.08.2015, 18:01 Uhr

Daffy,
Du schreibst oben ganz allegmeinverbindlich, dass Erzieherin viel angenehmer als Friseuse oder Arzthelferin sei. Das bestreite ich in dieser Allgemeinverbindlichkeit.

Wenn ich mir aus diesen drei Berufen einen aussuchen muesste und einen Ersatz, ich wuerde die Erzieherin weglassen.

Mir persoenlich waeren sowohl die Arzthelferin als auch die Friseuse lieber. Das mag bei anderen anders sein, aber ich fand in der Kita immer schon den Geraeuschpegel, der oft herrschte, entsetzlich, ich liebe es, mit meinen Gespraechspartnern rein verbal kommuniziren zu koennen und und und

Selbst fuer 10.000 netto im Monat wuerde ich nicht Erzieherin werden.

Benedikte

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Re: Weitere Kita-Streiks sind wahrscheinlich

Antwort von Betula am 09.08.2015, 18:28 Uhr

Wir kommen hier eh auf keinen gemeinsamen Nenner. Wenn ich das richtig verstanden habe sollen die Erzieher sich nicht so dranstellen, schließlich haben sie ja freiwillig den Beruf ergriffen. Ob die Kinder ordentlich betreut werden oder nicht, spielt offensichtlich keine große Rolle, dann gibt's halt Erziehermangel, mein Gott. Müssen halt die Doofis, die noch in dem Beruf arbeiten, mit klar kommen.

Denn Friseuren verdienen ja noch weniger.

Hauptsache die Kinder können morgens irgendwo abgegeben werden.

Und weil die Erzieher für bessere Bedingungen kämpfen, wozu sie ja kein Recht haben weil sie ja freiwillig Erzieher wurden, werden sie halt immer unbeliebter.

Amen

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Re: daffy

Antwort von Johanna3 am 09.08.2015, 18:42 Uhr

Und Erzieher dürfen nach einem Stellenwechsel per sofort wieder als Berufsanfänger bezahlt werden....

Das durch mehr Plätze mehr Vollzeitstellen entstehen habe ich noch nicht bemerkt. Wohl aber, das NOCH MEHR Teilzeitstellen geschaffen werden.....und unbesetzt bleiben.

Es kommt sogar schon vor, dass Einrichtungen nicht eröffnen konnten, da keine Bewerbungen eingegangen sind......

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Betula

Antwort von Johanna3 am 09.08.2015, 18:50 Uhr

Ich warte noch auf einen Beitrag, der besagt Erzieherinnen sollten dafür zahlen, dass sie mit den süßen Kindern spielen dürfen, während die armen Eltern arbeiten müssen.

Mittlerweile kenne ich einige Erzieherinnen die ihren Nebenjob zum Hauptberuf gemacht haben. Weil sie als ungelernte Kräfte teilweise besser bezahlt werden!

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Vielleicht ist das das Erzieherinnen-Dilemma

Antwort von Strudelteigteilchen am 09.08.2015, 18:51 Uhr

Das Geliebt-Werden-Wollen.

Natürlich "dürfen" die Erzieherinnen streiken - sie sollten bloß nicht erwarten, daß das alle toll finden. Entweder der "Gewinn" ist es wert, sich dafür auch den einen oder anderen Gegner einzufangen - oder man läßt es. Das ist das Leben.

Man sollte allerdings abwägen, ob es Sinn macht, die Solidarität der Eltern (die ja lange durchaus vorhanden war) zu verspielen. Auch das nicht aus Kuschelgründen, sondern aus taktischen Gründen. Man sollte Feinde und Verbündete klug wählen und darauf achten, daß in Summe die Zweiteren mehr sind als die Ersteren.

Ich traf gegen Ende der ersten Streikwelle zufällig den Leiter des ehemaligen Hortes meiner Kinder (übrigens kein Erzieher, sondern ein ausgebildeter Grundschullehrer, dessen Studium in Bayern nicht anerkannt wurde). Der meinte, daß diese ganze Geschichte - sowohl die Unterstützung innerhalb von Verdi, als auch die "Kampfbereitschaft" unter den Kollegen - erst ein "streikbares" Ausmaß angenommen haben, als eine kritische Masse von Männern in den maßgeblichen Gremien der Berufsvertretung erreicht war. Fand ich spannend.....

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Benedikte

Antwort von Milia80 am 09.08.2015, 18:53 Uhr

ich sehe es genau andersrum, niemals Arzthelferin , Frisöse noch weniger (gibt nix schlimmeres wie im Haare anderer rumzuwühlen... ach ne warte, Füße noch) auch Altenpfleger könnte ich mir gar nicht vorstellen. Dann eher noch Bürokauffrau.

Das sind aber unabhängig vom Gehalt persönliche Befindlichkeiten. Jemand der kein Blut sehen kann würde selbst für 10000 keine Arzthelferin werden so geht es dir mit Erzieherin.

Erzieherin kann ich mir sehr gut vorstellen, allerdings wollte ich nicht unbedingt in eine Krippengruppe sondern eher in die Vorschule bzw. Heilpädagogik wäre mein Ziel.

