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Geschrieben von Caaaro am 18.10.2008, 21:50 Uhr

Ich habe auch mal eine (ernstgemeinte) Frage zum Erziehen

Liebes Forum,
ich lese hier im nicht allzu häufig und so landete ich heute abend in diesem Forum hier und las über`s "Erziehen und Nicht-Erziehen". Mich würde interessieren, wo ihr die Vorteile für die Kinder seht, wenn sie "nicht-erzogen" aufwachsen. Ich selber stamme aus einem - ich denke - ziemlich autoritärem Elternhaus. Mein Mann und ich erziehen heute unseren Sohnemann in ganz vielen Dingen ganz anders, als ich es als Kind gekannt habe.
Ich glaube, dass wir sagen können, dass wir unser Kind sehr liebevoll, gradlinig, mit Regeln - aber ohne Angst, konsequent - aber mit liebevollen Ausnahmen, erziehen. Ich hoffe, dass mein Kind später sagen kann, dass es in einem liebevollen Elternhaus erzogen worden ist.
Aber er wird sicherlich sagen, dass er "erzogen" worden ist.... (komisches Wort, oder?)
Wenn ich Eure Beiträge lese, dann würde mich interessieren, wo die "Nicht-Erzieher" unter uns Eltern die größten Unterschiede zwischen den beiden Ansichten sehen und auch, was die größten Vorteile für die Kinder sein werden.
Vielen Dank für Eure Antworten und ein schönes Wochenende aus dem Norden,
Caaaro

 
12 Antworten:

Re: Ich habe auch mal eine (ernstgemeinte) Frage zum Erziehen

Antwort von Blondie76 am 18.10.2008, 22:33 Uhr

Hallo!Ja, genau das habe ich mich auch schon gefragt! Und würde da auch gerne mal eine Antwort darauf wissen!


LG
Blondie76

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Re: Ich habe auch mal eine (ernstgemeinte) Frage zum Erziehen

Antwort von magistra am 19.10.2008, 8:07 Uhr

Ich habe gerade eigentlich nicht die Zeit für eine ausführliche Antwort, zudem bin ich ja nur eine light-Nicht-Erzieherin (wie hier vor kurzem irgendwer die Anhänger von Juul genannt hat :-)).
Habe vor kurzem das umstrittene Winterhoff-Buch gelesen und denke, dass man sogar Winterhoff und Juul gut verbinden könnte, denn eigentlich geht es ja nur um den Ansatz.
Nicht-Erziehen heißt nicht keine Richtung vorgeben, heißt nicht, nicht Positives vorleben, sondern heißt eben, dass man das Kind gleichwürdig behandelt (nicht gleichberechtigt!). Somit werden Regeln eben hinterfragt, soll heißen: Warum verwende ich diese Regel? Beispiel im eigenen Bett schlafen: Soll mein Kind nicht in meinem Bett schlafen, weil ich es nicht aushalte, oder weil alle sagen, dann bekomme ich ein verweichlichtes Kind, das nie wieder aus dem Bett geht. Falls ersteres der Fall ist, werde ich gemeinsam mit meinem Kind eine Lösung finden müssen, die unser beider Bedürfnisse deckt. Falls letzteres der Fall ist, wird mein Kind weiterhin bei mir im Bett schlafen, weil die Meinung anderer in diesem Fall nichts zählt.
Jeder in der Familie hat das gleiche Recht auf Bedürfnisse und Grenzen. Wenn mein Kind brüllt und tobt, dann will es mich damit nicht provozieren, sondern hat ein wie auch immer geartetes Bedürfnis.
Nicht-Erziehen heißt für mich Verzichten auf Dinge wie Stille Stühle, ins-Zimmer-schicken, Klappse, Ignorieren des Kindes, Strafen aller Art und stattdessen ein gelebtes Miteinander, in dem jeder seine Persönlichkeit ausleben und entwickeln darf.
War das in irgendeiner Weise verständlich? Ich denke mir manchmal, dass sich mein Ansatz (der aber, wie gesagt, wohl kein reiner - was auch immer das heißt - Nichterzieheransatz ist) gar nicht so sehr von dem der "Erzieher" unterscheidet.
Ach ja, daraus erschließt sich, dass es keine bzw. nur sehr wenige feste Regeln gibt (es gibt eigentlich nur die eine: Beim Straßenverkehr gilt Mamas Wort ohne Ausnahmen).
Vorteile, die ich sehe? Sehr, sehr viele. Zurzeit eine aufgeweckte Dreijährige, die selten bis nie irgendwelche Trotzanfälle hat, und einen höchst fröhlichen Einjährigen, der wenige Neins hört und dennoch nicht zu viel Unfug macht.

