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Geschrieben von LiLiMa am 29.06.2017, 9:51 Uhr

Pressefreiheit vs. Staatsschutz

Etwas reißerische Überschrift, ich weiß ;)
Nachgedacht habe ich über das Thema schon öfter. Inspiriert hat mich jetzt die Diskussion unten, über die "feiernden" Polizisten im Umfeld des G20-Gipfels.

Als ich das erste Mal darüber las, war ich über meine spontane Reaktion selbst etwas überrascht. Mein erster Gedanke war nämlich nicht etwa "Tztztz... diese Polizisten" sondern "Muss das sein, dass die Presse über sowas berichtet?"

Nicht falsch verstehen, ich finde es unmöglich, sich auf einer "Geschäftsreise" so aufzuführen (noch schlimmer finde ich die Erklärungsversuche i.S.v. "So sind junge Menschen eben" oder "Es gab nicht genug Freizeitangebote" - als wären Menschen Mitte 20 triebgesteuerte Schimpansen...), aber was bewirkt es, wenn die Medien darüber berichten und ist das wirklich nötig? Oder haben nicht die Medien eine gewisse Verantwortung dem Staat und seinen Institutionen gegenüber?

Ich finde es wichtig und richtig, wenn die Presse über mögliches Fehlverhalten von staatlichen Angestellten berichtet - solange es ein berechtigtes öffentliches Interesse daran gibt. Aber sollten da nicht genau abgewogen werden?

Natürlich haben die Medien und die Öffentlichkeit in einem demokratischen System eine Kontrollfunktion und diese können sie nur ausüben wenn sie informiert sind.

Aber auf der anderen Seite ist auch das Vertrauen der Bürger in den Staat und seine Institutionen sehr wichtig. Und das wird z.B. durch das allseits beliebte Polizisten-Bashing (oder genereller: Beamten-Bashing) erschüttert.

Meiner Meinung nach, müssten die Medien (und die Konsumenten!) da sehr genau gucken, ob es um Tatsachen geht, die z.B. für die politische Meinungsbildung erheblich sind oder um bloße Skandalgeilheit und Freude am Meckern.

 
13 Antworten:

das ist die Pressefreiheit.....

Antwort von Caot am 29.06.2017, 10:00 Uhr

.... und die können berichten wie sie wollen und was sie wollen.

Meinungen, ob das jetzt hätte sein müssen, sind ja verschieden. Die einen finden das wichtig, andere sagen, ist doch Blödsinn, da gibt es doch Wichtigeres.

Die Presse ist frei. Will man Zeitungsberichtige steuern, muss man selber dort arbeiten, denn jeder findet ja etwas Anderes wichtig. Es steht Dir, als Journalist ja frei, innerhalb deiner Virgaben der Redaktion natürlich, über was man als Zeitung berichten will.

Viel wichtiger wäre für mich allerdings die Aufklärung und nicht die Wertung. Also das reine berichten ohne Bevormundung ob das nun richtig oder falsch ist. Nicht alle Zeitungen können das.

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Re: das ist die Pressefreiheit.....

Antwort von Häsle am 29.06.2017, 10:08 Uhr

Vor allem sollte nach Abschluss der Ermittlungen nochmal ein aufklärender Bericht folgen. Mindestens in gleich großem Rahmen wie zu Beginn. Egal, worum es geht. Dann bliebe hoffentlich nicht ganz so viel erfundener, aufgebauschter Mist in den Köpfen hängen.

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Re: Pressefreiheit vs. Staatsschutz

Antwort von memory am 29.06.2017, 10:20 Uhr

Wären das jetzt Landschaftsgärtner, Kellner oder die Kanalarbeiter gewesen, hätte sich die Schlagzeile wohl eher in Grenzen gehalten, genauso wie das moralische Getue.
"Polizisten bekommen Verwarnung - Polizeichef greift durch! Nur Top Leute beim G20 o.s.ä." Das hätte mit mehr zugesagt , als diese moralische Fingerzeigen und in Einzelheiten herausarbeiten, was Polizisten doch für niedere Kreaturen sind, bei denen Hopfen und Malz verloren ist.

