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Geschrieben von Trini am 15.01.2015, 9:50 Uhr

Was soll die Schule lehren???

http://www.focus.de/familie/schule/unterricht/realitaetsferne-unterrichtsinhalte-statt-geometrie-und-gedichtanalyse-was-haetten-sie-gerne-in-der-schule-gelernt_id_4406207.html

Der Tweet von Naina aus Köln erregt die Gemüter.
Mit haben die Söhne (14 und 17) davon erzählt, bevor ich es heute auch im örtlichen Käseblatt las.

Ich bin gespalten in meiner Meinung.
Auf der einen Seite finde ich die schulische (zumindet die gymnasiale) Ausbildung tatsächlich zu theoretisch und teilweise auch viel zu tief gehend und zu speziell.
Auf der anderen Seite gibt es einfach Dinge, die das Elternhaus noch vermitteln sollte, die einfach NICHT Aufgabe der Schule sind.
Viele dieser Dinge lernt "Kind" ja auch ganz nebenbei, wenn es denn ins tägliche Leben einbezogen wird.

Problem ist natürlich, dass vernachlässigte Kinder dann häufig auch zu vernachlässigenden Eltern werden. Aber, muss (kann sie es überhaupt?) die Schule solche Defizite auf Kosten der Wissensvermittlung auffangen?

Trini

 
31 Antworten:

Re: Was soll die Schule lehren???

Antwort von Fredda am 15.01.2015, 10:02 Uhr

Ich lese das am Tablet jetzt nicht, finde aber Gedichte sehr wichtig.

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Re: Was soll die Schule lehren???

Antwort von DecafLofat am 15.01.2015, 10:05 Uhr

ich muß gestehen, die interpretiererei ging mir auch immer ewaltig auf den senkel, denn tatsächlich soll man ja nicht interpretieren was der verfasser sich dachte, sondern das treffen was man denkt dass der lehrer dachte dass der verfasser dachte :o)
den tweet fand ich super.
es gibt elterhäuser, da sind die eltern überfordert mit ihrem eigenen leben, aber dennoch kann genau in dem alter in dem die tweetabgebende war, ein impuls von außen die augen öffnen und helfen auf eigenen beinen stehen zu lernen - trotz zwängen im lehrplan.
meine mutter kommt bis heute nicht klar in ihrem leben, ich hab als ich 16 war ihren haushalt geschmissen, samt hausaufgaben mit meinem bruder, einkauf machen, kochen. die quittung: als ich 18 war, war ich da weg. für immer. sie kann nicht anders, ich nehms ihr gar nicht übel. aber sie prägte mich nicht genau so zu sein. denn ich hab erkannt, dass es so nicht geht. ich denk also, die schule hat da keine verantwortung.

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Diesen Artikel hier...

Antwort von Morla72 am 15.01.2015, 10:13 Uhr

...finde ich ziemlich gut und treffend. http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/nainablabla-ueber-geld-lernt-man-im-leben-13367699.html

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Re: Was soll die Schule lehren???

Antwort von Silvia3 am 15.01.2015, 10:16 Uhr

Ich glaube schon, dass zumindest das Gymnasium eine breite, humanistische Ausbildung gewähren sollte. Allgemeine, lebenspraktische Dinge wie Miete zahlen, Steuernerklärung machen (wofür gibt es Steuerberater?) usw. sollten die Kinder im Elternhaus lernen. Sollten sie es dort nicht lernen, dann sollten sie als Abiturienten allerdings soviel Intelligenz haben, sich die notwendigen Informationen zu besorgen. Schließlich gibt es auch eine Holschuld und nicht nur eine Bringschuld, was Informationen angeht.
Leider ist es aber doch so, dass die meisten Teenager gar nicht daran interessiert sind, etwas über unser Steuerrecht oder Haushalt zu lernen, sondern Mamas und Papas Vollumsorgung als gegeben hinnehmen. Versucht man sie einzubinden, wird das nicht immer dankbar angenommen, teils weil sie auch gar nicht die Notwendigkeit erkennen. Das sie dann bei der ersten eigenen Wohnung/Steuererklärung mal Fehler machen, muss man als Lernprozess hinnehmen. Die meisten werden sicher auch schnell die Kurve bekommen.

