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Geschrieben von Petra28 am 19.01.2015, 20:01 Uhr

Patriarchale Dominanzgesellschaft - da würde ich gern weiter diskutieren

Empfindet ihr das wirklich so? (Auf Deutschland bezogen.)

Mir ist es bislang nur einmal passiert, dass mich jemand beruflich abqualifiziert hat, nur weil ich eine Frau bin. Allerdings war das nur eine Randfigur und er hatte auch keinen Einfluss auf meine berufliche Entwicklung. (Und er hat sich bald darauf fachlich blamiert.)

Ansonsten genieße ich als Frau in einer Männerdomäne durchaus einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Männern. Ich gehe offen damit hausieren, dass ich glaube, dass Frauen grundsätzlich für den Job besser geeignet sind - Männer dürften das umgekehrt nicht so offen kommunizieren.

Ich denke, dass ich Karriere hätte machen können, wenn ich bereit gewesen wäre, den Preis dafür zu bezahlen: also entweder keine Kinder oder baldiges Abgeben der Kinder in die liebevollen Hände eines Haus- oder Teilzeitmannes. Weder das eine noch das andere wollte ich. Insgesamt kann ich nicht sagen, dass ich von Männern dominiert werde...

 
105 Antworten:

Re: Patriarchale Dominanzgesellschaft - da würde ich gern weiter diskutieren

Antwort von Fredda am 19.01.2015, 20:08 Uhr

Ja, aber nicht so wie du es meinst. Das Ganze ist sehr alt und sitzt viel tiefer als ein paar komische Sprüche oder das Thema Karriere.

Ich lese gerade:

http://www.amazon.de/Das-Muttertabu-oder-Beginn-Religion/dp/300031430X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1421694459&sr=8-1&keywords=muttertabu

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Re: Patriarchale Dominanzgesellschaft - da würde ich gern weiter diskutieren

Antwort von Petra28 am 19.01.2015, 20:22 Uhr

Das Buch ist bereits auf meiner Merkliste, Du hattest es ja unten schon mal verlinkt. Dennoch hätte ich gern ein paar konkrete Erfahrungen, vor allem würde ich gern wissen, wer denn wirklich bereit gewesen wäre, den Preis für Karriere zu zahlen. Der Thread darf dann gern anders genannt werden. :-)

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Re: Patriarchale Dominanzgesellschaft - da würde ich gern weiter diskutieren

Antwort von Fredda am 19.01.2015, 20:29 Uhr

Ich wollte nie "Karriere" machen, so mit Hosenanzug und "besser als ein Mann", für mich sind Zeit und Freiheit unwahrscheinlich wichtig, dazu arbeite ich das, was ich sehr gerne mache.

Konkrete Erfahrungen? Wenn jemand auf die Frage: "Habt ihr die xy denn jetzt eingestellt?" stolz sagt: "Für die Stelle haben wir sogar einen Mann bekommen."

Wenn die Beziehung zu Männern schon bei kleinen Mädchen irgendwie sexualisiert wird.

Wenn alte Frauen zum Opfer werden. Wenn Menstruation peinlich ist. Wenn Mädchen und Frauen über gemein frauenfeindliche Witze lachen, um nicht humorlos zu wirken.

Wenn die Kollegen über die Abteilungsleiterin, die energisch ("männlich") durchgreift, sagen, die müsse mal richtig durchgefickt werden, ohne dass sie dafür eine Abmahnung kassieren.

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Re: Patriarchale Dominanzgesellschaft - da würde ich gern weiter diskutieren

Antwort von Petra28 am 19.01.2015, 20:37 Uhr

Hast Du das alles selber erlebt? Ich scheine auf der Insel der Glückseligen zu leben...

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Re: Patriarchale Dominanzgesellschaft - da würde ich gern weiter diskutieren

Antwort von Fredda am 19.01.2015, 20:40 Uhr

Ja. Und ich habe es noch gut.

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Beruf und Familie

Antwort von Leena am 19.01.2015, 20:52 Uhr

Ich dachte, bis ich mein erstes Kind bekommen habe, nicht, dass wir hier in Deutschland im Jahr 2000+ in einer patriarchalischen Dominanzgesellschaft leben - ich habe meine Meinung mittlerweile revidiert. Sowohl aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen als auch aufgrund der Erfahrungen, die ich in 15 Jahren 'nebenberuflicher' Tätigkeit im Bereich Gleichstellung und Vereinbarkeit von Beruf und Familie sammeln durfte. *seufz*

Ich wollte halt blöderweise beides, Beruf und Familie. Nur die große Karriere habe ich bisher noch nicht gemacht - ich bin aber auch nicht bereit, Vollzeit zu arbeiten.

Vereinbarkeit von Beruf und Familie darf es meiner Meinung nach aber NICHT bedeuten, dass man mind. 100% im Job bringen muss und die Familie mit allem, was so dran hängt, dann eben "oben drauf" packt. Ich hätte das für mich jedenfalls nicht langfristig durchgehalten. Im Moment arbeite ich 60%, nachdem ich jetzt auf nachhaltigen Wunsch meines Arbeitgebers aufgestockt habe, und bin so schon an meiner persönlichen Kapazitätsgrenze.

Es gibt mittlerweile Projekte zum Thema "Führen in Teilzeit" etc., und ich hoffe sehr, dass in dieses Thema richtig Bewegung kommt und sich bitte, bitte endlich auch in den Köpfen langsam etwas bewegt.

Dass man als Frau in meinem Beruf immer wieder mit gewissen Vorbehalten zu kämpfen hat oder von gewissen (insbesondere auch oft älteren) Herren erst einmal nicht wirklich ernst genommen wird, kommt oft vor - dabei ist Steuerrecht jetzt nicht unbedingt sooo die männliche Domäne.

Sexistische Sprüche gibt es überall, auch Männern gegenüber. Ich könnte mich auch über den Playboy-Kalender aufregen, den der eine Kollege von der Vollstreckung in seinem Büro hängen hat... finde das aber doch nicht so aufregend.

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Re: Patriarchale Dominanzgesellschaft - da würde ich gern weiter diskutieren

Antwort von Steffi528 am 19.01.2015, 20:56 Uhr

Och ja, erlebt habe ich einiges, sogar im öffentlichen Dienst. Bricht sehr langsam auf, es gibt ein paar Möglichkeiten, wie Gleichstellungsplan u.ä., aber es wird noch ein paar Jahre dauern, bis die Karrieremöglichkeit von Frauen wirklich ähnlich ist, wie die beim Mann. (Hier auch Equal Pay)
Im politischen Bereich gibt es auch noch eine "Patriarchale Dominanzgesellschaft", wie Du es nennst, was gerade im kommunalen Bereich es den Frauen sehr schwer macht, Fuß zu fassen. Und in der Politik wird auch Geld und Mittel verteilt. Je weniger Frauen in der Politik sind, desto weniger werden "Frauenthemen" auch bei der Geldverteilung berücksichtigt. Die kritische Masse liegt bei c.a. 30 % Je kleiner die Kommune, desto weniger Frauen in den Gremien. Hier sind es im Stadtrat 18,25 % Frauen, obwohl 51 % der Bevölkerung weiblich ist. Das liegt nicht immer daran, das Frauen keine Bock auf Politik haben (sie haben eher keinen Bock auf frauenfeindliche Witze, der gläsernen Decke und die Zuweisung der Sozialpolitik in weibliche Hände, sondern vielleicht auch mal Stadtentwicklung, Finanzen und Personal)
Es ist etwas in Bewegung, nur, es reicht noch nicht.

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Re: Patriarchale Dominanzgesellschaft - da würde ich gern weiter diskutieren

Antwort von Silvia3 am 19.01.2015, 21:30 Uhr

Ich habe, so lange ich noch im Büro gearbeitet habe, niemals Diskriminierung erfahren und habe ganz gut Karriere gemacht. Kurz vor der ersten Schwangerschaft sollte ich eine Abteilungsleitung übernehmen, das hat sich aber aufgrund der Schwangerschaft zerschlagen (wir sind während der Elternzeit in eine weit entfernte Stadt gezogen und ich konnte nicht in meine alte Firma zurückkehren). Mein Jahresgehalt war damals im 6-stelligen DM-Bereich und deutlich überdurchschnittlich, halt leistungsbezogen. Ich habe mich immer respektvoll behandelt und ernst genommen gefühlt, nicht nur in dieser Firma. Vielleicht lag es auch daran, dass ich mich nie als Emanze betätigt oder aber das schutzbedürftige Weibchen gemimt habe, sondern einfach nur meine Arbeit gut gemacht habe.

Einen Frauenwitz finde ich nicht dramatisch, so lange er nicht eine einzelne Frau persönlich angreift. Erzählt ihr in vertrauter Frauenrunde eigentlich niemals Männerwitze??? Mein Mann kommt auch manchmal mit einem Frauenwitz aus der Firma nach Hause und erzählt ihn mir. Ich kann darüber herzlich lachen, wie über jeden anderen Witz auch.

Silvia

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Re: Patriarchale Dominanzgesellschaft - da würde ich gern weiter diskutieren

Antwort von dhana am 19.01.2015, 21:30 Uhr

Hallo,

auf dem Arbeitsplatz bezogen - ja - hier ganz extrem.

Nachdem ich frisch verheiratet war, wurde mein Zeitvertrag nicht verlängert - mein Chef meinte damals ganz direkt zu mir, er kann sich ausrechnen, das ich schwanger werde. Und Schwangerne im Rettungsdienst dürfen ab dem Moment, an dem sie die Schwangerschaft bekannt geben nicht mehr arbeiten.
Damals wollte ich eigentlich noch direkt nach dem Mutterschutz wieder arbeiten - mein Mann wollte reduzieren und Kind betreuen - reduzieren wäre ja in der Pflege viel leichter gegangen - aber nachdem dann meine Stelle weg war... gabs halt die klassische Rollenteilung - ich blieb zuhause bei den Kindern - und er hat Karriere gemacht.