Und auch als Erzieherin hat man nicht unbedingt nur einen hohen Geräuschpegel, es gibt noch Stellen in Behindertenschulen, bei Gehörlosen, Werkstätten, Jugendlichen, Tagesgruppen usw. Es gibt Weiterbildung als Heilpädagoge, man kann soziale Arbeit studieren und auch Fachwirt werden.
Also wenn es bei dir nur am Lärmpegel scheitert... nur zu es gibt eine Auswahl *g*

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Re:nee Daffy

Antwort von Daffy am 09.08.2015, 18:58 Uhr

Es ist Geschmackssache und immerhin sind die Berufe ja begehrt. Aber Arzthelferin - Umgang mit kranken Menschen, die (wenn ich mal von mir ausgehe) eher anspruchsvoller und jammeriger sind als KiGa-Eltern, Blut, Exkremente, Erbrochenes nicht als Ausnahme sondern Regel, Prellbock zwischen Arzt und Hilfesuchenden... Friseuse: man steht den ganzen Tag, ständiger Kontakt mit diversen Chemikalien, unerfüllbare Ansprüche ("Das sieht aber gar nicht so aus wie auf dem Bild, das zahl ich nicht!") und Klischees über Intellekt und sonstige Fähigkeiten ("Sie machen das aber sehr gefühlvoll. Kommen Sie auch ins Haus? Ich würde auch noch was drauflegen."), dazu Läuse und Ekzeme , nein, ich nehme gerne den KiGa.

Ich kenne das mit dem Geräuschpegel auch nicht und es spricht eher gegen die spezielle Einrichtung als gegen die Institution, wenn es permanent laut ist. Hier (kommunal, 3 Gruppen, ca. 75 Kinder) war es weder beim Bringen noch mittags beim Abholen laut, in den Gruppenräumen wurde auch nicht getobt (im Bereich davor schon mal und im Freien) sondern vorgelesen, gespielt (Puppenecke, Werkzeugecke), gebastelt... Einen KiGa ohne Regeln und Disziplin würde ich keinem Kind zumuten. Sicher schreien, rufen oder streiten Kinder mal, aber die Erzieherinnen sollten erzieherisch eingreifen, wenn andere über Gebühr belästigt werden (die Erzieherinnen eingeschlossen).

Ich würde eher verstehen, wenn die Arbeitsbedingungen Verhandlungsgegenstand wären (Überstunden als Regel, Dokumentationspflicht vs. Betreuungsqualität, Personalschlüssel, Erzieherinnen müssen putzen, weil der Träger spart oder Aufgaben leisten, für die sie nicht qulifiziert sind...) und dann auch mal Dienst nach Vorschrift geschoben bzw. laut protestiert würde - aber Geld als Ausgleich für vermeintlich unzumutbare Arbeitsbedingungen (die schließlich auch die Kinder betreffen) ist ziemlich unappetitlich.

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Re: Weitere Kita-Streiks sind wahrscheinlich

Antwort von Leena am 09.08.2015, 19:35 Uhr

Doch ist doch Unsinn, und das weißt Du doch auch!

Kein Mensch hat Dir und Johanna hier gesagt, Erzieher sollten sich "nicht so dranstellen, schließlich haben sie ja freiwillig den Beruf ergriffen". Aber es ist keine ganz neue Erkenntnis, dass Erzieher nicht gerade ein finanziell wahnsinnig attraktiver Beruf ist, oder? Und der Part mit den fehlenden Vollzeit-Stellen etc.pp. ist zumindest seit ein paar Jahren auch absehbar.

Aber sich jetzt hinzustellen, von jetzt auf gleich eine andere Eingruppierung von rd. 240.000 Erzieherinnen und Erziehern im TVöD zu fordern, eine faktische Gehaltserhöhung auf einen Schlag um 10%, das ist doch nicht realisierbar! Hey, wir reden hier von Kosten von 1,2 Milliarden € pro Jahr. Wo soll das Geld denn herkommen?!? Wenn wir dann noch den plötzlichen potentiellen Bewerber-Ansturm auf die vorgetragenen 120.000 unbesetzten Stellen mit einrechnen, reden wir von rund 2 Milliarden Euro! Pro Jahr. Wie soll das bezahlt werden? Von wem?

Da würde ich - wie auch Daffy unten schreibt - eher verstehen, wenn die "Arbeitsbedingungen Verhandlungsgegenstand wären (Überstunden als Regel, Dokumentationspflicht vs. Betreuungsqualität, Personalschlüssel, Erzieherinnen müssen putzen, weil der Träger spart oder Aufgaben leisten, für die sie nicht qualifiziert sind" etc.pp.).

Mit Forderungen nach höheren Materialkosten, einem besseren Arbeitsumfeld, besserer Ausstattung, Auslagerung an externe Dienstleister etc. könnte man m.E. eher Erfolg haben - Personalkosten, die den AG langfristig binden, kann man haushalterisch nicht unbedingt einen Blumenpott gewinnen. Aber Ausgaben, die man in einem oder zwei Jahren stemmen kann, ohne langfristige Verpflichtungen, sind sehr viel eher drin!

"Ob die Kinder ordentlich betreut werden oder nicht, spielt offensichtlich keine große Rolle, dann gibt's halt Erziehermangel, mein Gott. Müssen halt die Doofis, die noch in dem Beruf arbeiten, mit klar kommen. Hauptsache die Kinder können morgens irgendwo abgegeben werden."

Ob die Kinder ordentlich betreut werden... ja, das wäre für mich schon ein Kriterium. Aber zumindest hier kenne ich mehrere Einrichtungen, bei denen m.E. die Erzieher nicht so arbeiten, wie ich es mir wünschen würde - und das ganz ohne Pony für jedes Kind! (Wenn z.B. nachmittags ein Kind mit irgendwelchen Spielzeug-Karten ankommt zur Erzieherin, hier, das habe ich da-und-da gefunden, das muss der XY verloren haben!, und die Erzieherin dann sagt, Mensch, behalt die Karten doch, wenn der XY zu blöd ist, auf seine Sachen aufzupassen, und sie auf verwunderte Nachfragen des Kindes dann noch sagt, och was, ich sag dem XY schon, wenn er fragt, dass die Karten weggeschmissen sind! - dann finde ich das hochdradig unpädagogisch und möchte bitte gerne schreiend wegrennen.)
Ich habe aber nicht die Auswahl, ich kann den angebotenen Kindergartenplatz entweder nehmen oder es bleiben lassen und dann eben selber nicht mehr arbeiten... so was nennt man "alternativlos", grummel. Zumal "nicht arbeiten" für mich eben keine Alternative ist.

