März 2024 Mamis

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Geschrieben von Chrysopteron, 8. SSW am 17.08.2023, 0:16 Uhr

Völlig überfragt..

Hm, das hätte eigentlich dein/e Gyn mit Dir gründlich besprechen müssen

Hier soviel: Das Ersttrimesterscreening ist eine Kombination aus Feinschall beim Pränataldiagnostiker und Bluttest. Daraus plus dein Alter etc. „errechnen“ sie die Chancen für eine Chromosomenanomalie des Fötus‘.
Heißt, Du bekommst dann etwas gesagt wie „das Risiko, dass das Kind nicht gesund ist, liegt bei 1:18.000.“ Oder 1:8.
Und da liegt das Problem. 1:8 ist ein krass schlechtes Ergebnis. Aber bedeutet immer noch, dass nur eines von 8 Kindern betroffen ist. Mir war das immer zu schwammig, daher habe ich den ganzen Kram nie gemacht. Kenne so viele Eltern, die so verängstigt und besorgt waren, weil die verfluchte Nackentransparenz 2mm dicker war, als der Gyn sie gern gehabt hätte. Und gar nichts war. Kenne auch Eltern, die ein Spitzenergebnis hatten und jetzt eine Tochter mit Down Syndrom haben. Und mit ihr sehr glücklich sind.

Will sagen: Überleg es dir gut. Diese Tests grenzen ein, aber wirklich Bescheid weißt du erst, wenn das Baby da ist. Viele machen den Test, weil sie sich Beruhigung erhoffen. Und sind dann total kopflos, wenn stattdessen Beunruhigung die Folge ist. Dann muss man nämlich entscheiden: Invasive Testung zur genaueren Diagnostik? Chorionzottenbiopsie geht dann schon relativ direkt. Ist aber auch nicht 100% sicher. Fruchtwasseruntersuchung ist nahezu sicher - geht aber erst ab der 16. Woche. Ergebnis bis zu zwei Wochen später. Und dann? Bist du in der 18. Bedeutet: Selbst bei Abbruch musst du entbinden.

NIPT bedeutet „nicht-invasiver pränataler Test“, also ein vorgeburtlicher Test, der kein Risiko beinhaltet. Wenn das ETS Auffälligkeiten zeigt, kann man den machen lassen (Blutabnahme) und erfährt mit einer rund 90%igen Sicherheit, ob der Fötus eine Trisomie 13, 18 oder 21 hat. Bei Verdacht: CB oder FU (s.o.).

Wird auch ziemlich kritisiert, weil es als behindertenfeindlich gilt, nach Down-Syndrom (und dafür ist der Test am aussagekräftigsten) zu suchen und ggf. gezielt abzutreiben, auch nach der gesetzlichen Frist. Alles schwierig.

Daher habe ich es dreimal nicht gemacht. Das war gut so.
Da meine jüngste Tochter letzten Herbst mit einer Trisomie 13 geboren wurde und mit 22 Tagen verstorben ist, machen wir den ganzen Scheiß diesmal. Weiß noch nicht, wie ich damit klarkommen soll, bin eigentlich aus rationalen Gründen dagegen. Glaube auch, wir sind nur so gut mit der Situation zurechtgekommen, weil wir alles genommen haben, wie es kam und darauf jeweils reagiert haben. Ich habe meinem Baby alles gegeben, was ich konnte und habe mir nichts vorzuwerfen. Todtraurig, aber man überlebt.

Nur, ein zweites Mal traue wir uns diesen schweren, aber guten Weg nicht zu. Keine Ahnung, wie ich mit der Alternative zurechtkomme. Bin jetzt einfach naiv und hoffe inständig, dass alles gut ist und wir Entwarnung kriegen. Wie ein blutiger Anfänger


Egal, wie Du entscheidest: Informier dich vorher noch besser und überlege dir, wie du zu all diesen Fragen stehst und besprich es unbedingt mit dem werdenden Papa oder der Co-Mama. Wenn eine Abtreibung für dich nicht in Frage käme, lass es besser bleiben. Das Ergebnis braucht man nur, wenn man handelt, falls es nicht gut ausfällt. Wenn man das Kind eh behält, dann kann man sich viel Sorge und Elend ersparen…

Liebe Grüße und viel Glück bei der Entscheidung,
Chrys

 
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