Mimimi

Mein Mann war auch so.
Wenn ich gesagt hab, er kann ja mal mit dem Baby reden, das hört jetzt seine Stimme, hieß es nur genervt, das Baby könne seine Stimme ausreichend hören, wenn wir uns unterhalten. Hand auflegen. Pustekuchen. Hab dann irgendwann abends Bauch einölen zu seiner Aufgabe erklärt. Das war dann aber auch eher schnell schnell und das Gegenteil von zärtlich, fertig werden halt!
Auch am Baby selbst hat er sich zunächst wenig beteiligt. Urlaub Fehlanzeige. Weil er "keinen Bock hatte, Urlaub für so was zu vergeuden". Statt dessen bin ich ins Gästezimmer gezogen mit dem Baby, weil er nachts maulig war, dass ich "zu viel mit der Kleinen nachts rumhühnerte, er müsse schlafen, denn ER müsse ja im Gegensatz zu mir ja früh aufstehen. Ich könne ja ausschlafen!" Is klar!!
Die Umstände der Geburt und unsere unterschiedlichen Wahrnehmungen des ganzen hatten uns in eine Krise gestürzt. Außerdem kennt er es von seinen Eltern und seiner Schwester auch nicht anders. Mal eben ins KH gehen, mal eben ein weiteres Kind bekommen. "Frauen kriegen seit Jahrtausenden Kinder und heute wird einfach zu viel Theater im Geburten gemacht." Ich habe halt einen anderen Anspruch an meinen Partner. Mitgefühl und Unterstützung sowohl psychisch als auch körperlich.
Das hat er glaub ich mittlerweile auch etwas eingesehen. Etwas...

Er sagt auch selbst, mit Babys kann er (können Männer) im allgemeinen Nichts anfangen. Man kann mit ihnen nichts machen! Seit unsere Tochter alt genug ist zu krabbeln, zu laufen, Dinge zu begreifen, ist er wirklich ein guter Vater, der ihr alles erklärt. Wie man nagelt, wie man einen Bit in die Bohrmaschine steckt, wie man Sachen baut, sie wurschteln zusammen im Garten. Und können Stunden miteinander verbringen.

Männern fehlt halt oft einfach dee Bezug zu dem Baby in uns.

Mein Mann legt mittlerweile auch mal Hand auf, wenn er von der Arbeit kommt und fragt, wie es der Kleinen geht oder ob sie wieder turnt. Oder erklärt unserer großen, dass sie mit dem Baby reden kann. Es ist einfach greifbarer für ihn geworden.