An dem Arbeitsplatz an dem ich jetzt bin - chemische Industrie - auch hier Führungsetage nur Männer, Frauen im Büro oder wie ich im Labor - aber keine davon hat irgendeine Führungsaufgabe

Mein Mann arbeitet in der Pflege - eigentlich ja deutlicher Frauenüberschuss - aber im Führungsbereich - also Stationsleitung aufwärts sind die Männer deutlichst in der Mehrheit. Er hat jetzt eine stellvertretende Stationsleitung gesucht - hätte dort gerne auch eine Frau gesehen, hat sogar 2 direkt angesprochen - aber keine wollte sich auf die Stelle bewerben.

Was mir dagegen in Ungarn aufgefallen ist, da ist das Matriachat noch sehr verbreitet - wenn ein Ehepaar ein Konto eröffnen will, ist nicht nur der Ehenname wichtig, sondern auch der Mädchenname der Frau - Konto läuft auch irgendwie über die Ehefrau und der Mann hat "nur" zugriff darauf (ich kann leider nicht genug ungarisch, um das genau zu verstehen)
Auch wenn man irgendwo beim Einkaufen oder beim Essen ist - bei Zahlen geht es immer an die Frau... fand ich am Anfang sehr ungewöhnlich.
Wie es im Arbeitsleben ist weiß ich nicht - aber im Alltag läuft dort anscheinend alles Finanzielle über die Frau (bei Verheirateten).
Ist einfach anders wie bei uns....

Gruß Dhana

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Re: Patriarchale Dominanzgesellschaft - da würde ich gern weiter diskutieren

Antwort von sun1024 am 19.01.2015, 21:59 Uhr

Leena, die Diskriminierung von Eltern, die auch einige Zeit mit ihren Kindern verbringen - sei es mit einer gewissen Auszeit (Eltern-/Erziehungszeit), mit Teilzeit-Arbeit, oder einfach mit der Verweigerung von jederzeit-Überstunden - die kennen wir auch. Da bei uns mein Mann mehr zuhause war, hat er diese Erfahrung deutlich mehr machen müssen als ich. Diese Diskriminierung sehe ich also eher als Eltern- als als Geschlechts-Diskriminierung.

Bisher bin ich auch von Macho-Sprüchen verschont geblieben. Höchstens Gealber in beiden Richtungen gibt es.

Was ich allerdings auch spüre, ist die gläserne Decke... bei einem meiner Vorgesetzten, der mich zu ignorieren scheint. Zum Glück gibt es noch genügend andere Vorgesetzte, die mir sehr positives Feedback geben.

LG sun

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Re: Patriarchale Dominanzgesellschaft - da würde ich gern weiter diskutieren

Antwort von Butterflocke am 19.01.2015, 22:30 Uhr

Der Preis für eine Karriere? Allein diese Sichtweise/Tatsache zeigt doch schon, dass mehr Realität in Deinem Betreff steckt als uns lieb sein sollte.
Warum muss überhaupt ein Preis für eine "Karriere" bzw. berufliche Verwirklichung gezahlt werden? Und weshalb zahlen ihn noch immer (sogut wie ausschließlich) die Frauen, wenn sie denn so dreist sind und - gierig wie sie sind - gleich beides wollen?
Allein schon die Betitelungen für Frauen, die sich für diesen oder jenen Lebensweg entschieden haben, stinken!

Ich denke, dass es eine von uns empfundene Normalität gibt. Inwiefern wir diese Normalität, die wir aufgrund unserer Sozialisation und Geschichte (eine des Mannes - seit jeher:-)) akzeptiert haben, dennoch...sagen wir mal "Frauen benachteiligend" ist, erschließt sich unserem Blick heute noch nicht ganz.

Ob es die Sprache ist oder gewisse Möglichkeiten, die Man(n) oder Frau unterschiedlicherweise haben.
Ob es das ist, was von Frauen noch immer erwartet wird (und sie leider auch von sich selbst erwarten).
Ob es die unterschiedliche Erziehung von Mädchen und Jungen ist, in der uns mit bestimmten Konsumprodukten ganz unbemerkt die Richtung gewiesen wird......(nicht ohne ein Ziel natürlich)
Egal, worum es geht....

Und dabei spielt es keine Rolle, ob Du oder ich - ob "wir" uns in unserem persönlichen (privaten und beruflichen) heutigen und winzigen Mikrokosmos "als Frau akzeptiert" fühlen und uns mit Männern auf einer Ebene sehen (dürfen).
Selektive Wahrnehmung, sag ich da nur, zu der man in der Lage sein sollte. Und wenn man besonders klug ist, dann ist man hierfür auch noch dankbar bzw. stolz drauf;-)....

Wie oft gibt es im Forum Diskussionen zu anderen Kulturen und der dortigen Stellung der Frau. Wie viel Empörung herrscht dann über das, was Frauen als normal empfinden...
Sei mal ein Alien in Deiner eigenen Welt;-)
"Man wird nicht als Frau geboren, man wird dazu gemacht". Wer hat das gesagt? - ich weiß nicht mehr.

Das Patriarchat lebt natürlich noch immer. Wenn man etwas tiefer gräbt als nur das kleine, eigene, tägliche Wohlbefinden abzufragen, sieht man die Dinge schon etwas klarer. Das Funktionieren unserer Gesellschaft beruht noch immer auf der äußerst umfangreichen "ehrenamtlichen" Tätigkeit der Frau.
Und sie ist brav, genügsam, dankbar, die Frau...;-) So, wie man es ihr beibrachte.

Ich auch!
Teilzeit arbeitende, sich abrackernde, Kinder patriarchal-gesellschafttauglich-erziehende, charmant augenklimpernde, warmherzige Grüße:-)

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Guckt gerade jemand ZDF-37 Grad? Diskriminierung von Vätern im Beruf!

Antwort von Silvia3 am 19.01.2015, 22:56 Uhr

Da gibt es schöne Beispiele, dass Diskrimierung nicht immer geschlechts- sondern elternspezifisch ist.

Silvia

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Re: Patriarchale Dominanzgesellschaft - da würde ich gern weiter diskutieren

Antwort von lotte_1753 am 19.01.2015, 23:08 Uhr

Das klingt so ein bisschen nach "Bücherwissen". Hast Du jemals in einem Unternehmen gearbeitet?

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Re: Beruf und Familie

Antwort von lotte_1753 am 19.01.2015, 23:10 Uhr

DIe Diskussion hatten wir ja schon mal. Du suchst affirmative action, also Besserstellung. Das wird bei einem Führungsanspruch nicht funktionieren.

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Re: Patriarchale Dominanzgesellschaft - da würde ich gern weiter diskutieren

Antwort von Astrid18 am 20.01.2015, 6:55 Uhr

Als ich mit dem ersten Kind schwanger war, wurde ich ernsthaft gefragt, ob ich überhaupt dann wieder nach der Geburt arbeiten wolle.

Als das erste da war, habe ich mich auf eine Vollzeitstelle beworben, bei der auch öfter Reisen nach Berlin notwendig gewesen wären. Ich wurde ernsthaft nach der Kinderbetreuung gefragt, mein Mann würde sicherlich ja auch arbeiten.

Komisch, mein Mann ist noch nie gefragt, wer sich denn um die lieben Kinderlein kümmert, wenn er im Büro ist.

Mein jetztiger fachlicher Vorgesetzter hat mich auch gefragt, ob ich der Karriere wegen arbeiten wolle oder nur so, um mal rauszukommen!

Ich habe bei den ersten beiden immer nach einem halben Jahr wieder angefangen zu arbeiten. Komischerweise ist genau in der Abwesenheit ein Kollege befördert wurden, obwohl er ganz neu in die Abteilung geholt wurde und definitiv nicht besser qualifiziert war als die anderen Mitarbeiter, nur dass er männlich war.

Umgekehrt sollte ich Verständnis für die Männer haben, die mit einem schlechteren Gehalt eingestiegen sind, dass kein Geld für meine Gehaltserhöhung da sei...

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Re: Beruf und Familie

Antwort von Leena am 20.01.2015, 6:57 Uhr

Deine affirmative action-Behauptung wird nicht besser, wenn Du sie regelmäßig wiederholst. Ich hatte Dir unten schon geschrieben, warum Du für mich da falsch liegst. Ich als Frau muss definitiv mehr Prozente bringen als ein Kollege, um als gleich gut wahrgenommen zu werden. Fakt.

Wobei Teilzeit bei Männern mindestens genauso, nein, sicherlich noch mehr ein Karrierekiller ist, das stimmt.

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Re: Gibt es auf beiden Seiten aber meine Erfahrung Frauen sind schlimmer

Antwort von Pampersmami am 20.01.2015, 7:25 Uhr

Männer kann man mit Leistung oft gut überzeugen, Frauen (besonders die die schon große Kinder haben) und neidisch auf die 10Jahre jüngere Kollegin schielen , kann man am besten nur aus dem Weg gehen und darf auf keinen Fall besser sein!

Meine Erfahrung ist eher , das Frauen sich in Männern nichts nach stehen, nur machen Sie das nicht direkt und verpacken es noch als "Mitleid mit der gestressten Mutter" um dann hinten rum zu intrigieren!

Ich arbeite lieber mit Männern zusammen , blöde Ausnahmen gibt`s überall aber wenn man denen sagt, Ich kann das , dann lächeln die Dir nicht ins Gesicht und verstecken dann wichtige Unterlagen!

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Das reißt du das Verhalten einzelner aus dem Zusammenhang.

Antwort von Fredda am 20.01.2015, 7:54 Uhr

Die "schlimmen" Frauen reagieren ja auch auf den Kontext, in dem sie stehen. Im Lauf der letzten Jahrtausende wurde den Frauen der geschichtliche Hintergrund, die Mythen, die Bedeutung entzogen und so stehen wir teilweise ziemlich wurzellos da. Das macht das Verhalten der einzelnen nicht netter aber erklärbarer und macht sie nicht zum "typisch Zicke" Sündenbock. Das Thema ist ja viel weiter und tiefgründiger als Kabbelei am Arbeitsplatz. (Ich bin auch erst in den letzten Jahren darauf gekommen und habe es begriffen und seitdem fällt es mir bei so vielen Gelegenheiten wie Schuppen von den Augen.)

