Oktober 2020 Mamis

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Geschrieben von Titounet, 24. SSW am 17.06.2020, 20:29 Uhr

auch noch mal Diabetesprävention

Ich hab heute auch mit meiner Hebamme drüber gesprochen: ihr Ansatz ist, nach Wahl entweder der übliche Zuckertest oder ihre Alternative, für alle, denen damit nicht so wohl ist und die keine Risikofaktoren mitbringen: nüchtern am Finger den Blutzuckerwert bestimmen, normal frühstücken, dann nach einer Stunde nochmal.
Das reiche vollkommen.
Ich fühle mich damit deutlich wohler und werde das auf jeden Fall so machen. Finde das auch deutlich sinnvoller, denn kein normaler Mensch haut sich einfach mal so 100 g Glukose rein, warum sollte man also testen, ob man diese Menge verträgt. Finde ich weitaus gescheiter, zu testen, ob mein Körper mit meiner normalen Ernährung zurechtkommt, auch wenn es sicher ungenauer ist.
Auf meine Frage nach Nebenwirkungen, meinte sie übrigens noch, wenn man den Test mit den 100 g nüchtern macht, kann es durchaus zu Kreislaufbeschwerden/Herzrasen kommen, weil der Körper nüchtern mit so nem Zuckerschock überfordert ist....
Das also mal unsere kritische Meinung dazu...

 
9 Antworten:

Re: auch noch mal Diabetesprävention

Antwort von Ani.Me am 17.06.2020, 21:21 Uhr

Hm, da scheint es einige Unterschiede zu geben. In Deutschland findet das Screening mit 50g statt. Auch beim ogtt sind es nur 75g im Vergleich zu den 100g bei euch.
„Warum haut man sich soviel Glucose rein?“ Es handelt sich bewusst um einen Belastungstest. Um eine gestörte periphere Insulinresistenz zu testen, reicht es eben nicht, nach einer normalen Mahlzeit mit einem Mix unterschiedlicher Kohlenhydrate mal zu messen. Man weiß ja nicht wie viel Glucose man zu sich genommen hat und in welchem Bereich sich der Blutzucker befinden sollte.
Versteh mich nicht falsch, jeder darf Diagnostik ablehnen, aber wenn man es so macht, wie von deiner Hebamme vorgeschlagen, kann man eben keinen GD ausschliessen. Ich persönlich würde lieber diese kurzfristige einmalige Belastung auf mich nehmen um sicher zu sein, dass ich meinem Baby nicht unwissentlich schade. Ich bin da einfach für das Wohl des Kindes, und ich kenne viele Kinder die sehr unter einem nicht erkannten oder nicht gut eingestellten Diabetes der Mutter gelitten haben.
Natürlich kann man auch über 2 Wochen durchgehend Zucker messen (was ja nach der Diagnose GDM auch der erste Schritt in der Therapie ist), aber da erscheint es mir einfacher, es einmal standardisiert zu testen. Ich habe insgesamt 4x einen Test gemacht. Ein ogtt im Biochemie Praktikum während des Studiums, und in beiden Schwangerschaften das Screening und in der ersten Schwangerschaft bei knapp positiven Screening auch den ogtt, der dann zum Glück negativ war. Vielleicht ist es auch kopfsache, aber ich fand keinen der Tests belastend, man trinkt eben das süße Zeug und wartet. Im Gegenteil, bei mir überwog die Entlastung, als alles gut war. Mein einziger Risikofaktor war übrigens Alter >30 Jahre...
Was mich wundert, ist dass Hebammen scheinbar so dagegen sind? Ich habe eine sehr hohe Meinung von Hebammen, sowohl im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge, der Geburt sowieso als auch während der Nachsorge. Und die meisten, die ich kenne, sind erstens sehr gut ausgebildet und zweitens sind sie eigentlich die „Anwälte“ der Kinder :-)
Aber vielleicht ist das auch grad nur Zufall oder mein falscher Eindruck, dass Hebammen vermehrt von der Diagnostik abraten? Was ich völlig verstehe und wo ich mich auch anschließe, ist dass der Screening Test nicht wirklich sinnvoll ist. Da gibt es einfach zu häufig positive Befunde, die dann einen zweiten Test nötig machen. Ich finde es auch gut, dass viele Praxen direkt den „großen“ Test machen und das screening überspringen.
Da ein GDM nicht so selten ist, müssten wir eigentlich in den nächsten Wochen ein paar positive Befunde hier im Oktoberforum haben. Ich bin mal gespannt...

