zurück| Geschrieben von Hallonummer5, 12. SSW am 19.05.2022, 13:42 Uhr |
Essstörung und Schwanger
Hallo,
Da ich mich mit meinen Gedanken aktuell allein gelassen fühle möchte ich meine Gedanken mit euch teilen. Vielleicht hilft es mir etwas es aufzuschreiben und mit anderen Schwangeren es zu teilen.
Ich leide seit Jahren an einer Essstörung und je mehr der Bauch wächst desto mehr macht es mir Probleme. Ich habe noch nicht wirklich etwas zugenommen. Circa ein Kilo und bin in der 12. Ssw. Aber der Gedanke daran das es mindestens 10 Kilo sein sollten bis zur Geburt löst in mir Panik aus. Mein Umfeld kann das nicht verstehen. Jeder Tag wird immer mehr zum Kampf, so das ich an manchen Tagen das Frühstück weg lasse und jeden Tag auf die Waage steige. Ich habe auch wieder angefangen Kalorien zu zählen. Was es auch noch erschwert ist, das ich mich auf Grund eines Hämatom nicht sehr anstrengen soll.
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Re: Essstörung und Schwanger
Antwort von Rosamunde, 12. SSW am 19.05.2022, 14:17 Uhr
Ach Mensch Mist das tut mir leid.
Ich weiß nicht was ich dazu sagen soll. Evtl kannst du mit einer Hebamme darüber reden.
Fakt ist du musst nicht für 2 essen sondern ganz normal 
.
Und du brauchst auch keine Angst haben der Bauch geht wieder weg meine große Tochter ist jetzt 14 Jahre und nach nem halben Jahr war ich komischer Weise schlanker wie vorher.
Ich hatte damals auch große Angst vor dem "fett" werden aber ich kann dir aus Erfahrung sagen das es wieder weg geht. Und du wirst ein tolles Baby bekommen da schaffst du die Par Monate wo man nicht den "tollsten" Body hat. Schau wie viele es gibt so viele Models auch Fitnessmodels die Babys bekommen haben die danach wieder super schlank waren.
Ich wünsche dir das du die Angst in Griff bekommst.
Vielleicht hilft es auch wenn du ein cooles Buch liest oder sowas.
Du packst das, glaub an dich 
du trägst das tollste in dir was es gibt ein neues Leben
Re: Essstörung und Schwanger
Antwort von MamiLu, 12. SSW am 19.05.2022, 14:21 Uhr
Du solltest schleunigst mit deinem Frauenarzt darüber sprechen. Bzw. warst du in Behandlung? Dann hast du da vielleicht noch einen Ansprechpartner? Essen weglassen ist auf jeden Fall keine gute Idee, nicht für dich und nicht für dein Kind.
Re: Essstörung und Schwanger
Antwort von Mom20_22, 12. SSW am 19.05.2022, 14:43 Uhr
Huhu,
Es tut mir sehr leid dass du niemanden hast mit du reden kannst, aber wir hören dir gerne zu hier.
Vielleicht hilft es dir eine app zu haben, Schwangerschaft+ z.B. hat einen tollen Teil in dem der wachsende Bauch beschrieben wird und auch die Größe des Babys wird gut erklärt.
Es gibt auch Artikel über gesunde Ernährung, bitte bedenke dass du auf keinen fall für 2 essen musst eben nur gesund.
Ich hatte im der ersten Schwangerschaft Diabetes und musste meine Ernährung ziemlich umgestellt, (viel Gemüse) habe zwar einiges zugenommen aber hatte nach der Geburt dann tatsächlich weniger als vorher.
Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen.... fühle dich gedrückt.
Re: Essstörung und Schwanger
Antwort von Hallonummer5 am 19.05.2022, 14:55 Uhr
Danke für deine lieben Worte. Sie tun gut. Es ist meine 5. Schwangerschaft. Ich war jetzt 10 Jahre stabil und ich weiß nicht warum das diesesmal so schlimm ist.
Re: Essstörung und Schwanger
Antwort von Hallonummer5 am 19.05.2022, 14:59 Uhr
Ja ich war sehr lange in Therapie und war jetzt 10 Jahre stabil. Es war zwar immer ein Kampf aber nicht so wie zur Zeit. Ich fühle mich so unwohl in meinem Körper aktuell. Es kommt auch überhaupt keine Freude über die Schwangerschaft auf. Ich weiß das ich schnell Hilfe brauche aber die Wartelisten bei uns liegen bei einem halben bis ein Jahr für einen Therapieplatz.
Re: Essstörung und Schwanger
Antwort von Hallonummer5 am 19.05.2022, 15:00 Uhr
Danke für deine lieben Worte. Diese tun mir sehr gut.
Re: Essstörung und Schwanger
Antwort von Bienchen2022, 12. SSW am 19.05.2022, 16:08 Uhr
Hallo,
ich verstehe dich und deine Lage sehr gut, da ich selbst betroffen bin. Das Gemeine an Essstörungen (bzw psychosomatischen Erkrankungen allgemein) ist, dass man sie nie so richtig los wird und es immer sein kann, dass sie durch irgendetwas wieder "aktiviert" werden. Vielleicht sind es bei dir aktuell Hormone, vielleicht hast du viel Stress oder machst dir Sorgen... Bei mir war es zum Beispiel in der langen Zeit, in der wir auf unser zweites Kind "hingearbeitet" haben, so, dass ich mir immer weniger "erlaubt" habe zu essen, weil mich das alles so gefrustet und ich mich bzw meinen Körper so "bestraft" habe, dass er das nicht hinkriegt - was natürlich auch nicht förderlich für eine gelungene Einnistung war
. Erst als mir die Ärztin im Kinderwunschzentrum ganz deutlich sagte: "Sie müssen zunehmen!", habe ich mich gezwungen, wieder mehr zu essen und offenbar hat es gewirkt. Während der Schwangerschaft mit meinem Sohn hat es mir als Mantra geholfen, dass ich nicht für mich esse, sondern für das Kind. Ich weiß nicht, ob du das für dich auch nutzen könntest, um das Essstörungsgehirn auszutricksen.