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???

Antwort von Fredda am 20.01.2015, 8:09 Uhr

Wenn ich auf die Frage, ob das selbst erlebt ist, "ja" antworte, heißt das, ja. Und ja, ich habe viele Jahre in verschiedenen "Unternehmen" gearbeitet.

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Re: Ja so tiefgründig hab ich das nun auch nicht erforscht;-) Leuchtet auch ein

Antwort von Pampersmami am 20.01.2015, 8:11 Uhr

macht es aber nicht besser!
Meine größten beruflichen "Vertrauensbrüche" hatte ich ausschließlich mit Frauen:-( die ihre Felle wegschwimmen sahen!

Aber unter dem Deckmäntelchen der "Entlastung der Mami"- dann der Kollegin die Meetings am Abend und Weiterbildungen "abzunehmen" bzw. gar nicht erst weiterzugeben , oder best. Informationen wegen Kunden ,war schon harter Toback !

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Re: Ja so tiefgründig hab ich das nun auch nicht erforscht;-) Leuchtet auch ein

Antwort von Fredda am 20.01.2015, 8:18 Uhr

Ich hatte den größten Lästigkeitsfaktor auch mit Frauen. Aber nur solange wie ich auf der "eingeübten" Schiene mit den Männern kommunizierte. Seit ich mich weigere, da mitzuspielen, geht es mit Frauen deutlich besser und viele Männer finden mich anstrengend und humorlos, dabei ist nach außen wirklich kaum ein Unterschied wahrzunehmen, es ist mehr eine innere Haltung.

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Re: Beruf und Familie

Antwort von lotte_1753 am 20.01.2015, 8:37 Uhr

Aber du bringst doch nur 60%. Wie willst du das denn vergleichen?

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Re: Patriarchale Dominanzgesellschaft - da würde ich gern weiter diskutieren

Antwort von Pamo am 20.01.2015, 8:37 Uhr

Habe ich fast immer so erlebt. Und angeblich war es immer umstaendehalber - also nicht persoenlich oder geschlechtsspezifisch.

In einer grossen Firma (halb oeff. Dienst) gibt es 2 Geschaeftsfuehrer, davon eine Frau. Kuerzlich kam bei dieser Firma die Foerderung von teilzeitarbeitenden Eltern in Mode. Das ist schoen und wird von den Mitarbeiterinnen auch genutzt. Von keinem Mann!

Bei einer Firma in den USA arbeitete ich in einer Abteilung, die von lateinamerikanischen Maennern geleitet wurde. Frauen bekamen grundsaetzlich keine Fuehrungspositionen. Kam eine Frau umstaendehalber auf einen guten Job, so wurde die Position sofort von dem groessten Teil der Kompetenzen befreit. Einer der Fuehrungsherren war uebrigens alleinerziehender Vater, hat sich aber niemals deswegen frei genommen, sondern Betreuung dazu gekauft. Er hat aber gerne den AE-Sympathie-Bonus eingesteckt. Interessant an dieser Abteilung ist, dass die Latinos jetzt alle weg sind (Die Gruende fuer ihre Entfernung wurden nicht offiziell mitgeteilt, aber ds scheint dass ihre unfaire und sexistische Personalfuehrung endlich Konsequenzen hatte)und nun die qualifizierten Frauen zurueck kommen, aus anderen US-Staaten kommen sie zurueck und uebernehmen dort die Macht.

Ich glaube nicht, dass sich dort etwas Wesentliches geaendert hat unternehmenspolitisch gesehen, nur hatte man es extrem weit getrieben.

In D werden die ganzen Privilegien wie Elterngeld und -zeit und -teilzeit so lange karriereschaedlich sein wie Maenner es nicht auch beanspruchen. Und damit meine ich nicht die 2 sog. Partnermonate!

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Re: Ja so tiefgründig hab ich das nun auch nicht erforscht;-) Leuchtet auch ein

Antwort von Pamo am 20.01.2015, 8:39 Uhr

Ich denke, das liegt daran dass frau von einer Frau ein anstaendigeres Verhalten erwartet als von einem Mann. Zu unrecht.

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ich persönlich bringe in 87,5% der zeit

Antwort von Leewja am 20.01.2015, 8:45 Uhr

selbstverständlich die lesitung, die andere in einer eigentlich100%Stelle leisten sollen, wofür sie aber regelmäßig und immer mindestens 110% Zeit brauchen....diese ertrödelten Überstunden werden dann noch als beweis dafür herangezogen, dass man Ja VIIEL mehr arbeit habe, als die TZ-Muttis.
das ist natürlich hanebüchener Blödsinn, was zumindest die bis dato kinderlosen Kolleginnen dann mit ihrem TZ-Wiedereinstieg auch beschämt bemerken...die Männer halt nie.

ICH mach jetzt tatsächlich Karriere, die, die genau ich will, ich bin dabei, mir exakt die stell in dieser klinikm zu sichern, die ich immer haben wollte.

Dafür muss ich in kauf nehmen, dass Koleginnen mir böse sind, weil ich so egoistisch bin, und ohne Rücksicht meinen kopf durchsetze...

ICH weiß auch, das meine weiblichen Vorgesetzten besser sind und mehr leisten, als die männlichen, und zwar ohne ausnahme, sogar die (kinderlose) Vorgesetzte, die wirklich faul ist...



affirmative Action ist nicht, was man will.....weder leena, noch ich.

aber dauernd MEHR zeigen zu müssen, wie man locker alles wuppt in 1A-Qualität, während Männer angeblich überarbeitet daneben hocken und jammern (2 von 3 Überstunden sind jammern geschuldet, ich WEISS das, es ist der gleiche Job) ist nicht ok. wollen wir eigentlich auch nicht.

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Re: ???

Antwort von lotte_1753 am 20.01.2015, 8:45 Uhr

Ich bin etwas verwirrt, denn du sagtest ja oben, dass du nie Karriere machen wolltest (und zwar in einer sehr überzeugten Art und Weise). Dachte mich auch zu erinnern, dass du kinesiterapeuthin bist. es deckt sich auch so gar nicht mit meiner Erfahrung. (Was sich mit meiner Erfahrung deckt, ist allerdings die alte Weisheit, dass es aus dem Wald herausschallt, wiean hineinruft).

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Re: ???

Antwort von Pamo am 20.01.2015, 8:48 Uhr

Lotte, wie erlebst du denn selber das Thema?

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Re: ???

Antwort von Fredda am 20.01.2015, 8:56 Uhr

In "Unternehmen" arbeiten bedeutet ja nicht, die maximale Karriere auszureizen. Ich bin Kinesiologin, ja (ich nehme an, das meintest du), unter anderem. Was deckt sich nicht mit deiner Erfahrung? Und lies nochmal, es sind keine Beispiele dabei, die viel mit in den Wald hineinrufen zu tun haben (das spielt immer eine Rolle, nur, wenn du alle kritischen Punkte darauf zurückführst, dass die, die sie erlebt, schon selbst schuld ist, argumentierst du wie "was hat die auch so einen kurzen Rock an", es ist ein sehr sensibles Thema mit vielen wunden Punkten).

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ach so...inzwischen

Antwort von Leewja am 20.01.2015, 9:00 Uhr

haben fast alle Ärztinnen hier kinder, alle kommen hjöchst engagiert und motiviert zurück, alle geben ihr absolut bestes, alle sind sehr gute Ärztinnen.

trotzdem sucht der Chef immer wieder nach männern.

sie werden halt nicht schwanger.....

meiner Meinung nach machen die vorhandenen Männer diese biologische Tatsache in keiner weise wett....

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Re: Patriarchale Dominanzgesellschaft - da würde ich gern weiter diskutieren

Antwort von Blueberry am 20.01.2015, 9:07 Uhr

Ich empfinde es nicht so. Ich arbeite in einem großen, international aufgestellten Unternehmen und es gibt viele Frauen in Teamleiter- oder Abteilungsleiterpositionen. Oh, sorry, ich meine natürlich in TeamleiterINNEN und AbteilungsleiterINNENpositionen.
Mir selbst wird für meine Arbeit auch Wertschätzung entgegen gebracht, es kommt auf die Qualität und das Ergebnis an, nicht darauf, wer sie verrichtet hat. Mein Chef, selbst Familienvater hat IMMER Verständnis für familiäre Umstände, die mal Home-Office oder was auch immer mit sich bringen.

In unserem 10-Personen-Team gibts insgesamt zwei Frauen, einen Vegetarier, einen Ossi und einen Schwulen. Blödeleien gibt es zwischen allen und über jeden mal, meist sogar von den betreffenden Personen selber. Wir haben da alle ausreichend Humor, um nicht gleich die Sexismus- oder sonstwie Diskriminierungs-Keule zu schwingen. Finde ich sehr angenehm.

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Re: Patriarchale Dominanzgesellschaft - da würde ich gern weiter diskutieren

Antwort von Leewja am 20.01.2015, 9:11 Uhr

Mädchen müssen "lieb" und "brav" und "hübsch" sein
Frauen, die ihre Meinung sagen, gelten schnell als "zickig", "rechthaberisch" und "uncharmant"
wenn man sagt, dass man für die Emanzipation kämpft und sich als Feministin sieht, lachen einen inzwischen nicht nur Männer, sondern auch ffrauen aus und finden einene unangenehm
rosa überraschungseier/Pinkifizierung der mädchengesellschaft
penis als einstellungskriterium, ja, ich KENNE das
Vater führt die braut zum altar, übergibt sie dem zukünftigen Besitzer ("aber das ist doch so schön traditionell....")
schauspieler dürfen hässlich sein (siehe unten, Daniel craig (ich finde ihn nicht hässlich))
die ewigen Diskussionen, dass "arbeitende müptter ja das schönste der Kinderzeit verpassen", aber die Väter NICHT, quasi keine Diskussion darüber
ebenso die schon genannten "besorgten" nachfragen, wie frau die Kinderbetreuung regelt....welcher mann wird das gefragt?

das sind meine spontanen Beispiele...lass mich nachdenken und ich könnte noch seitenweise weitermachen....

