Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Winterschlumpf am 30.11.2010, 10:52 Uhr

Wie werde ich nur wieder gelassener?

Unser Kleiner ist jetzt 2 1/4. Jeden Tag nehme ich mir vor, ruhig und gelassen zu sein, auch wenn es nicht so läuft, wie ich es mir vorstelle (also bummeln, wenn wir in die Krippe müssen, nicht das machen, was er machen soll, nicht ruhighalten beim Anziehen usw.) Trotzdem passiert es mir eigentlich jeden Tag, das ich wieder laut werde und auch zum Teil regelrecht schreie. Danach tut es mir dann total leid aber in dem Moment kann ich irgendwie nicht anders. Dazu muss ich sagen, daß ich in der ganzen Zeit, in der der Kleine jetzt da ist, immer für ihn da sein muß, da der Papa lange arbeitet und keine Verwandten in der Nähe sind. Wenn er in der Krippe ist, bin ich in der Arbeit. Wie kann ich nur aus diesem Teufelskreis ausbrechen? Mir tut der Kleine so leid.

 
6 Antworten:

Re: Wie werde ich nur wieder gelassener?

Antwort von Mijou am 30.11.2010, 11:36 Uhr

Hallo,

ich kenne das gut, ich bin auch recht ungeduldig und manchmal arg gereizt mit meinen Kindern. Man hat dann hinterher ständig Schuldgefühle und denkt, also das nächste Mal darf mir das aber nicht wieder passieren. Natürlich passiert es trotzdem immer wieder. Gerade Gefühle, die man nicht haben "darf", haben die unangenehme Antwort, sich zuverlässig wieder zu melden.

Was aber bei mir wirklich geholfen hat, ist das fernöstliche Achtsamkeitstraining: Damit merkt man - bei regelmäßigem Üben - viel früher, wenn man sauer wird. Und zwar noch lange bevor man platzt. Man kann dann dieses und andere negative Gefühle aus mehr Distanz betrachten - ohne sie zu bewerten als "gut" oder "schlecht". Man schaut sie bloß neutral an, drückt sie nicht weg, lebt sie nicht aus. Dieses Nicht-Bewerten ist sehr wichtig, denn dadurch sind diese Gefühle nicht mehr so stark emotional aufgeladen und verblassen rascher. Ich hätte vorher überhaupt nicht gedacht, wie gut das funktioniert. Meist verschwinden auch stärkere Wutgefühle bei mir jetzt schon nach wenigen Sekunden, sie sind einfach weg.

Man braucht natürlich dazu schon ein bissel Anleitung. Mein Buchtipp dazu ist: Jon Kabat-Zinn: „Mit Kindern wachsen: Die Praxis der Achtsamkeit in der Familie“, Arbor-Verlag 2006, ISBN: 978-3936855487.
Kabat-Zinn ist Medizin-Professor in den USA und hat in Büchern und Vorträgen die fernöstliche Haltung der Achtsamkeit für die westliche Medizin und Psychologie nutzbar gemacht, u. a. indem er den religiösen Überbau weitgehend entfernt hat.

Grüßle,

M

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Re: Ups, meinte natürlich "Angewohnheit", nicht "Antwort"... o. T.

Antwort von Mijou am 30.11.2010, 11:37 Uhr

sss

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Re: Wie werde ich nur wieder gelassener?

Antwort von Mondreise am 30.11.2010, 23:42 Uhr

Hi,
du glaubst gar nicht, wie viele Eltern / Mütter es in der Krippe gibt, die auch gerne mal wen kennen lernen, um zusammen auf den Spielplatz zu gehen, zum bisschen reden, und vielleicht mal zusammen essen?

Und biete mal an, wenn ihr euch schon kennt, ein anderes Kind mit nach Hause zu nehmen (die anderen trauen sich nie zuerst)

Langfristig können sich da sehr schöne Bekanntschaften entwickeln, wo man sich die Kinder auch mal gegenseitig abnimmt, oder zusammen öfter mal was macht.

Lass dich auch nicht verunsichern nach ein paar Absagen, das liegt an der Mentalität und steter Tropfen hölt den Stein.

Man wird dann schon von alleine gelassener, wenn man so ein gewisses soziales Netz hat.

Und immer locker sehen mit dem Haushalt.

Ciao Biggi (heute mit dem linken Fuss aufgestanden, und trotz kein Stress Kind angeschrien am Morgen)

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Re: Wie werde ich nur wieder gelassener?