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Re: Ich habe auch mal eine (ernstgemeinte) Frage zum Erziehen

Antwort von eleanamami am 19.10.2008, 9:11 Uhr

Guten Morgen, schade, dass du grad keine Zeit hast *ggg* mich würd sehr interessieren, wo du die Verbindung zwischen Juul und Winterhoff siehst.....

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zu winterhoff...

Antwort von pittiplatsch80 am 19.10.2008, 9:39 Uhr

geht mir wie eleanamami. ich habe das buch nicht gelesen,aber einige interviews gehört,in dem es zum großen teil über strafen ging,auszeiten bis zu "ins heim schicken"...sätze wie "wir sprechen hier nicht von menschen,sondern von kleinen kindern..." etc. hat er vielleichtnicht so gemeint,aber alles in allem kann ich da von respekt kindern gegenüber nicht viel finden... seine definition von "partnerschaftlich" finde ich völlig daneben.
auch,dass er sagt,kinder hätten erst mit 8 oder 9 eine eigene persönlichkeit,finde ich ein frechheit.... ich finde den mann höchst unsympathisch und er widerspricht sich,wo es nur geht (obwohl er in fast jedem interview die gleichen sätze runterrammelt ;0) )...

den in einem satz mit juul zu lesen,tut mir körperlich weh *lach*


glg pitti

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Re: An magistra

Antwort von Blondie76 am 19.10.2008, 10:28 Uhr

Hallo! Gut nun verstehe ich schon etwas mehr! Du hast Recht manches unterscheidet sich nicht,vom Erziehen! Dennoch bin ich eine Mama die das Erziehen vorzieht! Mein Kind wird deswegen auch gleichwürdig behandelt! Z.B Das mit dem im Bett mitschlafen! Ich hatte das Problem bei meinem kleinen 1Jahr! Am Anfang jede Nacht bei mir geschlafen! Ich hatte dadurch so viel Schlafmangel das ich am Tag fast umgekippt were! Zudem habe ich gemerkt das er sich daran gewöhnt hatte und es für ihn immer so weiter gehen soll! Wir sind dabei es ihm abzugewöhnen !Nachdem ich ihn nachts gestillt habe,lege ich ihn wieder in sein Bett! Ich habe festgestellt das er dann viel besser schläft und ich auch! Ein Kind gewöhnt sich daran immer im Elternbett schlafen zu wollen!Ich selbst war so ein Exemplar! Aber ich möchte später noch mein Privatleben mit meim Mann führen! Denn Eltern haben genauso das Recht mal ein Paar Stunden ohne Kinder zu sein!
Wenn ein Kind brüllt und tobt klar es will einem damit etwas sagen!Aber das gilt in meinen Augen bei Kinder die noch nicht sprechen können ,sie können sich noch nicht anderster Verständigen! Mein Grosser ist 3Jahre ,äh,Sorry wenn der ein Bedürfnis hat dann sagt er mir das und muss nicht rumbrüllen! Vieleicht hat da die Erziehung doch besser gefruchtet!
Wir haben trotzallem ,auch wenn ich meine Kinder ,doch schon strenger erziehe ein gelebtes Miteinander und jeder entwickelt seine Persöhnlichkeit!
Keine Festen Regel ,oh je ich glaube das were meinem Grossen gar nicht Recht! Er möchte immer wissen wie weit er darf! Und ich finde das ist einfach das wichtigste ,feste Grenzen und feste Regeln! Wenn sie erwachsen sind dann haben sie auch feste Regeln im Leben, an die sie sich halten müssen! Und wenn sie das als Kind nicht lernen?
Sorry,in Sachen Erziehung bin ich nicht deiner Meinung! Ich mag es auch nicht wenn man sich nur aus irgendwelchen Büchern schlau macht!Ich entscheide aus meinem Bauchgefühl und ich bin die Mutter und nicht irgendjemand der ein Buch geschrieben hat!
Ich fahre damit übrigens gut!Ich habe bis jetzt 2ganz tolle Buben und wenn wir mal wohin gehen dann weis ich das sie sich benehmen und auch nichts zu Bruch geht! Viele haben schon gesagt ."Mensch hast du 2liebe Kinder"!
Das bestätigt mich!
P.S Ich dachte immer diese Welle mit dem Nicht erziehen hat sich gelegt! Es war ja mal so ein Aufbruch damit,vor einigen Jahren! Und dann hat sich herausgestellt das es doch nicht so gut were! Und viele haben wieder umgedacht!