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Re: auch noch mal Diabetesprävention

Antwort von Titounet, 24. SSW am 17.06.2020, 21:34 Uhr

Kann sein, dass es hier auch 75 g sind, ich hatte die 100 g auf Wikipedia bei SS-Diabetes gefunden.
Bzgl. der Zahlen zur Häufigkeit habe ich sehr unterschiedliches gefunden, von 2 % bis 10 % je nach Quelle...
Ich weiss es nicht, ob Hebammen allgemein eher skeptisch damit sind - aber ich habe von einer Bekannten auch gehört, dass ihre Hebamme ihr statt der Glukose einen Schokoriegel gegeben hat. Damit hätte ich irgendwie auch weniger Probleme. Wenn man mir genau ausrechnen würde, wieviel diese Menge Glukose in "normalen Lebensmitteln" darstellt und ich es so zu mir nehmen könnte, würde es mich vielleicht weniger schockieren. Aber bei dieser künstlichen Zufuhr wehrt sich was in mir... ist vielleicht irrational, vielleicht aber auch für mich richtig. Ich hatte schon oft, was mich und meinen Körper angeht - auch gegen ärztlichen Rat (wie bei der IUI vs. ICSI) - die richtige Intuition und verlasse mich auch dieses Mal darauf.
Sollte bei der "einfachen" Kontrolle, wie vorgeschlagen, etwas auffällig sein, kann man ja immer noch weitersehen.

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Jetzt mal allgemein:

Antwort von rgb am 17.06.2020, 21:41 Uhr

Ich verstehe die ganzen Diskussionen um diesen simplen zuckertest irgendwie nicht

Was stört denn alle plötzlich so daran? Hab ich etwas verpasst? Und soll das denn so schlimm sein sich einfach mal kurz etwas (klar ekligen) Traubenzucker reinzugiessen um den test zu machen? Ist etwa wie an einem fest wo man erst den o-saft trinkt, dann kohlenhydrat-bomben-aperohäppchen reinschmeisst dazu und anschliessend noch ein oder zwei verlockend kleine desserts isst das machen ja auch fast alle mal.
Oder geht es um den Preis? Keine ahnung wie es in DE ist aber hier zahlt ja alles meine Krankenkasse
Oder geht es rein ums prinzip nicht das immer gleich zu machen was der arzt sagt?

Vielleicht können die gegner mich ja aufklären denn ich habe in keinem bus die letzten male so häufig dieses thema und die Antipathie dabei gelesen.

Schiesst los ich bin gespannt

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Re: auch noch mal Diabetesprävention

Antwort von mummy2020, 24. SSW am 17.06.2020, 21:58 Uhr

Kurz zum Thema Hebammen:
Habe den Diabetestest gestern bei meiner gemacht, keiner von uns beiden hat es in Frage gestellt (dass es offenbar so ein diskutables Thema ist, bekomme ich hier zum ersten Mal mit...).
Auch alle anderen Hebammen, mit denen ich zusammen arbeite oder die ich von meinen schwangeren Patientinnen kenne, führen diesen Test selbst durch und raten nicht davon ab

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Re: Jetzt mal allgemein:

