Geburtsbericht und wieso plötzlich KS

Hallo ihr lieben, so langsam geht es mir besser, habe zwar immer noch starke schmerzen aber es wird. Die KS Narbe ist echt super genäht und ich denke wenn sie verheilt ist wird man sie kaum noch sehen.

Da einige fragten wie es überhaupt dazu kam wollte ich Mal berichten.

Am Sonntag um 4 Uhr morgens war meine Nacht vorbei, ich hatte Unterleibschmerzen nicht stark aber dennoch konnte ich nicht mehr schlafen. Also blieb ich wach, putzte, ging nochmal baden und mich rasieren.

Beim Frühstück kam wohl zum ersten Mal unterbewusst das unser kleiner sich auf den Weg macht. Denn ich bestand diesmal auf die Diskussion um einen Namen.

Gegen 15 Uhr kam meine Freundin und mein Papa zu Besuch. Auch da immernoch keinen Gedanken daran gesetzt das die Unterleibsschmerzen wehen sein könnten, denn mir ging es super, ich war wie immer nur halt mit ein wenig ziehen im Unterleib.

Um 17 Uhr ging mein Vater und aus jucks und dollerei stoppten meine Freundin und ich Mal die Zeit zwischen dem leichten ziehen. Nunja 8 min....

Da wurde ich dann doch unsicher und rief meine hebi an. Die mir direkt sagte: ja es sind wehen, mach dich auf'n Weg in die Klinik, und sie sprach kurz das Thema KS an ich solle mich innerlich darauf vorbereiten, sagte aber nicht weiter etwas dazu.

Im Nachhinein weiß ich, da sie am Vortag bei uns war, sah sie mir zum einen an das es bald los geht und beim Tasten hatte sie das Gefühl der kleine liegt nicht sonderlich günstig da.

Um 18 Uhr ging es los in die Klinik, mit einem wehen Abstand von 5 min.

In der Klinik angekommen nach 20 min Fahrt, lag der Abstand nur noch bei 3 min.

Ich ab ans ctg und nach 20 min ab in den Kreissaal. Bis dato immer noch keine wirklichen schmerzen.

Um 19 Uhr im Kreissaal Untersuchung Muttermund und zum Entsetzen der Hebamme, die dachte beim ersten Kind dauert das ehh ein paar Stunden.... Mein Muttermund war komplett offen.

Und da kamen auch schon die ersten Geburtswehen.

Also schnell die Ärztin kommen lassen wegen Ultraschall und nun die ersten Hiobsbotschaften...

1. Sternengucker
2. Blase noch nicht gesprungen und drückt den Kopf nach oben
3. Statt quer mit dem Kopf ins Becken rutschen zu wollen, wollte der kleine gerade Wegs min Kopp durch die Wand

So nun vielen von dem kleinen die Vitalwerte in den Keller aufgrund des Stresses.
Ich bekam wehen Blocker. Naja die ersten wirkten noch.

Nach 30 min Pause wechseldrehen nach jeder wehe in der Hoffnung daß der kleine Mann sich dreht.... Pustekuchen. Seine Werte wieder im Keller.

Oberärztin kam: 1. Harnblase entleeren wir brauchen mehr Platz. 2. Fruchtblase ausstechen damit der Kopf vllt runter rutscht. 3 eine Sonde an den Kopf des kleinen anbringen um seine Werte besser beobachten zu können.

Mittlerweile hatte ich das dritte Mal Wehenblocker bekommen, die allerdings nichts mehr nutzten, also hätte ich Presswehen.

Ich muss sagen etwas ganz ganz Schlimmes, Presswehen zu haben und nicht pressen zu dürfen, auch wenn dein ganzer Körper danach schreit pressen zu wollen...

Mittlerweile hatte die Oberärztin schon die Anästhesie angerufen. Als alle da waren gingen sie mit mir ins Gespräch.

Wir können es noch versuchen, das der kleine sich dreht, aber er hat Stress, Mama hat schmerzen, wenn wir machen jetzt wo es uns beiden noch soweit gut geht einen KS, der kleine ist in Kürze auf der Welt und Mama hat erstmal keine schmerzen mehr. Oder wir versuchen es noch ein wenig bis mama keine Kraft mehr hat und wir notkaiserschnitt machen müssen

Ich selbst merkte schon beim letzten wehen Sturm das ich es nicht mehr lange durchhalte nicht zu pressen.

Dann ging alles Rück zuck, nochmal ne Spritze Wehenhemmer, zuvor waren erst meine Freundin dann meine Mama im Kreissaal, als es aber zum KS sollte kam auch der werdende Papa zu mir, er sah fix und fertig aus, hat er mich doch die ganze Zeit unter den schmerzen draußen gehört aber dennoch blieb er bis ich in den OP kam und hielt meine hand.

In der Zwischenzeit zog meine Mutter sich um und ich bekam die Rückenmarks Narkose und es ging los.

Das OP Team war super, mir wurde alles erklärt und die Anästhesistin wich nicht von meiner Seite.

Aber auch hier war es nicht leicht. Meine Bauchdecke sei zu straff und sie bekamen den kleinen Mann nicht raus, also folgte das Kommando, so Mama jetzt pressen ( gut das man weiß wie man presst wenn man es nicht fühlt) und Bein zweiten Mal pressen folgte sein schreien.

Während ich nun zugenäht würde erfuhr ich zusätzlich das ich eine Gebärmutter Anomalie habe und eine sozusagen Herzchen Gebärmutter habe.

Nachdem dann alles wieder in mir verstaut wurde und zugenäht war kam ich wieder in den Kreissaal, Dort wartete schon der frisch gebackene stolze Papa mit unserem kleinen Sohn im Arm, der bis zu diesem Punkt immer noch keinen Namen hatte.

Und plötzlich stimmte der Papa mir zu, er sieht aus wie ein kleiner Lennard und er möchte das der kleine diesen Namen bekommt, den ich zuvor Mal in den Raum warf.

Trotz all der Strapazen ging es dem Kleinen Mann von Anfang an super nur ich brauchte ein wenig Zeit bis ich überhaupt in der Lage war mich um ihn zu kümmern.

Auch muss ich gestehen, durch so einen Kaiserschnitt wird einem viel Bindung genommen. Für mich war die Geburt emotionslos. Es klingt hart aber erstmal fühlte es sich nicht an als ob es mein Kind ist.

Erst nach dem zweiten Tag kamen die richtigen Mama Gefühle. Irgendwie traurig. Man spürt sein Kind 9 Monate in sich und durch diese Fremdeinwirkung wird einem dann doch so viel genommen.

Jedoch muss ich sagen jetzt am 4ten Tag schaue ich meinen kleinen an und die ganze Welt dreht sich nur um ihn. Die Angst vor einer Wochenbettdepression ist damit wenigstens weg.


Ich wünsche allen schon kuschelnden Mamis eine wunderschöne Kuschelzeit und den noch werdenden Mamis eine tolle geburt. Egal was für eine Geburt schlussendlich auf einen zu kommt, am Ende zählt nur das kleine Wunder