Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Astrid am 27.05.2009, 11:48 Uhr

Unterbrechen bei Unterhaltungen

Hallo,

Dein Mann ist offenbar selbst so erzogen worden, dass er "Funkstille" hatte, wenn die Erwachsenen sprachen. Das war für ihn als Kind sicher nicht sehr schön. Vielleicht kannst Du ihm helfen, sich an solche Tisch-Situtuationen zu erinnern, und wie er sich damals gefühlt hat. Wenn Erwachsene Kindern ewig den Mund verbieten, bis sie selbst fertig geredet haben, hat das etwas mit Abwertung des Kindes zu tun. Die Botschaft lautet: "Wir sind wichtiger als du. Du bist nur ein Kind. Du kannst ruhig ewig warten, das ist uns egal." Das kann nicht die Botschaft sein, die Dein Mann seinem Sohn fürs Leben mitgeben will, oder?

Ich finde umgekehrt aber nicht, dass Kinder anderen ständig ins Wort fallen müssen, egal ob es sich hierbei um Kinder oder um Erwachsene handelt. Bei uns versuche ich es so zu machen, dass ich meinen Kindern sage: "Augenblick, ich bin gleich fertig, dann bist du dran". Ein paar Sätze lang können sie schon warten. Umgekehrt warten aber auch wir, bis das Kind fertig gesprochen hat und achten auch darauf, dass es vom Geschwisterkind nicht unterbrochen wird. Das erfordert immer wieder etwas Übung, klappt aber allmählich immer besser.

Vielleicht könntest Du mit Deinem Mann ausmachen: "Bei uns hat jeder das Recht zu sprechen, auch die Kinder. Denn jeder ist gleich wichtig. Und jedem ist das, was er sagen möchte, ebenfalls wichtig." Er wird das nicht sofort einsehen und wahrscheinlich erstmal dagegen argumentieren. Du kannst aber zukünftig den Gesprächsverlauf selbst etwas so steuern, dass sich langsam eine neue "Rede-Kultur" bei Euch etabliert: Wenn Euer Sohn Euch unterbricht, könntest Du sagen: "Moment, ich muss noch kurz hören, was der Papa sagt", um dann nach zwei, drei Sätzen zu Deinem Mann zu sagen: "Du, ich höre dir gleich weiter zu. Ich werde jetzt aber schnell unserem Junior seine Caprisonne geben" bzw. "Ich muss jetzt aber mal kurz hören, was unser Sohn sagen möchte, warte bitte einen Moment." Vielleicht erziehst Du so auch Deinen Mann dazu, nicht endlos zu monologisieren (was ja auch für Dich vielleicht nicht so arg angenehm ist, hu...?).

Grüßle,

A.

 
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