zurück| Geschrieben von Joplin am 29.07.2016, 8:45 Uhr |
Türkei
Es wird immer schlimmer.
Es gilt zehntausende, die festgenommen wurden. Massenweise wurden Beamte entlassen. Fernsehsender und Zeitungen mussten schließen. Jetzt steht bei Spiegel online dass das Privatvermögen Tausender Justizbeamter beschlagnahmt wird.
Kritiker haben Angst.
In Deutschland sogar werden Gegner Erdogans bedroht. Die Grünen reden von der Gefahr einer türkischen Pegida in Deutschland.
Es ist richtig extrem.Die Bevölkerung in der Türkei findet das entweder nicht schlimm oder traut sich nicht mehr.
Wie wird das weiter gehen? Es ist wirklich krass, v.A.die Tatsache dass er ohne größeren Protest eine Diktatur und einen Unrechtsstaat aufbauen KANN.
Nachdem, was in Deutschland in den dreißigern passiert, wissen wir ja, wohin sowas führen kann. Aber es passiert nichts.
Beitrag beantwortenRe: Türkei
Antwort von Mehtab am 29.07.2016, 9:15 Uhr
Hallo Joplin,
ja, vielleicht ist es schon zu spät. Vielleicht haben die Türken schon viel zu lange die AKP gewählt. Mich erinnert das alles auch an ganz schlimme Zeiten in Deutschland. Ich schreibe oft schon gar nicht mehr, weil mich das alles so aufregt und ich nichts, aber auch gar nichts, machen kann. Das Vermögen (Immobilien ...) wird eingezogen, d. h. die Richter ... sitzen auf der Straße, so wie das in der Nazizeit mit den Juden war. Das Unrecht ist himmelschreiend. Die Türken haben das Ganze ja schon einmal mit den Armeniern geprobt. Anstatt sich zu diesem Unrecht zu bekennen, geht es nun schon wieder los.
Und dann haben wir in Deutschland auch noch AKP-Schergen, die das alles auch noch befürworten. Die würde ich gleich als erstes ausweisen und abschieben, denn das geht nicht, dass die auch noch die staatliche Ordnung in Deutschland durcheinanderbringen. Dann sollen sie doch in die Türkei übersiedeln, da haben sie dann, was sie wollen.
Außerdem diese unverschämten Auslieferungsanträge, die meiner Meinung nach eine reine Provokation sind. Diesem Diktator sollte wenigstens hier einmal deutlich gesagt werden, wo es lang geht in Europa, aber bisher hat das nur der Baden Württembergische Ministerpräsident getan. Vielleicht verlangt der Diktator bald schon die Auslieferung unserer Bundestagsabgeordneten mit verseuchtem Blut. Wo kämen wir denn da hin.
Ich denke auch, dass Telefonate in die Türkei abgehört werden, sonst würde ich da schon einmal anrufen und mich erkundigen, aber wenn die Menschen dort die Wahrheit sagen würden, dann wären sie wahrscheinlich schnell weggeräumt.
Viele Grüße
Mehtab
Re: Türkei
Antwort von Joplin am 29.07.2016, 9:27 Uhr
Das ist wirklich schrecklich. Ich verstehe he es auch nicht. Wenn ich an Putin denke, man war sehr schnell dabei zu sanktionieren. Russland hat ja auch die Krim annektiert, das war ja auch schon krass.
Da kam aber gleich großer Protest und es gab Wirtschaftssanktionen. Hier ist jetzt kein Land angegriffen worden, aber im Innern finden schreckliche Dinge statt.
Am Sonntag ist in Deutschland, ich meine Köln? Ein großer Erdogan Aufmarsch geplant. Die Sicherheitskräfte sind alarmiert. Kurden haben angekündigt, auf Gegrhdemos zu verzichten weil es sonst wohl zu gravierenden Ausschreitungen kommen wird.
In der Türkei gibt es schon lange keine Gegrhdemos mehr. Das traut sich niemand. Ich will solche Zustande hier in Deutschland auch nicht haben.
