zurück| Geschrieben von Meral2011 am 15.01.2015, 22:29 Uhr |
Flüchtling aus Eritrea tot
http://m.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/toter-asylbewerber-in-dresden-es-war-mord-13369269.html
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Re: Flüchtling aus Eritrea tot
Antwort von Tante Lisbeth am 16.01.2015, 2:47 Uhr
Das ist wirklich furchtbar. Ein so junger Mensch musste bereits viel Leid in der Heimat ertragen, konnte diesem entfliehen und wird dann in Deutschland ermordet.
Dazu passierte dieser Mord "ausgerechnet" in Dresden, das sind schon auffallend viele Negativschlagzeilen in letzter Zeit (die auch im Ausland Beachtung finden, NY Times und The Guardian berichteten heute darüber).
Irritierend finde ich auch, dass die Polizei vor Ort offenbar trotz Stichwunden und Blutlache anfangs von einem "offenem Schlüsselbeinbruch, wahrscheinlich durch einen Unfall hervorgerufen" ausging, das klingt m.M.n. schon nach einem nachlässigem Vorgehen. Ich bin da wahrlich keine Expertin und möchte ohne mehr Hintergrundwissen auch nicht behaupten, die Polizei hätte die Stichwunden "extra" übersehen, aber das klingt für mich doch befremdlich.
Vor allem, nachdem ich Aussagen der Mitbewohner des Opfers auf tagesschau.de las, schauderte es mich schon:
"Die Mitbewohner von Bahray berichten, gegen 22 Uhr habe es noch zwei Mal lange an der Tür geklingelt. Sie hätten nicht aufgemacht, weil in den Wochen zuvor immer wieder bei ihnen geklingelt worden sei, mitten in der Nacht, um drei oder vier Uhr morgens. Sie hätten Angst gehabt, sagen sie, erzählen von rassistischen Übergriffen: Ein Nachbar habe auf der Straße vor ihnen ausgespuckt, einmal ins Gesicht. Drei Tage vor Bahrays Tod hätten sie zwei Hakenkreuze an ihrer Wohnungstür entdeckt. Die Schmiererei haben sie bereits abgeschrubbt, nur der Abdruck eines halbes Kreuzes ist noch zu sehen."
Als ich mit meinem Mann vor einige Tagen darüber sprach, ob er sich auch vorstellen könnte, in einer anderen deutschen Stadt als in Berlin zu wohnen (falls es woanders irgendwann in der Zukunft jobtechnisch besser sein sollte), da meinte er: "Klar, Hamburg, München, NRW...aber ganz ehrlich, ich mag nicht nach Sachsen. Ich habe Angst vor Neonazis und will mich auch im Kontakt mit Pegida-Anhängern nicht "bemühen" müssen um zu zeigen, dass ich kein Schmarotzer oder Terrorist bin".
Puh, also mein Mann ist Brasilianier (er könnte pauschal gesagt vom "Äußeren" aber auch Türke oder Nordafrikaner sein) und spricht deutsch, hat aber nur 1 Jahr in Berlin verbracht, also bisher noch nicht lange in Deu gelebt. Das zeigt einfach nur, dass all diese Vorkommnisse dem Land auch im Ausland schaden. Übrigens wird genauso ausführlich über die Anti-Pegida-Demos berichtet, selbst hier in Südamerika hat man "registriert" dass z.B. in Köln die Dombeleuchtung ausgemacht wurde und dass es dort, in München u Berlin viel mehr Gegendemonstranten gab.
Uuh, sorry, ich höre auf, bin schon total abgeschweift...
Viele Grüße!
Wenn doch der Notarzt einen natürlichen Tod vermutet - sind Polizisten "Seher"?
Antwort von Trini am 16.01.2015, 8:47 Uhr
"Noch am Fundort der Leiche habe der Notarzt einen offenen Schlüsselbeinbruch diagnostiziert."
