zurück| Geschrieben von Cata am 14.12.2011, 14:09 Uhr |
Immer nur Gejammer und Unzufriedenheit
Meine Kleinste wird im Feb. 4. Sie faehrt hier permanent die Mitleidstour, hangt mir am Rockzipfel und jammert.
Nein, ihr tut nichts weh. Sie jammert, wenn sie aufsteht oder ins Bett muss oder essen soll, weil sie heim will oder weil sie nicht heim will. Sie ist nie zufrieden, und egal, wo wir sind, hockt sie auf meinem Schoss. Sie spielt auch nicht mit anderen Kindern.
Geb ich sie in der Spielgruppe ab, jammert sie. Hol ich sie wieder, sitzt sie bei einer Erzieherin auf dem Schoss oder spielt ganz alleine.
Den ganzen Tag ist sie hinter mir her: "Mama, trag mich."
Dieses staendige Gejammer geht mir so auf den Geist, wie gewoehn ich ihr das denn ab?
Ihr Vater nimmt sie mit in sein Bett, legt sich am WoEn mittags mit ihr hin, fuettert sie, hat sie staendig beim Essen auf dem Schoss, traegt sie staendig rum.
Wenn er nicht da ist, muss ich herhalten. Ich hab aber auch noch was anderes zu tun und kann mit einer 4jaehrigen auf dem Arm nicht den ganzen Tag rumlaufen.
Meist ist er auf Geschaeftsreise, und ich hab noch zwei andere und muss mich um den Haushalt kuemmern.
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Re: Immer nur Gejammer und Unzufriedenheit
Antwort von Fredda am 14.12.2011, 14:26 Uhr
Hallo, Cata!
Mag sie vielleicht helfen? Abstauben, kleinschneiden, Gemüse putzen, ...
Wie lange geht das schon so? Spielt sie mit ihren Geschwistern?
Lg
Fredda
Re: Immer nur Gejammer und Unzufriedenheit
Antwort von Cata am 14.12.2011, 14:34 Uhr
Das geht schon immer so, hab schon aehnliche Dinge gepostet als sie ein Baby war.
Ja, sie spielt super mit ihrem Bruder oder auch alleine. Geh ich aber ins Bad, bringt sie mir den ganzen Mist hinterher und spielt im Bad weiter.
Sie war zu frueh dran und viel zu klein, so hat sie mein Mann immer rumgetragen und verwoehnt.
Nun, wo sie groesser ist, wird er selber mal aergerlich und sagt zu mir:"Nimm sie doch mal, ich will was arbeiten."
Das regt mich dann auch auf, wenn ich gerade den Grossen die Lunchbox richte. Man koennte sie ja einfach mal absetzen, aber dann geht das Gejammer und Geweine wieder los.
Re: Immer nur Gejammer und Unzufriedenheit
Antwort von Pamo am 14.12.2011, 15:24 Uhr
Meine 5jaehrige war auch so, ungefaehr bis zum Alter von 4. Es ist sehr, sehr nervig so eine Dauerklette am Rockzipfel zu haben.
Mein Mann hat es genauso gemacht wie deiner: Dauerbeachtung, Betuettelung die eines Saeuglings angemessen ist, leider auch die (vergebliche) Forderung dass ich dasselbe tue. Nix da, ich mach soviel ich kann und danach lache ich sie freundlich aus.
Sie ist weitgehend da raus gewachsen. Viel Glueck!
Re: Immer nur Gejammer und Unzufriedenheit
Antwort von Häsle am 14.12.2011, 16:02 Uhr
Meine Tochter (Einzelkind) ist fast sechs. Auf der einen Seite ist sie sehr selbständig, kann da locker mit Sieben-/Achtjährigen mithalten. Auf der anderen Seite spielt sie immer noch gerne das Baby. Unser Problem ist, dass die nebenan wohnende Oma alles für sie tut (sie gibt ihr alles, macht sich zum Affen, schleppt sie rum...). Und dann meint sie, dass das daheim genauso weitergeht. Zum Glück ist mein Mann da meiner Meinung, dass das nicht geht. Da wird dann kurz rumgezickt, und wenn keiner von uns einknickt, spielt sie ganz zufrieden alleine. Probieren tut sie es aber fast immer.