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verstehst du frauen in dem letzten satz als "Minderheiten"?

Antwort von Leewja am 20.01.2015, 9:12 Uhr

erstaunlich....

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ach, und wenn wir schon korinthen kacken:

Antwort von Leewja am 20.01.2015, 9:14 Uhr

leitende Position wäre neutral und korrekt...

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Re: Beruf und Familie

Antwort von Leena am 20.01.2015, 9:18 Uhr

Rein rechnerisch, vielleicht..?

Wenn ich mit meiner (damals noch) 50%-TZ-Stelle z.B. mein Jahres-Soll zu 140% erfülle, der VZ-Kollege daneben, der jeden Tag eine Stunde lang Kaffee kochen und trinken muss, aber sein Jahres-Soll nur zu knapp 95% erfüllt hat... dann finde ich, dass beide Leistungen objektiv sehr wohl dem Grunde und dem Umfang nach vergleichbar sind.

Ich werde übrigens auch nur für 60% bezahlt. Der Kollege bekommt 100%.
Irgendwann kommt halt oft der Punkt, an dem man sich fragt - warum mache ich das, das "lohnt" sich doch gar nicht für mich...

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Re: ach, und wenn wir schon korinthen kacken:

Antwort von Blueberry am 20.01.2015, 9:22 Uhr

Ich kacke keine Korinthen, ich gehe nur auf bereits gekackte Korinthen ein. :)

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Stutenbissigkeit

Antwort von Astrid18 am 20.01.2015, 9:24 Uhr

Diese Stutenbissigkeit enne ich hauptsächlich aus der Zeit, als ich in einer Kanzlei gearbeitet habe, und zwar von den Sekretärinnen / Assistentinnen. Da waren manche dabei, die schwierig waren, die lieber nur Anweisungen von Männern entgegen nehmen wollten, die die irgendwie mit ihrer Rolle nicht zurecht gekommen sind und teilweise fies gelästert haben.

Wir weiblichen "Berufsträgerinnen" war deutlich in der Minderheit.

Die männlichen Kollegen haben schon mal Zoten gerissen, war mir egal, manchmal konnte ich aus lachen. Damals hatten wir Frauen alle noch keine Kinder und ich kann nicht sagen, dass wir anders behandelt worden wären (von den Männern).

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Re: Patriarchale Dominanzgesellschaft - da würde ich gern weiter diskutieren

Antwort von Hase67 am 20.01.2015, 9:29 Uhr

Mich stört die Begrifflichkeit ein bisschen, und ich gebe ehrlich zu, dass mich das, was ich über die von Fredda immer wieder erwähnten Autorin bisher gelesen habe, auch durchaus skeptisch macht - möglicherweise ist das ein Fehler, und ich bin da vorurteilsbeladen.

Aber gut: Mich selbst hat das Thema früher schon betroffen, als junge Frau, als ich tatsächlich auch in Unternehmen gearbeitet habe. Da ich seit 20 Jahren eine One-Man-Show bin und mich in einem weiblich dominierten Berufsfeld bewege (auch meine Auftraggeber sind mehrheitlich Frauen), streift mich das Thema beruflich höchstenfalls ganz am Rande, da gibt es andere Baustellen.

Ich habe aber, nachdem der Begriff hier zum ersten Mal fiel, ein längeres Gespräch mit meinem Mann über das Thema geführt, der an der Uni Personalverantwortung hat, Doktorandinnen wie Doktoranden betreut und in Einstellungsfragen immer eng mit der Gleichstellungsbeauftragten zusammenarbeitet (bzw. zusammenarbeiten muss, er tut das aus verschiedenen Gründen nicht wirklich gern): Die Gründe für die Nichtgleichstellung der Frauen in der Wissenschaft und das, woran die Erfüllung von Frauenquoten häufig scheitert, sind aus seiner Sicht sehr tiefliegend - er hat einen Haufen begabte Wissenschaftlerinnen in seinem Team (oder auch früher schon gehabt), die deutlich länger zauderten und weniger "Biss" mitbrächten als ihre männlichen, nicht selten weniger qualifizierten Kollegen. Bis zur mittleren Ebene ist das Verhältnis noch relativ ausgeglichen, in der Führungsspitze seiner Fakultät (also bei den Profs) sind die Frauen auch deutlich unterrepräsentiert, allerdings mag das auch am Fachbereich liegen (schwerpunktmäßig Ingenieure). Er beobachtet aber gleichzeitig, dass die finnische Kollegin, mit der zusammen er einige internationale Kooperationen hat, da ganz andere Erfahrungen macht. Natürlich hat uns Skandinavien, was Vereinbarkeit von Job und Familie betrifft, ein paar Jahre (wenn nicht gar ein ganzes Jahrzehnt) voraus, aber das Selbstverständnis der Frauen ist dort auch ein anderes, so dass es z. B. selbstverständlich ist, auch als Hochschwangere noch auf Kongresse zu reisen...

Aber Fredda: Vielleicht schreibst du mal ein bisschen was über die Thesen von Luisa Francia, die dich besonders wach gerüttelt haben?

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Re: Patriarchale Dominanzgesellschaft - da würde ich gern weiter diskutieren

Antwort von tonib am 20.01.2015, 9:43 Uhr

Ich sehe schon, dass es dieses Thema gibt, und habe es auch selbst schon erlebt. Aber es ist sicher nicht monokausal dafür, dass so wenige (aber immerhin deutlich mehr als früher) Frauen Karriere machen.

Meiner Meinung nach stehen sich Frauen selbst am meisten im Weg, mit ihren ewigen Selbstzweifeln daran, eine gute Mutter zu sein, ihrem Wunsch nach Harmonie und allseitiger Beliebtheit, ihrer Bequemlichkeit, ihrer Angst vor Risiko und Wettbewerb, ihrer falschen Bescheidenheit. Interessanterweise haben viele ausländische Frauen die Probleme nicht in derselben Weise und sind deshalb oft erfolgreicher.

In diesen Tagen kommt mir das oft so vor wie first world problems, wenn man sich anschaut, wie es z.B. den Frauen in islamischen Ländern ergeht. Denn patriarchale Dominanzgesellschaften können locker von archaischen Patriarchaten getoppt werden. Ich bin immer wieder fassungslos, wenn ich sehe, wie wenig das bei uns thematisiert wird.

Das sollte natürlich niemanden davon abhalten, sich trotzdem täglich für Gleichberechtigung bei uns einzusetzen.

Viele Grüße,
Antonia

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Re: Patriarchale Dominanzgesellschaft - da würde ich gern weiter diskutieren

Antwort von Fredda am 20.01.2015, 10:00 Uhr

Das mache ich gerne, ggf per PN oder in einem neuen Thread.

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Re: Beruf und Familie

Antwort von lotte_1753 am 20.01.2015, 10:07 Uhr

Teilzeit ist ein Killer. Man wird nicht für voll genommen, kann bestimmte Positionen nicht ausfüllen, und die Mehrarbeit wird nicht bezahlt. Das ist aber systemiummanent. Man muss aber auch nicht Teilzeit arbeiten. Wichtiger für die Gleichstellung von Mann und Frau ist Flexibilität.

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das stimmt bis zu einem bestimmten anteil, denke ich

Antwort von Leewja am 20.01.2015, 10:16 Uhr

aber ich arbeite halt 35 statt 40 stunden (ebenso inzwischen auch weitere 3 Kolleginnen) und bringem, wie gesagt, exakt die gleiche Leistung, mengenmäßig, qualitativ bringe ich wesentlich mehr als der Großteil hier.

da ist keine TZ-Falle mehr.

Ich WILL tatsächlich nicht die "übliche Karriere" machen. ich hab meine ganz spezielle Stelle und Nische "erfunden" und mir gekrallt...

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Re: Patriarchale Dominanzgesellschaft - da würde ich gern weiter diskutieren

Antwort von Hase67 am 20.01.2015, 10:17 Uhr

Danke!

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Re: Beruf und Familie

Antwort von Leena am 20.01.2015, 10:25 Uhr

Ich bin aber nicht mehr bereit, mich mit dem "Totschlagargument" abzufinden, dass es systemimmanent nicht möglich sei, bestimmte Positionen in Teilzeit auszufüllen.

Wie definiert man denn bestimmte Positionen? Inwieweit sind die entsprechenden Aufgaben denn ggf. teilbar? Was muss persönlich erledigt werden, was kann entsprechend delegiert werden? Inwieweit muss man als Führungskraft tatsächlich mehr oder minder ständig erreichbar und verfügbar sein?

Das sind ganz viele spannende Fragen, die man eben nicht mehr mit einem "ist halt systemimmanent" abschmettern kann, wenn man als Arbeitgeber nicht irgendwann katatrophal ins Hintertreffen geraten will. Wir sind auf dem Weg zum Arbeitnehmer-Arbeitsmarkt, uns gehen die Fachkräfte aus, und wenn wir gute Leute (aller Geschlechter) an uns binden wollen, müssen wir denen langfristig auch etwas bieten, inklusive Aufstiegschancen!

Bei uns ist übrigens etwas Bewegung ins Thema gekommen, als unser Präsident in zweiter Ehe eine alleinerziehende Mutter geheiratet hat, die ihn dann in Kinderbetreuungspflichten miteinbezogen hat und plötzlich musste er dann pünktlich Feierabend machen, kurzfristig in Betreuungsnotfällen los etc. - das hat wirklich vieles angestoßen. Aber es gibt immer noch viel zu viele, die in alten Denkmustern gefangen sind. "War schon immer so!" - und, ist es deshalb richtig?!? Nein, nicht automatisch.