Ich mache mir aber um Abiturienten mit übermässigen Kenntnissen in Gedichte interpretieren weniger Sorgen, als um Hauptschüler, die nicht richtig lesen und schreiben können und nicht die Befähigung besitzen, eine Lehre durchzustehen. Das ist die größere Baustelle in unserem Schulsystem.

Silvia

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Re: Was soll die Schule lehren???

Antwort von Hase67 am 15.01.2015, 10:18 Uhr

"Der Tweet von Naina aus Köln erregt die Gemüter."

Aha, was so alles die Gemüter erregt. Es gab ja vor nicht allzu langer Zeit schon mal so was Ähnliches mit der Berechnung des Umfangs der Sonne, das fand ich eigentlich origineller.

Alltagspraktisches wird in der Schule teilweise wirklich zu wenig gelehrt, aber ich finde Gedichtanalysen genauso wenig überflüssig wie sehr spezielle naturwissenschaftliche oder mathematische Themen. Was später im Leben wirklich "gebraucht" wird, kommt doch sehr auf den Einzelfall an - mir nützen die in der Schule erlernten Mechanismen im Umgang mit Texten viel mehr als z. B. statistische Berechnungen, meinem Mann geht es genau umgekehrt.

Alltagspraktische Dinge lernt man auch, wenn man in der Schule gelernt hat, wie man Wissen erwirbt und wie man selbständig zurechtkommt. Das halte ich für wesentlich wichtiger als die eigentlichen Lerninhalte. Und was das betrifft, bin ich relativ zufrieden mit dem, was die Schule leistet. Ich habe z. B. in der Schule viel weniger über Recherchetechniken, Lernmethodik und Präsentationsmöglichkeiten gelernt als meine Kinder. Ich musste mir vieles davon im Studium selbst aneignen, ging aber dann auch.

LG

Nicole

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Re: Was soll die Schule lehren???

Antwort von kravallie am 15.01.2015, 10:20 Uhr

also ich halte mich nicht für eine vernachlässigt habende mutter und meine mutter war die allerbeste Mama der welt.
meine tochter ist 19, hat letztes jahr Abitur gemacht und ich stelle fest, daß sie von manchen dingen einfach keinen plan hat.

siehe exgoldfischfred.

ich habe nach dem abi eine lehre gemacht und mußte auch erst "reinwachsen". lebenspraxis vermittelt das Abitur nicht. hat es m.e. noch nie.

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Re: Was soll die Schule lehren???

Antwort von Pamo am 15.01.2015, 10:35 Uhr

Zumindest sind ihr einige ihrer Defizite bewusst, das ist den meisten doch gar nicht klar. Auch in Selbstdarstellung gaebe ich ihr eine glatte Note 1.
Evtl lernte sie diese in der Schule obwohl das vielleicht nicht zu den klassischen Lehrinhalten gehoert.

Spass beiseite: Die Schule ist doch nicht gesamtverantwortlich!

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Re: Was soll die Schule lehren???

Antwort von Hase67 am 15.01.2015, 10:37 Uhr

Selbstdarstellung können viele ganz gut, wenn ich mir die von meiner Tochter abonnierten YouTube-Channel so ansehe :-)

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Re: Was soll die Schule lehren???