"Und weil die Erzieher für bessere Bedingungen kämpfen, wozu sie ja kein Recht haben weil sie ja freiwillig Erzieher wurden, werden sie halt immer unbeliebter."

Nein, sie werden deshalb unbeliebter, weil man als Elternteil irgendwann nicht mehr bereit ist, diesen Streik "mitzutragen" und sich auf unabsehbare Zeit die Kinderbetreuung, für die man bezahlt und die bitte doch eigentlich damit im Normalfall geregelt sein sollte, irgendwie anderweitig verzweifelt aus den Rippen zu schneiden. Eine Zeitlang, ein paar Tage mit Vor-Ankündigung und "Ende absehbar", da trägt man das auch als Eltern grundsätzlich gerne mit, weil man die Forderung nach besseren Arbeitsbedingungen für nachvollziehbar hält. Aber irgendwann ist die Toleranzschwelle überschritten und - nein, dann hat man kein Verständnis für die nächsten Wochen mit geschlossener Kinderbetreuung!

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Re: Weitere Kita-Streiks sind wahrscheinlich

Antwort von Betula am 09.08.2015, 19:41 Uhr

Wir kommen hier eh auf keinen gemeinsamen Nenner. Wenn ich das richtig verstanden habe sollen die Erzieher sich nicht so dranstellen, schließlich haben sie ja freiwillig den Beruf ergriffen. Ob die Kinder ordentlich betreut werden oder nicht, spielt offensichtlich keine große Rolle, dann gibt's halt Erziehermangel, mein Gott. Müssen halt die Doofis, die noch in dem Beruf arbeiten, mit klar kommen.

Denn Friseuren verdienen ja noch weniger.

Hauptsache die Kinder können morgens irgendwo abgegeben werden.

Und weil die Erzieher für bessere Bedingungen kämpfen, wozu sie ja kein Recht haben weil sie ja freiwillig Erzieher wurden, werden sie halt immer unbeliebter.

Amen

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Re: Muts, daran kann man es aber drehen

Antwort von shinead am 09.08.2015, 20:06 Uhr

Das mit den Stellen ist aber nicht überall so. Hier arbeiten die meisten Erzieher Vollzeit. Die städtischen und kirchlichen Kindergärten sind alle von 7:30 bis 17:00 Uhr geöffnet. Wer hier Teilzeit arbeitet tut es freiwillig.

Wie gesagt, bekommt man nach ein paar Jahren 2500 Euro. Bei einer Vollzeitstelle. dazu erhalten die Erzieherinnen noch Jahreskarten für die städtischen Bäder, fahren kostenfrei mit dem ÖPNV des Kreises, haben kostenfreie Kindergartenplätze bei bevorzugter Zuteilung, freie Urlaubsplanung (Kindergärten haben nur zwischen den Jahren geschlossen) und haben eine so gut wie unkündbare Stelle.
Allerdings müssen die Erzieherinnen bei Berufsverbot in der Schwangerschaft dann im städtischen Büro arbeiten - nix mit daheim bleiben.

Ist also nicht überall mies...

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Das war kein Angebot der Arbeitgeber, der Schlichterspruch wurde abgelehnt

Antwort von shinead am 09.08.2015, 20:12 Uhr

das ist schon was anderes...

Bei Lohnerhöhungen muss immer der Erfolg der Firma berücksichtigt werden. Und die Kommunen sind pleite.
Als es meinem Arbeitgeber schlecht ging, hat er erst die Gehälter gekappt (Haustarif), Kurzarbeit angekündigt (wobei wir nicht kürzer gearbeitet haben, sondern nur weniger Geld bekamen) und dann großzügig entlassen... Wäre das besser?

Die Forderungen mögen korrekt sein, aber für viele Kommunen untragbar (Stichwort Rettungsschirm für Kommunen). Da zahlt die Erzieherin schnell das mehr überwiesene Gehalt für Abgaben um das ganze zu finanzieren. Auch keine knackige Aussicht.

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Re: Widersprueche treten offen zutage

Antwort von Benedikte am 09.08.2015, 20:14 Uhr

ich gl+aube, dass ein ganz grosses problem auch das ist, dass die Erzieher nach aussen immer sehr so tun als ob es ihnen besonders um die Kinder geht. Tatsaechlich aber/ und das halte ich fuer voellig legitim/ geht es eben um den Job, die Verguetung und alles andere. Voellig in ordnung, NUR begreifen es jetzt eben auch die Eltern Stueck fuer Stueck, dass die Erzieher keine probleme haben, die Kinder wochenlang eben doch buessen zu lassen. genau wie die Lokfuehrer die Bahnreisenden.

Und das ist ein Grundproblem, wie oben jemand schreieb/ die Erzieher wollen auch noch geschaetzt und geliebt werden. Und je laenger sie diesen Streik fortreiben/ nicht auf Kosten der Arbeitsgeber, sondern zuallervorderst auf Kosten der Kinder udn danach deren Eltern.