Wenn sie rumjammert, dass sie nicht mehr laufen kann, vereinbaren wir, dass sie ein Stück getragen wird (bis zum Auto, bis zur Eisdiele, bis zur nächsten Kreuzung, kurze Wegstrecken, sie wiegt nur 17 kg). Dann muss sie wieder selber laufen. Meistens geht das ohne Gejammer, und wenn sie dann doch jammert, wird sie ignoriert. Wer beim Turnen zwei Stunden im Kreis laufen kann, kann auch 500 Meter zum Einkaufen laufen. Sobald sie das akzeptiert hat, kann sie plötzlich wieder sehr gut laufen und springt rum wie ein junger Hund ;-)
Im Kindergarten hielt sie sich auch die ersten zwei Jahre sehr viel bei den Erzieherinnen auf. Eine hat sie schon als "Anhängsel" bezeichnet, war sichtlich genervt von ihr. Das lag aber auch daran, dass keine passenden Spielpartner dabei waren. Wenn sie im Garten mit Kindern aus anderen Gruppen zusammentraf, ist sie wenigstens mit ihnen herumgerannt. Eine richtige Kindergartenfreundin hat sie immer noch nicht. Sie hat aber "privat" ein paar Freunde, mit denen sie sehr schön spielt. Da ich weiß, dass sie es kann, mache ich mir deshalb keine Sorgen. Ich kann auch nicht mit jedem, und mag es nicht, wenn ich dazu gezwungen werde.
Jetzt, im Vorschuljahr, hat sie einen riesigen Entwicklungssprung gemacht, den ihr die Erzieherinnen nie zugetraut hätten. Ich schon, ich war ja genauso. Wobei mich manche Sachen schon auch überrascht haben (Tanzauftritt, Minidisco).
Ich denke, wenn dein Mann mal aufhört, sie wie ein Baby zu behandeln, wird es einfacher werden. Gejammer und Gezicke wird es trotzdem noch geben, aber das wird immer weniger, wenn ihr konsequent seid. In dem Alter sind Kinder schon sehr verständig und können Regeln einhalten. Eine kleine Baby-Kuschel-Zeit abends würde ich ihr aber lassen. Meine Tochter genießt das sehr.
Re: Immer nur Gejammer und Unzufriedenheit
Antwort von Cata am 14.12.2011, 16:17 Uhr
Sicher traegt mein Mann da die Hauptschuld.
Immerhin ist sie mit 4 selbstaendiger als mein Sohn war. Sie zieht sich alleine an, waescht Haende usw.
Ihre beste Freundin ist die Schwester des Freundes meines Sohnes. Sie ist in der 2.Klasse und schlaeft schon auch mal bei ihr. Die beiden spielen toll zusammen, man hoert sie gar nicht und vergisst, dass sie da sind.
Leider haben wir nicht jede Woche Zeit fuer Playdates.
Meine Freundinnen haben Toechter in ihrem Alter, die bei uns super in ihrem Zimmer miteinander spielen waehrend meine mir auf dem Schoss hockt.
Eine andere Sache, die mich stoert ist, dass sie mit niemandem redet. Sie antwortet keinem und schaut keinen an, der sie anredet.
Sie babbert, wenn ich nicht dabei bin, in zwei Sprachen immerzu. Bin ich da, versteckt sie sich hinter mir.
Re: Immer nur Gejammer und Unzufriedenheit
Antwort von Pamo am 14.12.2011, 16:38 Uhr
Auch das kommt mir bekannt vor! Ich fuhr 15 Meilen zum Playdate, nur damit Kind auf meinem Schoss hockt und quengelt "Ich will nach Hause". Sie spricht auch heute noch mit niemanden den sie nicht kennt - das finde ich aber okay.
Das wird schon.
Waehrend ich hier schreibe,
Antwort von Cata am 14.12.2011, 17:19 Uhr
sitzt sie hier neben mir und malt auf mein Druckerpapier:
"Mama, hab dir was geschrieben." Sie gibt mir eine Seite wunderschoene Grossbuchstaben. Erst konnte ich jetzt gar nicht glauben, dass sie die gemalt hat. Ist aber kein anderer da. Jetzt hab ich sie abgefragt, und sie kennt tatsaechlich alle die Buchstaben, die sie mir aufgeschrieben hat. Manchmal bin ich echt geplaettet. Vielleicht muss ich sie einfach anders beschaeftigen.