Genauso wie Pädagogen nicht per se alle Kinder lieben, Sozialarbeiter nicht jedem helfen wollen und bei der Feuerwehr nicht nur Pyromanen arbeiten , genauso wenig arbeiten bei der Polizei nur Menschen , die sich immer und überall korrekt verhalten

Der Fisch stinkt allerdings immer zuerst am Kopf ...man wusste wie die Truppe drauf ist und hätte das im Vorfeld klären können....was jetzt daraus gemacht wurde ist mal wieder eine Farce!

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Re: das ist die Pressefreiheit.....

Antwort von Einstein-Mama am 29.06.2017, 10:26 Uhr

Ich bin ja grundsätzlich überhaupt kein Polizisten-Kritiker, weil ich weiß was die sich Tag für Tag anhören müssen und zwar von rechts bis links bis einfach nur asozial.

Ich hab öfter mit Ihnen zu tun, weil sie entweder "Kundschaft" bringen, oder auch mal per Haftbefehl abholen und bisher kam mir keiner dumm, wenn er eine Uniform trug. Wenn wir den Neukunden fixieren müssen, helfen sie uns auch oft, obwohl sie das gar nicht müssten.
In ihrer Freizeit können sie wegen mir tun und lassen was sie wollen und wenn sie keine Gesetze brechen, ist das ja nur menschlich.

Meine Freundin wurde neulich auf dem Weg zu ihrem Auto von einem Fest aus, erst angepöbelt und dann tätlich angegriffen. Die zwei Aggros haben kurz vorher schon ihre uniformierten Kollegen bepöbelt und bedroht und EIGENTLICH hätten sie festgesetzt werden müssen und eine Nacht in der Ausnüchterungszellle verbringen sollen. Die Polizei ist bei uns aber müde geworden und der bürokratische Aufwand für so etwas muss wohl unglaublich sein, daher haben sie die Typen (leider) einfach ignoriert.
Und da die zwei Männer eben mitbekommen haben, dass meine Freundin ebenfalls Polizistin ist (wenn auch in dem Moment außer Dienst) haben sie ihr aufgelauert.
Von daher, ich verstehe den Zwiespalt bei der Diskussion. Es ist ja auch so, dass Polizisten, wenn sie gegen Linke/Rechte vorgehen MÜSSEN, nicht automatisch eine politische Meinung dabei zum Ausdruck bringen, sondern eben im Auftrag handeln. So viel Hirnmasse haben einige Demonstranten aber halt leider nicht!
Ich seh das Verhalten in Hamburg eher sportlich, wenn auch nicht besonders hilfreich.

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Re: das ist die Pressefreiheit.....

Antwort von Babsorella am 29.06.2017, 10:29 Uhr

Es gibt ja durchaus gewisse Selbstbindungen der Presse. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, war zumindest bis in die 80er (vielleicht stimmt meine Jahreszahl auch nicht ganz) Usus, dass die Presse in Deutschland nicht über außereheliche Aktivitäten hochrangiger Politiker (damals z.B. Brandt, Schmidt oder Kohl) berichtete.

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Re: Pressefreiheit vs. Staatsschutz

Antwort von Jessi757 am 29.06.2017, 10:36 Uhr

Ich denke es sollte über alles berichtet werden.
Nach Möglichkeit neutral sich an den Fakten orientierend.

Dass da nun über eine Gruppe sich daneben benehmender Polizisten berichtet wird, ist ok.

Schlimmer finde ich diese abscheuliche Hetzjagd auf einzelne Politiker.
Was die privat machen und wie die ihr Haus finanzieren, geht die Öffentlichkeit nichts an.
Wenn da was nicht ok ist, gibt es Gerichte, die sowas klären können.
Dann kann man über den Prozess berichten.
Aber diese ständige öffentliche Vorverurteilung finde ich daneben.

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Re: das gibt es immer noch.....

