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Geschrieben von Leewja am 01.10.2014, 9:47 Uhr

Noch ein paar Gedanken zum Negerkönig

Grundsätzlich finde ich, dass der "Südseekönig" dem Buch tatsächlich keinen Abbruch tut, es verändert die Aussage und das Abenteuer in keinster Weise und ich vermute, dass sogar Astrid Lindgren selber das ok fände, aber das ist Spekulation.

Ich habe es in meiner (alten) Auflage selber geändert in "Eingeborenenkönig", wobei auch das seltsam klang, wäre ich mal auf "Südsee" gekommen.

ich hab allerdings direkt am anfang meinem Sohn mitgeteilt, dass da ein anderes Wort steht, ihm auch gesagt, welches UND ihm ausführlich (und in einem sehr interessanten gespräch mit dem damals nicht ganz fünfjährigen) erklärt, WARUM es MIR zuwider ist, das Wort "Neger" auszusprechen, weshalb ich es auch insgesamt nicht richtig finde und warum Astrid Ledgren es benutzt hat, wen es verletzten könnte und warum "man" es nicht mehr sagt.

Von daher bin ich einw enig zwiegespalten, was das "streichen" oder ändern angeht, denn dieses gespräch aus diesem konkreten anlass wäre dann gar nicht geführt worden und so wäre eine frühe und gute gelegenheit, über (unbewussten) rasissmus zu sprechen, an mir und meinem sohn vorbeigezogen...

da ist der erzieherische auftrag also gerade DURCH das "falsche" wort wahrgenommen worden ;)



dann: gerade lese ich "Die Wawuschels mit den grünen Haaren" vor, in dem relativ selbstverständlich und ohne sentimantalitäten die Wawuschelkinder mit dem Haselstecken verhauen werden----finde ich persönlich ganz schlimm, lese ich tatsächlich NICHT vor, weil diese coole selbstverständlichkeit des kinderprügelns mir fast noch zuwiderer ist.
Die Frage ist daher: sollte sowas nicht auch geändert oder mit Fußnoten versehen werden?

3. habe ich etwas interessantes über das halbbiografische Buch von Sarah Kuttner gehört
---sie beschriebt darin ihre "Negerpuppe", beschreibt wie sei aussah "mit aufgeklebt wirkenden Wurstlippen" und schreibt darüber, wie undenkbar es heutzutage wäre, solche klischeehaften und stereotypen puppen unter dem namen "Negerpuppen" zu verkaufen (was ich übrigens für Blödsinn halte, solange imme rnoch blonde, blauäugige, "hübsche" mädchenpuppen als das "ideal" des süßen Kindes/Mädchens verkauft werden, da stinken höchstens die Jakoopuppen dagegen, ansonsten ist die gesamte spilezeugszene so klischeehaft, politisch unkorrekt und meinungsbildend und unemanzipiert, wie eh und je) und wie sie heute über ihren damaligen "unschuldigen Rassismus" denkt.....über die lesung dieses kapitels regte sich dann ein frabniger zuhörer wohl sehr auf udn empfand das als rassistischen angriff (und hörte offenbar der eigentlichen aussage dieses kapitels gar nicht zu vor lauter triggerung durch schlagwörter wie "Neger" und "Wurtslippen").

das ging mir beim durchlesen des threads so alles durch den kopf....

würde mich interessieren, ob ihr auch Bücher/wörter/handlungsverläufe o.ä. abändert beim vorlesen und wenn ja, welche? (ich hab z.B. beim Märchen von den sieben Raben auch verschwiegen, dass die kleine schwester sich eine finger abschneidet, um den kristallberg aufzuschließen, uäh...)

 
47 Antworten:

Re: Noch ein paar Gedanken zum "Negerkönig"

Antwort von sojamama am 01.10.2014, 10:15 Uhr

Wenn ich vorlese, dann das was da steht.

Sollte eines meiner Kinder fragen, warum dieses oder jenes Wort verwendet wird oder was es bedeutet, dann erkläre ich gern.
Ich verändere nichts. Es widerstrebt mir, einen Buchklassiker zu ändern, nur weil es manche "anstößig" finden.
Man kann gut erklären, dass heutzutage gewisse Worte eben nicht mehr verwendet werden (dürfen/sollten), aber das Buch eben einfach schon alt ist.

