Was machen wir falsch???

Hallo,
es wäre schade, wenn euer Großer zum "Schwarzen Schaf" der Familie gemacht wird. Hinterfragt mal, wie oft ihr von ihm verlangt, dass er zurücksteht, weil keine Zeit ist, dass er Rücksicht nimmt auf seinen kleinen Bruder, die müden Eltern usw.. Wenn er absolut unausstehlich ist, braucht er euch am meisten. Nehmt ihn dann einfach in den Arm, auch wenn er sich zunächst sträubt und macht ihm keine Vorhaltungen, sondern, sagt ihm wie lieb ihr ihn habt. Gebt ihm besonders viel körperliche Nähe (schmusen, streicheln, massieren) und sagt ihm ganz oft, wie froh ihr seid, dass ihr ihn habt, genauso, wie er ist. Vielleicht hilft eine feste halbe Stunde Mama und/oder Papazeit täglich, die nur ihm gehört und in die der kleine Bruder nicht hineinplatzen darf. Der Papa ist ganz wichtig, für ihn muss Erholung vom Arbeitsstress Zeit verbringen mit seinen Kindern sein. Erst wenn euer Sohn so viel positive Energie getankt hat, kann er Enttäuschungen, Rücksicht nehmen, alleine spielen, die Pistole weglegen uä. besser aushalten. Jungen brauchen auch viel "Auslauf"- jeden Tag draußen toben ist wichtig. Der Fernseher verhindert Bewegung und stopft den Kopf noch zusätzlich voll. Ihr seid die Gebieter der Fernbedienung. Nur ihr wisst, wo sie ist und nur ihr schaltet ein und aus- halbe Stunde höchstens. Nach dem Kiga brauchen Kinder oft Hilfe, um runterzukommen. Ein Gespräch beim Nachhausespazieren, eine Massage zu leiser Musik, gemeinsames Bauen mit Lego usw..
Wichtig ist einfach, nicht nur auf sein negatives Verhalten zu reagieren, sondern das positive zu bemerken und sofort zu loben. In eurer Aufmerksamkeit und Zuneigung darf es keinen Unterschied zu seinem Bruder geben.
Am Wochenende zusammen ein Boot zu basteln, nach Würmern graben, mit dem Papa ein Regal aufzubauen, der Mama beim Wäscheaufhängen zu helfen, mit dem kleinen Bruder Kuckuck zu spielen usw. bietet mehr gemeinsame Zeit als ein Ausflug mit dem Auto.
Ein sehr lohnenswertes Buch für alle Etern von Jungs ist "Was Jungen wirklich brauchen" von Steve Biddulph. Das sollten vor allem die Väter lesen.
Alles Gute für euch!