LG
Blondie76

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Re: An magistra

Antwort von nella am 19.10.2008, 11:51 Uhr

Hallo,
ich erziehe meinen Sohn auch und zwar in dem Sinne, dass ich ihm erkläre, dass andere genauso geachtet und gewürdigt werden wollen wie er selbst. Dass jeder auch das Recht auf eigene Bedürfnisse hat - er natürlich auch.
Ich halte nix davon, dass Erwachsene, die körperlich ja stärker sind, ihren Willen mit Gewalt durchsetzen, das finde ich ganz schrecklich. Aber es gibt bei uns in der Familie Grenzen und Regeln, die nicht in Stein gemeisselt sind und bei Bedarf neu abgesteckt werden.
Aber Rücksichtnahme, Verständnis und liebevoller, fairer Umgang miteinander sind mir wichtig und das beinhaltet nunmal auch die Einhaltung von Regeln. Allerdings nicht nur für Kinder sondern für alle Familienmitglieder.
Wenn mein Sohn aber meint, er muss sich ganz schrecklich benehmen, mich beschimpfen oder gar nach mir schlagen, so kann es durchaus mal sein, dass er den Nachmittag in seinem Zimmer verbringt oder zumindest die Zeit, die er für sich benötigt um über sein Verhalten mal nachzudenken. Auch Kindergartenkinder können schon begreifen, dass andere auch so gut behandelt werden möchten, wie sie selbst.
Bis jetzt fahre ich damit ganz gut.
LG
NElla

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Nachtrag: War nicht an MAgistra gerichtet

Antwort von nella am 19.10.2008, 11:52 Uhr

sondern allgemein als Antwort auf das 1.Posting.
Sorry!

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Re: zu winterhoff...

Antwort von magistra am 19.10.2008, 15:19 Uhr

:-)
ja, das habe ich auch gesagt, bevor ich sein Buch gelesen habe. Und, klar, ich gehe nicht mit allem konform, wahrscheinlich nicht einmal mit der Hälfte.
Aber: Winterhoff gibt (in seinem Buch!) keine Rezepte, sondern macht eine Bestandsaufnahme, die Juul wohl (!) unterschreiben würde. Juul würde anders antworten, aber, wie gesagt, Winterhoff gibt in seinem Buch keine Antworten. Darum habe ich geschrieben, dass die beiden eigentlich das gleiche Phänomen beschreiben.

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Was ist mit Situationen, die sein MÜSSEN?