Wenn ein Buch sehr grausam ist, dann lese ich es halt nicht vor. Falls doch, dann kann man ja darüber sprechen.

melli

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Re: Noch ein paar Gedanken zum "Negerkönig"

Antwort von Hase67 am 01.10.2014, 10:32 Uhr

Ich halte es wie Sojamama, ich filtere nichts heraus. Bei den Grausamkeiten in Märchen, im Struwwelpeter oder in Max und Moritz habe ich das schon mit meinen Kindern thematisiert - mein Sohn hat auch schon relativ früh Tom Sawyer als Hörbuch gehört, und auch da wurde er ja mit Themen konfrontiert, die mit seinem heutigen, relativ behüteten Aufwachsen so gar nichts zu tun haben.

Bücher, die ich von der Grundthematik her zu grausam oder beängstigend fand, habe ich zwar nicht direkt "verboten", aber meinen Kindern schon erklärt, dass ich sie dafür noch zu jung finde und befürchte, dass der Inhalt ihnen Angst machen oder böse Träume bescheren könnte. Und trotzdem passiert es, dass sie ohne mein Zutun, bei Freunden oder anderswo Dinge mitbekommen, sehen oder lesen, die ihnen Angst machen oder die sie sehr beschäftigen. Bisher kommen sie damit zu uns, äußern ihre Ängste und Befürchtungen oder sagen uns, wenn sie etwas schlimm, grausam oder blöd fanden. Meine Strategie ist eher, dass ich sie begleite, unterstütze und tröste, wenn so etwas war. Meine sind jetzt aber natürlich auch in einem Alter, in dem sie keiner "Dauerbeobachtung" mehr unterstehen, sodass ich gar nicht mehr alles vorsortieren könnte...

LG

Nicole

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Re: Noch ein paar Gedanken zum "Negerkönig"

Antwort von fracla am 01.10.2014, 10:40 Uhr

Ich lese Bücher auch so vor, wie sie geschrieben sind. Je nachdem wird dann halt ergänzend etwas dazu erklärt.

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nee, ich zensiere offenbar hemmungslos ;)

Antwort von Leewja am 01.10.2014, 10:44 Uhr

wenn ihr "Negerkönig" vorlest und es kommen keine Nachfragen (kann ja vorkommen, wenn man das so ganz natürlich im Vorlesefluss vorliest) und das Kind übernimmt deas Wort in den aktiven Wortschatz und sagt im Supermarkt "Guck mal Mama, auch ein Neger", ist euch das unpeinlich?

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Zu wem würden sie es denn sagen?

Antwort von Petra28 am 01.10.2014, 10:54 Uhr

Ich gestehe, ich habe da eine Bildungslücke, wird denn in den Büchern überhaupt beschrieben, wie ein "Neger" aussieht?

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Re: nee, ich zensiere offenbar hemmungslos ;)

Antwort von Sally_98 am 01.10.2014, 11:01 Uhr

Also ich ändere eigentlich nichts beim Vorlesen.
Allerding lese ich einiges immer schon mal vorab. So kann ich einschätzen, ob es für meine Kinder überhaupt geeignet ist und mir schon mal Gedanken machen, welche Fragen so auftauchen werden

Ein einziges Mal habe ich das bei mir unbekannter Lektüre nicht getan und bitter bereut. Das waren "Die Brüder Löwenherz". Eine Buch, daß sich in kaum Weise mit meinen Wertevorstellungen verträgt. Das haben wir viel diskutiert. - Letztlich war es auch gut, da es schon Selbstmörder in der eigenen Familie gab und der Vater einer Schulfreundin auch dazugehört. Dabe bekommen Kinder eben mit.

Was jetzt konkret die Hautfarbe, Nationalität oder auch religiöse Zugehörigkeit betrifft, habe ich noch niemals in Büchern etwas geändert.
Aber auch das ist ein Thema, welches bei uns eben präsent ist. Mein Mann ist Halb-Araber. Der Opa selbst ziemlich dunkelhäutig. Religionen sind auch alle im Boot.
Mein Sohn spielt mit seinem besten Freund immer Ninja. Er ist ein christlicher Ninja, sein Freund muslimischer Ninja....

Ja, thematisiert werden muss so etwas. Aber die Geschichte und auch die Literatur ist Teil dessen, wie wir heute mit anderen Menschen umgehen. Ich finde es nicht gut, Bücher deswegen umzuschreiben.

