Geburtsbericht Leon (!!!SEHR LANG!!!)

Zuerst die besten Wünsche an alle Mami´s und ihre Zwerge!
Ich hoffe sehr es geht euch und euren Schätzen gut und ihr genießt die Zeit!

Nun ist die Geburt unseres Sohnes Leon Raphael zwar schon eine Weile her, aber ein bisschen möchte ich doch berichten.

Nachdem ich am 08.09. wieder zum Sammelurin ins KH musste, am 09.09. die schlechten Eiweißwerte nachgewiesen wurden, beschlossen die Ärzte die Geburt am Mittwoch, 10.09.2014 (38/1) morgens mit Gel langsam einzuleiten. So wollte man verhindern, dass es zu einem Notkaiserschnitt kommt. Gemeinsam mit dem Chefarzt haben wir die Pläne der nächsten Tage abgesprochen....Mittwoch um 8 Uhr 1 mg Gel, abwarten, 14 Uhr Befund MuMu, gegebenenfalls nochmal Gel (2 mg). Das wäre dann auch alles was für Mittwoch geplant war. Das Selbe sollte dann nochmal am Donnerstag gemacht werden (falls notwendig) und mehr sollte nicht passieren. Sollte die Geburt dennoch nicht losgehen, würde man der Natur erstmal ihren Lauf lassen....So der Plan!

Es ging dann auch am Mittwoch um 7 Uhr los. Erst CTG, dann die Untersuchung - Befund war negativ (MuMu zu und Gebärmutterhals unverändert) gegen 8 Uhr Gel gelegt, dann 1 Stunde CTG schreiben, auf dem schon kleine Wehen zu sehen waren (die ich auch spürte). Durfte dann wieder auf Station und sollte um 11 Uhr wieder zum CTG. Meine Mama kam gegen 9 Uhr zum überbrücken der Zeit, denn niemand glaubte daran, dass sich heute was tut. Also Spaziergang, Mensch ärger dich nicht etc...Ablenkung pur, da ich schon was gemerkt habe.
11 Uhr wieder 1 Stunde CTG - keine Wehen mehr zu sehen, aber im Liegen hatte ich Schmerzen im Unterleib. Diese wurden immer schlimmer, so dass ich noch aus Spaß sagte "Das Schlimmste an der Geburt wird das CTG schreiben werden!"....Durfte dann bis 13:30 Uhr wieder raus...wieder Spazieren gehen, Käffchen trinken und zurück zum Kreissaal. Dort dann wieder Untersuchung....es tut sich nichts am Mumu. Dann nochmal das Gespräch mit dem Chefarzt und den Donnerstag bequatscht (wann Beginn zum Gel legen etc.). 14 Uhr dann 2 mg und nochmal 1 Stunde CTG. Wir haben probiert es im Sitzen oder Stehen zu schreiben, aber da war nichts zu machen. Also Schmerzen aushalten....ich hatte so Angst vor dem was noch kommen sollte, denn es waren immernoch keine Wehen zu sehen und ich hätte jetzt schon schreiend im Kreis laufen können.
Bis 17 Uhr sind wir dann wieder raus. Da ging dann schon ruhig Sitzen oder Stehen nicht mehr, ich musste mich bewegen, dann war alles ok. Ich hatte aber panische Angst vor dem CTG...Meine Mama fuhr dann nach Hause, weil mein Freund dann kam. Das CTG-schreiben war der Horror! Ich habe nur geweint und hatte alle paar Minuten schubweisen Druck nach unten. Das habe ich auch der Hebamme gesagt, aber was soll ich sagen...Es waren keine Wehen auf dem CTG! Sie war langsam echt genervt von mir und gab mir 100 ml Schmerzmittel. Ab dem Zeitpunkt fehlen mir einige Erinnerungen und danach ging es mir noch schlechter. Innerhalb von Sekunden war ich wie volltrunken und es hat nicht lange gedauert, da hab ich mich übergeben und es nahm kein Ende. Deshalb sollte ich noch eine Weile am CTG liegen bleiben. Gegen 18:30 Uhr hieß es dann ich soll auf Station und 20 Uhr wieder kommen. Wir sind dann rüber (kotzend) und ins Zimmer. Was soll ich sagen, 15 Minuten später stand ich im Rollstuhl vor der Tür des Kreissaals, Verdacht auf Blasensprung. Die Hebamme natürlich richtig genervt, MuMu untersucht, Test ob Fruchtwasser ja oder nein (konnte sie nicht sagen) und wieder CTG, wieder keine Wehen. Haben dann meine Beleghebamme angerufen, die es garnicht glauben konnte, dass sich heute schon was tut. MuMu war bei 3 cm.
Gegen 19:45 Uhr musste ich dann zur Gynäkologin. Bis dahin war ich schon ordentlich am Veratmen, konnte nicht still stehen und hatte zwischenzeitlich einen Tropf, um den Flüssigkeitshaushalt wieder zu stabilisieren. Die Gynäkologin war total geschockt und hat 2 mal gefragt, ob es mein erstes Kind ist. Wir waren zu dem Zeitpunkt bei 6-7 cm MuMu. 20 Uhr kam dann Gott sei Dank meine Beleghebamme. Sie sprach kurz mit uns, hat gefragt wie es mir geht und anhand meiner Reaktionen merkte sie, dass hier einiges schief lief. Als sie erfuhr, dass der MuMu schon so sehr geöffnet ist, hab ich sie nur noch rennen sehen. Dann ging alles ganz schnell. Ich musste aufs Bett, CTG angelegt und kurze Zeit später wurde die Gynäkologin dazu gerufen. Es ging alles sehr zügig, zu zügig. Die Herztöne des Kleine vielen rapide ab und es wurde ein Wehenhemmer gegeben - CTG sagte immernoch "KEINE WEHEN" und ich durfte nicht pressen. Da der Hemmer nicht mehr rechtzeitig funktionierte bekam ich Adrenalin, denn dem Zwerg ging es immer schlechter und ich hatte panische Angst, denn Hebamme und Ärztin warfen sich teilweise echt schlimme Blicke zu. Irgendwann hieß es dann nur noch Saugglocke (Autsch) und Dammschnitt. Schlussendlich kam unser Schatz dann am 10.09.2014 um 21:28 Uhr zur Welt. Er war sehr leicht (2350g, 48 cm) und schwach, konnte nicht von der Brust trinken, aber ansonsten gesund.