Und langsam merkt es eben jeder, es geht nicht darum, dass die Kinder gut betreut werden, sondern dass die Erzieher zehn Prozent mehr Lohn kriegen. also das klassische `´Hey Boss, ich brauch mehr Geld.``

wie gesagt, voellig in ordnung, nur das scheinheilige Getue sollten sie lassen und nicht mehr versuchen, die Eltern zu instrumentalisieren und auf deren Unterstuetzung zu hoffen. Deren Wohlwollen ist verspielt, nach der ablehnung des Schlichterspruchs noch mehr.

Benedikte

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Re: würden die ganztags eingestellt könnte man damit auch leben

Antwort von shinead am 09.08.2015, 20:14 Uhr

Vielleicht sollte Deine Tochter dann mit dem Gedanken spielen die Region zu wechseln.

Ganz ernst gemeint. Im Rhein Main Gebiet zahlen viele Gemeinden die Erzieher schon AT, weil sie sonst keine bekommen.

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Re: Warum das jetzt zwei Mal kam

Antwort von Betula am 09.08.2015, 20:18 Uhr

Weiß ich nicht......Ich weiß dass diese Streiks für die Eltern extrem schlimm sind. Aber was will man denn machen? Alles so lassen wie es ist und warten bis sich die Eltern von selber beschweren?

Es müssen mehr Erzieherinnen eingestellt werden,das ist ganz klar. Dafür m USS der Beruf attraktiv gemacht werden.Ob das jetzt manche. Wahr haben wollen oder nicht. Denn alles so lassen wie es ist geht nur noch begrenzt lange gut. Also, was sollen die Erzieher tun?

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Geräuschpegel

Antwort von binesonnenschein am 09.08.2015, 20:22 Uhr

Der Geräuschpegel in der OGS ist viel viel viel schlimmer als im Kiga.

In UNSEREM Kiga geht es generell gesittet zu. Da habe ich noch NIE einen lauten Geräuschpegel gehabt. Keine Ahnung wie die das hinkriegen, aber es ist definitiv bei uns daheim lauter als im Kiga!

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Was ist denn der Anspruch?

Antwort von Strudelteigteilchen am 09.08.2015, 20:25 Uhr

Will man jetzt aus dem Stand alle Probleme der letzten 20 und der nächsten 30 Jahre lösen?

Oder will man einfach die derzeitige Situation im Rahmen der aktuellen Gegebenheiten gestalten?

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Re: Vielleicht ist das das Erzieherinnen-Dilemma

Antwort von binesonnenschein am 09.08.2015, 20:51 Uhr

Genau meine Meinung. Die Erzieher dürfen streiken, aber sie sollen bitte von mir nicht noch deswegen gelobt werden wollen. Ich greife niemanden deswegen an im Kiga (und ich habe einige Eltern wild mit den Erziehern diskutieren sehen), aber ich will auch nicht täglich meine Solidarität bezeugen müssen.

Ich hatte meine eigenen "Baustellen".

In den 4 Wochen des Streiks wurde ich täglich von den Elternvertretern mit Emails belästigt (so habe ich es empfunden), doch solidarisch zu sein und mit in die Stadt vors Rathaus zu ziehen. Äh, nee! Ich war froh, die Grätsche zwischen Arbeit und Kinderbetreuung irgendwie hinzukriegen, habe mich täglich mit meinem Mann gestritten wer an welchem Tag die Kinder übernehmen kann oder wer eine bessere Lösung hat für zusammenfallende Termine. Ich hatte keine Zeit (und Lust) auch noch mit vors Rathaus zu ziehen und Fahnen zu schwenken. Erst recht nicht als ich gehört habe, dass der überwiegende Teil der Erzieher selbst gar nicht dort war!

Außerdem wurden wir aufgefordert, Belästigungsschreiben, -Emails und Telefonanrufe bei den Verantwortlichen in der Stadt loszulassen. Nein danke.

Also bitte, dann sollen sie eben wieder streiken. Aber mich dann aber auch in Ruhe lassen und mich nicht instrumentalisieren für ihren Kampf für mehr Geld.

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Re: Geräuschpegel

Antwort von Johanna3 am 09.08.2015, 21:13 Uhr

In Kindergärten werden oft Dezibelstärken erreicht bei denen man einen Hörschutz tragen müsste. Gründe hat das einige. Z.B. schlecht gesamte Gruppenräume. Und wenn sich 25 Kinder in normaler Lautstärke unterhalten, hat man durchaus eine männliche Geräuschkulisse wie auf einer Party. Wobei sich Kinder auch nicht immer gesittet benehmen (das würde mir auch nicht normal vorkommen) Aber es geht manchmal schon so weit, dass Kinder häufig zum Malen, Basteln, Kneten oder Puzzeln angehalten werden.....und nicht etwa zur Förderung der Motorik.

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Re: Muts, daran kann man es aber drehen

Antwort von Johanna3 am 09.08.2015, 21:21 Uhr

Keine Erzieherin muss bei einem Berufsverbot arbeiten. Du meinst vermutlich "Beschäftigungsverbot am Kind."

Beschreibst du zufällig München?

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Re: Geräuschpegel

Antwort von binesonnenschein am 09.08.2015, 21:28 Uhr

Ich kann ja nur von dem berichten was ich so sehe. Letztens war ich 3 Stunden in der neuen Gruppe meines Sohnes gesessen und habe ihm beim Spielen zugeschaut. Und ich habe mich gewundert wie leise es war. Die Erzieherin war sogar mal eine Weile im Nebenraum und es blieb trotzdem verhältnismäßig leise. 2 Jungs klopften mit Bauklötzen aneinander. So what... Ich habe in 6 Jahren Kiga nicht einmal Chaos oder Lärm erlebt. 1, 2 rumrennende Kinder, klar, die dann auch ermahnt wurden.