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Re: nee, ich zensiere offenbar hemmungslos ;)

Antwort von Hase67 am 01.10.2014, 11:02 Uhr

So etwas ist hier zugegebenermaßen noch nie passiert - aber die Kinder wissen aus anderen Zusammenhängen, dass man diese Bezeichnungen heute nicht mehr benutzen soll, weil sie die Betroffenen verletzen. Meine Kinder haben aber auch durchaus politisch unkorrekte Sprache in ihrem aktiven Wortschatz, von der sie wissen, dass ich es nicht mag, wenn sie so reden und auch wissen, dass sie blöden Pauschalurteilen entspringen.

Eine Zeit lang kommentierte meine Tochter bestimmte Jungsoutfits mit der Bemerkung, das sähe "voll schwul aus". Ihr war dabei voll bewusst, dass ich das blöd finde, ich habe ihr das mehrfach gesagt. Meine Kinder sind aber schon länger aus dem Alter heraus, wo ich das unter meiner Kontrolle hätte - ich lebe damit und vertraue darauf, dass sie TROTZDEM wissen, dass "schwul" kein Schimpfwort ist - aufgrund der Tatsache, dass wir ihnen solche Bewertungen nicht vorleben und in unserer unmittelbaren Nachbarschaft ein schwules Pärchen leben haben, mit denen uns ein sehr nettes und herzliches Nachbarschaftsverhältnis verbindet.

An der Schwelle zur Pubertät verliert man ein gutes Stück des mütterlichen Absolutheits- und Perfektionsanspruchs, glaube ich.

LG

Nicole

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in meiner ausgabe gibt es bilder

Antwort von Leewja am 01.10.2014, 11:03 Uhr

sind die nicht in jeder?

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mein Kind war 5, als ich Pippi vorgelesen habe ;)

Antwort von Leewja am 01.10.2014, 11:05 Uhr

also, beim ersten mal.

da hat das mit politischer Korrektheit oder so nix zu tun, es ist nachgeahmt----wie er im Kinderagrten auch gelernt hat, zu sagen "iiiiiihhhhh, rosa, ich bin doch kein MÄDCHEN"....was ich ebenso ernst und dringlich als blödsinn und unzeitgemäß und dumm besprochen habe.....

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Keine Ahnung.

Antwort von Petra28 am 01.10.2014, 11:08 Uhr

Ich habe es selbst nie gelesen (gab es in meiner Kindheit nicht) und meinen Kindern habe ich es auch nicht vorgelesen. Meine Kinder kennen das Hörbuch mit Heike Makatsch - da weiß ich gar nicht, ob "Negerkönig" drin vorkommt.

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Re: nee, ich zensiere offenbar hemmungslos ;)

Antwort von Einstein-Mama am 01.10.2014, 11:08 Uhr

Ich habe nie zensiert, meine Kinder bezeichnen die Dinge trotzdem anders.
Mein Kleiner hat seit neusten einen dunkelhäutigen Freund, er würde nie auf die Idee kommen ihn Neger zu nennen!

Eigentlich hat er immer nur von ihm irgendwelche Dinge erzählt die er gut kann beim Breakdance. Als ich dann mal beim Breakdance zugesehen habe, hab ich ihn gefragt, wer denn jetzt dieser Jordan ist und er hat ihn mir gezeigt.

Im Auto hat er mich dann gebeten, ihn bitte niemals Neger zu nennen. Irgendwie hat mir das zu denken gegeben. Also, was mein Kind von mir denkt und so.....

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witzig, der dunkelhäutige Kumpel meines Kindes heißt auch Jordan

Antwort von Leewja am 01.10.2014, 11:11 Uhr

und als ich auf dem spoileplatz mal sagte "welcher ist denn nun jordan?" sagte mein zensiertes Kind "der mit dem roten pulli und der tollen frisur"!

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Re: mein Kind war 5, als ich Pippi vorgelesen habe ;)

Antwort von Hase67 am 01.10.2014, 11:13 Uhr

Aber so eine Situation im Supermarkt, wie du sie beschreibst, hätte dir auch ohne das Buchvorbild passieren können - meine Tochter hat z. B. mit 5 mal in der Straßenbahn zu einem Mann mit einem großen Feuermal gesagt: "Hallo, böser Mann, bist du ein Teufel?" Und meine Mutter hat erzählt, dass mein Bruder (damals gab es in dem Provinzvorort von Kassel, in dem wir lebten, kaum Schwarze) bei einem Ausflug in die Kasseler Innenstadt im Zug auf einen schwarzen Mitreisenden zeigte und freudig rief: "Guck mal, Mama, da sitzt ja ein Affe!"