Antwort von shinead am 15.01.2015, 10:54 Uhr

Das Abitur soll auf die Hochschule vorbereiten. Deshalb heißt sie ja auch „Allgemeine Hochschulreife“. Dabei wird schlichtweg theoretisches Wissen vermittelt, damit an der Uni die Profs von einem Stand ausgehen können. Der IT’ler braucht eben das mathematische Verständnis, der Germanist die Gedichtinterpretation und der Mediziner Physik, Biologie und Chemie. Da ist die Aufgabe des Abschlusses m.E. getroffen.
Das mittlerweile jede Bank für die kaufmännische Lehre nur noch Abiturienten möchte – da kann jetzt erst mal das Gymnasium mit seinem Lehrziel nichts dafür.

Meine erste Steuererklärung habe ich noch als Schüler gemacht. Wer die Ferien durcharbeitet kennt das – die Steuern kriegt man halt erst im nächsten Jahr wieder. Die Formulare besorgen und dann auszufüllen fand ich jetzt nicht soooo schwierig, zumal meine Eltern mir da hätten helfen können. Ansonsten ist zum Thema die wichtigste Aussage in der Schule das Steuern auf Einkünfte gezahlt werden müssen und das es eben Steuererklärungen gibt. Der Lehrplan könnte niemals mit der aktuellen Entwicklung der Steuergesetze mit halten. Das kann er noch nicht mal in der Berufsschule beim Steuerfachangestellten. Steuererklärungen, Überweisungen ausfüllen und kochen gehört m.E. zur Lebenspraxis und da ist schlichtweg die Schule der falsche Ort für.
Besagte Schülerin hätte ja in den vergangenen Jahren für die Projektwoche Banker/Markler/Steuerberater für entsprechende Projekte begeistern können.

Mein Mann hatte auf der Realschule tatsächlich Kochunterricht, Polytechnik und Handarbeiten. Dort wurde auch das Schreiben von Bewerbungen zum Thema im Deutschunterricht. Noch heute gibt es an der Schule (heute eine Gesamtschule) entsprechende praktische Wahlpflichtfächer (Gesunde Ernährung, Bearbeitung verschiedener Materialien, Berufsfindung). Nur Handarbeiten gibt es nicht mehr (was ich nicht zwingend für einen Verlust halte.)

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Re: Was soll die Schule lehren???

Antwort von Strudelteigteilchen am 15.01.2015, 10:58 Uhr

Meine Güte, demnächst kommen Beschwerden, daß Kinder in der Schule nicht lernen, wie man Kravatten bindet und einen Tampon benutzt.

Ich finde, sowas gehört ins Elternhaus und - letztendlich - ins Leben. Das ist kein "Schulwissen" und war es auch noch nie.

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Aber der mediale Aufschrei paßt ins Bild

Antwort von Strudelteigteilchen am 15.01.2015, 11:00 Uhr

Und zwar in dieses unsägliche "Der Staat versagt"-Gejammer, das durchaus auch mit Pegida zusammenhängt.

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*gg*

Antwort von Charlie+Lola am 15.01.2015, 11:06 Uhr

.......

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Re: Was soll die Schule lehren???

Antwort von faraday am 15.01.2015, 11:08 Uhr

Als ich mein Abitur gemacht habe, hatte ich bis dahin noch nie eine Überweisung ausgefüllt, noch nie die Waschmaschine angemacht und auch noch keine Steuererklärung gemacht. Warum, ganz einfach, weil es einfach nicht nötig war.
Trotzdem war ich durchaus dazu in der Lage, als es dann das erste Mal auf mích zukam. Offenbar war ich durch Schule und Elternhaus doch gut genug darauf vorbereitet.
Welches Wissen man später im Leben wirklich braucht, ist für jeden individuell verschieden, deswegen muss Schulwissen sehr in die Breite gehen.
Ich hatte beispielsweise Mathe-Leistung, für meinen Beruf und auch den Alltag, brauche ich außer den Grundrechenarten eigentlich nur Dreisatz und Prozentrechnung. Fürs Studium selber war es aber schon sehr nützlich eine Kurvendiskussion machen zu können oder was von Stochastik zu verstehen. I
Ich glaube es gibt kein unnötiges Wissen, selbst, wenn man das jeweilige Detail nicht mehr braucht, hilft einem jede Lernerfahrung für das nächste neue Lernen.

