Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Neniel am 01.06.2008, 22:46 Uhr

Das kann doch nicht falsch sein

Hallo
Ich muss das mal loswerden. Hatte ja vor kurzem geschrieben das mein Sohn jetzt seit ein paar Tagen einen Hochstuhl hat, mit dem er auch richtig glücklich ist und er macht Fortschritte. Das sehe ich ganz deutlich.
Dieses WE waren wir bei Oma und Opa und da hat er eben keinen Hochstuhl und ich setz ihn zum füttern immer in seinen Kindersitz, weil es sonst keine andere Möglichkeit dort gibt. Nur will er jetzt, was ja auch völlig verständlich ist, da nicht mehr drin essen. Er kann jetzt selbst sitzen und im liegen ist ihm das zu blöd. Mit den Gläschen ja sowieso.
Also gibt´s da Theater wenn ich das jetzt noch von ihm verlange und weil ich das selbst ihm gegenüber unfair finde denk ich mir eben, gut, dann darfst du es alleine versuchen. Warum auch nicht?
Heute beim Mittaessen saß er auf meinen Schoß, ich mach ihn Nudeln mit der Gabel klein und will ihn füttern, er will selbst, er durfte, greift in den Teller, nimmt sich ne Handvoll und stopft sich das ganz stolz in die Schnute. Da kriegte sein Vater wieder mal die Kriese "Igitt! Der saut ja alles ein. Jetzt ist aber mal gut!" Also sag ich ihm das er es selbst versuchen soll und darf, weil er schon so weit ist und ich seh ja auch das sich mein Sohn richtig viel Mühe macht es hinzubekommen. Da krieg ich dann vor den Kopf geknallt "Na soviel zur antiautoritären Erziehung..." Also bitte, was hat das damit zu tun??
Sein Vater ist da irgendwie etwas zu eigen. Wenn wir woanders sind soll Nils immer schön lieb sein, bloß nicht weinen, nicht rumschmieren, nicht kleckern. Ich seh das völlig anders. Er ist Kind und er ist MEIN Kind und er gehört voll und ganz dazu und wenn er weint weigere ich mich inzwischen mit ihm wegzugehen, rein oder ins andere Stockwerk, weil ich es nicht einsehe das wir da nur erwünscht sind wenn er das Vorzeigekind miemt.
Also wie seht ihr´s? Er ist jetzt 8 einhalb Monate alt und strengt sich, mit Erfolg, so sehr an neues dazu zu lernen. Da wäre es doch mehr als falsch ihm das zu verbieten und dann weinen zu lassen, oder? Dann heb ich die Nudeln eben auf und dann putz ich zweimal täglich den Küchenboden. Mir macht das nichts aus. Hauptsache er freut sich über seine kleinen Erfolge und ich hab mittags nicht mehr diesen völlig unnötigen und sinnlosen Kampf, nur weil sein Vater will das nicht rumgekleckert wird.
LG

Neniel

 
15 Antworten:

Re: Das kann doch nicht falsch sein

Antwort von Astrid18 am 02.06.2008, 9:09 Uhr

Ist doch super, wenn Dein Kind mit 8 1/2 Monaten schon selbst Essen möchte. Klar gibt das Sauerei, und das wird nicht besser, wenn die Kinder mit Besteck essen. Meine Tochter konnte ab ca. 1 Jahr selbst essen, unter anderem deshalb, weil sie in der Krippe und zuhause "rumsauen" durfte. Dann wäscht man halt jeden Tag das Oberteil, und macht den Boden sauber. Wie soll das Kind das denn sonst lernen?

Ist ja etwas anderes, wenn ein Kind mutwillig oder aus bloßem Spaß das Essen auf den Boden wirft. Das finde ich auch nicht ok.