Überall auf der Welt drehen jetzt die Idioten durch :-(
Re: Türkei
Antwort von Mehtab am 29.07.2016, 9:46 Uhr
Hallo Joplin,
vielleicht gibt es keine Wirtschaftssanktionen, weil die ja auch immer, zumindest teilweise, nach hinten losgehen. Schau die Probleme bei unseren Landwirten ... an. Wir sind ein exportorientiertes Land, da ist es schwierig mit Wirtschaftssanktionen, aber die Bundeswehr gehört schon lange aus Incirlik abgezogen, nach den ständigen Provokationen. Wie soll denn der Bundestag den Bundeswehreinsatz kontrollieren, wenn die Abgeordneten, und zwar nicht nur Cem Özdemir, um den ging es da nämlich gar nicht, nicht einmal in die Türkei rein dürfen? Warum da so gar nichts passiert, das verstehe ich jetzt überhaupt nicht. Nur, weil die Türkei Nato-Partner ist, darf sie sich auch nicht alles erlauben.
Viele Grüße
Mehtab
Re: Türkei
Antwort von Lauch1 am 29.07.2016, 10:17 Uhr
In Ö ist die Situation für Kurden und Armenier schlimm. Lokale werden nächtlich verwüstet. Schlimm, wenn jetzt auch hier Polizeischutz nötig ist.
Und was sagt die deutsche Politik???
Antwort von Trini am 29.07.2016, 10:22 Uhr
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich zurückhaltend zu Auslieferungsanträgen aus dem Nato-Partnerland geäußert. Zu entsprechenden Forderungen sagte sie am Donnerstag vor Journalisten in Berlin, Deutschland sei dabei „an die rechtsstaatlichen Verfahren gebunden“. „Da müssen wir den rechtsstaatlichen Prinzipien folgen.“ Gleichzeitig warnte sie Präsident Erdogan vor unverhältnismäßigem Vorgehen gegen seine Kritiker.
-----------------------
Dass sie allen Enstes überlegt, jemanden auszuliefern ist ein Witz!!!
Trini
Re: Türkei
Antwort von Lauch1 am 29.07.2016, 10:26 Uhr
Da ist ja schon wieder diese unselige Verknüpfung EU/Nato. Die EU könnte die Subventionen für die Türkei als Beitrittskandidat streichen.
Die Bundeswehr ist in der Türkei, weil beide Staaten Nato Mitglied sind (und D als Top Waffenexporteur einer der Hauptlieferanten an die Türkei ist).
Re: Und was sagt die deutsche Politik???
Antwort von Lauch1 am 29.07.2016, 10:27 Uhr
Ganz ehrlich: die Möglichkeit Erdogan abzustoppen ist vorbei und Merkel hats versemmelt.
Re: Und was sagt die deutsche Politik???
Antwort von Joplin am 29.07.2016, 10:31 Uhr
Aber nicht nur Merkel. Niemand hat versucht ihn zu stoppen.
Re: Und was sagt die deutsche Politik???
Antwort von DK-Ursel am 29.07.2016, 10:35 Uhr
Hej allesammen!
"Daß sie ernsthaft daran denkt, jemanden auszuliefern", steht da nicht.
Sie kann doch sehr wohl Herrn Erdigan daran erinernn ,daß WIR ein Rechtsstaat sind, der sich an Regeln halten muß und hält.
Ich glaube nicht, daß sie jemanden ausliefern werden, schon gar nicht an ein Land, das die Todesstrafe erwägt einzuführen, egal wie realistisch das ist.
Es ist wirklich schlimm, was dort passiert - und ich fühle mich schon sehr lange an die Dtld. in den 20ern und 30ern erinnert.
Dagegen hat sich in einer Talksow mal ein Anhänger Erdogans verwahrt, als eine grüne oder linke Politikerin sehr vorsichtig diesen Vergleich zog, aber es liegt doch auf der Hand:
Demokratisch gewählt, so schnell wie möglich die Macht ausbauen, heißt, das Parlament entmachten (s.a. Aufhebung der Immunität vor etlichen Wochen), unliebsame Gegener ausschalten und eine ganze Bevölkkerungsgruppe nur aufgrund ihrer Herkuinft unterdrücken.
Bemerkenswert damals auch, daß der Erdogananhänger gegen den Vergleich protestierte, weil es bei Hitler um die Ausrottung eines Völkes gegangen sei.