Die Tage nach der Geburt waren furchtbar für mich. Am nächsten Morgen wurde der kleine Mann auf die Neo gebracht, weil er nicht trank und die Temperatur nicht hielt. 2 Tage nach der Geburt habe ich mich entlassen lassen, weil ich in dem KH niemals Erholung gefunden hätte. Ich habe die Milch abgepumpt und hingebracht, 4 - 5 Mal am Tag. Das war für meine Naht natürlich furchtbar und die Wunde heilte ganz schlecht. Auf der Neo blieb er eine Woche und wurde dann spontan entlassen (wir nehmen an die Station war überfüllt).
Seit dem er Zuhause ist geht es uns allen viel besser. Leon nimmt sehr gut zu und seit Freitag trinkt er auch immer ein bisschen an der Brust, so das wir guter Hoffnung sind bald die Flaschen wegzuräumen.

Im Rückblick auf die Geburt kann ich nur sagen, es war schrecklich! Der Schmerz ist definitiv nicht so schlimm gewesen wie in den Händen von unfähigem Personal zu sein. Laut den CTG-Blättern wäre Leon heute noch nicht auf der Welt, denn dort sind keine Geburtswehen zu finden. Meine Hebamme hat mir später erklärt, dass man mich nur hätte beobachten müssen und das sagte schon meine Mutter zur Hebamme, denn man hat es mir angemerkt. Durch mein Gewicht und die 20 kg Wassereinlagerungen konnte das Gerät garkeine Wehen schreiben, da die Bauchdecke nicht hart wurde. Und wie am Anfang befürchtet, dass CTG schreiben war das Schlimmste

So, sehr, sehr lang geworden, aber es tat mir gut das mal von der Seele zu schreiben! Sorry dafür!