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Re: Das kann doch nicht falsch sein

Antwort von mami06 am 02.06.2008, 9:22 Uhr

Ich finde, ihr habt beide ein bißchen Recht. Du hast Recht damit, dass man den Kindern nicht alles verbieten kann und soll und er auch - wenn es dich nicht stört - ruhig mal rumsauen dürfen sollte. Außerdem ist ein Kind kein Automat, und wenn es woanders ist, nimmt es eben keine Rücksicht darauf, ob quengeln oder weinen dort erwünscht ist oder nicht. Das ist völlig o. k. so.
Deinen Freund kann ich aber in sofern verstehen, als dass ich meine Kinder bei anderen Leuten auch nicht würde mit dem Essen herumsauen lassen. Ich glaub auch nicht, dass meine Bekannten oder Freunde eben in Kauf nehmen müßte, dass sie zweimal im Monat renovieren müssen, wenn ich mit Paulchen zum Nudelnessen komme.
Ich würde versuchen, die Sache mit dem Selberessen auf zu Hause zu beschränken. Im Alter von 8 Monaten kann wohl kein Kind halbwegs vernünftig mit dem Löffel essen. Meine haben so mit 13, 14 Monaten alleine gegessen (ohne bewußtes Schmieren, aber trotzdem noch sehr kleckerintensiev). Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es Kindern so in dem Alter ab 8, 9 Monaten gar nicht so wichtig ist, alles allein zu machen, sondern eher mithelfen zu dürfen. Bei meinem Neffen hat es letztens gereicht, dass er den Löffel mit mir zusammen anfassen durfte, und schon hat er sich ohne zu Murren Füttern lassen (er ist auch 8 Monate alt, und meine Schwester war schon total verzweifelt, weil er sich von ihr nicht füttern lassen wollte). Auch er wollte eben aktiv mitwirken, aber das Löffel Anfassen hat ihm dabei völlig gelangt. Er war zufrieden und gut wars. Ich denke nicht, dass ich als Mutter dazu verpflichtet bin, meine Kinder (mindestens ein halbes Jahr lang) jeden Tag maßlos herumsauen zu lassen und immer geduldig zu putzen. Aber das ist mein persnlicher Standpunkt.
Meine Monster sind 7, 6 und 2 und essen auch noch so, dass die Küche einmal am Tag unter dem Eßtisch gefegt und manchmal auch gewischt werden sollte (SOLLTE daher, weil ich selbst das nicht immer schaffe). Das reicht mir völlig. 2 mal am Tag putzen wäre mir zu viel. Aber das entscheidest du selbst, denke ich.

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Wie hätte das der Vater denn sonst geregelt?

Antwort von hase67 am 02.06.2008, 9:25 Uhr

Dass der Kleine nicht selbst essen "darf", bis er's einigermaßen ordentlich kann?

Sorry, da würde ich auch sauer werden. Ich habe eine Bekannte, die ihre beiden Söhne bis zu ihrem zweiten Geburtstag (!) mittags gefüttert hat, damit ja nichts auf den Boden kleckert (ihre Begründung war damals, dass sie die Hochstühle ja in der Essecke im Wohnzimmer stehen hätten, da würde ja der Teppich Schaden nehmen *augenroll*)

Erklär deinem Mann doch bitte, dass dir mehr an einem aktiven, selbständigen, selbstbewussten, eigene Lösungen findenden Kind gelegen ist als an einem, das immer schön sauber und brav, aber eben auch passiv ist...

Bei dem blöden Einwand mit der "antiautoritären Erziehung" würde ich einfach auf Durchzug schalten - das ist ganz klar Blödsinn und einfach ein Zeichen der Verunsicherung deines Mannes.

LG

Nicole

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Re: Wie hätte das der Vater denn sonst geregelt?