In solchen Situationen möchte man natürlich im Erdboden versinken, aber da muss man dann halt situationsangemessen reagieren, sich ggfs. bei dem Betreffenden entschuldigen und dem Kinder erklären, dass so was nicht geht. In der Regel sind die Leute da bei kleinen Kindern auch weniger unbarmherzig in ihrem Urteil - der Mann mit dem Feuermal hat auf mein erschrockenes Gesicht hin auch sehr freundlich gelächelt und gemeint: "Ist schon okay, sind halt Kinder..."

LG

Nicole

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Re: nee, ich zensiere offenbar hemmungslos ;)

Antwort von Leena am 01.10.2014, 11:14 Uhr

Ich zensiere beim Vorlesen nur extrem selten, und wenn, dann lasse ich vielleicht mal einen einzelnen Satz oder ein bestimmtes Wort weg, aber das ist wirklich die Ausnahme.

Dei Gratwanderung, wieviel "Negatives" kann/darf/muss mein Kind miterleben, wovor kann/will/soll ich es beschützen, wovor will/kann/soll ich es gerade eben nicht beschützen, wieviel "Realität" ist nötig/möglich, was auch immer... extrem kompliziert.

Wobei ich da wahrscheinlich auch von meiner Mutter sehr geprägt bin - meine Mutter ist der festen Überzeugung, Unerfreuliche Dinge müssten Kinder gar nicht mitbekommen. So gibt es quasi in ihrer Welt keine Scheidungen, keine Misshandlungen, keine Selbstmorde aus Verzweifelung, eine Mutter darf ihrem Kind noch nicht mal zeigen, wenn sie traurig ist... ist das Credo meiner Mutter. Entsprechend bin ich damit aufgewachsen, viele Dinge zwar unterschwellig zu spüren, aber sie nicht zu fassen zu kriegen, oder eben erst sehr viel später vieles zu verstehen. Ich habe das für mich als schrecklich empfunden - und entsprechend ist es mir jetzt wichtig, mit meinen Kinder anders umzugehen, ihnen eben nichts Wesentliches zu verschweigen etc., auch wenn man sicherlich nicht alles erzählen muss, erst recht keine Details, aber so "die Grundstruktur" zumindest...

Von daher - würde ich auch bei den Wawuschels die Haselruten nicht weglassen, eben weil ich der Meinung bin, dass körperliche Gewalt sehr lange als "legitimes Mittel der Erziehung" angesehen wurde, gesamtgesellschaftlich etc., und es mir wichtig ist, meinem Nachwuchs zu vermittelt, es war mal so, aber dir darf keiner etwas tun, du hast ein Recht auf körperliche Unversehrtheit etc. Meine Mutter hat übrigens grundsätzlich nicht geschlagen, nur, wenn sie es als "ultima ratio" für nötig befand. Oft war es wirklich nicht, aber es kam vor. Wobei ich auch der Überzeugung bin - so wie meine Mutter denken an dem Punkt heute noch viele, auch hierzulande. Erst recht ein Grund, die Haselruten bei den Wawuschels vorzulesen und darüber zu reden - jedenfalls für mich!

Was den "Negerkönig" betrifft - unter einem "Negerkönig" konnten sich meine Kinder bisher in dem entsprechenden Alter tatsächlich nichts Konkretes vorstellen. Wobei ich oft erlebt habe, dass für meine Kinder die Hautfarbe eines Menschen kein wesentliches Kriterium ist, wenn sie einen Menschen, von dem gerade die Rede ist, beschreiben wollen. Das ist für mich irgendwie viel mehr ein optisches Unterscheidungsmerkmal als für meinen Nachwuchs... wobei ich es schön finde, dass Hautfarben für sie tatsächlich unwichtig sind und es für sie ganz normal ist, dass hier eben Menschen unterschiedlicher kultureller Abstammung und unterschiedlichster familiärer Hintergründe zusammen wohnen, gar kein Thema. Von daher - warum sollte eines der Kinder im Supermarkt "Guck mal, Mama, ein Neger!" sagen, wenn für sie Menschen unterschiedlichster Hautfarben total normal und alltäglich sind?

Ansonsten - natürlich wäre es mir grauenvoll peinlich, so eine "Guck mal, ein Neger!"-Szene bei einem meiner Kinder erleben zu müssen.