Antwort von CarmenOma am 01.12.2010, 9:11 Uhr

Empfehlen kann ich dir auch, dir regelmässig Auszeiten zu nehmen. Wir sind nicht nur Mütter sondern auch Menschen. Es hat gedauert bis ich das gelernt habe und mich nicht als Egoist gefühlt habe, der nur auf sich merkt. Ich bin ein Mensch, eine Frau und Mutter - und muss auch sehen, dass ich mir ab und an etwas gutes tue.

Am Wochenende wenn dein Mann daheim ist z.B. mal zur Kosmetikerin oder alleine ins Schwimmbad paar Runden drehen, mal alleine ins Kino mit ner Freundin, ne tolle Massage in einem Wellnesscenter oder dergleichen. Und wenn es nur 1x im Monat ist solltest du dir eine solche "Insel" schaffen. Meine war lange Zeit die Badewanne und ein gutes Buch (ist es auc heute noch aber umso älter die Kinder werden umso mehr Zeit ist auch für mich drin) - udn wehe es hat einer an der Tür geklopft!!!!!! Na gut das ging in den zeiten als ich alleine war nicht - jetzt bin ich zwar auch alleine aber der jüngste ist 8 und respektiert meine zeit meistens ;-)

Schaffe dir kleine Entspannungspausen auch unterm Tag: wenn der kleine schläft trink ne Tasse Kaffee oder Tee, setzt dich gemütlich in den Sessel und wenn es dir entspannung bringt schallt die Glotze an oder pack ein Buch aus oder oder oder und lass Hausarbeit mal Hausarbeit sein.

Ach jetzt fällts mir ein - der kleine ist ja in der Krippe und du arbeitest - hm - da ist das mit den Pausen unterm Tag etwas schwierig ;-) kommt jetzt drauf an wie lange du arbeitest ;-) Aber auch am Abend sowas mal gönnen und wenn sich der Geschirrberg in der Küche stapelt mach die türe zu! Es nützt dir nix wenn du dich fertig machst! Du wirst sehen - du wirst dann ruhiger - allerdings musst du lernen kein schlechtes Gewissen zu bekommen wenn du die Sachen mal liegen lässt ;-)

LG
Carmen
(38J mit Zwillingen 18J, Sohnemann 8J und Enkelin 3M)

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Re: Wie werde ich nur wieder gelassener?

Antwort von Zweizahn am 06.12.2010, 12:34 Uhr

Nicht schreien, zeitiger aufstehen, früher losgehen. Yoga machen???? Mein Sohn wird bald 5 und bummelt immer noch. Das scheint normal zu sein. Da hilft echt nur tief durchatmen, wenn er sagt: "Mama, du musst mir die Schuhe anziehen, du hast heute noch gar nichts an mir gemacht." Oder wenn er die 5. Runde durchs Bad trabt mit der Zahnbürste im Mund ohne auch nur einen Zahn geputzt zu haben.
Kann dein Mann dein Kind abends ins Bett bringen? Oder wenigstens am Wochenende mal übernehmen, so dass du ein bisschen ENtlastung bekommst, und wenn es für ein Bad ist?

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Du bist der Chef Deiner Kräfte

Antwort von Franz Josef Neffe am 06.12.2010, 21:42 Uhr

Du kannst Deinem Kind erst helfen, wenn Du Dir geholfen hast. Wenn Du mit Dir nicht kannst, kannst Du mit ihm auch nicht. Würdest Du mich an Dir üben lassen, wenn Du siehst, dass ich mit mir nicht klarkomme?
Wenn Du mir leidtätest, würde ich das ausstrahlen und damit eine belastende Atmosphäre für Dich produzieren. Wenn Dir Dein Junge leidtut, das hilft ihm nichts. Ich meine, Du musst aus keinem Kreis ausbrechen, um das Problem zu lösen. Du musst nur einen anderen Umgang mit der Lebensenergie lernen. Statt Deine Kräfte zu erschöpfen solltest Du ihnen Deine Achtung und Anerkennung aussprechen, ihnen für ihre Güte Stärkung zudenken, Deine Kräfte brauchen Stärkung durch Dich, wenn sie etwas für Dich tun sollen. Wenn Du schlecht von ihnen denkst, nimmt ihnen das die Kraft, von der sie mehr brauchen. Ich setze also auf Deine Kräfte; sie sind ok.
Durch Denken und Geisteskraft kannst Du Deine Kräfte immer und überall stärken, aufrichten, neu ausrichten. Und wenn es Deinen Kräften GUT geht, wird Deine Schwingung höher und Deine Strahlen stärker. Dann kannst Du Deinem Kind zu-denken und senden, was es für seine gute Entwicklung braucht. Das kostet keine Kraft, man muss nur dafür besonders fein mit den feinen Kräften von Geist und Seele umgehen lernen. Ich freue mich auf Euren Erfolg.
Franz Josef Neffe

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