Nun ja.... wenn nichit dies jetzt mit Kurden u.a. auch im Hinterstübchen rumort, so erinnert aber zumindest die sonstige Vorgehensweise eher an Hitlers Vorgehen als an das anderer Staatsoberhäupter, und dann muß man sich - in einer freien Gesellschaft - den Vergleich auch mal gefallen lassen und sehen, wo es ins Auge springende Parallelen gibt.
ich bin auch tief besorgt, wieviele Menschen da verschwinden und was mit ihnen gemacht wird.
Wieviel Angst und Schrecken dort herrschen und wie dreist sich "der starke Mann am Bosporus" aufführt.
Lange darf Europa da nicht mehr zuschauen!
Gruß Ursel, DK
Re: Und was sagt die deutsche Politik???
Antwort von Joplin am 29.07.2016, 10:42 Uhr
Ich frage mich auch ganz bange, was mit den zehntausenden inhaftierten Menschen passiert.
Re: Und was sagt die deutsche Politik???
Antwort von Jana287 am 29.07.2016, 10:44 Uhr
Joplin, aber Merkel hat ihn gestärkt, indem sie immerwieder mit ihm verhandelt und zB Visa oder EUBeitritt in Aussicht stellte. Dadurch konnte er als Staatsmann glänzen. Sie hat es nicht gewagt zu kritisieren oder deutliche Grenzen zu ziehen. Das werfe ich ihr vor.
Re: Und was sagt die deutsche Politik???
Antwort von Jana287 am 29.07.2016, 10:45 Uhr
Er wird die nicht öffentlich hinrichten lassen, keine Angst. Aber kommt schon mal vor, dass jemand überraschend im Gefängnis stirbt oder es mal brennt...
Säuberungswelle
Antwort von Alhambra am 29.07.2016, 10:45 Uhr
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/tuerkei/tuerkei-saeuberungswelle-trifft-amerikanischen-geheimdienst-14362408.html
Säuberungswelle trifft Geheimdienst; Ansprechpartner verhaftet, Kampf gegen IS in Gefahr.
Damit ist wohl klar, dass Erdogan überhaupt kein Interesse hat, gegen den IS zu kämpfen sondern weiter Geschäfte mit ihm zu machen.
Im Sauseschritt baut er sein türkisches Reich auf und wir schauen tatenlos zu; genau wie in den 1930ern lässt man ihn agieren wie Hitler, in der Hoffnung der nimmt sich ein bisschen und gibt dann Ruhe. Nicht nur die Türkei lernt nichts aus der Geschichte; wir rennen auch wieder ins offene Messer und schauen zu, wie ein Größenwahnsinniger seine Macht aufbaut.
Ich schaue mit echter Sorge auf Köln am Sonntag; die Kurden haben bereits die Gegendemo abgesagt. Sie wollen eine Eskalation vermeiden und die Anhänger bekommen so jetzt schon einen Doppel-Sieg.
Demonstrationsrecht muss bleiben, aber es muss auch eine Möglichkeit geschaffen werden, wenn es so wie im vorliegenden Fall schlichtweg missbraucht und es wirklich gefährlich werden kann.
Ich glaube, wir können im Moment noch nicht mal ansatzweise erahnen, was da als Gesamtes noch auf uns zurollen wird.
Re: Und was sagt die deutsche Politik???
Antwort von Lauch1 am 29.07.2016, 11:04 Uhr
Das stimmt nicht. Auch wenn die deutsche Medienlandschaft kaum darüber berichtet hat.
Bei allen Verhandlungen saß Merkel alleine, da war nicht ein EU Staatschef daneben. Warum?
Re: Säuberungswelle
Antwort von Silvia3 am 29.07.2016, 11:05 Uhr
Zumindest mal rollt eine neue Flüchtlingswelle auf uns zu. Alle, die sich in der Türkei jetzt ungerecht behandelt fühlen, seien es Intellektuelle, Richter oder Kurden werden versuchen, nach Deutschland zu kommen. Da viele Verwandte hier haben, dürfte das nicht mal sehr schwierig sein. Und da wir ja ein Staat ist, der sich an seine Gesetze hält, werden wir die Leute auch noch reinlassen müssen. Dann wird sich der Konflikt hier weiter aufbauen.
Ich sehe mit Schrecken in die Zukunft.
Silvia
Das ist doch Diplomatie-Sprech ...
