Sauer und irgendwie verwirrt....

Hallo du,
Zu erst mal, ich kann dein gefhlschaos gut verstehen. Was die Entwicklung betrifft, macht man sich ja eh schon ständig Gedanken und wird verglichen etc. Und dann so ein überfallartiges Gespräch...
Ich möchte dir nur mal die Sicht der Erzieherinnen erzählen. Wir lernen das über Jahre, zu erkennen, welche Anzeichen und Verhaltensweisen oder auch fehlende Verhaltensweisen in welchem Alter im weiteren Verlauf zu kritischen entwicklubgsdefiziten führen können. Das ist eine unserer Hauptaufgaben. Wir erleben das Kind im Alltag, im Umgang mit anderen Kindern, lernen es kennen, bauen eine Bindung zu ihm auf und begleiten es über meist viele Jahre. Damit haben wir meist einen viel umfangreicheren Gesamteindruck, als zb ein Kinderarzt, der alle paar Monate mal eine halbe Stunde auf das Kind schaut (damit möchte ich deren Eindruck natürlich nicht abwerten).
Wir haben ein Interesse daran, dass das Kind lernen kann, gut im Leben zurecht ru kommen und sich wohl fühlt.
Wenn wir Eltern auf Dinge ansprechen, die uns auffallen, dann machen wir das nicht, weil uns das Kind nervt oder gar die Eltern, weil wir kritisieren wollen oder faul sind, sondern weil wir wollen, dass Eltern und Kind so früh wie möglich und nötig Hilfe bekommen, dem Kind einen guten Start ins weitere Leben zu ermöglichen.
Dinge wie Autismus sind so früh im Leben eines Kindes sehr schwer zu diagnostizieren, weshalb Ärzte vor dem Ende des 2. Lebensjahr selten irgendetwas tun.
Doch man kann schon vieles tun, was einfach viel besser greift, je früher man es anwendet und erkennt.
Wird beispielsweise ein Problem mit dem gehör oder der Wahrnehmung frühzeitig, also vor dem 3. Lj erkannt, kann das Kind viel schneller die Dinge nachholen, die ihm dadurch verwehrt aren.
Ergotherapie, Logopädie, motopädie sind alles Dinge, die Kindern unterstützend helfen können, selbstständig zu werden, und Selbstständigkeit ist für Kinder das wichtigste Ziel (deshalb kann oft Frust entstehen, wenn sie das schon wollen, aber noch nicht können)
Es schafft Ausgeglichenheit und Chancengleichheit, wenn Kinder früh Unterstützung bekommen, ganz egal, wo sie etwas Hilfe benötigen.

Die Dinge, die die eezieher angesprochen haben, sind für sich betrachtet, nicht besorgniserregend, jedoch die gesamtheit aller Auffälligkeiten schon und ich würde da sehr hinterher sein, Louis zu helfen, denn das entlastet ihn und euch und ein Kind, was lernt und aufholt ist auch ein glückliches Kind.

Alles Gute!