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Re: Patriarchale Dominanzgesellschaft - da würde ich gern weiter diskutieren

Antwort von Leena am 20.01.2015, 10:26 Uhr

Ich bin für einen neuen Thread, mich interessiert das nämlich auch sehr!!!

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Re: Guckt gerade jemand ZDF-37 Grad? Diskriminierung von Vätern im Beruf!

Antwort von maddia am 20.01.2015, 10:39 Uhr

Hallo, da kann ich auch was zu sagen:

Mein Mann ist seit 2002 Hausmann, weil ich Vollzeit arbeite, da ich einfach mehr verdiene. Als er sich nach der Elternzeit unserer ersten Kindes wieder bewerben wollte, da hat ihm einer von der Zeitarbeit gesagt, er wäre faul, weil er als Mann Elternzeit genommen hat und sei somit nicht vermittelbar!

Das war hier in der Stadt der erste Fall, wo ein Mann zur Gleichstellungsbeauftragten gegangen ist. Ausrichten konnte sie natürlich nichts, an solchem Denken kann man mit allen Gesetzen der Welt nichts ändern, das sitzt leider viel zu tief.

Ansonsten kriegt er von Männern aber eher positive Resonanzen, das muss ich auch sagen, zumindest im Bekanntenkreis. Wer was denkt, weiß ich natürlich nicht, die Gedanken sind auf jeden Fall frei.

Viele Grüße
maddia

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Müssen Mädchen das?

Antwort von Petra28 am 20.01.2015, 11:11 Uhr

Also, meine Tochter hat zu Weihnachten einen Boxsack bekommen, hübsch ist sie natürlich trotzdem. :-) Mein Sohn ist aber auch hübsch - und das sage ich ihm auch. Ich sage ihm ebenfalls, dass er so pflegeleicht und fürsorglich ist...

Pink findet hier niemand mehr schön (ja gut, meine Tochter hatte so eine Phase im Kindergarten, ist aber vorbei gegangen) - wobei ich Pink eigentlich an Männern sehr schön finde, meine Männer wollen das aber nicht. Ich bin auch nie von meinem Vater zum Altar geführt worden, beim Standesamt ist sowas nicht üblich.

Dass im Showgeschäft hübsche Menschen (Männlein wie Weiblein, gefragt sind, darf doch kein Kriterium sein - und ich finde Daniel Craig auch nicht hässlich.

Und das "Du verpasst doch das schönste an der Kinderzeit!" kann man doch locker mit "ich bin nicht so der mütterliche Typ" entkräften? Dass Männer nicht danach gefragt werden, finde ich übrigens diskriminierend für Männer.

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Weil der Tag nun mal nur 24 Stunden hat.

Antwort von Petra28 am 20.01.2015, 11:17 Uhr

Und Karriere-Männer diesen Preis auch bezahlen - sie haben eben nicht alles.

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Und ein Nachtrag:

Antwort von Petra28 am 20.01.2015, 11:25 Uhr

Ich stamme aus einer Gesellschaft, in der die nicht arbeitenden Mütter "schief" angesehen wurden, vielleicht ist deshalb meine Haltung eine andere. Selbstverständlich hieß das früher nicht, dass Frauen nicht für den Haushalt zuständig waren - diese Neuerung habe ich in meinem Leben eingeführt, da delegiere ich so viel wie möglich...

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Re: Patriarchale Dominanzgesellschaft - da würde ich gern weiter diskutieren

Antwort von wassermann63 am 20.01.2015, 11:26 Uhr

Meine Empfindungen zum Thema basieren auf meinen nicht unbedeutenden persönlichen Erfahrungen was Dauer und Häufigkeit der Berührungen mit der anscheinend "patriarchalen Dominanzgesellschaft" anbelangt (ich habe knapp 20 Jahre Berufserfahrung in eher männerorientierten Wirtschaftszweigen und mehr als 12 Jahre Erfahrung als Freiberuflerin in einem eher frauenorientierten Berufsumfeld).

Fazit: ich müsste mich jetzt wirklich anstrengen, um mich an irgendeine für mich als Frau unangenehme Episode innerhalb der sogenannten "patriarchalen Dominanzgesellschaft" zu erinnern.

Oder wie hier schon jemand anderes sinngemäß schrieb: "Man hinterlässt den Eindruck, welchen man ausdrückt." Oder noch anders gesagt: wenn ich anderen mit Respekt begegne, wird dieser erwidert. Automatisch. Das hat die menschliche Natur so an sich.

LG
Jacky

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Re: Patriarchale Dominanzgesellschaft - da würde ich gern weiter diskutieren

Antwort von Fredda am 20.01.2015, 11:36 Uhr

Also sind alle Opfer männlicher (verbaler und anderer) Gewalt respektlos und selbst Schuld.

(An solchen Aussagen seht ihr, wie tief diese Muster gehen und was für Blüten die "Beschneidung" (Zitat Ute Schiran, meint das Abschneiden von den gewachsenen Wurzeln) wirkt.)

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wenn du einige wenige wochen aufmerksam hier quer durch alle foren liest,

Antwort von Leewja am 20.01.2015, 11:59 Uhr

oder auf Spielplätzen lauschst etc.etc., zudem die Werbung mal auf diesen punkt hin beachtest....dann siehst du sicher auch, dass natürlich kein Mädchen das aus unserer Sicht MUSS, aus deiner und meiner, dass aber "die Gesellschaft" sich wieder immer mehr dorthin entwickelt...

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Re: Patriarchale Dominanzgesellschaft - da würde ich gern weiter diskutieren

Antwort von wassermann63 am 20.01.2015, 12:14 Uhr

Fredda, ich glaube, wir haben uns diese Pauschalisierungen schon des Öfteren gegenseitig um die Ohren geschlagen.

Aber das Grundprinzip meiner Darlegungen ist immer das selbe: Das eigene Verhalten und die Re-aktionen (also Rück-Wirkung) anderer darauf entstehen bei einem selbst.

Das bedeutet im Umkehrschluss nicht, dass jedes Opfer "selbst schuld daran" ist und man einfach dieses Sprüchle aufsagt und die Welt ist wieder in Ordnung. Da muss man schon etwas mehr Arbeit an sich und anderen betreiben, damit sich nachhaltige Erfolge überhaupt einstellen können.

Mein posting war lediglich eine Antwort auf die Frage nach den Empfindungen zu diesem Thema (und kein Kurzrezept zur Weltverbesserung). Genau diese Empfindungen habe ich kund getan, falls es tatsächlich jemanden interessiert ;-))

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Man brauch sich doch aber nicht davon beeinflussen lassen?

Antwort von Petra28 am 20.01.2015, 12:14 Uhr

Ich scheine das hier in den Foren zu überlesen und "liebes-Mädchen-Werbung" begegnet mir nur selten (mir fallen da tatsächlich nur die Ü-Eier ein - aber wenn das Unternehmen meint, damit mehr Umsatz zu machen, bitte). Spielplatzgeplauder war auch nie meins. Ich bekomme es nicht mit und würde mich dem auch nicht beugen. Meine Tochter auch nicht.

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Ich empfinde das ebenso.

Antwort von Petra28 am 20.01.2015, 12:18 Uhr

Man wird leichter zum Opfer, wenn man sich als Opfer fühlt - weil Täter einen guten Radar dafür haben, "mit wem sie es machen können". (Das heißt aber keineswegs, dass das Opfer selbst schuld ist.)

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Re: Patriarchale Dominanzgesellschaft - da würde ich gern weiter diskutieren

Antwort von Fredda am 20.01.2015, 12:23 Uhr

Natürlich entsteht das alles bei einem selbst. Dann kannst du aber jede Diskussion sein lassen, weil es da endet, dass jede sich die Welt, in der sie lebt, selbst kreiert hat. Und dadurch, dass eine selbst verantwortlich (nicht Schuld) ist, wird ja das Verhalten der anderen nicht netter. Auch wenn die Vorgesetzte aus meinem Beispiel oben vielleicht ein richtiger Besen ist (sie hat nichts anderes getan und verlangt als der Mann, der vor ihr auf der Stelle saß), ist die offen und lautstark, in der "Firma" und privat, im öffentlichen Raum (ja, ich habe das selbst erlebt, und nein, ich bin nicht die Vorgesetzte aus dem Beispiel) herausposaunte Meinung, sie gehört mal richtig rangenommen/hätte wohl ihre Tage/etc. KEINE akzeptable Antwort.

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Ja, petra, und wenn jeder auf deiser Welt

Antwort von Leewja am 20.01.2015, 12:24 Uhr

nur auf sich und sein gesundes Empfinden hören würde, dann wäre vielleihct vieles anders.

es geht aber um eine große, zwar variantenreiche, aber doch amorphe masse von mesnchen, die durch gesellschaftliche normen geprägt werden.

ICH beuge mich auch nicht, aber ich erkenne und erkenne an, dass es diese normen udn strömungen udn rückschritte GIBT und dass sies elbstverständlich unser leben udn miteinander beeinflussen.

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Re: Ich empfinde das ebenso.

Antwort von Fredda am 20.01.2015, 12:26 Uhr

Ich glaube, wir verwenden unterschiedliche Opferbegriffe. Ich bin kein "armes Opfer", wenn ich Übergrifflichkeiten, die ich gut wechseln und derer ich mich gut erwehren kann, sensibel wahrnehme, trotzdem be-treffen sie mich. Sich in dieser Welt gut zurechtzufinden und auch Männer zu zu handeln zu wissen, bedeutet nicht, dass die Regeln, nach denen gespielt wird, gut sind.

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Re: Stutenbissigkeit

Antwort von Pamo am 20.01.2015, 12:29 Uhr

Aah, ich liebe das Wort Stutenbissigkeit! Wenn ein Mann sich genau so verhaelt, dann ist er im schlimmsten Fall ein Arschloch, jedoch niemals hengst- oder wallachbissig. Man und frau erlaubt sich nicht, einen Mann insgesamt fuer fieses Verhalten herabzuwuerdigen.