Antwort von Sille74 am 29.07.2016, 11:06 Uhr
... und heißt m.E. übersetzt sogar eher, dass nicht ausgeliefert werden soll (ohne jetzt mich in Diplomatie gesteigert auszukennen ;-)).
Im übrigen entscheidet über eine Auslieferung nicht Frau Merkel, sondern das zuständige Gericht (ich glaube, das OLG).
Re: Und was sagt die deutsche Politik???
Antwort von Lauch1 am 29.07.2016, 11:09 Uhr
Oh bitte Ursel, da verschwand ein deutscher Journalist einfach so 2 Tage, das letzte das er twitterte war die Verhaftung durch die türkische Polizei. Und Merkel verhandelt lächelnd mit Erdogan.
Und dann diese unselige Auslieferung Böhmermanns, welcher andere europäische Politiker wäre so weit gegangen?
Wie: EU-Beitritt in Aussicht gestellt?
Antwort von Sille74 am 29.07.2016, 11:17 Uhr
Ich will jetzt Frau Merkel nicht übermäßig verteidigen. Ich bin auch der Meinung, dass in der Flüchtlings- und damit zusammenhängend auch der Turkei-Politik manches nicht gut gelaufen ist, und ich finde auch, dass mit Herrn Ersogan viel deutlicher hätte Tacheles geredet werden müssen.
Aber EU-Beitritt in Aussicht? Die Türkei ist doch bereit seit 2005 offizieller Beitrittskandidat. Bei den Verhandlungen gIng schon vor den jüngsten Ereignissen eigengich nichts voran, da die Türkei kaum etwas tut (im Gegenteil), den acquis communautaire in sein Staats- und Rechtsgefüge aufzunehmen. Da KANN Frau Merkel gar nicht mal daher kommen und einen Beitritt in Aussicht stellen, und das Slawen ja auch alle Betsiligten, mall ganz davon abgesehen, dass auch Frau Merkel jetzt sicher keinen einatimmigen Beschluss zur Aufnahme hinkrieben würde.
Dafür dürften wir doch im Umkehrschluss
Antwort von Trini am 29.07.2016, 11:28 Uhr
die Demonstranten von Köln zu ihrem Sultan nach Hause schicken.
Trini
Re: Wie: EU-Beitritt in Aussicht gestellt?
Antwort von Lauch1 am 29.07.2016, 11:29 Uhr
Andersrum geht es: die Türkei ist Beitrittskanditat und bekommt daher von der EU dafür Hilfsgelder (um Reformen zu verwirklichen). Diese Hilfsgelder kann man sperren, wird auch im Falle Mazedoniens gemacht, nur bei der Türkei legt sich D quer.
Re: Dafür dürften wir doch im Umkehrschluss
Antwort von Lauch1 am 29.07.2016, 11:33 Uhr
Und das mit Handkuss; Jeden Abend: " Wer den Kopf erhebt, den schneiden wir ihn ab". Bitte wo sind wir denn?
Re: Wie: EU-Beitritt in Aussicht gestellt?
Antwort von Sille74 am 29.07.2016, 11:40 Uhr
Das ist richtig und bedauerlich. Deswegen stimmt es aber trotzdem andersrum noch lange nicht, dass ein EU-Beitritt bevorsteht und Frau Merkel diesen ungeachtet aller neuen und altbekannten Hindernisse bewirken könnte/wöllte.
Re: Wie: EU-Beitritt in Aussicht gestellt?
Antwort von Lauch1 am 29.07.2016, 11:45 Uhr
Natürlich steht kein Beitritt bevor. Der ist für die nächsten 10,15 Jahre gestorben.
Re: Wie: EU-Beitritt in Aussicht gestellt?
Antwort von Lauch1 am 29.07.2016, 11:45 Uhr
Natürlich steht kein Beitritt bevor. Der ist für die nächsten 10,15 Jahre gestorben.
Re: Dafür dürften wir doch im Umkehrschluss
Antwort von Joplin am 29.07.2016, 11:47 Uhr
DAS dürfen wir nicht. Wir können ja schlecht Menschen, die seit ewig in Deutschland leben, in die Türkei zurück schicken. Allerdings frage ich mich auch weshalb und wofür sie hier in Deutschland, ihrer gewählten Heimat, riesige Aufmärsche machen müssen.