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für eine bessere Betreuung

Antwort von Milia80 am 09.08.2015, 22:07 Uhr

war so ein Spruch und ja der ärgert mich denn durch ihre mehr Prozent Gehalt werden die Erzieher nicht besser mein Kind "erziehen" und wenn doch dann läuft gewaltig was schief.

Und durch mehr Gehalt wird der Personalschlüssel (ebenfalls gut für eine bessere Betreuung der Kinder) erst recht nicht erhöht. Die Argumente mit denen die Erzieher hier manchmal um sich werfen lassen mich die Haare raufen. Sollen sie doch sagen ich will mehr Geld wegen Inflation, Änderung des Berufsbildes oder so was aber doch nicht zur besseren Betreuung der Kinder.

Und wenn ich sehe das bei offener Gruppenführung die hier meist angeboten wird an die hälfte der Kinder in Funktionsräumen ist (mit anderen Erziehern besetzt) ist der Personalschlüssel ganz gut und Nachmittags eh. Die meisten Kinder sind nur vormittag oder bis etwa 2 da und die Erzieher bleiben ja trotzdem VZ.

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Re: für eine bessere Betreuung

Antwort von Johanna3 am 09.08.2015, 22:22 Uhr

Natürlich kann man Glück haben. Aber es ist doch eine Ausnahme - während viele Einrichtungen mangels Bewerbern unterbesetzt sind. Und was gerade in Hamburg (Personalschlüssel) erlaubt ist finde ich erschütternd.

Und wer lange allein gearbeitet hat ergreift irgendwann die Flucht. Die Gruppen werden zusammengelegt und weiteres Personal sattelt um. Eine Abwärtsspirale...

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Re: für eine bessere Betreuung

Antwort von Strudelteigteilchen am 09.08.2015, 22:33 Uhr

Und diese Abwärtsspirale hält man auf, indem man 10% mehr Lohn fordert?

Na, dann.....

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Re: für eine bessere Betreuung

Antwort von Johanna3 am 09.08.2015, 22:57 Uhr

Jedenfalls hält man sie NICHT auf, indem man potentielle Auszubildende mit den zu erwartenden Verdienstaussichten abschreckt. Da haben auch diverse Werbekampagnen nichts geändert.

Aber natürlich kann man es auch bevorzugen immer mehr Einrichtungen dicht zu machen...

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und wenn nun alle in Großstädte abwandern weil es da besser ist

Antwort von Ellert am 09.08.2015, 23:08 Uhr

dann hat die eine Erzieherin zwar das was sie wollte aber auf dem Land gibt es keine Erzieher mehr... oder im Osten weil da schlecht bezahlt wird ?
Hier kosten die Erzieherschulen Geld
kaum einer findet ne Teilzeitausbildung
das sag ich Dir aus Erfahrung.
Als mein Patenkind gelernt hat wars ne normale Ausbildung mit Berufsschule etc
nun ist das rein schulisch mit Monaten voller unbezahlter Praktika.... für Schulabgänger nicht sehr lukrativ.

Da sind wir vermutlich wieder mit der Bildungshoheit die überall anders ist in jedem Bundesland

dagmar

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Re: für eine bessere Betreuung

Antwort von Strudelteigteilchen am 09.08.2015, 23:50 Uhr

Johanna, solange die wunderbare Geldvermehrungsmaschine noch nicht erfunden wurde, wird das Geld nicht mehr. Letzendlich ist es doch gehüpft wie gesprungen, ob die Einrichtungen schließen, weil keine Erzieher da sind, oder ob sie schließen, weil kein Geld da ist. Das Ergebnis ist das gleiche.

Und Dich sollte es freuen, da Du doch sowieso gegen frühe Fremdbetreuung bist. Dann konzentriert man sich vielleicht auf Kinder Ü3 und führt die Herdprämie wieder ein, weil die Mütter - im Gegensatz zu Erziehern - billig und verfügbar sind.

Ich bin ja nicht bei allem der Ansicht, daß der Markt es richten wird. Aber in dem Fall halte ich es für recht wahrscheinlich - es dauert halt und läßt sich nicht erzwingen. Wenn keiner den Job mehr für 'nen Appel und 'n Ei macht, dann wird man sich eine Lösung überlegen müssen.

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Re: für eine bessere Betreuung

Antwort von Johanna3 am 10.08.2015, 6:01 Uhr

Na, auf DIE Lösung bin ich gespannt.

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Re: für eine bessere Betreuung

Antwort von Strudelteigteilchen am 10.08.2015, 9:00 Uhr

Ich auch - aber mir ist wenigstens klar, daß ein Batzen Lohnerhöhung es auch nicht richten wird.

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Re: für eine bessere Betreuung

Antwort von Johanna3 am 10.08.2015, 9:37 Uhr

Vielleicht nicht richten. Aber wesentlich verbessern.

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Re: für eine bessere Betreuung

Antwort von Betula am 10.08.2015, 11:01 Uhr

Leute,ich muss immer wieder darauf herumreiten: Für so viel SCheiße, sorry, sind Milliarden und Abermilliarden da.Aber nicht für die Sozialberufe. Warum nicht???Warum sind andere Dinge so extrem wichtig ,dass Milliarden verbrannt werden, Stichwort Eurofighter, Berliner Flughafen, jawoll, Diätenerhöhungen,auch wenn das hier niemand hören will und jeder es richtig findet,dass die zusätzlich zu ihrem Gehalt aus der freien Wirtschaft,wo sie meist auch noch arbeiten,noch so um die 10000 Euro vom Steuerzahler bekommen.

Für Banken ist Geld da. Für Griechenland ist Geld da. Aber nicht für die Sozialberufler.