Und das bestaetigt die Ausgangstheorie.

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Re: Stutenbissigkeit

Antwort von Fredda am 20.01.2015, 12:31 Uhr

Genau.

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Re: Patriarchale Dominanzgesellschaft - da würde ich gern weiter diskutieren

Antwort von wassermann63 am 20.01.2015, 12:34 Uhr

*kicher* Vielleicht gefällt die dem ja und er hätte sie tatsächlich mal gerne ... Dann wäre es nicht als despektierliche Antwort, sondern eher als - zugegebenermaßen etwas unglücklich ausgedrückte - Einladung zu verstehen gewesen. Ungefähr so stilvoll wie die jetzt gezeigte:

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Re: Stutenbissigkeit

Antwort von Blueberry am 20.01.2015, 12:38 Uhr

Nunja, aber "Arschloch" ist ja nun auch nicht wirklich schmeichelnd, oder?

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Re: Patriarchale Dominanzgesellschaft - da würde ich gern weiter diskutieren

Antwort von Hase67 am 20.01.2015, 12:39 Uhr

"Aber das Grundprinzip meiner Darlegungen ist immer das selbe: Das eigene Verhalten und die Re-aktionen (also Rück-Wirkung) anderer darauf entstehen bei einem selbst."

Man selbst ist doch auch geprägt durch bestimmte Erwartungshaltungen der Außenwelt, der Erziehung, des gesellschaftlichen Umfelds, des "Status Quo". Es geht doch nicht ums gegenseitige "Um die Ohren hauen" von festgefügten Meinungen, sondern eher darum, die eigene Wahrnehmung und die Art, wie man sich in dem gegebenen Umfeld bewegt und auf es reagiert, zu hinterfragen.

Sich in das bestehende System "einfügen" und damit mehr oder weniger selbstbewusst umgehen können wir - setze ich jetzt mal voraus - alle ganz gut. Wenn ich die bisherige Diskussion richtig verstanden und gedeutet habe, ging es aber schon vom Allgemeinen ins Spezielle - lies z. B. mal, was Leena oben schreibt. Wir nehmen es als gegeben und "systemimmanent" hin, dass Teilzeit eine "Falle" ist - deshalb lassen sich (hierzulande) vorwiegend Frauen darauf ein. Dahinter stehen Rollenmuster, Selbstverständnisse und gesellschaftliche Erwartungen, die sich teilweise über lange Zeiträume entwickelt haben, die man aber vielleicht nicht achselzuckend akzeptieren, sondern sich fragen sollte: Geht's nicht vielleicht auch anders? Steckt der Denkfehler da nicht manchmal schon im Ansatz.

Deine Antwort oben klingt nach Pragmatismus, der seine Berechtigung hat - damit muss man sich aber nicht zufriedengeben.

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Re: Stutenbissigkeit

Antwort von Fredda am 20.01.2015, 12:40 Uhr

Du hast es nicht verstanden: Arschloch ist geschlechtsneutral.

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Was heißt hier "beugen"?

Antwort von pflaumenbaum am 20.01.2015, 12:42 Uhr

Gesellschaftlichen Erwartungen und Vorstellungen kann man sich nicht komplett entziehen, und insbesondere nicht den Vorstellungen, die "taken-for-granted" und stark unbewusst sind. Das ist ja der Grund, warum viele gar nicht merken, dass es geschlechtsspezifische Zuschreibungen gibt. Es fällt eben dann auf, wenn ein Mann sich wie eine Frau oder umgekehrt verhält und das findet man dann irgendwie komisch. Gleichzeitig sind diese Genderzuschreibungen trotzdem ständig im Fluss und verändern sich, weshalb es uns so schwer fällt, sie schriftlich festzuhalten. Das zeigt ja auch, dass Petra, die im Osten aufgewachsen ist (oder?), andere Erfahrungen gemacht hat als Leewja, z.B.

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Re: Stutenbissigkeit

Antwort von Blueberry am 20.01.2015, 12:49 Uhr

Findest du? Also ich habe glaub noch nie zu einer Frau gesagt (oder gedacht) "Du Arschloch". Ist für mich(!) eindeutig männlich, diese Bezeichnung. Vom Gefühl her.
Frauen wären dann eher die dumme Kuh, Pute, Schnalle...

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Re: Stutenbissigkeit

Antwort von Pamo am 20.01.2015, 12:50 Uhr

Nein, es ist wirklich nicht nett. Aber es diskreditiert ihn nicht generell, sondern zielt nur auf sein Verhalten.

Es gibt halt keine Hengstbissigkeit. Es gibt auch keine maennliche Schlampe.

Und das zeigt einen generellen Unterschied. Solange wir uns das gefallen lassen. Bspw durch die demonstative Verwendung von komplementaeren Hohlbegriffen wie eben "wallachbissigkeit". Solange wie wir zulassem, dass "wie ein Maedchen" als Beleidigung verwendet wird.

Ich habe bspw meiner Tochter beigebracht, wie frau kraftvoll von oben wirft: Wie eine starke Frau. Und nicht: Jungs werfen von oben, Maedchen von unten.

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Re: Beruf und Familie

Antwort von lotte_1753 am 20.01.2015, 12:52 Uhr

Stimme im Prinzip völlig überein, und man müsste auch definieren von was wir hier sprechen, wenn wir von "Karriere" sprechen. Ab einem bestimmten Level halte ich Teilzeit für schwierig umsetzbar. Teilzeit ist für mich eine Frauenfalle. Aber Flexibilität ist sehr oft umsetzbar. Auch besser durchzusetzen, denn auch alle anderen profitieren davon und merken, es geht. So als banales Beispiel: ich muss eine interne Routinebesprechung nicht um 18Uhr ansetzen; Telefonkonferenzen können von zu Hause aus gemacht warden etc.

In Deinem Beispiel, wurde er in die Erziehungspflichten miteingebunden, weil die Frau weiter Vollzeit arbeitet?

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Re: Stutenbissigkeit

Antwort von Pamo am 20.01.2015, 12:52 Uhr

Dann fang mal an, einen bescheuerten Mann als du dummer Stier oder du schmutziger Ruede zu beschimpfen und guck mal was beim Mann und was bei dir selber dann passiert.

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Re: Patriarchale Dominanzgesellschaft - da würde ich gern weiter diskutieren

Antwort von lotte_1753 am 20.01.2015, 12:59 Uhr

Was ist mit der Aussage: "könnt ihr bitte mit dem Schwanzlängenvergleich aufhören?" oder "der hat gestern Nacht wohl wieder keinen hochgekriegt"?

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hörst du oder sagst du das regelmäßig?

Antwort von Leewja am 20.01.2015, 13:00 Uhr

ich frage wirklich neugierig, ich würde es nämlich nicht fertigbringen (weder die tage noch die erektionsprobleme)

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Re: Stutenbissigkeit

Antwort von Blueberry am 20.01.2015, 13:02 Uhr

Also wenn ich zu jemandem sage: "Du BIST ein Arschloch", dann meint es doch die Person als Ganzes.
Wohingegen ich Stutenbissigkeit tatsächlich auf das Verhalten der Frauen untereinander beschränkt sehe. Und Gezeter und Gemobbe von Frauen untereinander hab ich auch schon live erleben dürfen. Da musste dann damals sogar eine externe Mediatorin eingeschaltet werden.

Hm. Ich bringe meiner Tochter vorallem bei, sie selbst zu sein. Auf sich selbst und ihre Gefühle zu hören und zu vertrauen. Sie erlebt hier, dass ihre Meinung ernst genommen wird. Und zwar auch, wenn sie im Geschäft gerne ein rosanes Ü-Ei mitnehmen möchte. ;-)

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Re: Stutenbissigkeit

Antwort von Blueberry am 20.01.2015, 13:05 Uhr

Ich beschimpfe Leute grundsätzlich nicht und wurde auch noch nicht mit "typisch weiblichen Schimpfworten" bedacht.

Aber was ist mit "blöder Hornochse"? Ist doch durchaus gängig. Genauso wie "perverses Schwein".
Gibts also auch.

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Re: Patriarchale Dominanzgesellschaft - da würde ich gern weiter diskutieren

Antwort von wassermann63 am 20.01.2015, 13:08 Uhr

Hi Nicole,

mit dieser Aussage:

"Deine Antwort oben klingt nach Pragmatismus, der seine Berechtigung hat - damit muss man sich aber nicht zufriedengeben."

hast du mein Ansinnen und meine Grundhaltung perfekt wiedergegeben. Danke :-)

Leider muss ich mich aber oft damit zufriedengeben, nur diese Art von knapper Antwort geben zu können, weil mir die parallele Schreibtätigkeit (du weisch, was ich mein') einfach nicht mehr Zeit und Muße dazu lässt.

*wiederinsandereprogrammrüberzapp*

Grüßle
JAcky

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Re: Stutenbissigkeit

Antwort von Pamo am 20.01.2015, 13:12 Uhr

Stutenbissigkeit hat tatsaechlich noch eine weitere Dimension. Manchmal merkt man es erst wenn es durch die Umdrehung enttarnt wird.

Finde ich gut wie du das mit deiner Tochter machst. Meine kriegte ganz grosse Augen als ihr klar wurde, dass fast jedem Jungen an ihrer Schule der Mut fehlt sich gegen die Bekleidungseinschraenkung zu wehren, die ihnen faktisch nicht erlaubt dann einen Rock oder ein Kleid zu tragen wenn sie es eigentlich gerne taeten. Sie hat mich auch gefragt, warum es an ihrer Grundschule fast keine maennlichen Lehrer bzw Hortner gibt. Sie kann mit 8 Jahren verstehen was dahinter steht und ich hoffe, dass sie laut lachen wird, wenn ihr zum ersten Mal jemand Stutenbissigkeit unterstellt und einen solchen maennlichen Beleidiger angemessen kontern wird.