Das kostet den Staat übrigens hunderttausende Euro. Die Rechnung sollte man eigentlich in die Türkei schicken, aber das darf man ja auch nicht.
Meine Freundin ist Kurdin sie hat Angst.
Eben.
Antwort von Sille74 am 29.07.2016, 11:48 Uhr
Da könnte Frau Merkel noch so viel in Ausdicjt stellen, was sie meines Wissens auch nicht getan hat ...
Re: Türkei
Antwort von Feuerpferdchen am 29.07.2016, 11:56 Uhr
Ich habe mich vor einigen Tagen mit einer in Deutschland lebenden und studierenden Türkin unterhalten, deren Eltern in der Türkei leben. Sie wird zu dieser Demo pro-Erdogan gehen. Sie sieht das ihre Pflicht an, ihren Eltern zuliebe. Sie sagt, ihre Eltern haben die letzte Militärregierung erlebt, schlimmer geht es nicht, deshalb sind sie unbedingt pro Erdogan. Wir haben uns darüber ausführlich unterhalten und irgendwie kam dabei raus, das man eigentlich nur die Wahl zwischen Pest und Cholera hat.
Re: Eben.
Antwort von Jana287 am 29.07.2016, 12:00 Uhr
Bin ich jetzt so auf dem falschen Dampfer? Meines Wissens war Teil des von Merkel verhandelten Flüchtlingsdeals die Eröffnung eines weiteren Beitrittskapitels.
Re: Türkei
Antwort von Mehtab am 29.07.2016, 12:03 Uhr
Nein Feuerpferdchen,
so ist das nicht. Es gibt auch noch andere Parteien. Schade, dass eine Studentin so blöd ist. Wahrscheinlich sind auch ihre Eltern Günstlinge der AKP, sonst würde sie nicht so einen Mist erzählen. Wieso geht sie denn nicht zurück. Was hat sie hier noch zu suchen, wenn sie eine Diktatur haben will.
Die Militärdiktatur war sehr schlimm, aber Erdogan mit seiner AKP ist auch nicht besser! Soll das jetzt ein Vergleich sein, welche Diktatur schlimmer ist? Eine türkische Studentin, die auf deutschem Boden für die Errichtung einer Diktatur in der Türkei demonstriert! Das muss man sich erst einmal deutlich vor Augen führen. Ausweisen sollte man sie mit dem gesamten anderen AKP-Pack. Da könnte man Geld sparen und für sinnvollere Dinge verwenden. Der österreichische Außenminister gefällt mir in diesem Punkt sehr gut.
Viele Grüße
Mehtab
Re: Das ist doch Diplomatie-Sprech ...eben! Soll sie etwa
Antwort von Einstein-Mama am 29.07.2016, 12:17 Uhr
im Gossenjargon mit ihm sprechen und dabei die Stimmung noch bisschen aufheizen?
"Also Erdolf, so geht es aber nicht, hör auf dich wie ein Diktator zu benehmen!!!" Und dann ist er wieder lieb?
Das ist leider keine Märchenstunde!
Re: Eben.
Antwort von shinead am 29.07.2016, 12:25 Uhr
Die weiteren Verhandlungen hängen aber - genauso wie die Visafreigeit - an einigen Bedungungen, die die Türkei derzeit nicht erfüllt. Deshalb keine weiteren Verhandlungen.
Re: Türkei
Antwort von Joplin am 29.07.2016, 12:28 Uhr
Ich weiß auch nicht wieso man hier in Deutschland gegen einen Putsch demonstrieren soll, der längst gescheitert ist und sehr große Menschenrechtsverletzungrn in der Türkei zur Folge hat. Das erschließt sich mir nicht....
Re: Türkei
Antwort von Feuerpferdchen am 29.07.2016, 12:32 Uhr
verkaufen sie das Demonstration gegen einen Putsch? ich sehe das eher als Huldigung für einen Diktator, ihn wird das sehr zufriedenstellen
Re: Türkei
Antwort von Feuerpferdchen am 29.07.2016, 12:37 Uhr
momentan gibt es aber keine Wahlen, klar, noch gibt es andere Parteien, aber sind die nicht längst mundtot?