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Re: Was soll die Schule lehren???

Antwort von Charlie+Lola am 15.01.2015, 11:12 Uhr

Ich mußte das auch alles nach und nach lernen.
Bei den meisten Sachen haben mir meine Eltern geholfen oder ich habe mich mit Freunden ausgetauscht.

Ich glaube das es ein Erziehungsproblem der heutigen Zeit ist. Vieles wird Kindern abgenommen, Kinder heute setzen viel mehr vorraus abgenommen zu bekommen als noch vor 20 Jahren.

Manches muß man einfach selber lernen und auch selber erfahren.

Ich hatte mit 21 als ich zu Hause auszog auch keine Ahnung von Miete, Steuern oder Versicherungen. Da muß man dann halt mal den Arsch hochkriegen und sich selber informieren.

Und das geht heute noch viel einfacher als damals als ich noch kein Handy mit Internet hatte und noch sowas altmodisches machen mußte wie "von Versicherungsvertreter zu Versicherungsvertreter schleppen mußte um nicht über den Leisten gezogen zu werden".

So ist das halt..............

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Keine Ahnung von Steuern und Miete...

Antwort von Leena am 15.01.2015, 11:19 Uhr

Ehrlich gesagt, ich bringe meinen Kindern auch nicht bei, wie man eine Steuererklärung ausfüllt. Auch wenn sie sicherlich einiges rund um das Thema Steuern zwangsläufig mitbekommen.

Ich halte es auch nicht für die Aufgabe der Schule, den Abiturienten zu vermitteln, sich mit Steuern auszukennen (mal ganz abgesehen davon, dass das insgesamt ein ausgesprochen komplexes Thema ist, daran kann man jahrelang lernen, das bringt man nicht so "nebenbei" im Abi-Schulstoff unter).

Ich halte es allerdings für die Aufgabe der Schule (unterstützt von den Eltern), den Schülern sinnerfassendes Lesen und eigenständiges Denken beizubringen. An sich sind Steuererklärungen in simplen Arbeitnehmer-Fälle eine sehr einfache Sache, und jemand mit abgeschlossener Schulbildung sollte es fertig bringen können, in die Zeile, in der "Bruttoarbeitslohn" steht, auch seinen Bruttoarbeitslohn einzutragen, und da, wo Fahrten Wohnung - Tätigkeitsstätte oder Arbeitszimmer o.ä. abgefragt wird, die entsprechenden korrekten Eintragungen zu machen. Dafür braucht man keine Ahnung vom Steuerrecht, da reicht es, wenn man lesen kann und verstehen kann, was man liest. Bei weitergehenden Fragen kann man sich dann immer noch kundig machen oder einen Fachmann bemühen.

Meines Erachtens muss man dazu nicht in der Oberstufe mit den Abiturienten üben, wie man das Formular XY ausfüllt. Aber die Schüler müssen insoweit das "Rüstzeug" mitbekommen, dass sie ein normales Formular lesen und begreifen können und dann entsprechend selber ausfüllen. Das ist für mich Aufgabe der Schule.

Man muss nicht alles wissen - aber man muss sich zu helfen wissen. Und das muss man lernen.


(Wobei ich persönlich finde, in der Schule wird heute mehr "Praxisbezug" vermittelt als zu meiner Zeit, wenn ich mir so anschaue, was an der Schule von Kind1 alles so gemacht und angeboten wird. Es gibt mittlerweile die Gelegenheit zu mehreren Praktika, auch während der Oberstufe, und es werden auch Bewerbungen "gelehrt", vor allem wird Recherche und Vortrag etc. den Schülern vermittelt... das ist nicht mehr die Lektüre von Plutarch, Kant, Shakespeare und co., die es zu meiner Zeit vorrangig war!)