Re: Immer nur Gejammer und Unzufriedenheit
Antwort von Holzkohle am 14.12.2011, 19:57 Uhr
gut, bisher haben sich hier Gleichgesinnte gefunden - ich sehe das alles ein wenig skeptischer. Eure Kinder, 4 und 6 Jahre, werden also tatsächlich noch GETRAGEN??? Und gefüttert???? Auf dem Schoß??? Es ist doch klar, dass eben diese Kinder keinerlei Eigenleben führen, nicht mit Anderen spielen usw. - sie lernen es ja auch nicht. Auch wenns im Fall von Cata eher Verschulden vom Mann ist, auch hier sollte man vielleicht dann auch langsam mal das Problem angehen. Dass Dich das nervt kann ich nur zu gut verstehen. Ein Kind zu verwöhnen ist die eine Sache, ich meine verwöhnen im normalen Sinne. Aber DAS ist ja schon beglucken... Es ist verständlich, dass er - gerade, wenn er sein Kind selten sieht - ihm gern zeigen möchte, wie lieb er es hat, aber dann doch bitte mit anderen Sachen, kindgerechten Spielen oder sowas, aber nicht durch das Abnehmen von normalen Aufgaben, die ein Kind in dem Alter erledigen kann (ich bin sicher, Dein Kind kann alleine essen und alleine schlafen) - aber es wird ja eben zum Problem, wenn der Papa nicht da ist, und das scheint er ja öfter zu sein.
Rede also mit Deinem Mann, dass Euer Kind kein Baby mehr ist, wo es normal war, auf dem Schoß zu füttern oder es zu tragen. Dass es sich eben negativ auf DEINE Zeit auswirkt.
Re: Immer nur Gejammer und Unzufriedenheit
Antwort von Häsle am 14.12.2011, 20:31 Uhr
Ich weiß ja nicht, ob du mich meinst, aber meine fast Sechsjährige wird nicht gefüttert. Aber sie sitzt ab und zu auf meinem Schoß (auch heute beim Arzt wieder zum Buch Vorlesen, oder abends zum Kuscheln), und sie wird auch mal 20 Meter getragen oder hochgenommen, wenn sie etwas aus einem höhergelegenen Regal anschauen will. Außerdem darf sie bei mir schlafen, wenn sie das gerade braucht. Sie spielt sehr schön mit Kindern, die ihr liegen. Mit anderen inzwischen auch, gezwungenermaßen - bevor sie sich den ganzen Vormittag langweilen muss.
Und zum o.g. Vater, da sind wir uns ja eh einig.
Re: Immer nur Gejammer und Unzufriedenheit
Antwort von Pamo am 14.12.2011, 20:34 Uhr
Als Kind 3,75J alt war und mit Papa auf Deutschlandbesuch vorflog, rief meine Mutter an und bat, doch bitte einen Kinderwagen mitzubringen "weil das Kind doch so schlecht laufen kann." Klar, die Beine sind in den 2 Wochen fast verkuemmert, die ihr Papa sie immerzu herum trug. 
Re: Immer nur Gejammer und Unzufriedenheit - Häsle
Antwort von Holzkohle am 14.12.2011, 20:49 Uhr
neeeee, ich meinte eher den Ausgangspost!
Meinen Sohn habe ich mit vier mal im Kinderwagen zum Arzt geschoben, weil er wirklich nicht laufen konnte und ich ihn nicht tragen konnte, da Kampfgewicht. Das war ihm selbst peinlich - trotz Fieber!!!
Ich spreche ja der AP auch keine Schuld zu, wenn überhaupt jemandem dann dem Vater vom Kind. Wie gesagt, das Kind mal verwöhnen, das machen wir alle. Aber aufn Schoß nehmen und füttern und solche Sachen, ich weiß nicht...
Ich habe auch diese Phase durch, die ist noch gar nicht soooo lange her, wo mein Sohn alles doof und ätzend fand, wo morgens schon gemeckert wurde und bei jeder Kleinigkeit bekam er einen Wutanfall, ich glaube, das war vor zwei Jahren oder so? Da war er auch sechs oder fünf, ich glaube, ich habe damals sogar hier oder woanders dazu geschrieben. Damals hat es sich auch schwer rausfinden lassen, woran es überhaupt lag. HIER liegt in meinen Augen das Problem auf der Hand... irgendwie.