Ja, ich glaube, man hat momentan nur noch die Wahl zwischen schlimm und schlimmer. Vom ö Außenminister kam eine Verbalattacke, nicht mehr und nicht weniger, das war ein mehr oder weniger guter Spruch, auch aus Ö wird kein AKP-Anhänger ausgewiesen werden können.
Re: Türkei
Antwort von Trini am 29.07.2016, 12:43 Uhr
Dieser "Putsch" entspricht doch 1 : 1 dem Reichstagsbrand.
Vor dem, was da kommt, sollte man echt Angst bekommen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Osmanisches_Reich
Trini
Es wurde die Eröffnung eines Kapitels ...
Antwort von Sille74 am 29.07.2016, 14:13 Uhr
... vereinbart und einige Zeit vor dem Flüchtlingsdeal wurde bereits eines eröffnet. Das sind zwei von 35. Sehr viele Kapitel sind noch gar nicht eröffnet worden, geschlossen, also zu Ende verhandelt, ist, glaub' ich, gerade mal eines. Da ist es schon eine gewisse Verzerrung, von "Beitritt in Aussicht stellen" zu sprechen, zumal sie das ja nicht allein war. Das war ein EU-Gipfel.
???
Antwort von Sille74 am 29.07.2016, 14:30 Uhr
Aber der Türkei-Deal kam doch auf einem EU-Gipfel zustande und wenn ich Bilder davon angucke, dann sehe ich Hollande, Cameron, Tsipras, Tusk, Juncker etc. Oder sprichst Du von etwas anderem? Oder bin ich der deutschen Lügenpresse aufgesessen ...?
Re: Türkei
Antwort von Einstein-Mama am 29.07.2016, 15:28 Uhr
Wenn alle Inhaftierten am Putsch beteiligt gewesen wären, hätte er doch auch geklappt!?
Re: ???
Antwort von Lauch1 am 29.07.2016, 15:34 Uhr
Verhandelt haben nur Merkel, Erdogan und Davutoglu. ( ehe er auch abgesägt wurde). Ö, die Visegrad Staaten waren definitiv gegen den Türkei Deal. Ich möchte dich nur an die permanente Kritik "der nationalen Alleingänge" erinnern.
Re: Türkei
Antwort von Lauch1 am 29.07.2016, 15:38 Uhr
Waren wohl zu viele unterschiedliche Interessen: das Militär, die Kurden (die ja auch von gemäßigt bis extrem in sich gespalten sind), die Armenier, die Gülen Bewegung, die noch umabhängigen Medien, Justiz, Universitätsangestellte, wie willst du die alle unter einen Hut bringen?
Re: Türkei
Antwort von Lauch1 am 29.07.2016, 15:38 Uhr
Waren wohl zu viele unterschiedliche Interessen: das Militär, die Kurden (die ja auch von gemäßigt bis extrem in sich gespalten sind), die Armenier, die Gülen Bewegung, die noch umabhängigen Medien, Justiz, Universitätsangestellte, wie willst du die alle unter einen Hut bringen?
Re: Türkei
Antwort von Lauch1 am 29.07.2016, 15:41 Uhr
Wie denn, sind ja alles Doppelstaatsbürger. Wie viele importierte Konflikte, soll den ein kleiner Staat noch bewältigen? Schlimm genug, dass jetzt kurdische und armenische Lokale unter Polizeischutz gestellt werden müssen.
Re: der Merkel Plan
Antwort von Jana287 am 29.07.2016, 16:10 Uhr
http://www.zeit.de/2016/27/gerald-knaus-fluechtlinge-eu-tuerkei-abkommen
Hier noch ein bischen Hintergrund zum Merkel Plan, die Zeit ist hoffentlich keine rechtspopulistische Quelle für Euch.
Merkel hat das Ding mit Davotuglu ausgehandelt, die Ideen in Grundzügen kamen von einer Politikberatung, mit Erdogan gab schöne Bilder für die Presse, beim EU Gipfel hat Davotuglu die Punkte ganz überraschend als Angebot unterbreitet... und weil alle verzweifelt waren, wurde es abgenickt.
Ganz massgeblich ist Merkel für das Abkommen mit der Türkei verantwortlich. Orban und ein paar andere haben sich lange verwehrt...
Re: Türkei
Antwort von Daffy am 29.07.2016, 16:20 Uhr
> Eine türkische Studentin, die auf deutschem Boden für die Errichtung einer Diktatur in der Türkei demonstriert!