Antwort von Neniel am 02.06.2008, 9:43 Uhr

Also im Restaurant würd ich ihn das auch nicht machen lassen, aber bei Oma zu hause schon. Die ist da so tolerant das ihr das nichts ausmacht und solange es nichts mit Tomatensauce ect. ist und ich das problemlos aufheben kann ohne das es Flecken macht...warum nicht?
Sein Vater war schon als Kind so pingelig. Auf Fotos im Babyalbum sieht man ihn immer ordentlich und adrett, bis oben hin zugeknöpft und sauber. Keine Matschfotos, gar nichts. Er will auch den Kleinen nicht nehmen wer der mal "unsauber" ist, also eben nach dem Essen. Das er ihn mal füttert brauch ich auch nicht erwarten, es sei denn ich zwinge ihm das auf oder das er ihm was zu trinken anbietet. Da kommt dann wieder "Du, was hat er denn?" Auch ein Grund warum ich ihn nicht mal mit Papa zu hause lassen kann um vielleicht mal in Ruhe einkaufen zu gehen, weil sein Vater nicht die Ursache suchen würde. Ich will ihn hier nicht schlecht machen. Er liebt den Kleinen über alles und spielt so toll mit ihm, nur gehört auch mehr dazu als nur spielen. Sein Vater hat halt noch viel zu lernen, besonders was die Sicherheit betrifft.
Nils will jetzt schon seinen eigenen Löffel haben und ist zufrieden wenn er den halten darf. Er steckt ihn sich dann leer, aber schon eigentlich recht geschickt selbst in den Mund und "isst" so mit. Ich muss halt nur aufpassen das er ihn richtig rum hat wegen des Stiel´s.
Also das mit der Bekannten kann ich gar nicht verstehen. nur weil da Teppich liegt? Ist sie schonmal auf die Idee gekommen das man auch was auf den TEppich legen kann damits keine Flecken gibt? Ein altes Badehandtuch oder dergleichen? Aber sieht dann vermutlich nicht so schön aus. Rebellierten die Kinder da nich wenn sie so "klein" gehalten wurden?

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Ist es auch nicht!

Antwort von nella am 02.06.2008, 9:52 Uhr

Es gibt unterschiedliche Motivationen warum manche Männer da heikel sind.

Das hat einmal etwas mit Selbstbewusstsein zu tun, dann sollen die Kinder funktionieren, ja nicht unangenehm auffallen, damit das "schlechte Licht" nicht auf Mann selbst zurück fällt.

Zum anderen hat es auch was mit Bequemlichkeit zu tun. Kind darf nix, damit es keinen Dreck gibt, kein Geschrei oder Geheule wenn es sich weh tut, etc. Dadurch würde Mann ja in größerer Runde bei seiner Unterhaltung gestört.

Nicht falsch verstehen, ich kenne auch Frauen die so mit ihren Kindern sind ;).

Würden wir jedenfalls unsere Kinder zum Funktionieren erziehen und ihnen keine Möglichkeit geben, eigene Erfahrungen zu sammeln, dann kämen dabei verdruckste Erwachsene raus, die sich nix zutrauen.

Ich habe auch so ein männliches Exemplar zu Hause aber mittlerweile akzeptiert er schon, dass unser Sohn Dinge kann bzw. sich weiter entwickeln muss und will.

Viel Glück und weiter so!
Alles Liebe
Nella

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Mein Mann...

Antwort von hase67 am 02.06.2008, 9:57 Uhr

... hat bezüglich der Kinder auch einige Ansichten, die meinen und denen der Kinder diametral entgegenlaufen. Vieles davon ist aber wirklich nur Machtgerangel und eigene Unsicherheit, u. a., weil er es in seiner Familie nie anders gelernt hat und den Umgang mit Kindern nicht wirklich gewöhnt war, bevor sein Sohn auf die Welt kam.

Ich hätte es aber nicht toleriert, dass er ihn nicht füttert oder nicht wickelt - egal, ob ihm das unangenehm ist. Es ist nun mal sein Kind genauso wie meins. Wenn du deinen Sohn noch nicht mal zum Einkaufen (oder überhaupt mal alleine was unternehmen) deinem Mann überlassen kannst, solltest du was ändern - sonst ist Frust und Groll auf deinen Mann bei dir vorprogrammiert. Mal drüber nachgedacht, ihn einfach ins kalte Wasser zu werfen? Stillst du deinen Sohn noch? Wenn nicht, könntest du dir auch einfach mal ein freies WE gönnen - z. B. bei einer Freundin. Du kannst ihm ja in ein paar Stichpunkten auflisten, wann der Kleine was zu essen bekommt und ihn anderweitig kurz instruieren, aber bloß nicht zuviel vorbereiten. Ich wette mit dir, dass sich an diesem einen Wochenende eine Menge zwischen deinem Mann und deinem Sohn tun wird... Und an deiner Stelle würde ich das Freihaben auch mal echt genießen, ohne schlechtes Gewissen, auch wenn du dein Kind vermutlich schon vermissen wirst. Bei mir haben solche "Radikalkuren" manchmal Wunder gewirkt, ansonsten hätte ich mir auch den Mund fusselig geredet...

LG

Nicole

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Sorry, habe gerade gemerkt,

Antwort von hase67 am 02.06.2008, 10:07 Uhr

dass ich deine Frage ja gar nicht beantwortet habe.