Quelle: http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Politik/d/5996734/-fluechtlinge-in-dieser-stadt-haben-angst--.html
Trini
Re: Flüchtling aus Eritrea tot
Antwort von Betula am 16.01.2015, 8:50 Uhr
deswegen ist es auch so wichtig Stellung zu beziehen und auf Gegedemos zu gehen. Dieser Rassismus ist aber so tief drin,ich meine jetzt hier richtige Nazis nicht Pegidaanhanger, dass die Gewaltbereitschaft. wohl nicht weniger wird weil Leute demonstrieren. bei Pegida habe ich diese Hoffnung aber schon. Jedenfalls kann ich nicht verstehen warum rassistische Übergriffe. Immer erst bagatellisiert werden.Die NSU hat 10 Jahre lang unbehelligt gemordet. Das kann ich nicht verstehen. Vielleicht ist das wirklich ein gesellschaftliches Problem. So nach dem Motto :"Es sind ja nur Ausländer "Das ist dann wirklich schlimm. Ich habe manchmal den Eindruck ein Steuerhinterzieher wird eher bestraft als ein Nazi der Ausländer mobbt oder schlimmeres. Aber vielleicht kommt mir das nur so vor. Ich will das ja gar nicht glauben. Der arme Mann. schlimm.
Re: Flüchtling aus Eritrea tot
Antwort von Häsle am 16.01.2015, 8:56 Uhr
Anscheinend hat der untersuchende Notarzt das "versemmelt", nicht die Beamten vor Ort (die ja wohl der Aussage eines Arztes, der eine Unfallverletzung annimmt, Glauben schenken dürfen). Sie haben (wie bei jedem nicht geklärten oder unnatürlichen Todesfall) eine Untersuchung durch die Rechtsmedizin durchführen lassen.
Wenn vor Ort klar gewesen wäre, dass der Mann Stichwunden hatte, wäre der Rechtsmediziner zum Tatort gekommen und die Polizei hätte sofort mit Spurensicherung und Befragungen begonnen. So hat es aber länger gedauert.
Die Strafanzeige gegen die Ermittler hat mE nur politische Hintergründe.
Es ist schrecklich, was passiert ist. Aber man kann nicht automatisch bei jedem getöteten Ausländer davon ausgehen, dass der Täter ein Neonazi war. Trotzdem muss natürlich auch in diese Richtung ermittelt werden.
Re: Wenn doch der Notarzt einen natürlichen Tod vermutet - sind Polizisten "Seher"?
Antwort von wolke76 am 16.01.2015, 9:01 Uhr
Ganz ehrlich: Wie kann man erhebliche (todesursächliche) Stiche in Hals und Brust NICHT gesehen haben (wollen)???
Offener Schlüsselbeinbruch mag (auch) sein - der würde aber sehr wahrscheinlich keinen Tod verursachen.
Und dann die Spurensicherung erst nach 30 (!) Stunden in die Spur schicken, das ist schon unglaublich.
Absicht? Schlamperei? Überlastung? Das wird sich hoffentlich klären, vermutlich verläuft es jedoch im Sande.
Re: das kommt öfter vor als man denkt, blutet bei der Kälte ja net wie Sau
Antwort von Pampersmami am 16.01.2015, 9:09 Uhr
und angehabt haben wird der auch was ,allerdings mit dem Hintergrund zur Zeit in dieser Stadt, hätte man dann doch gleich mal genauer schauen müssen als Notarzt. Aber wenn so etwas mitten auf der Straße ist, machen die schon schnell, schnell:-(
Den Polizisten kann man da absolut keinen Vorwurf machen, aber klingt ja besser und heizt die Stimmung an!
Bei uns hier im Asylheim gab es bis jetzt 2 Todesfälle, ganz ohne Nazis!
Re: Wenn doch der Notarzt einen natürlichen Tod vermutet - sind Polizisten "Seher"?
Antwort von Häsle am 16.01.2015, 9:10 Uhr
Der Mann wurde nicht auf offener Straße entkleidet. Der Arzt (warum der nicht ordentlich hingeschaut hat, frag ich mich auch) hat die "Unfall-Schiene" in Gang gesetzt. Die Leiche kam vermutlich in einen Leichensack und wurde dann in der Rechtsmedizin untersucht (als vermeintliches Unfallopfer bestimmt nicht mit höchster Priorität). So kommen die 30 Stunden zusammen.