Antwort von Leewja am 19.10.2008, 17:01 Uhr

Wenn ein Kind ein Medikament nehmen muss - aber nicht will?
Wenn es in der Mitte der Straße hocken und eine Schnecke beobachten WILL?
Wenn es stundenlang patout nicht gewickelt werden WILL, aber man weiß, es bekommt sofort einen wunden, offenen, blutigen Po?
Wenn es nicht Zähneputzen WILL?
Ja, bei uns gibt es Dinge, die MUSS man tun, aiuch wir. Wenn ich zu meinem mann sage "Wir müssen noch...)" sagt er immer "Ich muss nur sterben und Zähneputzen!".
Diskutiert man da auch?

Zu Winterhoff: ich finde vieles gelinde gesagt Scheiße, was er schreibt, ABER: geradxe diese partnerschaftliche bis symbiotische Schiene haben echt viele Eltern, und dem sind die Kinder ungeschützt ausgesetzt - Partneschaftsprobleme, Geldsorgen, Arbeitplatzsorgen: muss man das wirklich mit einem 5jährigen diskutieren? Es ihm kindgerecht nahebringen, wenn ein akuter Fall eintritt (man lässt sich scheiden, man ist pleite, man verliert den Job) -ok, aber die unwägbaren Dinge im Vorfeld - davor sollte man sein kind schützen. Da stimme ich ihm zu, dass viele Eltern ihre kinder da als Partner- oder Freundinersatz sehen und "benutzen".
Meine mutter hat mir in dieser Hinsicht zu früh zuviel abverlangt - da wäre ich oft gerne mehr Kind gewesen...

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Re: Was ist mit Situationen, die sein MÜSSEN?

Antwort von kaempferin am 19.10.2008, 20:49 Uhr

Hallo,

ich sehe das ganz genauso, denn es GIBT nun mal Dinge, die einfach sein MÜSSEN - gerade, was die (Körper)pflege und Co. anbelangt, aber auch Dinge, die für das Kind gefährlich sind und werden können, wie z.B. im Straßenverkehr.

Und wir Großen müssen nun mal auch viele und zig, zig Dinge tun, die uns nicht passen und wenn wir die nicht tun, bekommen wir auch Ärger und Schwierigkeiten und müssen die Konsequenzen tragen.

Wenn man da nur an den Straßenverkehr und an das Berufsleben und an den Job denkt - man kann auch nicht Auto fahren, wie man gerade lustig ist und im Berufs- und Arbeitsleben muss man sich auch im großen und ganzen nach den Vorgesetzten und AG richten. Oder aber als Hartz4-Empfänger/in - da muss man auch regemäßig auf dem Amt erscheinen, nachweisen, dass man sich um Arbeit bemüht, sich 1-€-Jobs aufbrummen lassen - und wenn man die verweigert, bekommt man die Leistungen gekürzt. So, und da diskutieren die Ämter und AG auch nicht mit einem, sondern da ist auch einfach "gehorchen" angesagt. Oder aber, wenn wir Großen gewisse Dinge einfach nicht bezahlen, bekommen wir z.B. Strom, Telefon... etc... etc... etc... gesperrt.

Somit finde ich, dass Kinder das in frühen Jahren schon lernen müssen bzw. sollten, dass gewisse Dinge einfach sein MÜSSEN; sonst bekommen sie das auch später nicht auf die Reihe. Bin zwar auch ganz und gar nicht mit allem, was der Winterhoff so verzapft, einverstanden, aber man kann Kindern - auch schon recht jungen und kleinen - wie du schon sagst, kindgerecht ERKLÄREN, warum dieses und jenes einfach sein muss. Oder aber will/soll man ein Kind verwahrlosen lassen und vernachlässigen und gewissen Gefahren aussetzen?! - Mit Sicherheit nicht und nicht umsonst ist man bis 18 Jahren nun mal UNmündig und braucht und hat Eltern als Vormund und Erziehungsberechtigte und sonst kann man ja gleich ohne Eltern sein und aufwachsen, oder?!