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die Schule sollte etwas besseres

Antwort von joy-for-good am 15.01.2015, 11:39 Uhr

tun:
Hallo,
als Lehrerin halte ich es neben der Wissensvermittlung für meine Aufgabe, den Schülern beizubringen, sich selbst zu helfen. So versuchen wir den Schülern Strategien zu vermitteln, Probleme selbst zu lösen, sich die nötigen Informationen zu besorgen und dann selbst herauszufinden, wie man beispielsweise eine Steuererklärung macht. Ist das nicht ein Ziel von Schule?
Auch Gedichtsinterpretationen sind ja nicht nur Interpretationen, sondern hier sollte ein Gedicht in einen thematischen Kontext einbezogen sein. Weiterhin lernt ein Schüler, dass zwischen den Zeilen oft mehr gesagt wird als man zunächst annimmt.

Passt zwar jetzt nicht ganz zum Thema, aber da hier in den letzten Tagen sehr viel über Religion und Toleranz, aber auch über Religionsunterricht geschrieben wurde, dazu auch noch etwas:

Mein Religionsunterricht regt zum Denken an. Ich ermuntere die Schüler sich ihre eigenen Gedanken zu machen, althergebrachtes zu Hinterfragen und mit neuem Wissen ihre Position zu finden. Selbstverständlich setzen wir uns dabei mit geschichtlichen Aspekten (auch wenn diese oft unbequem sind), anderen Religionen und ethischen Modellen auseinander.

Viele Grüße

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Wenn das Mädel tatsächlich in vier Sprachen Gedichte interpretieren KANN...

Antwort von Petra28 am 15.01.2015, 11:55 Uhr

dann steht ihr doch die Welt offen. Sie ist damit in der Lage, sich in vielen Ländern der Welt bei anderen Menschen nach mietrechtlichen Dingen zu erkundigen.

Ich finde die gymnasiale Ausbildung nicht zu theoretisch, fürchte mich aber etwas vor dem Punkt, an dem meine Kinder anfangen müssen, Bulimie-Lernen zu betreiben. Und die Didaktik ist in manchen Fächern nicht so dolle, weil der rote Faden fehlt und die Grundlagen vernachlässigt werden, während das Spezielle ausgewalzt wird.

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das einzig kritikwürdige daran finde ich

Antwort von Leewja am 15.01.2015, 11:59 Uhr

dass sei gedichte in 4 sprachen interpretieren MUSS.
Ich finde fremdsprachenunterricht gerade in der gymnasialen oberstufe oft sinnentleert, weil exakt die gleichen technischen Inhalte gefordert werden, wie in deutsch, also textinterpretationen, nur halt auf englisch. dass dieses englisch dann häufig genug schlicht und holprig ist, obwohl es eine reiche und intelligente udn feinsinnige sprache ist, und v.a. auch mit miserablem ergebnis gesprochen wird, juckt keinen. ich vermute, das ist in französisch, spanisch, italienisch etc. ähnlich.

ich habe in der gymnasialen oberstufe NICHT gelernt, mich im englischsprachigen ausland GUT zu unterhalten. das habe ich durch meinen azustausch (nur 10 wochen) und durch bücher, filme und patientengespräche erreicht.

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Deshalb habe ich das KÖNNEN so betont.

Antwort von Petra28 am 15.01.2015, 12:09 Uhr

Und bin nicht von holprigen Texten ausgegangen.

Ich hatte nur zwei Jahre guten Englischunterricht, das erste englischsprachige Buch habe ich mit großer Mühe nach dem Abi gelesen. Aber ich hätte mich auch damals schon im englischsprachigen Ausland durchschlagen können - den Rest lernt man in der Anwendung.

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Ich finde, dass die Schule genug auf das Leben vorbereitet

Antwort von Sodapop am 15.01.2015, 12:15 Uhr

Wer eine Gedichtsanalyse auf 4 Sprachen schreiben kann, sollte doch auch in der Lage sein, einen Mietvertrag zu lesen, das Kleingedruckte in Versicherungen zu verstehen( soweit dies möglich ist ) und auch das Thema "Steuern" recherchieren können.