Also, zu meiner Bekannten: Doch, zumindest der Ältere hat schon teilweise rebelliert (ist nicht der einzige Bereich, wo sie "kleingehalten" wurden); er ist z. B., als er sicher Fahrrad fahren konnte (so mit 5 Jahren) einige Male von zu Hause ausgebüxt und hat sich seiner Haut schon desöfteren mit massiven Jähzornsanfällen erwehrt. Der Kleinere ist anders gestrickt und eher ein stiller, friedfertiger Charakter, der reagiert eher mit Ängstlichkeit und Unsicherheit...

LG

Nicole

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Re: Mein Mann...

Antwort von Neniel am 02.06.2008, 10:20 Uhr

Hm, dass hab ich schon versucht, mehrmals. Es endete im richtig üblen Streit.
Hab versucht ihn da ganz freundlich und in Ruhe ranzuführen mt dem Wickeln. Er hat sich strikt geweigert. Nils lag dann 15 Minuten mit nacktem Popo da, weil ich gesagt hab ich mach´s nicht, dein Sohn braucht eine frische Windel, also bitte. Ich musste es dann doch machen. Ein andernmal war ich krank, konnte vor Bauchschmerzen kaum grade stehen (hab was chronisches an der Bauchspeicheldrüse) und da wurd ich dann angepflaumt. Da bin ich dann laut geworden, hab ihn mit Kind im Schlafzimmer gelassen und hab ihm klar gemacht das er das jetzt verdammt noch mal selbst hinzubekommen hat. Wie er´s machte wär mir egal, nur wenn ich wiederkomme ist die Windel drum.
Er würde lieber nachts um zwei Nachbarn, seine Schwester oder die Hebamme, die für 14 Tage da war holen und bezahlen, als das er das selbst macht. Ich hab mir den Mund schon fusselig geredet, richtig übel mit ihm gestritten das die Fetzen flogen. Mittlerweile hab ich´s aufgegeben. Ich erklär ihm auch nicht mehr warum unser Sohn unbedingt einen Kindersitz braucht und warum man ihn ohne nicht im Auto transportieren kann und darf. Ich fahr dann mit seiner Mutter los und kauf einen und hole auch sonst alles was nötig ist. Ich muss halt nur immer und immer wieder aufpassen das er ihn in der Wippe anschnallt und im Auto mach ich´s eben, weil er den Sitz auch einfach so auf die Rückbank stellt, Kind nicht angeschnallt, Sitz nicht festgemacht. Er konnte sich schon von sämtlichen Seiten meiner und seiner Familie dazu ne Standpauke anhören. Er sieht es nicht ein.
Dann noch die Diskussion um den Porsche. Der ist Baujahr 86, ein underschönes Auto, aber das Problm ist, dass weder Porsche noch Römer dazu den Kindersitz herstellen. Für diesen Wagen ist nur der Porsche Prince Gruppe 1 zugelassen und dafür bei Ebay 150 Euro auszugeben, weil man die anderswo nich mehr bekommt ist ihm auch zuviel und wenn ich dann sage das wir dann aber zwei Sitze brauchen, einen für den Porsche, einen für´s andere Auto ist wieder was los. Deshalb red ich da gar nicht mehr. Dann fahren Nils und ich eben nicht im Porsche mit. Nur was das Essen angeht...er muss sich halt dran gewöhnen das das Leben mit Kind im Haus anders ist und das er auch draussen und woanders mal nicht so angenehm ist.
Das sind die einzigen Punkte wo es Reibereien gibt. Ansonsten kommen wir gut miteiander aus und ich möchte auch gar keinen anderen haben, aber er hat wirklich noch sehr sehr viel zu lernen. Vielleicht seh ich das auch einfach deshalb anders weil ich Kinderpflegerin bin und eben weiß worauf ich achten muss und setze es wohl deshalb auch bei ihm voraus. Gut, es gibt auch Dinge bei so kleinen Kindern die selbst ich nicht weiß, weil ich sonst nur welche von 3-5 habe, aber dafür gibt es ja Familie zum fragen und dieses Forum.

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Hm...