Die haben milliarden ausgegeben für Waffen, die jetzt verschrottet werden.

Und wisst ihr was- ich brauche keine Lohnerhöhung.Ich würde es aber toll finden, wenn Berufsanfänger höher eingruppiert würden und wenn Erzieher in der Ausbildung wenigstens etwas verdienen würden. Ich selber brauche nicht mehr Geld. Ich brauche aber DRINGEND mehr Kolleginnen!

Und unsere Eltern wünschen sich das auch.QWie bereits geschrieben- es gab bei uns schon etliche Beschwerden weil wir so unterbesetzt sind.

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Re: für eine bessere Betreuung

Antwort von Strudelteigteilchen am 10.08.2015, 11:45 Uhr

1. Dir ist schon bewußt, daß ausnahmslos ALLE Deine Beispiele (mit partieller Ausnahme des BER, der betrifft neben dem Bund noch zwei Landeshaushalte) den Bundeshaushalt betreffen, die KiTas aber von den Kommunen bezahlt werden? Die Kommunen stehen finanziell sehr schlecht da, im Gegensatz zum Bund. Der Vergleich wäre eher zu ziehen bei den Schwimmbädern, die reihenweise geschlossen werden, den verrotteten kommunalen Straßen und den heruntergekommenen Schulen.

2. Und inwiefern erzeugen höhere Löhne mehr Erzieher? Vielleicht erzeugen sie (mittelfristig - so schnell wird das ja auch nicht gehen) ein höheres Interesse am Beruf - aber wenn dann weniger eingestellt werden können, weil für mehr kein Geld da ist, dann ist doch letztendlich in Bezug auf die Anzahl der Mitarbeiter in den einzelnen Einrichtungen auch nichts gewonnen.

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Und - sind eure Eltern auch bereit, für eine bessere Betreuung mehr zu zahlen??

Antwort von Trini am 10.08.2015, 11:53 Uhr

Schulische Ausbildung ist nunmal was anderes als Lehre.

Wir hatten das sogar mal parallel: Laborantenlehre und LTA-Schule.
LTA war unbezahlt, aber mit deutlich besseren Gahaltsaussichten "danach".

Trini

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off topic Trini

Antwort von Benedikte am 10.08.2015, 12:03 Uhr

das ist aber die Ausnahme, dass die schulische Ausbildung der Lehre vorgeht

wer naemlich eine Lehre gemacht hat, der hat auch schonmal praktisch gearbeitet, ein unschaetzbarer Vorteil, und kennt eben nicht nur die Theoreie, sondern auch die Praxis

in Berlin ist Erzieherin auch eine schulische Ausbildung und viele Maedchen stolpern da schlichtweg rein, gerade welche mit weniger guten Schulabschluessen

die machen dann die Schule, auch mit Praktika, habe es aber viel schwerer als die mit Ausbildung, was zu finden. Zumal erwiesenermassen viele davon dem praktischen Beruf nicht gewachsen sind und dann eben zwar theoretsich ausgebildet, aber nicht eben praktisch begabt sind

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Re: für eine bessere Betreuung

Antwort von Steffi528 am 10.08.2015, 12:11 Uhr

Kitas werden von den Kommunen bezahlt, JA, stimmt. Was ich mich immer frage, wieso die Kitas nur vom Steuerzahler und von den Elternbeiträgen bezahlt werden, aber nicht von denen mitfinanziert werden, die ja die "Fachkräfte (_innen) einfordert, sprich, die Arbeitgeber. Klar, sie bezahlen ja auch Steuern, aber wenn sie wirklich den Wirtschaftsstandort stärken wollen durch die weiblichen Fachkräfte, dann sollen sie sich auch mit am Ausbau der Kinderbetreuung beteiligen.

Apropos, der Rechtsanspruch für U3-Kinder kam vom Bund, der hat die Musik bestellt, aber nicht bezahlt.
Ansonsten: Streikrecht ist Streikrecht und gilt auch für die Sozialberufe.

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So ganz blauäugig....

Antwort von Trini am 10.08.2015, 12:24 Uhr

kann man doch in die Ausbildung gar nicht reinstolpern, zumindest nicht in Schleswig-Holstein.

Mit "nur" Realschulabschluss kann man ja erst mal nur (in zwei Jahren) sozialpädagogische/r Assisitent/in werden. Praktika 2 x 10 Wochen.

Für die dreijährige Erzieher-Ausbildung braucht man vorher eine Berufsausbildung oder (Fach-)Hochschulreife mir EINSCHLÄGIGEM Praktikum.Dazu kann man in KI jetzt Kindheitspädagogik an der FH studieren. Als Bachelor ist man dann auch so eine Art Erzieher.

Bei den Laboranten/TAs ist wohl der Gehalt an Theorie in der Ausbildung für die Bezahlung (im ö.D.) ausschlaggebend. Gerade die Azubis aus der Praxis "reißen" im Alltag ja nur wenige Analysen durch.

Trini

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Re: Weitere Kita-Streiks sind wahrscheinlich

Antwort von Betula am 10.08.2015, 13:12 Uhr

Das interessiert mich jetzt :Findet ihr das in Ordnung, so wie es ist, dass überall Krippen aus dem Boden gestampft werden, jeder einen Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz hat, der Beruf aber inzwischen so unattraktiv geworden ist, dass sich nicht mehr genug Erzieher finden.?

Ist das so o.k.für alle, ich meine hier sind ja alle Mütter. Dann kommt als Antwort. "Die Leute, die diesen Beruf wählen, wissen ja worauf sie sich einlassen"

Und man darf erwarten, dass überall Krippen gebaut werden, aber erwarten, dass die Kinder genug Erzieher haben, das darf man nicht.