Gruß M.

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Re: Was ist mit Situationen, die sein MÜSSEN?

Antwort von miebop am 19.10.2008, 22:52 Uhr

lächel -ich glaube, der kern der nichterziehung liegt darin, den gebrauch von "müssen" abzuschaffen. das fängt schon an bei "musst du mal?"

kämpferin, gehorchen hab ich in meinem leben noch nicht müssen. an was für situationen denkst du denn da? ich wesentlichen mache ich die sachen, mit denen ich im leben zu tun habe, freiwillig und gern und wenn ich mich für etwas entschieden habe, auch konsequent. manchmal bin ich müde, manches ist ein bisschen langweilig, ab und zu ist alles zu viel. aber ich habe ja immer die wahl -ich kann diesen job machen oder einen anderen, ich kann einen miesen job behalten und das beste draus machen oder ich kann den job machen und mich über ihn beschweren oder in eine kommune ziehen in der arbeitsteilung herrscht oder den job reduzieren oder ganz aufhören zu arbeiten oder ins ausland gehen oder mich selbständig machen oder auf geschenkebasis leben oder selbstversorgerin werden oder verrückte entdeckerin oder guru(-in?) oder was entwickeln und millionärin werden. manches ist ohne frage ungewöhnlich und wird vom durchschnittsmenschen wohl abgelehnt. aber das sagt ja über den wert eines bestimmten lebensentwurfs nichts aus.

leewja, mal ein paar sachen zu deinen angeführten beispielen: mit kreativität, selbstreflexion und vertrauen (zu sich und den kindern) sind die geschilderten situationen eigentlich einfach. mut zu unkonventionalität gehört wohl auch dazu.

windeln wechseln: jedes kind macht wohl um die zwei rum eine zeit durch, in der es nicht mehr gewickelt werden möchte. wir haben bei kind 1 versucht, mit ablenkung und viel nackt laufen lassen die situation zu entschärfen. wir haben ihm gesagt, dass wir verstehen dass es das doof findet und dass das okay ist. wir haben nicht gesagt: "reiss dich zusammen/ stell dich nicht so an/ da ist doch nichts dabei/ da musst du jetzt durch".
bei kind 2 waren wir dann schlauer und haben gar nicht erst mit windeln angefangen. ;-)

zähneputzen: ich lasse mal das weite feld der theorie und des aberglaubens außen vor. wir glauben hier auch ans zähneputzen. wir machen das deshalb zu einer spaßigen angelegenheit, machen faxen und erzählen lustige geschichten und putzen selber exzessiv und öffentlich unsere beißerchen. unsere tochter will übrigens gerade nicht putzen, das kommt auch mal vor. dann schlotzt sie eben nur selbst ein bisschen die zahnpasta runter. wir beugen wohl durch unsere lebensart und sachen wie wenig zucker und langzeitstillen auch karies vor.

straße: wenn kein auto kommt, ist das okay. ansonsten nehme ich mein kind schon lieber weg, als es überfahren zu lassen. was dachtest DU denn...?

und medikamente: ist wohl das klassische thema, gleich nach zähneputzen und sonnencreme. ich habe die erfahrung gemacht, dass meine kinder medikamente nehmen, wenn sie wirklich notwendig sind. unser dreijähriger hat sich auch blut abnehmen lassen, weil ihn der arzt einfach drum gebeten hat. das alles ist auch oft eine frage der kommunikation. unliebsame medikamente werden so in form gebracht, dass die kinder sie lieber mögen, zb auf einem löffel oder in einer spritze verabreicht. aber das thema war bei uns immer problemlos -die kinder wurden nicht wirklich krank, solange sie klein waren und als sie es wurden, waren sie alterstechnisch vernunftargumenten zugänglich. es gibt darum mit sicherheit noch eine masse von anderen alternativen, die uns nie in den sinn gekommen sind.