Frauen spielen das Spiel der Frauenfeindlichkeit leider oft mit. Bereits wenn ein Maedchen einem anderen haemisch sagt: "Der Leon hat vorhin geheult wie ein Maedchen!"

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Re: ???

Antwort von lotte_1753 am 20.01.2015, 13:15 Uhr

Vielleicht nur soviel, das Deutschland einiges von Amerika zu lernen hat (wenn man keine lateinamerikanischen Chefs hat), dass aber eion Problem in D in meinen Augen die Verteufelung von Fremdbetreuung ist. In meiner Kanzlei gibt es recht viele weibliche Partnerinnen in den nicht-deutschen Büros - und wir werben damit ! (Soviel zur patriarchalischen Gesellschaft ...) Wir versuchen auch flexibel zu sein, aber ich kann einem jungen Vater, der seiner Kinder nie zu Gesicht bekommt, weil er jeden Tag bis 10 Uhr im Büro sitzt nicht sagen, dass seine Kollegin um 5 gehen kann und die gleichen Aufstiegschancen hat wie er. Auf sexistische Sprüche und andere Äusserlichkeiten gebe ich nicht viel, die kommen von beiden Seiten (siehe diskussion über die Dame in SS-Uniform bei Jauch deren Namen mir schon wieder entfallen ist).

Dieses Forum hat was von einer Droge (und tippen mit nem Sandwich in der Hand ist schwierig). Werde jetzt für heute aufhören weil ich wirklich früh weg muss.

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Re: Stutenbissigkeit

Antwort von Maxikid am 20.01.2015, 13:18 Uhr

Und wenn eine Frau sagt, Stutenbissig? Mit den männlichen Lehtkraeften und Erziehern haben wir es hier sehr gut. Das Verhaeltniss
ist fast 50:50 und die Schulen hier in der Gegend werden alle von Frauen geleitet. LG maxikid

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Re: hörst du oder sagst du das regelmäßig?

Antwort von lotte_1753 am 20.01.2015, 13:19 Uhr

Schwanzlängenmessen, ja. (Wobei die Sprache hier manchmal etwas rauh ist.)

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Re: hörst du oder sagst du das regelmäßig?

Antwort von Maxikid am 20.01.2015, 13:25 Uhr

Ich habe als junge Frau einen Handwerksberuf erlernt und oft auf dem Bau arbeiten müssen. Da lernt man echt die schlimmsten Worte kennen. LG maxikid

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Ich bin Feministin

Antwort von Steffi528 am 20.01.2015, 13:43 Uhr

.

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Re: Ich bin Feministin

Antwort von Pamo am 20.01.2015, 14:15 Uhr

Steffi, dein Wortschwall erschlaegt mich fast.

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Re: Stutenbissigkeit

Antwort von Pamo am 20.01.2015, 14:20 Uhr

Frauen meinen es genauso perfide. So eine Ausdrucksweise zeugt von Mangel an Selbstachtung.

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Re: Stutenbissigkeit

Antwort von Maxikid am 20.01.2015, 14:29 Uhr

Yupp. Meine Chefin fand es früher immer ganz toll mit "Na, haben wir mal wieder unsere Tage" um sich zu werfen. Ich habe gerade noch mal nachgedacht, dass eigentlich fadt alle Grundschulen, Gyms und Staftteilschulen hier in HH-Nord in weiblicher Führung sind. LG maxikid

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Re: Stutenbissigkeit

Antwort von Hase67 am 20.01.2015, 14:32 Uhr

"Und Gezeter und Gemobbe von Frauen untereinander hab ich auch schon live erleben dürfen. Da musste dann damals sogar eine externe Mediatorin eingeschaltet werden."

DAS habe ich vor nicht allzu langer Zeit in meinem unmittelbaren Umfeld genauso bei Männern erleben dürfen. Und die Mediation hat nicht geklappt.

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Re: Ich bin Feministin

Antwort von Leewja am 20.01.2015, 14:44 Uhr

Ja, ich komm auch kaum mit ;))

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Auch Männer können "ihre Tage" haben.

Antwort von Petra28 am 20.01.2015, 15:05 Uhr

Ich verwende das geschlechtsneutral (also ich denke es, sagen tu ich es nicht.)

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Re: Auch Männer können "ihre Tage" haben.

Antwort von Maxikid am 20.01.2015, 15:16 Uhr

Aber Frauen können keinen Samenstau haben. Vorhin bei einem
Parkplatzproblem Zwischen 2 Halbstarken PS Protze gehört. LG maxikid

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Das heißt dann cuv.

Antwort von Petra28 am 20.01.2015, 15:39 Uhr

Und das habe ich aus diesem Forum. :-)

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Re: Weil der Tag nun mal nur 24 Stunden hat.

Antwort von Butterflocke am 20.01.2015, 17:24 Uhr

Natürlich haben sie...

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Ja eben Lotte, und dieser junge Vater sollte doch...

Antwort von MM am 20.01.2015, 17:32 Uhr

... ganz selbstverständlich die gleiche Möglichkeit haben, sowohl seine Kinder zu sehen, als auch "Karriere zu machen" - genauso wie die Frauen diese Möglichkeit haben sollten!

Solange es nicht auch in der Arbeitswelt als normal und OK angesehen wird, dass Menschen nicht nur Arbeitsmaschinen, sondern v.a. soziale Wesen sind, die sich in bestimmten Zeiten ihres Lebens um kleine Kinder, alte Eltern oder sonst jemand Nahestehenden kümmern, ist es mit der Emanzipation nicht wirklich weit her. Es darf kein Hindernis oder Handicap mehr darstellen, DAS wäre ein Fortschritt!

Denn Frauen haben nunmal öfter Skrupel, die Kinder "weg zu organisieren" (bzw. sie haben keinen Mann, der diese liebevoll betreuen würde, und FRemdbetreuung wollen sie nicht, oder nicht zu früh) und da fängt es schon an... Es ist doch schon grundsätzlich falsch, dass nur der/die Karriere machen kann, der/die da die kleineren Skrupel hat!

Auch überhaupt die Definition "Vollzeit/Teilzeit", das ist doch eigentlich völlig willkürlich. Das hat man irgendwann so definiert, wäre aber eigentlich auhc nicht unveränderbar!

Es wäre überhaupt so vieles in FRage zu stellen - z.B. warum wird Erwerbsarbeit, die weniger als 40 Stunden die Woche stattfindet, nicht für "VOLL" genommen, sondern als etwas Unvollständiges "TEILweises" betrachtet und bezeichnet, als ein Provisorium oder ein Karrierehindernis? Weniger zu arbeiten täte ja durchaus vielen gut, und die Arbeit könnte ja in der Gesellschaft durchaus gleichmässiger verteilt werden.... Usw. usf.

Insofern hat Fredda (u.a.) schon recht, dass es Strukturen gibt, die "patriarchalisch" sind, da sie Frauen benachteiligen oder unter Druck setzen - auch wenn ich es nicht (mehr) so schlagwortartig sagen würde.
Im Prinzip sind es ja aber Strukturen, die generell der Freiheit ud Entfaltung der Menschen (Mäner wie Fraue) nicht förderlich sind, weil sie ihn zum Teil einer "Maschinerie" machen, die reibungslos zu funktionieren hat. Die eigenen Kinder zu betreuen oder alte Angehörige zu pflegen und Zeit mit ihnen zu verbringen.... o.ä. stört da nur, das gehört "outgesourct"... :-/ Und DA stimmt was nicht - finde ich.

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So?

Antwort von Petra28 am 20.01.2015, 17:54 Uhr

Du meinst also, wenn man seine Kinder - wenn überhaupt - nur am Wochenende sieht, ist das so gar kein Problem?

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Re: ???

Antwort von Leena am 20.01.2015, 18:07 Uhr

Ich glaube, die Welt könnte ein erfreulicherer Ort sein, wenn man Karriere machen könnte und trotzdem nicht jeden Abend bis in die Puppen im Büro sitzen müsste, sondern auch noch ein Privatleben leben kann - und seine Kinder sieht. Egal, ob Männlein oder Weiblein.

Ich will mit meiner Familie und meinen Kindern auch mein Leben teilen - ich habe nichts gegen "Fremdbetreuung", meine jüngeren Kinder sind auch von 8 bis 16 Uhr i.d.R. betreut, damit habe ich kein Problem. Aber danach will ich sie auch mal sehen, gemeinsam Abend essen, reden, eben einfach die Verbindung halten. Ich will kein Besucher im Leben meiner Kinder sein!

Ich denke, das geht aber vielen Eltern so, Müttern und Vätern, und darauf muss m.E. die Arbeitgeberseite auch reagieren, um engagierte, fähige Mitarbeiter zu gewinnen und sie auch halten zu können. Und eben auch Mitarbeiter, die nicht mit 50 umfallen und nicht mehr krabbeln können, weil sie über Jahre über ihre Grenzen gegansen sind... Gesundheitsvorsorge ist da auch ein großes Thema, das auf uns zukommt, wenn die vorhanden Beschäftigten auch immer älter werden.

Mal das Thema "pflegebedürftige Angehörige" komplett ausgeklammert - auch das wird zunehmend Bedeutung Gewinnen müssen.

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Re: Beruf und Familie

Antwort von Leena am 20.01.2015, 18:11 Uhr

Ich kenne die Frau nicht, nur den Mann - ob sie Vollzeit arbeitet, weiß ich nicht. Auf jeden Fall hat sie ihn erfolgreich zu Familienpflichten herangezogen. Und er fing an, viele Dinge plötzlich ganz anders zu sehen als vorher. :-)

Ansonsten - zu viel Flexibilität geht m.E. letztlich zu Lasten der Mitarbeiter, die dann penetrant über ihre eigenen Grenzen gehen, um den Anforderungen (auch an sich selbst, vielleicht sogar ganz besonders denen) gerecht zu werden.