Hast du schon mal eine Person mit Stichwunden, in Winterkleidung, gesehen? Vermutlich nicht.
Re: Wenn doch der Notarzt einen natürlichen Tod vermutet - sind Polizisten "Seher"?
Antwort von wolke76 am 16.01.2015, 9:19 Uhr
Dann wurde der offene Schlüsselbeinbruch wohl auch durch Pullover und dicken Mantel diagnostiziert? Lächerlich!
Wenn ich eine Person untersuche und dabei einen Schlüsselbeinbruch halbwegs sicher feststelle, dann habe ich diese Person auch am Schlüsselbein untersucht. Dabei sieht man doch Hals und ggf. auch die Brust ganz automatisch!
Re: Wenn doch der Notarzt einen natürlichen Tod vermutet - sind Polizisten "Seher"?
Antwort von Häsle am 16.01.2015, 9:30 Uhr
Ja. Das würde ich von einem Arzt erwarten. Das ist sein Job. Aber nicht der eines Streifenpolizisten.
Re: Kommt ja auch immer auf die Stichwaffe an
Antwort von Pampersmami am 16.01.2015, 9:38 Uhr
Ohne da etwas zu beschönigen ,( Arbeitsweise des Arztes )aber man darf sich die Verletzungen jetzt nicht riesig und sofort auffällig vorstellen!
Ein offener Bruch ist da durchaus was anderes, was man aber als Todesursache als Notarzt dann doch ausschließen sollte und mal genauer hinsehen sollte egal ob Ausländer oder nicht!
Ich habe mal eine Reportage gesehen, ...
Antwort von Trini am 16.01.2015, 9:53 Uhr
in der Bestatter berichteten, wie oft sie tödliche Verletzungen (inclusive Kugel im Rücken) fanden, bei Klienten, denen der Arzt einen natürlichen Tod bescheinigt hatte.
Trini
Re: Ich habe mal eine Reportage gesehen, ...
Antwort von Häsle am 16.01.2015, 10:00 Uhr
Das kommt vor allem dann vor, wenn der Hausarzt den natürlichen Tod bescheinigt...
Re: Wenn doch der Notarzt einen natürlichen Tod vermutet - sind Polizisten "Seher"?
Antwort von wolke76 am 16.01.2015, 10:06 Uhr
WER hier nun geschlampt hat, wird sich rausstellen - Arzt oder Polizei oder beide.
Bei einem toten Schwarzafrikaner mit offener Verletzung vor einer Asylbewerberunterkunft in Dresden sollte man aber von allen Beteiligten erwarten, dass sie besonders aufmerksam sind. Was spricht dagegen, seinen gesunden Menschenverstand einzuschalten?
Re: Wenn doch der Notarzt einen natürlichen Tod vermutet - sind Polizisten "Seher"?
Antwort von Häsle am 16.01.2015, 11:01 Uhr
Ich hab "Innenhof eines Plattenbaus" gelesen. Tut aber nix zur Sache.
Es wurde nicht weggeschaut, sondern eine Obduktion angeordnet. Wenn der Arzt keine natürliche Todesursache feststellt, dann fummelt da bis zur Obduktion keiner mehr rum. Weder Polizisten noch Sanis oder Bestatter. Sonst ist das für die Spurensicherung auch nicht besser als die 30 Stunden Verzögerung.
Es hätte alles schneller gehen können. Aber ob und wo "geschlampt" wurde, wissen weder wir noch die Schreiberlinge oder der oberwichtige Bundestagsabgeordnete, der schnell mal auf den so schön passenden Zug aufgesprungen ist. Als ob ohne seine Anzeige nicht ermittelt würde...
richtig. Aber andersrum
Antwort von Meral2011 am 16.01.2015, 14:57 Uhr
passiert das noch viel öfter. Traurig.
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