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Re: witzig, der dunkelhäutige Kumpel meines Kindes heißt auch Jordan

Antwort von Leena am 01.10.2014, 11:19 Uhr

Ja, genauso beschreiben meine Kinder ihre Freunde auch immer - Hautfarben sind da bei ihnen tatsächlich kein erwähnenswertes optisches Unterscheidungskriterium.

Ich glaube allerdings nicht, dass das an zensiert oder unzensiert hängt - wie gesagt, ich habe bei sowas nie zensiert, und meine sind da genauso wie Deiner.

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Re: nee, ich zensiere offenbar hemmungslos ;)

Antwort von Steffi528 am 01.10.2014, 11:20 Uhr

Ich erkläre dann. Ich erkläre wieso es heute nicht mehr okay ist und das es aber die Leute früher noch nicht so genau wussten, weil man sich damals da noch nicht so viele Gedanken gemacht hat. Das ist so, ist nicht schlimm, aber man kann es heute auch besser machen. Wobei wir aus dem Vorlesealter nun auch raus sind und ich dann doch eher Filme bespreche (oder Logo-Nachrichten über die Sache mit den Asylbewerbern, über die sich meine Lütte doch sehr aufgeregt hat und ich ihr erklären musste, das nicht alle Menschen so mit den Asylbewerbern umgehen).

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Re: witzig, der dunkelhäutige Kumpel meines Kindes heißt auch Jordan

Antwort von Hase67 am 01.10.2014, 11:23 Uhr

Ich glaube auch, dass das stimmt, was du in deinem Posting schriebst - dass Hautfarben und Nationalitäten für unsere Kinder viel weniger Thema sind, weil sie mit viel mehr Diversität aufwachsen als wir früher (gut, zu meiner Kasseler Grundschulzeit besuchte ich eine Schule in einem Stadtteil mit hohem Migrationsanteil, allerdings eher Türken, Spanier, Italiener und Portugiesen, aber später, auf dem nordhessischen Land, war das schon deutlich anders).

LG

Nicole

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Ich schließe mich sojamama an

Antwort von roxithro am 01.10.2014, 11:23 Uhr

und habe dem eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Sie hat genau meine Gedanken wiedergegeben.

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Re: witzig, der dunkelhäutige Kumpel meines Kindes heißt auch Jordan

Antwort von Steffi528 am 01.10.2014, 11:28 Uhr

"Hier" Dorf, Niedersachsen, gibt es keine Diversität, daher müssen wir als Eltern da auch mehr "arbeiten".
Das machen wir aber bewusst, weil es tatsächlich fehlt (Migrationsanteil in den beiden Klassen meiner Kinder = 0 %)
Das sieht natürlich wo anders ganz anders aus.

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Re: witzig, der dunkelhäutige Kumpel meines Kindes heißt auch Jordan

Antwort von Einstein-Mama am 01.10.2014, 11:43 Uhr

Die wachsen eben ganz anders auf! Ich glaube ich hätte im gleichen Alter meiner Mutter gesagt "na der Neger da drüben",mir aber nichts dabei gedacht. Denk ich mal....

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Re: Noch ein paar Gedanken zum "Negerkönig"

Antwort von Alba am 01.10.2014, 11:56 Uhr

Lesen nur weisse Eltern ihren weissen Kindern vor?
Mich wuerde interessieren wie Eltern mit schwarzen Kindern es sehen.

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ich bin halt nun weiß und mein kind auch---

Antwort von Leewja am 01.10.2014, 12:23 Uhr

und im kaff bei uns sind sämntliche "anders aussehenden Menschen" außer nonnen und alte herrschaften mit rollstühlen wirklich ungewöhnlich.

und doch, mein kind hat erstaunt und hochinteressiert gestarrt, als er mit einem dunkelhäutigen Kinderarzt in kontakt kam im kleinkindalter (2, glaube ich).

den negerkönig habe ich ausführlich ebsprochen und die haue bei den wawuschels weggelassen, weil ich die nicht als "in einer vergangenen zeit" lokalisiere, das sind ja fabelwesen. mein kind hätte sich drüber aufgeregt, das hab ich uns erspart, dafür ist mir das buch zu "flach"...

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Re: nee, ich zensiere offenbar hemmungslos ;)

Antwort von Fredda am 01.10.2014, 12:36 Uhr

Ich glaube, Kinder können die Verwendung unterscheiden. Vor allem ist Pippis Vater WEISS, warum sollten sie dann im Supermarkt "Neger" sagen? (Ich habe aber auch diskrete Kinder, die nie sowas gesagt haben wie "guck mal Mama, ein...*komischer Mensch* (anders, dick, bunt, krank, .......)) Hier wurde auch nicht zensiert aber erklärt.