Antwort von Titounet am 17.06.2020, 22:00 Uhr

Ich kann nur für mich sprechen, aber ich bin einfach kein Fan von vielen med. Interventionen und Tests. Ich hab den Eindruck, dass viele dieser Dinge den Körper mehr belasten oder durcheinanderbringen als dass sie helfen. Das aber ganz allgemein bzgl. Medizin: ich versuche es immer erst auf die natürliche Schiene, bevor ich mit herkömmlichen Medikamenten komme. Ich mache auch bei weitem nicht alle empfohlenen Impfungen und bin grade jetzt eben noch skeptischer und kritischer als sonst, was man zum einen meinem Körper, zum anderen meinem automatisch mit betroffenen Kind, zumuten soll...
Und ja, bei mir schwingt auch die Komponente mit, dass ich den Ärzten wirklich nicht mehr sehr vertraue. Z. B. hatte man in SSW5 in der Kiwuklinik am Telefon total auf mich eingeredet, ich MÜSSE nun - wohlgemerkt nach dem von der Klinik mitgegebenen und zum vorgeschriebenen Zeitpunkt ordnungsgemäss gemachten Urintest - unbedingt zum Bluttest kommen, um die SS per HCG-Blutwert zu bestätigen. Ich hatte bereits 2 positive Pipitests in der Hand, was soll der Käse, natürlich ist da der Bluttest, wenn man den zu diesem Zeitpunkt nachschiebt, dann auch positiv und bringt absolut keine weitere Informationen bzw. sollte man sehen, dass der Hcg zu niedrig wäre, könnte man eh nichts machen. Also wozu?!. Habe gesagt, dass ich mir die Zeit, das Geld und die Nerven spare und wurde als "sehr unvernünftig" abgefertigt. Wie soll man da noch glauben, dass alle angebotenen Tests Sinn machen?
Kosten spielen keine Rolle. Wie bei dir auch, zahlt es ja eh die Kasse - aber ich würde so oder so auch für meine Überzeugung bezahlen, wenn ich das für richtig halte.

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Re: auch noch mal Diabetesprävention

Antwort von mummy2020, 24. SSW am 17.06.2020, 22:04 Uhr

PS: Sie verwendet auch keine Schokoriegel sondern die ganz normale Glc-Lösung mit 50g Glc ...
Seltsame Geschichten hier von den Hebammen...

PPS: Den Test muss ich leider wiederholen, da die Blutabnahme nicht klappen wollte - seit der SS sind meine Venen eine noch größere Katastrophe als sonst vier Mal gestochen, es hat nicht mal wirklich geblutet

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Re: Jetzt mal allgemein:

Antwort von Titounet am 17.06.2020, 22:08 Uhr

Ah und von Hebammenseite noch eine Info, gilt aber nur für die Schweiz: bis vor ein paar Jahren wurde der Zuckertest hier wohl nur bei vorliegenden Risikofaktoren durchgeführt. Dafür wurde systematisch auf Toxoplasmose getestet. Dann wurde auf einmal der Toxo-Test gestrichen, dafür aber der Zuckertest systematisch eingeführt... was sich schon irgendwie so anhört, als ob man eine verlorene Geldquelle schnell durch eine andere ersetzen wollte.
(ich finde persönlich, man sollte gucken, was sinnvoller ist: bei der normalgewichtigen Dame mit 10 Katze vielleicht eher Toxo, bei der übergewichtigen Zucker...)

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Re: Jetzt mal allgemein:

Antwort von rgb am 17.06.2020, 23:01 Uhr

Da bin ich skeptisch der skeptik gegenüber
Toxo ist mittlerweile so selten da macht es einfach keinen sinn den regulär zu machen ausserdem sind alle sehr darauf sensibilisiert und man kann das selber grundsätzlich vermeiden.
Schwangerschafts diabetes wiederum (denke ich) ist dafür mit dem fastfood und fertig essen mit all dem Zucker überall drin, dem stressigeren und allgemein ungesunderen alltag sicher eher ein "neuzeit" problem.
Zu einem bestimmten Zeitpunkt werden solche regeln und abläufe dann alle miteinander gewechselt und überarbeitet. So ist klar, dass das eine das andere ablöst

Ich bestreite jedoch auch nicht, dass manche medizinischem vorgaben ubd abläufe sicher auch rein nur der Wirtschaft dienen soll (wie z.b. die Blutabnahme bei dir. Könnte auch sein, dass noch sonstiges kontrolliert würde aber so früh ist da ja kaum was nötig. Darum finde ich gut, dass du da skeptisch warst und nicht gegangen bist).

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Re: auch noch mal Diabetesprävention

Antwort von Ani.Me am 18.06.2020, 6:03 Uhr

Das finde ich sehr beruhigend und werde es als „Fehlinterpretation“ meinerseits verbuchen ;-) Ich glaube weiter an unsere Hebammen, deren Ausbildung und Kenntnisse. Ich werde meine bei Gelegenheit auch mal fragen, ob sie da einen Trend beobachtet.
Dass die BE nicht geklappt hat, ist leider hart :-/ Hoffentlich läuft‘s beim nächsten Mal besser!

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