Damals ging das Ganze dann allerdings in Richtung Orthorexie, ich hatte Panik, etwas Falsches zu essen und damit dem Kind zu schaden. Das ist ein anderes Thema, aber: Geholfen hat mir dabei in erster Linie, wieder eine Therapie zu beginnen. Und ich denke, das wäre auch für dich wichtig. Mach dir keine Vorwürfe, dass es jetzt so ist. Wie gesagt: Man wird diese Geschichten nie so richtig los, aber daran bist du nicht schuld. Wichtig und gut ist, dass du es selber erkennst und auch kommunizierst, das ist der erste Schritt.
Der zweite ist, denke ich, dir nun professionell helfen zu lassen - für dich und für das Baby (und deine anderen Kinder).
Fühl dich gedrückt, wenn du magst, und pass auf dich auf!
Re: Essstörung und Schwanger
Antwort von Jesssy, 9. SSW am 19.05.2022, 17:24 Uhr
Hey du Liebe!
Ich find's erstmal richtig gut, dass du uns das erzählst. Ich sehe erstmal vier Dinge, die du machen kannst:
1.) Dein "Gesundheitsteam" informieren, also deine Gyn, deine Hebamme, deinen Hausarzt. Kann gut sein, dass du nicht die erste in der Situation bist, die die Gyn betreut. Ich vermute, sie wird dich engmaschiger betreuen, wenn sie Bescheid weiß, selbes gilt wahrscheinlich für die Hebamme.
2.) Lass dich bei embryotox beraten. Das kann ich nur aus tiefstem Herzen empfehlen. (Ich hab wg saisonaler Depression da angerufen.) Embryotox ist ein Institut, die sich mit Medikamententherapie in der Schwangerschaft beschäftigt. Jetzt sind Essstörungen ja nicht aus dem Feld der Krankheiten, die man so gut mit Medikamenten behandeln kann. Aber mich haben die auch super zu anderen Dingen bezüglich psychische Krankheit und Schwangerschaft beraten.
3.) Mach dich auf den langen, schwierigen, ätzenden Weg zu einem Therapieplatz. Im besten Fall findest du jemanden, der dir helfen kann, denn der Weg ist so so ätzend. Geh alle Wege, auch über die Krankenkasse, versuch so Sachen wie Kostenübernahme einer Privattherapie - ich vermute, du kennst die Wege. Vielleicht kannst du ja auch deine Psychotherapeutin von damals kontaktieren, falls du noch in der Nähe wohnst.
4.) 10 Jahre sind lange her. Hast du noch Aufzeichnungen von damals? Dinge, die dir geholfen haben, die du gar nicht mehr auf dem Schirm hast, weil es so lang her ist? Vielleicht gibt's ja was, wozu du erste-Hilfe-mäßig zurückkehren kannst.
I'm so sorry, dass du dich damit rumschlagen musst. Ich wünsche dir das allerallerbeste!
Re: Essstörung und Schwanger
Antwort von Bienchen2022, 12. SSW am 19.05.2022, 20:32 Uhr
Hi Jesssy,
ich bin zwar nicht die Threaderstellerin, wollte dir aber kurz rückmelden, wie hilfreich und wertschätzend ich deine Antwort finde
LG
Re: Essstörung und Schwanger
Antwort von Bienchen2022, 12. SSW am 19.05.2022, 20:37 Uhr
PS: Da es mit Therapieplätzen ja immer so eine Sache ist: Hier ist es so, dass die Klinik für psychosomatische Erkrankungen eine Notfallsprechstunde speziell für Schwangere mit psychosomatischen Erkrankungen / Symptomen anbietet. Evtl gibt es sowas bei euch auch? Ansonsten frag auf jeden Fall auch deine/n Frauenarzt / Frauenärztin und / oder Hebamme, vielleicht kennen sie niedrigschwellige Anlaufstellen.
LG
Re: Essstörung und Schwanger
Antwort von NicJe am 19.05.2022, 20:47 Uhr
Hey du Liebe!
Es tut mir so leid, dass du das durchmachst! Aber ich finde es ganz toll, dass du den Mut hast hier darüber zu sprechen! Das zeigt doch, dass du dich dem Ganzen nicht kampflos hingibst! Wir 3+ Muttis sind starke Löwenmamas! Mit einem guten Netzwerk wirst du das schaffen, davon bin ich überzeugt!
Sprich bitte zeitnah mit deinem Arzt, es muss sicher geschaut werden, dass der Krümel gut versorgt wird und du natürlich auch.
Erinnere dich zurück, als du deine Kinder im Kreissaal das erste Mal gehalten hast, diese unendliche Liebe. Dafür machst du das und dafür schaffst du das!!!
Fühl dich ganz doll gedrückt 
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