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wegen der "Negerkinder"

Antwort von Leewja am 01.10.2014, 12:39 Uhr

in den baströckchen.

ich hab ihn umbenannt, weil ICH das wort neger nicht bgerne ausspreche, es widerstrebt mir.

mein kind ist im allgemienen auch diskret, aber ich mache ihm dennoch deutlich klar, dass manche wörter und manche einstellungen, die woanders ganz natürlich sein mögen oder so, in meinen augen gar nicht gehen. da gehört das wort "neger" dazu, da gehört mädchenverachtendes zu, da gehört schmatzen am tisch zu etc.

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Ich wüsste zu gern, wie....

Antwort von Trini am 01.10.2014, 12:41 Uhr

in überwiegend von Nicht-"Kaukasiern" (wobei ich diese Globalisierung über ganz Europa bis Nordafrika auch schon seltsam finde) über "Weiße" spricht.

Die Japaner nennen "uns" jedenfalls Langnasen.

Rassismus ist auch nicht auf Europa beschränkt. Gerade in Asien gibt es ganz viel davon.

Trini

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und deshalb ist er bei uns ok?

Antwort von Leewja am 01.10.2014, 12:43 Uhr

die richtung finde ich immer immer immer seltsam

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Nein, das hab ich ja gar nicht gesagt.

Antwort von Trini am 01.10.2014, 12:49 Uhr

Es war ehrliches Interesse (aber die Frage könnte halt nur jemand beantworten, der sich in Afrika oder der Spüdsee richtig gut auskennt), inwieweit da auch Unterschiede gemacht werden.

Trini

PS: Unser aus Angloa stammender Fitnesstrainer macht übrigens immer die heftigsten Sprüche a' la "Wer hat Angst vor'm schwarzen Mann?"

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Re: Noch ein paar Gedanken zum "Negerkönig"

Antwort von MillyKakao am 01.10.2014, 12:52 Uhr

Ich ändere durchaus Wörter beim Vorlesen, erkläre allerdings die Ursprungswörter und warum ich sie nicht vorlesen mag. So hat es schon meine Mama früher beim Vorlesen gemacht, auch bei dem gesagten Negerkönig.

Mein Kollege hat letztes Jahr in der Mensa tatsächlich auf einen schwsrzen Menschen gezeigt und gesagt "Schaut euch dort den Neger an...". Das finde ich wirklich ein absolutes NoGo und es war mir superpeinlich.

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Re: wegen der "Negerkinder"

Antwort von Fredda am 01.10.2014, 13:05 Uhr

Aber was machst du, wenn die "Ausdrücke" dazugehören, um sensibilisiert zu werden? Nur vom Weglassen und Umändern, ändert sich ja nichts, und auch im Märchen ist z.B. der abgeschnittene Finger ein erheblich wichtiger Teil der "HeldInnenreise".

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Re: Noch ein paar Gedanken zum "Negerkönig"

Antwort von Leena am 01.10.2014, 13:14 Uhr

Mein bester Freund ist "halbschwarz", und "Negerkönig" wäre eines der letzten Worte, die er seinen Kindern vorlesen würde. Er wäre da also ganz bei Leewja.

Er ist aber auch als einziges Kund eines schwarzen GIs in einem westdeutschen Provinzkaff aufgewachsen und als "Schokoladenkind" bestaunt und hat es gehasst. Von daher ist ihm Hautfarbe extrem wichtig... er kann auch nicht verstehen, dass für andere Leute seine Hautfarbe wesentlich unwichtiger sein kann als für ihn.

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wir waren bestimmt bei dem gleichen Kinderarzt...

Antwort von SchwesterRabiata am 01.10.2014, 13:21 Uhr

damals auch das erstemal mit unserem gerade 3-jährigen mit gebrochenem Bein. Der fängt mit O an, oder?
Das Kind sagte damals "da kommt ein Bär" ;-) Hatte die Tage noch mit einer anderen mami drüber gesprochen, daß der Arzt bestimmt schon so einiges gehört hat an Kinderstaunen und Vergleichen, denke, der Bär war da vermutlich noch recht harmlos und eher "nett", aber ich bin dennoch erstmal fast versunken ;-)

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Re: Ich wüsste zu gern, wie....