Antwort von Caot am 29.06.2017, 10:40 Uhr

..... es berichten ja nie alle Medien in gleicher Intensität über ein bestimmtes Thema. Jeder setzt da ja Prioritäten für sich, das bestimmen die Redaktionen und die Chefredakteure.

Und so gibt es eben eine vielschichtige Medienlandschaft. Es liegt ja an jedem selber, welche er bevorzugt nutzt oder liest. So kann eben Einseitigkeit entstehen oder man schafft es ein Potpourri, verschiedener Informationen, zu haben und seinen Horizont selbstständig zu erweitern.

Und es gibt verschiedene Berichte zu einem Thema. So berichtet die Welt nun einmal ganz anders als die BILD.

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Re: Pressefreiheit vs. Staatsschutz

Antwort von Lauch1 am 29.06.2017, 10:55 Uhr

Äh und inwiefern wäre bei Nichtberichten der Staat geschützt? Erstens dürfte die Berliner Polizei bei Kollegen nicht die beliebteste sein, da gab es doch schon Vorfälle bei Castor Transporten. Und zweitens ist es doch eigentlich vernünftig Fehlverhalten im Bereitschaftsdienst anzusprechen, da war ja nix privat.

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Re: Pressefreiheit vs. Staatsschutz

Antwort von Babsorella am 29.06.2017, 11:05 Uhr

Mir persönlich als Bürgerin von Hamburg, die dazu in einer Schutzzone des G20 Gipfels arbeitet, in der Nähe einer anderen wohnt und deren Sohn in der Nähe des immer noch nicht komplett abgesagten Protestcamps von 10.000 Campern zur Schule geht, ist es sowas von komplett egal, ob Polizisten außerhalb ihres Dienstes sich wie die Berliner benehmen.

Ich erwarte von den Polizeikräften in HH nur, dass sie die Bewohner, Besucher und die Stadt vor den zu erwartenden ernsthaften Randalen durch Linksextreme schützen. Nicht mehr und nicht weniger. Solange die Berliner also am nächsten Morgen (oder wann immer ihr Dienst gewesen wäre) nüchtern und einsatzbereit gewesen wäre, fein. Allerdings geht es hier, wie ich gestern schon schrieb, wahrscheinlich eher darum, nach außen hin nicht den Eindruck der Feiertruppe zu erwecken, damit die Staatsgewalt im Hinblick auf G 20 nicht lächerlich wirkt. Von daher finde ich es nachvollziehbar, dass die Berliner nach Hause geschickt wurden.

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Re: Pressefreiheit vs. Staatsschutz

Antwort von Häsle am 29.06.2017, 11:12 Uhr

Bereitschaft wird hier zu einem Achtel vergütet und zählt natürlich als Dienst. Alkohol ist dabei verboten.
Ich habe nicht viel zu dem Thema gelesen. Waren die denn tatsächlich auf Bereitschaft? Beim G7-Gipfel z.B. waren nicht alle Beamten immer auf Bereitschaft, auch wenn sie weit weg von "daheim" waren.
Außerdem lässt sich bestimmt auch über die Öffentlichkeitswirksamkeit der Feier streiten. Waren da weit und breit nur Beamte und Sicherheitskräfte? Oder haben da Unbeteiligte zugeschaut? Sex und Alkohol sind ja nicht per se verboten.
Mal schauen, ob man im Nachhinein noch viel darüber hört.

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Re: Pressefreiheit vs. Staatsschutz

Antwort von Lauch1 am 29.06.2017, 11:16 Uhr

Nur wäre es blöd, wenn ein Katastrophenfall eintritt und ein erheblicher Anteil der Einsatzkräfte wäre illuminiert. Würde ich bei Ärzten in Bereitschaft auch nicht haben wollen, du weißt ja nicht, wann sie benötigt werden.

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Re: Pressefreiheit vs. Staatsschutz

Antwort von Lauch1 am 29.06.2017, 11:17 Uhr

Also ich habe das so verstanden.

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Re: Pressefreiheit vs. Staatsschutz

Antwort von Babsorella am 29.06.2017, 11:19 Uhr

Da hast Du natürlich Recht.

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