Dann hätte es diesen Rechtsanspruch niemals geben dürfen.Das ist meine Meinung. Entweder man finanziert das alles ordentlich, oder man lässt es bleiben. Da komme ich mir ein wenig veräppelt vor. Und dass 15 Kleinstkinder von einer Erzieherin betreut werden, ist einfach normal. Ich musste schon öfter im Zimmer wickeln, weil ich nicht in den Wickelraum gehen konnte. Weil ich alleine war. die anderen Kinder sprangen herum, als ich wickelte, es konnte jederzeit jemand hineinkommen während ich wickelte.... ist das toll? Würde ich als Mama für mein Kind nicht toll finden. Es ging aber nicht anders.
Das geht doch nicht! Aber wenn mal etwas passiert, weil eine allein einfach nicht auf soviel Kinder acht geben kann,dann ist das Geschrei groß.

Und selbstverständlich entschließen sich mehr Menschen, einen Beruf zu wählen, bei dem man ordentlich verdient, als für einen Beruf der viel Verantwortung, viel Stress, wenig Aufstiegsmoglichkeiten und wenig Verdienst verspricht.

Das ist kein 0 8. 15 Job,den nur Leute machen,die nichts besseres finden. Immerhin wird Fachabitur verlangt.
Mit Fachabitur hat man einfach andere Möglichkeiten als jemand, der gerade den Hauptschulabschluss hat.Da denken sich viele :"Erzieherin?Ich bin ja nicht blöd... "

Und offensichtlich ist es ein Beruf, bei dem die Welt zusammenbricht, wenn gestreikt wird.

Das passt alles m.M.nach nicht zusammen.

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Re: Weitere Kita-Streiks sind wahrscheinlich

Antwort von Petra28 am 10.08.2015, 14:17 Uhr

Der ganze Bildungsbereich inklusive Kitas müsste meiner Meinung nach von der Länder- auf die Bundesebene.

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Wahrscheinlich wird ab Mitte September wieder gestreikt

Antwort von Johanna3 am 10.08.2015, 14:37 Uhr

Das besagen mehrere neue Artikel. Ein verhandlungsfähiges Angebot der Arbeitgeberseite erscheint unwahrscheinlich.

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Re: Wahrscheinlich wird ab Mitte September wieder gestreikt

Antwort von shinead am 10.08.2015, 19:42 Uhr

Ein verhandlungsfähiges Angebot der Gewerkschaften ebenso...

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Re: Wahrscheinlich wird ab Mitte September wieder gestreikt

Antwort von Johanna3 am 10.08.2015, 19:54 Uhr

Liegt bereits vor.

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Re: Wahrscheinlich wird ab Mitte September wieder gestreikt

Antwort von Leena am 10.08.2015, 20:26 Uhr

Shinead schrieb von einem verhandlungsfähigen Angebot. *seufz*

Ansonsten finde ich es sehr schade, dass gerade von Dir keine belastbaren Argumente für Deine Behauptungen kommen, sondern nur Thesen, und wenn es um "Butter bei die Fische" geht, wirst Du einsilbig bzw. es kommt gar nichts mehr.

Bei mir persönlich entsteht subjektiv der Eindruck, dass Du hier der Sache der Gewerkschaft eher einen Bärendienst erwiesen hast. Und die Beispiele mit Bankenrettung, Sturmgewehr, BER, Griechenland und immer wieder die elenden Abgeordnetenbezüge, die von Betula und Dir kamen und die haushalterisch absolut nichts mit Gehaltserhöhungen für Erzieher zu tun haben, machen die Angelegenheit für mich persönlich auch nicht besser.

Das sind für mich keine belastbaren Argumente, sondern unreflektierte Parolen, das ist zumindest mein persönlicher Eindruck!

Ansonsten kam gerade eben im Radio, wie sehr "Deutschland" von der Griechenland-Krise profitiert. Da über die Griechenland-Hilfen zu wettern, von wegen "dafür ist Geld da, aber nicht für die Sozialberufler", ist für mich "betriebsblind" und sehr kurzsichtig.


http://www.tagesschau.de/wirtschaft/deutschland-profitiert-von-griechenland-krise-101.html

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Re: Wahrscheinlich wird ab Mitte September wieder gestreikt

Antwort von Johanna3 am 10.08.2015, 20:50 Uhr

Genauso habe ich shinehead auch verstanden.

Es ist möglich, dass in diesem langen Strang Fragen untergegangen sind. Auf die allermeisten habe ich bestimmt trotzdem geantwortet - wenn auch sicher nicht in deinem Sinne.

Mein persönlicher Eindruck ist, dass du für keinerlei Argumente (weder von mir noch von anderen) zugänglich bist - es aber umgekehrt anderen zum Vorwurf machst., wenn sie nicht deiner Meinung sind.

Übrigens habe ich rein gar nichts zur Griechenland-Krise, BER u.a geschrieben. Dennoch bezieht sich deine hauptsächliche Kritik darauf.

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Re: Wahrscheinlich wird ab Mitte September wieder gestreikt

Antwort von Leena am 10.08.2015, 21:22 Uhr

"Und die Beispiele mit Bankenrettung, Sturmgewehr, BER, Griechenland und immer wieder die elenden Abgeordnetenbezüge, die von Betula und Dir kamen und die haushalterisch absolut nichts mit Gehaltserhöhungen für Erzieher zu tun haben, machen die Angelegenheit für mich persönlich auch nicht besser."

Die Beispiele mit Bankenrettung, BER und Griechenland kamen von Betula, die Abgeordnetenbezüge kamen auch von Dir, und diese habe ich auch auf Dich bezogen, oder?