Antwort von shinead am 01.10.2014, 13:21 Uhr

Ich empfinde "Langnasen" nicht als rassistisch. Europäer/Kaukasier haben nun mal längere Nasen als Asiaten. Es ist ein Kennzeichen wie z.B. eben die weiße / blasse Hautfarbe.

Blondinenwitze finde ich unterirdisch, fühle mich allerdings auch nicht herabgesetzt, nur weil ich blonde Haare und blaue Augen habe.

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Meine Kollegin erzählte gerade, dass

Antwort von Trini am 01.10.2014, 13:23 Uhr

eine Mitschülerin ihrer Tochter generell auf das Wort "schwarz" so überzogen reagiert.
Da ist auch das schwarze Sofa oder das schwarz gewordene Toast rassistisch.

Trini

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ich hab doch geredet und DANACH weggelassen

Antwort von Leewja am 01.10.2014, 13:25 Uhr

und abgeschnittene finger sind IMMER grausam, nee, sorry, das ist nicht heldinnenhaft, sondern einfach nur furchtbar! soviel opferbereitschaft würde ich meinem kind nie als ideal nahelegen wollen!

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vertretungsweise bei O., ja ;)

Antwort von Leewja am 01.10.2014, 13:26 Uhr

total nett, aber ich bleib bei S. ;))

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Ja, genau so mache ich es ja auch!

Antwort von Leewja am 01.10.2014, 13:27 Uhr

die Haselstecken bei den Wawuschels würden mein kind in tränen aubrechen lassen, das ist abend snahc einem langen Schul- bzw. arbeitstag also scheirer selbstschutz ;)) und es macht die geschichte nicht besser oder schlechter, die blöde kinderverhauerei

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Re: Noch ein paar Gedanken zum "Negerkönig"

Antwort von Pamo am 01.10.2014, 13:30 Uhr

Geht mir ganz ähnlich. Pamo-Kind war so klein (3 oder 4 Jahre?) als ich Pippi zum ersten Mal vorlas. Und wir lebten in einer Stadt mit mehr als 60% dunkelhäutiger Bevölkerung. Eine versehentliche Verwendung des Wortes "Neger" und seiner Varianten wäre sehr schlimm gewesen.

Inzwischen kennt das Kind auch die Neger-Veriante, weiß aber auch dass sie das Wort niemals verwenden darf.

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Re: wegen der "Negerkinder"

Antwort von Pamo am 01.10.2014, 13:56 Uhr

Manchmal muss man nicht sensibilisiert werden.
1. Ich bin überzeugt davon, dass mein Kind absolut keinen Verlust an Lebensqualität hätte, wenn sie das Wort "Neger" niemals gehört hätte.
2. Ganz im Gegenteil wäre ich glücklich wenn die Menschen für Hautfarben blinder wären - also weniger sensibel.

PS: Zu dem Thema habe ich starke Gefühle, weil ich aus einer Familie von Rassisten komme und mich bewusst davon abgrenze.

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Re: Meine Kollegin erzählte gerade, dass

Antwort von Leena am 01.10.2014, 14:32 Uhr

Ja, aber da wird es dann ganz heikel.

Mein Freund bezeichnet sich selbst als Blick/schwarz und findet Titulierungen wie "farbig" oder "afro-american" ganz furchtbar und rassistisch, zumal er ja nun wirklichnicht "afro-american" ist, sondern Deutschamerikaner, dessen Vorfahren väterlicherseits vor so vielen Generationen aus Afrika verbracht worden, dass sich daran niemand mehr erinnerte.

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Re: wir waren bestimmt bei dem gleichen Kinderarzt...

Antwort von Leena am 01.10.2014, 14:38 Uhr

Mein 3-Jähriger titulierte unseren Kinderarzt letztens als "der Opa", als er beim Warten im Sprechzimmer mit uns über den Kinderarzt sprach, gerade als der Arzt reinkam.

Ja, war mir auch fatal!

Zumal - so viel alter als wir ist der Kinderarzt gar nicht.