Wie gut, dass die Kurden nie auf deutschem Boden für irgendetwas demonstriert haben
Oder warte mal:
http://www.welt.de/politik/deutschland/article146598910/Polizei-warnt-vor-Anschlaegen-der-PKK-in-Deutschland.html 
Aber die Eltern dieser Kinder haben sicher nichts von dem Plakat gewusst, ebensowenig wie HDPler, die hinterhermarschieren. Man hat ja keine Röntgenaugen.
Naja, jedes Land hat die Gäste, die es verdient.
Na ja, dass es Kritik gab, war/ist ja bekannt, ...
Antwort von Sille74 am 29.07.2016, 18:08 Uhr
... daß Merkel das allein ausgehandelt haben soll, war mir jetzt tatsächlich nicht so bewußt. Da frage ich mich aber dann doch, warum (gerade, wenn man auf dem Standpunkt steht, dass Merkel einem die Misere eingebrockt hat uund in dem Bereich bis dato schlecht agiert hat, dann überlässt man doch nicht ausgerechnet ihr die vermeintliche Lösung) und zugestimmt haben ja dann doch alle und sich auf den Bildern präsentiert (Hollande z.B. sehr jovial und freundschaftlich mit den Türken ...).
Ich finde schon, dass man es sich hier und im Ausland zu einfach damit macht, jetzt Merkel für alles und jedes verantwortlich zu machen, und (also die anderen EU-Stasten) sich aus der Verantwortung stehlen.
Re: Rückblick
Antwort von Jana287 am 29.07.2016, 18:24 Uhr
http://www.br.de/nachrichten/merkel-tuerkei-gipfel-102.html
Denk mal an März zurück, vor dem EU Gipfel, Merkel war bereits zweimal in der Türkei gewesen und hatte mit Erdogan gesprochen. In der EU gabs grosse Widerstände gegen einen Flüchtlingsdeal mit der Türkei. Zudem Merkels und Junckers Forderung nach festen Verteilquoten für Flüchtlinge.
Warum dann doch alle zugestimmt haben? Weil keiner! sich zu etwas verpflichtet hat. Die Franzosen wollten das bereits zugesagte Kontingent weiterhin aufnehmen, die 3 Mrd würden von der EU kommen, für zurückgeschickte Syrer würden Syrer aus der Türkei geholt - innerhalb bereits beschlossener Kontingente! Die waren verzweifelt und es hat den Einzelnen nix gekostet, und Merkel hat darauf beharrt.
Re: Ihr Erfolg, Ihre Verantwortung
Antwort von Jana287 am 29.07.2016, 18:32 Uhr
http://m.spiegel.de/politik/deutschland/a-1083186.html#spRedirectedFrom=www&referrrer=
" Es ist das Abkommen, das Merkel wollte, und dass dabei alle 28 EU-Länder mitmachen, ist das Verdienst der deutschen Kanzlerin. Fast im Alleingang hat Merkel in den vergangenen Wochen darauf gesetzt, die Flüchtlingskrise mit Hilfe der Türkei zu lösen. Auf dem Papier hat sie (mit Abstrichen) den Deal, den sie anstrebte. Jetzt trägt sie aber auch die Verantwortung dafür, dass es klappt. "
So zB der Spiegel.
Re: Ihr Erfolg, Ihre Verantwortung ...
Antwort von Sille74 am 29.07.2016, 19:06 Uhr
... findet der Spiegel und bequemerweise evtl. auch die anderen EU-Staaten. Ich finde das nicht. Es ist der einstimmige Beschluss eines EU-Gipfels und wenn da etwas schief läuft, tragen auch alle Verantwortung. Wenn es jetzt bei uns hier in D besonders schief läuft, bekommt Frau Metkel eben bei der nächsten Wahl die Quittung oder auch nicht, dann wurde es halt von der Mehrheit nicht für allzu problematisch erachtet ...
Daffy
Antwort von Alhambra am 29.07.2016, 19:09 Uhr
Das war kurz vor den Wahlen; eine solche Demo finde ich noch verständlich. Es war Wahlkampf.
Aber warum muss man hier auf die Straße gehen; Erdogan ist im Amt und baut seine komplette Alleinherschaft aus.