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Re: Patriarchale Dominanzgesellschaft - da würde ich gern weiter diskutieren

Antwort von Tante Lisbeth am 20.01.2015, 18:11 Uhr

Hallo!

Da ich beruflich noch nicht "eingestiegen" bin (ich befinde mich zwischen B.A. und Master und arbeite nur überbrückend als Dozentin) kann ich in Hinblick auf Karriere nicht viel mitsenfen.

Im Bundestagsbüro (dort habe ich während meines BA gearbeitet) waren wir eine reine Frauentruppe (da gab es auch Schwierigkeiten, das lag jedoch meiner Meinung nach nicht am Geschlecht) und ich habe auf dieser Ebene keine konkreten Erinnerungen daran, dass meine Chefin Probleme gehabt hätte was die Anerkennung ihrer Leistungen in dieser Position anbelangt. Wobei sie ja zu dem Zeitpunkt auch schon ganz "oben" angekommen war, da gab es nicht wirklich "Konkurrenz".

Dies war jedoch in den 2010ern, als sie schon recht bekannt war und über 20 Jahre Bundestag auf dem "Buckel" hatte. Ich erinnere mich jedoch an einen Zeitungsartikel, in welchem angezweifelt wurde, dass sie als Vorsitzende eines Ausschusses mit ihrem Studium der Religionswissenschaften überhaupt "angemessen" sei und genug Ahnung auf dem entsprechenden Gebiet haben könnte; eine ebenfalls nicht absolut "geschlechtsbezogene" Kritik. Ich hatte jedoch aus ihren Erzählungen den Eindruck, dass sie sich vor allem in den 90er Jahren extrem durchboxen und beweisen musste. Was sie gut geschafft hat!

Den schlimmsten Fall von Sexismus am Arbeitsplatz hat meine kleine Schwester 2013, direkt nach dem Schulabschluss, erlebt. Sie ist handwerklich sehr begabt und sehr selbstbewusst, 1er Abi, nicht auf den Mund gefallen. Sie hat sich mit 19 nicht für ein Studium, sondern für eine Ausbildung im Handwerksbereich entschieden. Sie war das einzig weibliche Wesen, neben ihr gab es noch einen weiteren männlichen Azubi. SIE sollte immer das Klo putzen (darüber hat sie sich beschwert), habe zu viele DUMME Fragen gestellt, am Telefon sagte ihr Ausbilder zu einer ihr nicht bekannten Person (das hat sie gehört): "Ja der Mike (Azubi1) jaja, der macht sich gut. Hm? Ach, das Mädchen..naja ist halt ein Mädchen, ne...". Und er machte absolut keinen Hehl daraus, dass er seine beiden Azubis (sie und "Mike") - nicht gleich behandelte. Sie musste putzen und Geschirr waschen, ständig Witze ertragen, auch über ihre angeblich zu "männliche Art" und ihre zu "laute Präsenz". So verhält sich eine "Dame" nicht, kein Wunder dass du keinen Freund hast...usw.

Übrigens hat meine Schwester bereits mit 16 neben der Schule 3 mal in der Woche bei einem Tischler gearbeitet (der leider nicht ausbildet). Sie hat WIRKLICH Talent fürs Handwerk. Sie hat den Ausbilder darauf angesprochen, was er damit meinte und vor allem warum er sie nicht direkt anspricht, wenn er ein Problem habe. Sie bat in einer offenen Runde darum, dass im Pausenraum bitte keine Pornos geschaut werden sollen, weil sie das sexistisch findet und sich dabei sehr unwohl fühlt. (Einstimmige Antwort: In der Pause können wir machen was wir wollen).

Sie hat offen den Dialog gesucht, hat sich total ins Zeug gelegt und am Ende hatte sie keine Chance. Sie hat die Ausbildung komplett abgebrochen, vollkommen desillusioniert und mit chronischen Magenschmerzen. Zumal auch noch von einigen Erwachsenen (wie ihrem Patenonkel) kam: "Ach, Lehrjahre sind keine Herrenjahre, so ist das als Azubi". Sie hat eine ziemlich "spezielle" Ausbildung angefangen (im Bereich Instrumentenbau, dieses Instrument spielt sie zudem auch seit ihrem 5. Lebensjahr), so dass es keinen anderen Betrieb gab, in den sie hätte einfach wechseln können (alle deutschlandweiten Betriebe dieser Spezialisierung sind untereinander bekannt, es gibt in Berlin z.B. nur 2 dieser Art). Jetzt ist sie in Südeuropa beim Zirkus als Akrobatin. Vielleicht wird sie irgendwann studieren, bisher hat sie noch nicht das Richtige gefunden.

So etwas finde ich einfach zum kotzen. Und das ganze im Jahr 2013, mitten in Berlin Prenzlauer Berg. Daher fürchte ich schon, dass das Thema Gleichberechtigung auch in Deutschland leider noch sehr aktuell und Engagement zeigen sowie auf solche Fälle und Mißstände aufmerksam machen sehr wichtig ist. Von Südamerika will ich gar nicht erst reden...

Ich bin mal gespannt, wie meine eigenen Erfahrungen sein werden, nach dem Master....

Viele Grüße!

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Re: Patriarchale Dominanzgesellschaft - da würde ich gern weiter diskutieren

Antwort von Maxikid am 20.01.2015, 18:21 Uhr

Ich habe zwei Ausbildungen absolviert, auch komplett abgeschlossen. 1. Hsndwerk, 2. RA-Fachangest. Ich dachte auf dem Bau ist es schon derbe, aber die Kanzlei war doppelt so derbe. Du kleine blonde Peitsche war noch harmlos. LG maxikid

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Re: So?

Antwort von Butterflocke am 20.01.2015, 21:45 Uhr

Das ist doch Quark.
"Wenn überhaupt nur am Wochenende" ist doch nicht die Regel. Um Karriere zu machen, muss man nicht zwangsläufig "selten bis nie" zu Hause zu sein.
Aber lassen wir das!

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Leena, sehr treffend...

Antwort von MM am 20.01.2015, 22:41 Uhr

.... finde ich das ausgedrückt!

So ähnlich meinte ich das oben auch.

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Ich kenne jedenfalls keinen...

Antwort von Petra28 am 21.01.2015, 7:44 Uhr

der Karriere gemacht und keinen familiären Preis bezahlt hat. Vielleicht haben wir einen unterschiedliche Vorstellung von Karriere?

Wobei es sogar so ist, dass häufig diejenigen mit Vollzeitjob den Preis bezahlen müssen...

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Ja, die Arbeitgeberseite wird reagieren.

Antwort von Petra28 am 21.01.2015, 7:57 Uhr

Und sich unabhängig machen von Mitarbeitern, die nicht flexibel arbeiten können. Wir leben a) im Kapitalismus und hängen b) am Export. Eine Karriere haben zu wollen und gleichzeitig 16:00 Uhr seine Kinder abholen zu können, halte ich für illusorisch.

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Re: Ja, die Arbeitgeberseite wird reagieren.

Antwort von Leena am 21.01.2015, 10:46 Uhr

Nein, das glaube ich nicht - das können die sich nicht mehr leisten. Hier ist der Fachkräftemangel langsam angekommen und die AG überlegen sich, wie Sie für gute Arbeitnehmer attraktiver werden können.

Flexibilität ja, aber nicht 40+ Stunden pro Woche, 30 tun es auch.. Stichwort "Arbeitnehmer -Arbeitsmarkt", tatsächlich ein großes Thema hier.

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Re: Ja, die Arbeitgeberseite wird reagieren.

Antwort von Hase67 am 21.01.2015, 11:17 Uhr

Komisch, in Dänemark geht so was, bei Männern wie bei Frauen. Ich glaube nur, dass in den Köpfen vieler deutscher Arbeitgeber noch nicht angekommen ist, dass so was überhaupt gehen könnte.

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ICH kann es mir nicht vorstellen...

Antwort von Petra28 am 21.01.2015, 11:22 Uhr

Ist vielleicht durch meine Selbständigkeit bedingt...

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Re: ICH kann es mir nicht vorstellen...

Antwort von Maxikid am 21.01.2015, 11:33 Uhr

Mein Schwager lebt in DK und wollte mal wieder nach D zurück. Arbeit beim gleichen Arbeitgeber, gleiche Führungsposition, in DK 35 Stunden in der Woche mir ganz viel Flexibilität. In D nicht unter 50 Stunden, eher 60 und ohne der ganzen Flexibilität. In DK ist es fuer ihn kein Problem mal fuer laenger zu Hause zu sein und sich auch mal so um die Kinder zu kümmern. In D undenkbar. Und der Verdienst war gleich. LG maxikid

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Re: ICH kann es mir nicht vorstellen...

Antwort von Hase67 am 21.01.2015, 11:44 Uhr

Ich glaube, das kann man wirklich nicht vergleichen. Welcher Manager muss denn (wie ein Soloselbständiger) alle Aufgaben von Kundenakquise und -betreuung über fachliche, inhaltliche Arbeit, Kooperation mit und Betreuung von Mitarbeitern und externen Kooperationspartnern, Reise- und Fortbildungsplanung und -buchung bis hin zur Rechnungsstellung, Buchhaltung und Steuer alles selbst erledigen?

Ich komme mit 35-40 Stunden die Woche auch nicht rum, oder nur phasenweise, wenn Auftragsflaute ist.

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Re: ICH kann es mir nicht vorstellen...

Antwort von Petra28 am 21.01.2015, 12:09 Uhr

Ich komme rum, muss aber auch nur mich finanzieren und habe sonst keine Kosten. Die Selbständigen mit Mitarbeitern, die ich kenne, müssen mehr tun.

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Re: Ja, die Arbeitgeberseite wird reagieren.

Antwort von lotte_1753 am 21.01.2015, 16:58 Uhr

Auch bei AG gibt es ein Umdenken, dieser Präsenzwahn der 2000er Jahre ist schon weniger geworden. Aber klar, mit einem 9 to 5 Job wird es nicht gehen.

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