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Re: ich bin halt nun weiß und mein kind auch---

Antwort von Alba am 01.10.2014, 15:08 Uhr

Ich habe die letzten 20 Jahren in Laendern mit verbracht wo grosse Teile der Bevaoelkeung nicht weiss sind und da waere es einfach nicht moeglich Neuveroeffentlichungen nicht zu veraendern. Man koennte nicht eine alte Pippi- Version in einer Schulbuecherei in Londoner Schulen oder in den Midlands haben wo oft mehr als die Haelfte der Schueler schwarz oder Indisch/Pakistani/Bangladeshi sind. All hell would break loose.
Und die Begriffe sind ja nicht integral zur Geschichte, Pippi Langstrumpf wird nicht besser oder schlechter wenn man sie veraendert.
Ich lese uebrigens meinen Kindern garnicht mehr vor "mum's reading is so slooooow [patronizing eye roll]"

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Re: Ich wüsste zu gern, wie....

Antwort von Alba am 01.10.2014, 15:29 Uhr

Es geht ja nicht nur um Begriffe sonder auch um historische Zusammenhaenge. Asiaten und Europeaer haben schlicht keine aehnliche gemeinsame Geschichte wie Europaer und Schwarze. Wenn Europaer in grossem Masstab von Asiaten ueber Jahrhunderte hinweg unterdrueckt und versklavt worden waeren, dann waeren wir natuerlich heute empfindlicher wenn uns jemand eine Langnase nennen wuerde,
Die Begriffe gegen die sich Schwarze wehren haben fuer sie eine jahrhundertelange Geschichte hinter sich wo diese Begriffe zur Kategorisierung und Ausgrenzung verwendet wurden, das ist ueberhaupt kein Vergleich mit Langnase oder aehnlichen.

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Re: Meine Kollegin erzählte gerade, dass

Antwort von Pamo am 01.10.2014, 16:41 Uhr

und genau deswegen frage ich die Leute einfach bei Gelegenheit, wie sie sich bezeichnen würden! der eine findet "schwarz" gut, der andere eben etwas anderes - es gibt keine Regeln, ausser dass ich das N-Wort verabscheue.

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ich komme mal wieder zu spät...;-)

Antwort von Butterflocke am 01.10.2014, 17:19 Uhr

und habe nun auch nur Deinen Beitrag gelesen, Leewja... (da, wie immer, im Stress).

Ich finde die Streichung des Wortes "Neger" absolut gut und richtig.
Und ich denke, dass der heutige Alltag MASSENWEISE(!!!) Möglichkeiten bietet, um mit den eigenen Kindern das Problem des Rassismus zu besprechen.

Auch das Wort "Neger" gehört noch zum Wortschatz vieler Menschen. Aber ganz abgesehen von einem bestimmten Wort, ist Rassismus in so vielen Facetten noch immer vorhanden.
Leider auch in ganz feinen, dezenten, die deshalb aber für die Betroffenen nicht weniger schmerzlich und folgenschwer sind.
Gerade DIESE zahlreichen Facetten sollten gemeinsam wahrgenommen(!) und besprochen werden.
Meiner Meinung nach mangelt es, wie gesagt, keineswegs an diesen Möglichkeiten. Einzige Voraussetzung: die eigene Sensibilität und der feste sowie kompromisslose Standpunkt in dieser Angelegenheit.

Rassismus und Ausgrenzung begegnen uns jede Sekunde und nicht nur durch das Mittel Sprache!

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Nein Leewja, ich kommentiere das schon - also z.B: ...

Antwort von MM am 01.10.2014, 18:03 Uhr

... dass man das damals noch sagte bzw. für OK hielt, es aber heute aus den und den Gründen nicht verwendet wird, weil es beleidigend wirkt usw.

Also ich lese vor, was da steht, aber warte nicht, ob die Kinder das kommentieren, sondern sage von selbst was dazu.

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Re: nee, ich zensiere offenbar hemmungslos ;)

Antwort von wolke76 am 01.10.2014, 21:49 Uhr

Woher soll das Kind wissen, dass ein Negerkönig schwarz ist, wenn das im Buch SO gar nicht vorkommt? Kinder assoziieren das Wort (wenn keine Erklärung weiter erfolgt) eher mit dem klassischen König, mit der Krone usw. Und da im Supermarkt eher selten Menschen mit Krönchen umherlaufen, dürfte sich das Problem nicht stellen.

Wenn doch, dann muss man das natürlich klarstellen.

So gesehen ist es wichtig, solche Sachen nicht "im Redefluss zu überlesen" sondern sie im Nachgang schon noch zu erklären.

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Re: Noch ein paar Gedanken zum "Negerkönig"

Antwort von Johanna3 am 03.10.2014, 22:04 Uhr

So viel ich weiß, hat Astrid Lindgren sich geweigert, einige Wörter durch andere zu ersetzen.

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