Meine Kritik bezieht sich auch darauf, dass haushalterisch zu viel durcheinander geworfen wird meines Erachtens, aber vor allem dass auf konkrete Nachfragen (z.B. - bei welchen Berufen sind die Anforderung denn nicht gestiegen, die Entlohnung aber doch nachhaltig? Wurden die Erzieher-Gehälter irgendwann von der Gehaltsentwicklung im öD abgekoppelt? Wurde die Eingruppierung in den letzten Jahrzehnten gravierend verändert? Wie soll eine Gehaltserhöhung in dem geforderten Maße finanziert werden?) keine oder keine belastbaren Antworten kommen.

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Re: Wahrscheinlich wird ab Mitte September wieder gestreikt

Antwort von Johanna3 am 10.08.2015, 21:58 Uhr

Nein, auch mit Abgeordnetenbezügen habe ich nichts angefangen! Und mit deiner Aufzählung hast du dich auf Betula und mich bezogen. Unzutreffenderweise.

Du machst mir zum Vorwurf nicht konkret genug zu sein - diesen Fehler sehe ich bei dir. Oder werden diejenigen, die dir nicht zustimmen grundsätzlich in ihren Aussagen zusammengefasst?

Mehr folgt morgen.

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Re: Wahrscheinlich wird ab Mitte September wieder gestreikt

Antwort von Steffi528 am 11.08.2015, 7:09 Uhr

S und E ist etwas anders. Ich sehe Erzieher_innen gleichwertig mit Technikern im ÖD, jedoch ist der eine Beruf eher frauenbelastet und von daher traditionell als "Zuverdienerberuf" weniger gut bezahlt als der andere eher männlich dominierte Beruf. Von daher halte ich eine Angleichung für unumgänglich. Das es jetzt so viel ist, liegt auch im Verschulden der Gewerkschaft, die sich Jahrzehnte lange nicht um die Frauenberufe gekümmert hat.
Ähnlich sieht es mit den Sozialarbeitern vs. Ingenieuren aus, auch dort gibt es Unterschiede.
Berufserfahrungen müssen anerkannt werden.

Ich selbst arbeite NICHT im S u. E, auch wenn mein eigentlicher Beruf da hinein passt. Ich bin durch "glückliche" Fügungen im "normalen" TVöD gelandet und verdiene nun mehr, als mein eigentlicher sozialer Beruf mir hätte zulassen wollen (werde aber trotzdem vom Streik betroffen sein, weil ich wieder einspringen muss und somit erhöhte eigene Betreuungskosten durch Überstunden haben werde, die ich bezahlen muss, obwohl ich gar kein Kindergartenkind mehr habe)

Was aber stimmt, wenn die S u. E´s massiv aufgewertet werden, werden auch die anderen im ÖD "maulen".

Die kommunalen Kassen sind leer, vielfach, das stimmt. Sie sind aber deshalb leer, weil der Bund die U3 -Betreuung beschließt, aber NICHT bezahlt. Da steckt eine Menge Personalkosten mit drin.
Die Anforderungen sind gestiegen im Erziehungsbereich. JA und die Leute haben das Recht, deswegen zu streiken. Es gibt ein Streikrecht und jeder, der es den Erzieherinnen und Erzieher und andere absprechen will, gibt wieder einen Brocken Grundrecht zum Verkauf. Wieso sollen sie nicht streiken? Weil es doch liebe, nette "Kindergartentanten" sind, die das ja gerne machen als Job und eh nur dazu verdienen brauchen? Sind doch eh alles weitestgehend nur Frauen?

Wie schon gesagt, ich werde auf einer anderen Ebene betroffen sein, ich bin auch der Meinung, das die Schlichtung anders ausfallen hätten können, ich finde ver.di zur Zeit etwas doof, weil sie meine Gewerkschaftsbeiträge verpulvern und ich nächstes Jahr wohl nicht den normalen Streik mitmachen kann. Ich habe genug persönliche Gründe, den Streik auch blöd zu finden, aber das Recht, für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen, spreche ich da niemanden ab. Und lieber da, als wenn die Pflegenden streiken (ich hoffe doch, das sie aus dem Streik der Sozialen profitieren, ich hoffe, das alle sogenannten Frauenberufe aufgewertet werden, denn WIR verdienen nicht mehr nur dazu, sondern bestreiten unseren eigenen Lebensunterhalt)

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Re: Wahrscheinlich wird ab Mitte September wieder gestreikt

Antwort von Leena am 11.08.2015, 11:46 Uhr

Bitte nicht missverstehen, es geht mir nicht ums Streikrecht an sich! Aber ich finde, die Auswirkungen des Streiks auf die betroffenen "Kunden" ( hier eben die betroffenen Kinder und Eltern) müssten in einer gewissen Relation zum Streik und möglichen realistischen Streikzielen stehen. Und bei unbefristeten mehrwöchigen Kita-Schließungen ist diese Relation für mich nicht gewährt. Aber vielleicht hat verdi langsam auch diesen Eindruck und denkt über andere Arbeitskampfmaßnahmen nach, nachdem, was man aktuell so hört...

Man stelle sich mal vor, die Bahn hätte über Wochen gestreikt. Wie hätte da der Volkszorn wohl gekocht..? ;-)

Im Übrigen halte ich es für unrealistisch, wenn die Gewerkschaft eigene Versäumnisse der letzten Jahrzehnte jetzt auf einen Schlag und in diesem Umfang für derartig viele Arbeitnehmer nachholen will. Wie soll das bezahlt werden, wo sollen die Milliarden herkommen ..?

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