zurück| von Mal32 am 28.10.2018, 16:04 Uhr |
Thema Alzheimer
Man merkt immer wenn ich mehr Zeit zum schreiben habe...da spam ich das Forum voll... 
Ich würde gern mal was zu dem Thema Alzheimer los werden, denn es beschäftigt mich derzeit sehr. Ich weiss das es vielleicht ein Thema ist über das viele nicht gern reden möchten aber mit trauriger Sicherheit sind hier bestimmt noch weitere Familien davon betroffen.
Unser Kleiner hat das Glück mit 3 Uromas gesegnet zu sein. Ich finde das unglaublich schön und bin sehr froh darüber das diese ihn und er sie noch kennen lernen durften und hoffentlich auch noch viele Jahre zusammen erleben können.
Allerdings ist eine von ihnen von Alzheimer betroffen. Es war mir schon von Anfang klar das es kompliziert werden würde und sie evtl. gar nicht mehr verstehen würde wer dieses kleine Baby überhaupt ist.
Es ging schon in der Schwangerschaft los das sie sich nicht daran erinnern konnte das ich schwanger war. Noch im 5ten Monat fragte sie mich wann es denn bei uns mal soweit wäre mit dem Nachwuchs. Nachdem der Kleine geboren wurde dauerte es auch erstmal ne Weile bis sie verstand das es ein Junge ist. Ich hab sie dann immer liebvoll an die Hand geno men und ihr Sachen gesagt wie "schau mal, er hat ja blaue Sachen an, das ist ein kleiner Junge" in der Hoffnung so eine Brücke zu bauen damit sie sich selbst daran erinnern kann.
Ich glaube sie weiss es jetzt. Wir haben ihr eine Karte gegeben mit einem Bild von ihm und seinem Geburtsdatum. Am Freitag waren wir alle beisammen zum Mittagsessen. Da fragte sie etwa 20 mal wie alt er denn jetzt wäre, so etwa alle 5 Minuten.
Ich denke nicht das sie in Zukunft mehr verstehen wird als das es der Sohn ihres Enkels ist. Wir werden weiterhin versuchen die Bindung so gut es geht zu ermöglichen. Sie freut sich jedesmal so sehr ihn zu sehen.
Es ist schon traurig. Wenn es hier noch jemanden gibt der in einer ähnlichen Situation ist und gerne davon berichten würde, ich würde mich freuen. Vielleicht hat ja noch jemand Ideen wie man die Baby- Uroma Beziehung unterstützen kann.
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Re: Thema Alzheimer
Antwort von sanyt am 28.10.2018, 18:46 Uhr
Ich muss sagen, dass es hier leider keine Beziehung gibt.
Meine Oma ist dement und erkennt nicht mal mehr mich.
Wir waren vor der Geburt das letzte mal da und sie bekommt leider kaum noch was mit.
Sie wohnt in einer betreuten WG und erkennt selten jemanden. Selbst ihre Kinder nicht.
Auch versteht man sie schlecht, da sie immer mehr nuschelt und unzusammenhängende Sätze spricht.
Es ist schon traurig das zu sehen.
Als mein großer zur Welt kam hat sie sich wenigstens immer gefreut wenn wir da waren. Mittlerweile zeigt sie kaum noch eine Regung 
Deshalb genießt die Zeit in der die Uroma noch was mitbekommt!
Re: Thema Alzheimer
Antwort von littlestarling82 am 28.10.2018, 20:31 Uhr
ja das ist ein hartes Thema :-/ wir haben ja nur noch eine Uroma und die kümmert sich nur um sich selbst....mir brach es sehr mein Herz das mein geliebter Opa starb bevor ich ihm sagen konnte das er einen Urenkel bekommt...bis jetzt hatte er 11Urenkelinnen, er liebte alle, aber ein Urenkel hätte ihn so gefreut und ich hätte es so gerne gesehn alle Generationen zusammen zu sehn.