Antwort von hase67 am 02.06.2008, 10:35 Uhr

... ich will dich ja nicht belabern, aber ich lese aus dem, was du schreibst, schon heraus, dass sich dein Mann ziemlich aus der eigentlichen "Verantwortung" für euren Sohn heraushält - sprich: Er verweigert bestimmte Tätigkeiten, die einfach dazugehören, wenn man ein Kind hat, und er informiert sich auch nicht richtig. Mich würde das gehörig wurmen - dich nicht? Und wenn du hundertmal gelernte Kinderpflegerin ist, der Mann macht sich's ein bissl arg bequem und ruht sich auf deiner Erfahrung aus. Für mich wär das nix!

Aber das musst du natürlich selbst entscheiden, inwieweit du ihm da entgegenkommen willst...

LG

Nicole

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Re: Hm...

Antwort von Neniel am 02.06.2008, 10:43 Uhr

Mich wurmt das schon.
Auch weil es wesentlich leichter für mich wäre z.B. wenn ich mal richtig krank werd.
Ich hab es für mich jetzt so geregelt, dass ich die Dinge selbs in die Hand nehme und wenn es nötig ist besprech ich das mit ihm.
Das Sorgerecht hab ich auch alleine, mit der Begründung, welche er auch so hinnimmt, dass er der Aufgabe und der Verantwortung die soetwas mit sich bringt nicht gewachsen ist. Ändert er was denk ich drüber nach das mit ihm zu teilen, ändert er nichts, geb ich das Zepter da nicht aus der Hand. Mein Sohn steht da definitiv im Vordergrund und nur darauf muss ich achten. Ist nichts gegen ihn persönlich, aber ich würd mein Kind auch nirgends woanders lassen bei Leuten die zu wenig Ahnung haben. Liegt ja an ihm was er draus macht. Ab und an gibt´s halt Streit, aber das kühlt sich auch wieder ab und ich bin mittlerweile so dreist, dass ich meinen Kopf da einfach durchsetze. Eine andere Wahl hab ich auch kaum.

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Nicht eskalieren (lassen)

Antwort von Stan+Olli am 02.06.2008, 11:20 Uhr

Hi Neniel,
ich stimme grundsätzlich mit Deinen Sichtweisen überein!

Meine Sitation hatte durchaus Parallelen: Mein Mann ist über 10 Jahre älter als ich und hatte bereits 2 erwachsene Kinder aus 1. Ehe, bevor ich schwanger mit Olli wurde. Es war von vornherein klar, dass ich mich stärker um Olli kümmern würde als er (er hatte es ja schon 2mal durch und war eigentlich schon in der "EndlichkeineBauplotzstolperfallenmehrinderganzenWohnung"-Phase. Auch hat er in Punkto Erziehung - na sagen wir mal - altmodischere Ansichten als ich.

Ich habe für mich festgestellt, dass Machtkämpfe hier niemanden glücklich machen. Es ist so süss, dem Kleinen z.B. bei seinen ersten Essversuchen zuzugucken, wer will da parallel Dauerstress mit dem Angetrauten? Am besten hat bei uns geholfen, wenn ich tief durchgeatmet habe und versucht habe, meinen Mann nett "ruhigzustellen". Erklärungen waren meist zwecklos - wer ändert schon Männer in Ihren Grundfesten - besser wirkte: "Ach Schatz, schau mal, wie intelligent unser Kleiner schon ist: Er übt schon x! Der Sohn von Y hat das erst mit 20 Monaten ausprobiert. Ich mache hinterher alles wieder piekobello sauber. Versprochen! Noch ein Bier/Kaffee/Schnaps????"

Dann kannst Du mit Eurem Sohn die Phase besser geniessen und Dein Mann ist hoffentlich irgendwie abgelenkt. Du musst hier keine Grundsatzkriege führen, das Essenlernen ist nur eine Phase von x Monaten, danach und dazwischen kommen y andere mögliche Kurzzeit-Kriegsschauplätze und danach sieht die Welt wieder komplett anders aus.
Glaub mir, keines Deiner aktuellen Probleme überlebt die nächsten 6 Monate.

Auch mein Mann hat so ziemlich keine Windel gewechselt, so what? Hab ich eben 99,876% aller Windeln dieses Kindes gewechselt, und nicht 50%, wie es vielleicht der Idealfall vorsieht. Ich habs überlebt.

Wahre Freiheit bemisst sich nicht in der Anzahl der vom Partner gewechselter Windeln, die musst Du woanders suchen.