Re: Immer nur Gejammer und Unzufriedenheit
Antwort von Andrea&Würmchen am 14.12.2011, 21:52 Uhr
Hallo,
ich kenne das so ähnlich auch von meiner Kleinen. Sie ist nun gute drei Jahre alt und alles, was ihr nicht 100% Spaß bereitet, ist (O-Ton) "sooo anstrengend" oder wahlweise "wangleilig" 
: Kindergarten (da muss man sich gegen andere durchsetzen), Kinderturnen (da kann man sich nicht einfach mal auf den Boden legen, wenn man keinen Bock mehr hat), zu Fuß irgendwo hingehen ("Mama, ich kann nicht mehr!" - nach 20 Metern!), Aufräumen (NATÜRLICH!), Essen (das, was sie nicht so gerne mag), Rollerfahren, Laufradfahren undundund... Sie wäre am liebsten immer auf meinem Arm oder meinem Schoß, möchte, wenn wir unterwegs sind, IMMER an meine Hand (schwierig mit Hund und zweitem Kind und ggf. noch 'ner Einkaufstasche).
Es ist anstrengend, es geht mir phasenweise auch tierisch auf die Nerven. Aber ich muss sagen, es ist schon besser geworden. Vor einem halben Jahr war es noch wesentlich schlimmer. Ich schwanke immer zwischen "ich muss dem Kind geben, was es braucht" und "nein, ich bleibe jetzt hart und nehme dich nicht auf den Arm(...)", mal überwiegt das eine, mal das andere.
Ich finde Freddas Ansatz ganz gut mit dem Helfen. Wenn meine Tochter merkt, dass sie ernst genommen wird, gebraucht wird, ist sie wesentlich vernünftiger, besser gelaunt und jammert fast nicht. Alles in allem wohl eine lange, lange Phase. Hoffen wird, dass sie irgendwann vorbei geht 
Grüße
Andrea
Re: Immer nur Gejammer und Unzufriedenheit
Antwort von Cata am 15.12.2011, 0:45 Uhr
Ich glaube, wenn ich nicht dabei bin, ist meine Tochter ein freundliches Kind.
Ihre Gymnastikklasse liebt sie. Da haben wir aber das Problem, dass sie meine Gene hat und den 5jaehrigen kraeftemaessig und mit geringem Kampfgewicht soweit voraus ist, dass sie weniger dran ist als sie will, da sie weniger Hilfestellung braucht und locker einen Bauchaufschwung am Barren alleine hinkriegt. Da sitzt sie gerade viel auf der Bank. Bei den 6 bis 7jaehrigen ist sie aber viel zu klein.
Generell hoere ich am Tag gefuehlte 20 Mal:"Wann kommt mein Papa?"
Dann jammert sie halt nach ihrem Papa.
Alles, was sie will, ob trinken, essen oder Schokolade verlangt sie in einem so weinerlichen Ton. Niemand hat vorher NEIN gesagt, und man meint, sie leidet.
Die Mimik ist auch die Kroenung. Meine Grosse meint, niemand koenne die Mundwinkel soweit nach unten ziehen und dabei so die Augen verdrehen. Das muss man gesehen haben.
Re: Immer nur Gejammer und Unzufriedenheit
Antwort von carry2 am 18.12.2011, 10:15 Uhr
Diese Phase hatte unser Großer auch erst... eine laaaaaaaaaaaaaaaaaaange Phase. Irgendwann hat es uns so genervt, dass wir ihm nur geholfen haben, wenn er es nochmal im normalen Ton gesagt hat. Immer wieder gesagt, dass er es normal sagen soll. Entweder die Methode hat Früchte getragen oder die Phase stellte sich von alleine wieder ein... wer weiß das schon.
Das euer Papa das so handhabt würde mich vermutlich auch ärgern. Dennoch glaube ich nicht, dass er die Schuld trägt. Kinder wissen sehr wohl zu differenzieren, was bei wem geht oder auch nicht. Mein Mann ist meistens abends zu Haus und auch am WE. Er handhabt vieles anders wie ich. Sie dürfen mehr fernsehen, essen im Wohnzimmer usw. Bei mir dürfen sie das nicht und wenn wir ohne Papa sind, fragen sie erst gar nicht danach. In grundsätzlichen Erziehungssachen ziehen mein Mann und ich natürlich an einem Strang, nur nebenbei gesagt.
Und dass sie dir am Rockzipfel hängt ist Charaktersache. Es gibt eben Kinder die spielen nicht gerne alleine. Ich würde nur darauf bestehen, dass die angeschleppten Spielsachen auch wieder aufgeräumt werden. Vlt stellst du ihr eine Kiste zur Verfügung in der sie ihre Spielsachen transportieren bzw wieder aufräumen kann.
Ich selbst war als Kleinkind nur in den Räumen in denen auch meine Mama war. Wollte niemals alleine sein. Meine Schwester hingegen konnte sich stundelang alleine in ihrem Zimmer beschäftigen.
LG
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