Der Opa meines Mannes hatte auch Alzheimer, es war sehr schlimm für ihn wie auch für die Familie meines Mannes. Meinen Mann hat es sehr hart getroffen, als sein Opa sich veränderte und ihn nicht mehr erkannte! er ist sozusagen vom Opa grossgezogen worden weil der Vater immer viel geschäftlich im Ausland war, er brachte ihm schwimmen und Rad fahren bei, mein Mann hat seine. Grossvater verehrt, es war ein so mobiler, fleissiger, geselliger Mensch, dieses Alzheimer hat ihn zerstört
Re: Thema Alzheimer
Antwort von pennylane497 am 28.10.2018, 22:14 Uhr
Hej hej,
ja, das ist wirklich ein trauriges Thema.
Ich habe bzw hatte beruflich damit zu tun. Bilder sind eine gute Idee, vielleicht kann man der Uroma auch eins bei ihr aufhängen mit Namen drunter und kurz "Sohn von meinem Enkel soundso" drunter schreiben?
Es tut der Oma bestimmt sehr gut, wenn ihr kommt, Emotionen, Freude ihn zu sehen, Glück wenn sie ihn vielleicht mal halten darf... und solange sie sich ausser der Vergesslichkeit normal verhält und ihr dabei seid ist es für den kleinen bestimmt auch schön. aber ihr müsst auch auf euch aufpassen ob es euch gut damit geht, wie anstrengend es ist, ob es euch sehr traurig macht... oder wenn sie sich verändert, es ihr schlechter geht und vielleicht das zusammen sein euch nicht mehr so gut tut, dann schaut auch wo eure Grenzen sind, wie oft und in welcher Form ihr dann noch besuchen kommt so dass es euch auch noch gut damit geht. Es ist leider eine sehr traurige Erkrankung, alle demenzformen sind das, aber tendenziell bleibt bei Alzheimer die Persönlichkeit länger erhalten als bei einigen anderen Demenzen, wo sich das Verhalten u.U. auf sehr traurige, anstrengende, im Zusammenleben sehr schwierige Weise zuerst verändert (z.B. Distanzlosigkeit, Aggressivität). Von daher ist es zummindest ein kleiner Trost, dass sie trotz krasser Vergesslichkeit zummindest noch hoffentlich eine ganze Weile die liebe Omi ist.
Ganz liebe Grüße und viel Kraft euch :) .
Re: Thema Alzheimer
Antwort von Erdnuss18 am 29.10.2018, 14:45 Uhr
Wir sind direkt betroffen. Meine Mutter hat Demenz und seit 9 Wochen wohnt sie nun bei uns. Ich hab im Moment quasi 3 Kinder hier... sie wird einen Heimplatz gleich hier bei uns ums Eck bekommen, aber im Moment ist noch nichts frei.
Hier ging es plötzlich schlagartig, bis vor 9 Wochen hat sie noch alleine gelebt. Aber das ging nicht mehr, sie hat nicht mehr gekocht oder gegessen. Auch vergessen sich zu waschen und war dann über 5 Std verschwunden. Sie weiss auch nicht wirklich bei wem sie da wohnt, ihr ist nur klar, dass sie uns kennt und vertraut. Das die beiden Jungs ihre Enkel sind weiss sie nicht wirklich mehr. Auch wenn sie beide lieb hat und auch den kleinen im Arm hat oder mal die Flasche gibt. 2 Tage bevor der Kleine per KS kam sagte sie noch zu mir, dass die gar nicht gewusst hätte das ich schwanger bin. Obwohl es letztes Jahr auch für sie ein Shirt zu Weihnachten gab mit der Aufschrift "Oma von xx und Baby 2018". Sie wird aber auch gerne mal aggressiv wenn mein Grosser sagt "das musst du doch wissen" oder er frägt was sie macht. Denn sie läuft auch gerne mal Minuten zum und findet weder die Toilette noch ihr Zimmer. Dazu kommt, dass ich ihr eigentlich bei den meisten Dingen helfen muss. Anziehen, essen und trinken hinstellen, Tabletten, zu Bett gehen... das zerrt mittlerweile wirklich an meiner Substanz. Auch weil sie einfach nicht mehr die Mama ist die sie war...
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