ich glaube nicht, dass sich an den paar beispielen NE verdeutlichen lässt. das ist mehr als eine methode... es ist eine lebenseinstellung, die sich in alle bereiche des lebens reinträgt. trotzdem hoffe ich, dass dieses posting einen kleinen einblick gibt... und vielleicht vorurteile abbauen kann. ich erhebe übrigens nicht den anspruch, der prototyp des/der NE zu sein, ich trete hier als einzelperson auf.

alles weitere kommt sicher auch noch von anderen menschen hier im forum. wenn sie sich angesprochen fühlen.

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Re: Was ist mit Situationen, die sein MÜSSEN?/@miebop

Antwort von kaempferin am 19.10.2008, 23:54 Uhr

Huhu,

finde deinen Beitrag sehr gut und interessant!

Von daher werde ich ihn auch beantworten, aber schön der Reihe nach (weil du mich ja - u.a. - auch ansprichst):

Wegen gehorchen:
Ich habe nicht umsonst dieses wohl "etwas" "unangenehme/re" Wort in Hochkommata gesetzt und mein(t)e damit, dass halt auch wir Erwachsenen "gehorchen" müssen, um die Annehmlichkeiten des Lebens genießen zu können. Im Klartext bedeutet das, dass man/ich halt, wenn man/ich "mehr" Geld haben möchte, morgens halt (s)meinen Bobbes aus dem Bett schwingen und zur Arbeit gehen muss - und wenn man/ich halt hierfür nicht bereit ist/bin, lande(t) ich/man halt in Hartz4 und muss mit weitaus weniger Geld auskommen und kann mir/sich dieses und jenes halt nicht leisten. Und wenn man Telefon, Netz... etc... etc... etc... nutzen und einigermaßen schön wohnen möchte, muss man halt dafür auch BEZAHLEN; ansonsten werden diese schönen und angenehmen Dinge halt gesperrt und/oder man fliegt halt irgendwann auch aus der Wohnung. Und das ist alles bekanntlich schon mal dagewesen - und ob DAS alles so angenehm und schön ist, wage ich doch arg, arg zu bezweifeln.

Wegen wickeln (und pflegen im allgemeinen):
Das ist ganz klar und bekannt, dass sich bereits ältere Kinder, die zwar aus dem Babyalter raus sind, aber dennoch Kleinkinder sind, nicht mehr gerne wickeln (und pflegen) lassen. Und wie DU/IHR es gemacht habt, finde ich es sehr, sehr gut - viel und gut erklärt und nackt rumrennen lassen.
Und ich würde - parallel hinzu und wenn MIR die ganze "Wicklerei" zu lange gehen und dauern würde - halt auch mal ganz klipp und klar sagen, dass das Kind die Wahl hat/hätte, sich ENTWEDER wickeln zu lassen ODER halt auf die Toilette zu gehen, denn DANN bleibt ihm ja die ganze Prozedur erspart. Denn solch ein mords Theater würde ich doch nicht immer mitmachen wollen. Das kann man aber auch erst ab einem gewissen Alter machen; so Richtung 3. Geburtstag und/oder wenn selbiger schon überschritten ist. Und da würde ich das auch so sagen - was dann aber mit Sicherheit nicht bedeutet, dass ich das Kind mit aller Gewalt auf die Toilette zerren oder auf den Wickeltisch hieven würde, denn einen Wickeltisch würde ich bei einem schon älteren Kind überhaupt gar nicht mehr benutzen!

Wegen über die Straße gehen:
Immer wieder erklären, wie gefährlich das ist und darauf BESTEHEN, dass das Kind an der Hand bleibt.

Und bei allen unangenehmen/unangenehmeren Dingen: Viel erklären und ablenken - und sein Ding dennoch durchziehen, wenn es UNBEDINGT sein muss. SO habe ich das gemeint.


Gruß M.

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