Die Demo hier - ganz sicher auch von Aktivisten aus der Türkei gesteuert - bezweckt doch nur die komplette Einschüchterung der hier lebenden Gegner.
Hier herrscht - noch - Meinungsfreiheit, wird aber durch die Agression klein gehalten bzw. unterdrückt.
Hier trauen sich die Gegner gar nicht mehr auf die Straße. Man erinnere sich an die Agressionen, die sich nach dem angeblichen Putschversuch, hier entladen haben.
Da befürchte ich dann auch wieder, dass im Untergrund agiert wird, auf beiden Seiten mit viel Agressivität und wir dazwischen. Als gäbe es nicht schon genug Irre.
Eine Leinwand wird aufgestellt, die juristisch durchgeboxt wurde und die Türken rücken die Rednerliste nicht raus, es wird vermutet, das sogar Männer aus der Regierung - hoffentlich nicht Erdogan persönlich - hier ihre Propaganda ablassen.
Ich wünschte wir hätten schon Montag, dann wäre es endlich vorbei, was auch immer da passieren wird.
Re: Daffy
Antwort von Daffy am 29.07.2016, 20:57 Uhr
Es gab seit Jahrzehnten Demonstrationen, oft mit Ausschreitungen. Also die PKK noch nicht verboten war, wurde offen mit PKK-Symbolik marschiert, während zur selben Zeit Bomben in der Türkei explodierten.
Natürlich haben wir diese Konflikte bei uns im Land, wenn Vertreter der verschiedenen Lager hier leben; ein gewisser Anteil ist gewalttätig. Ausschreitungen treffen meist die Falschen, die eigentlich nur in Ruhe ihr Leben leben wollen und eben nicht organisiert und bewaffnet sind.
Re: Daffy
Antwort von Joplin am 30.07.2016, 8:33 Uhr
Es wurde schon gedroht dass, wenn diese Kundgebung abgesagt würde, für nichts mehr garantiert werden könne
Dann kommen noch rechte wie pro NRW und Hogesa, sowie Linksautonome.
Ich weiß dass das Demonstationsrecht wichtig ist. Aber das hier kotzt mich wirklich an! Die armen Kölner, die armen Polizisten und wir armen Idioten, die wir mit unseren Steuern den Mist mit finanzieren.
Re: Daffy
Antwort von Alhambra am 30.07.2016, 12:26 Uhr
Alles richtig, Daffy.
Dennoch frage ich mich; warum hier und jetzt eine Demo Pro-Erdogan sein muss? Er ist im Amt, hat die Alleinherrschaft und die jetzige Demo bezweckt ausschließllich, die hier lebenben Gegner, die sich hier im Gegensatz zur Türkei frei äußern dürfen, mundtot zu machen und komplett einzuschüchtern. Hier auf deutschem Boden wird kein Widerspruch gegen Erdogan geduldet, das ist der einzige Zweck dieser Demo.
So darf das Demonstrations-Recht nicht missbraucht werden. Das ist es, was mir so kopfzerbrechen bereitet.
Es schreit danach, dass sich alle radikalisieren, Türken wie Deutsche. Als hätten wir nicht genug Probleme am Bein.
Tja, so hat es auch mal angefangen
Antwort von Ellert am 30.07.2016, 15:19 Uhr
in anderen Ländern und endete böse...
dagmar
Der Artikel stammt vom September 2015.
Antwort von Lauch1 am 30.07.2016, 21:56 Uhr
Gab es einen Pkk Anschlag in D? Nein.
Wofür wird morgen in Köln demonstriert? Definitiv für eine Diktatur. Kam es in Ö und D bei vorherigen Demonstrationen zu Ausschreitungen gegen "Putschverdächtige"? Ja.
Für mich aktuell auch wenn Merkels Rede "wichtiger" ist....
Ein Fünftel der Eltern bereut Entscheidung für Kinder
Für mich aktuell - Pickel/Abszess hinter dem Ohrläppchen Jemand Ideen?
Le monde / berichterstattung
Ist euch sowas schonmal passiert ? War sprachlos...
Frage an die Münchner
Der Rechtsextremist Ali David
@ Leewja: Vielen Dank für die Tipps, Ekzeme sind schon viel besser!
Nur mal so