Vor allem das Gymnasium bereitet doch genau darauf vor: Sich mit fremden Themen auseinander zu setzen und Lösungen zu finden.

Und wer Zeitungen / Zeitschriften liest, statt sich in Facebook und Twitter rumzutreiben, der bekommt von all dem langsam eine Ahnung.

Grüße
Sodapop

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Re: Deshalb habe ich das KÖNNEN so betont.

Antwort von Hase67 am 15.01.2015, 12:18 Uhr

Na ja, "durchschlagen" kann man sich relativ schnell, das kann ich sogar in Italien, obwohl ich in Italienisch bestenfalls Grundkenntnisse habe, ich habe es nie gelernt.

Und das mit dem "gut unterhalten" ist Definitionssache. Ich kenne Leute, die behaupten, sie könnten sich fließend in den von ihnen erlernten Fremdsprachen unterhalten, und wenn ich denen dann beim Reden zuhöre, schwanke ich zwischen leicht verlegenem Belustigtsein und verblüfftem Staunen über diese für mich nicht nachvollziehbare Selbsteinschätzung. Wenn ich mich auf Englisch oder Französisch unterhalte, komme ich, obwohl ich ja permanent im Training bin, viel schneller an meine Grenzen des verbalen Ausdrucks als im Deutschen, obwohl ich beide Sprachen ganz sicher (nach allgemein üblicher Definition) fließend spreche, Französisch ein bisschen besser als Englisch.

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Re: Was soll die Schule lehren???

Antwort von Alexxandra am 15.01.2015, 12:18 Uhr

Hallo,
ich habe das vor Jahren (Jahrzehnten mittlerweile) bei meinem Lehrer angeregt. Seine Antwort war, dass ein halbwechs intelligenter Mensch das durchaus selbst lösen kann, wenn er nur will.
Damals fand ich die Antwort blöd, aber eigentlich hat er Recht gehabt.
Viele Grüße

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Der bringt es wirklich gut auf den Punkt.

Antwort von Sodapop am 15.01.2015, 12:19 Uhr

Dankeschön

Grüße
Sodapop

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ja, ich bin natürlich noch wesentlich schneller an meinen grenzen

Antwort von Leewja am 15.01.2015, 12:37 Uhr

aber mein wortschatz ist nicht ganz klein, ich kenne ein paar synonyme und ausdrucksweisen 8auch dank alba oder pamo), ich kann witze machen udn evrstehen, ich kann in gröberen zügen über politik, reisen, die weltgeschichte, literatur, natur, wissenschaftsthemen reden und verstehen....udn ich habe keinen ganz und gar untragbar grässlichen akzent.

das nehme ich als völlig zufriedenstellend wahr.

aber manchen kollegen kann ich kaum zuhören, wenn sie auf englisch versucehn, was zu erklären.....allein die aussprache ist gruselig....und da wird fast gar nicht dran gearbeitet.

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Re: Deshalb habe ich das KÖNNEN so betont.

Antwort von Petra28 am 15.01.2015, 12:38 Uhr

Ich gehe davon aus, dass sie es hinreichend kann - besser als ich damals nach nur zwei guten Lernjahren und vermutlich schlechter als Du aufgrund Studium und Beruf - aber damit lässt sich doch schon was anfangen.

Ich persönlich kann mich auch gut mit einer russischsprachigen Bekannten unterhalten, die wirklich nur gebrochenes Deutsch spricht und von meinem Russisch will ich gar nicht anfangen... Es ist zwar etwas mühsamer, aber es geht und es muss tatsächlich nicht nur beim Trivialen bleiben, sondern wird durchaus auch politisch.

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Genau das hat mich früher immer davon abgehalten, englisch zu sprechen.

Antwort von Petra28 am 15.01.2015, 12:45 Uhr

Ich habe eine sehr schlechte Aussprache, da brauche ich nichts zu beschönigen und so manch einer meiner Landsleute machte sich darüber lustig. Es hat sich aber noch nie jemand im Ausland darüber lustig gemacht - jedenfalls nicht offen - ich hatte eher den Eindruck, dass die Leute das sehr gut fanden, dass man sich in der Landessprache verständigen konnte, der merkwürdige Akzent oder die seltsame Grammatik waren da nachrangig.

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nein, das ist auch nicht "schlimm" und ich kenne auch keinen

Antwort von Leewja am 15.01.2015, 12:59 Uhr

muttersprachler, der da böse wird.

aber es ists chade, dass da nicht mehr wert drauf gelegt wird in der schule!

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Re: nein, das ist auch nicht "schlimm" und ich kenne auch keinen

Antwort von Petra28 am 15.01.2015, 13:06 Uhr

Ich habe bei meinen Kinder da gar nicht den Eindruck, dass da wenig wert drauf gelegt wird... Von mir können sie es jedenfalls nicht lernen...

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Re: nein, das ist auch nicht "schlimm" und ich kenne auch keinen

Antwort von Hase67 am 15.01.2015, 13:51 Uhr

Ich weiß ja nicht, wie du klingst - ich finde eine komische Aussprache aber weniger schlimm als Vokabel- oder Grammatikfehler. Meine Aussprache war z. B. schon immer sehr gut (offenbar auch im Chinesischen ;-)), aber kleinere Vokabelpatzer (vor allem im Englischen) und Grammatikfehler (im Französischen) passieren mir durchaus im Eifer des Gefechts, manchmal sogar schriftlich. Deshalb würde ich auch nie eine Übersetzung in die Fremdsprache rausgeben, die nicht noch einmal von einem Muttersprachler quergelesen wurde.

Ich finde aber auch, dass in der Schule allgemein relativ wenig Wert auf eine vernünftige Aussprache gelegt wird, aber das liegt eher am Können als am Wollen der Lehrer :-) Was ich schon an Französisch-Aussprache bei meinen Kindern gehört habe ("Die Frau XY sagt das aber AUCH so!"), geht auf keine Kuhhaut.

LG

Nicole

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Re: das einzig kritikwürdige daran finde ich

Antwort von lotte_1753 am 15.01.2015, 15:26 Uhr

Ich habe noch keine Kinder in der Oberstufe, ist das wirklich so? Ich hoffe mal nicht. Bei mir damals (in Grundkurs) waren es eher kurze aktuelle Texte, Zeitungsartikel, Karikaturen, Beatles-songs und es ging eher um Verständnis als "was wollte uns der Autor damit sagen". Wir hatten damals auch ein Sprachlabor wg der Aussprache, aber vielleicht war bei uns der Englisch-Unterricht besser, weil wir einen internationalen Zweig hatten.

Das Sprachlabor war eigentlich ganz gut, gibt es bei meinen Kindern leider nicht. (Versuche das selbst zu regeln bzw. mit striktem Verbot synchronisierter Filme oder Serien.)

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Re: Was soll die Schule lehren???

Antwort von Christine70 am 16.01.2015, 7:20 Uhr

also wir haben in der schule auch nicht gelernt, wie man sich eine wohnung sucht oder wie das mit der miete funktionert, das hab ich mir selber beigebracht, mich durch zahlreiche artikel gelesen, meine eltern gefragt, bekannte gefragt die schon wohnungen hatte usw.

ich finde, da wird jetzt ein Fass aufgemacht, welches leer ist.

Für mich ist nicht die schule schuld. für mich war das sogar ein eigentor für das Mädel. Gestern hörte ich eine diskussion drüber und auch da wurde gesagt, wo sind da die eltern, freunde, bekannte, die schon erfahrung haben. Außerdem leben wir im zeitalter des internets, da kann man sich auch viel selber aneignen, man muß halt nur wollen.

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