Vielleicht findest Du andere Möglichkeiten (ausser Diskutieren/Streiten meine ich), so dass Dein Partner zumindest die Essversuche Eures Sohnes toleriert, er muss es ja nicht gleich supi finden.

Liebe Grüsse Angela mit Olli (mittlerweile 9J)

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Etwas differenzierter sehe ich es...

Antwort von Stan+Olli am 02.06.2008, 12:48 Uhr

allerdings in dieser Porsche-Angelegenheit, wo es um die körperliche Unversehrheit und das eventuelle Überleben Eures kleinen Wonneproppen geht. Unangeschnallt mit Papi in der Babyschale im Sportwagen??? Never ever!

Hier musst Du sofort Selbstversuche unternehmen: Bitte Deinen Mann um die Autoschlüssel und teste das einwandfreie Bremsvermögen Eures Luxusschlittens selbst aus. Anstelle von Niels packe bitte eine reife Wassermelone - selbstverständlich unangeschnallt - in die Babyschale. Und dann ab auf die Autobahn oder irgendein Testgelände. Teste bitte, ab welcher Geschwindigkeit die Melone bei Vollbremsung aus der Babyschale plumpst und ob sie gleich an der Windschutzscheibe zerplatzt oder nur in den Fussraum hoppst. Ich bin äußerst gespannt auf die Testergebnisse!

Und..... sauber macht den Porsche sicherlich danach wieder Dein Mann .... Porsche putzen ist meistens Männersache .... oder bist Du auch dafür zuständig???? Wenn er etwas bedrückt erscheint, weil das Auto so zugesaut wurde, sage ihm, dass Melonenflecken einfacher aus den Polstern zu entfernen sind als Blut, Rotze oder Kotze! Insofern hat er sozusagen nochmal Glück gehabt...

Viel Spass Angela

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Re: Etwas differenzierter sehe ich es...

Antwort von Neniel am 02.06.2008, 13:23 Uhr

Puh...
Bin ja wirklich froh das es nicht nur mir da so geht und du hast vollkommen Recht. Keines dieser Probleme werd ich in den nächsten 6 Monaten noch haben.
Heute mittag hab ich meinen Sohn nach Herzenlust schmieren lassen. Das halbe Gläschen blieb stehen, wollte er nicht haben. Dafür aber Möhre und Nudeln vom der abwischbaren Unterlage mit der Hand essen. Er ist jetzt sichtlich zufrieden, Küche war vorhin schnell saubergemacht und ich hab meinem Mann grade erzählt das wir das morgen dann ausm Schälchen versuchen und ich extra heute losgehe und Möhren und Kartoffeln für ihn hole. Hab ihn beim Essen mehrmals drauf hingewiesen "Guck mal, wieviel Freude er daran hat das selbst zu testen". Hat funktioniert.
Beim Porsche kann ich das leider nicht testen (kein Führerschein), sonst hätt ich dir gerne Bericht erstattet.
Mein Mann ist auch älter als ich. 7 Jahre. Und hatte vor Nils auch kaum Kontakt zu Kindern.
Wir sind nur 1. Mal mit dem Porsche mit ihm gefahren (Naja, eigentlich 2 Mal. Nach der Geburt vom Krankenhaus zurück, weil wir in der Nacht grade nur den dahatten). Da wollte er Samstags ne kurze Runde drehen und Nils mitnehmenen. Ich wollte die Zeit zwar eigentlich zum putzen nutzen, bin aber doch mitgefahren, nur zur Sicherheit. Nils kam mit Babyschale fest angeschnallt nach vorn, ich hab mich hinten reingezwängt. War aber die Ausnahme.
Na jedenfalls kann ich das jetzt viel entspannter sehen, Dank deiner amüsant formulierten aufmunternden Worte.
Danke!

Neniel

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Re: Das kann doch nicht falsch sein

Antwort von RR am 02.06.2008, 17:21 Uhr

Hallo
meinem Mann waren so Sachen auch immer peinlich. Mein Sohn hatte aber schon früh seinen eig. Dickkopf u. wollte selbst probieren u. nicht gefüttert werden etc. Also hab ich ihn gelassen, im Sommer auf dem Balkon mit ihm gegessen (da brauchte ich danach nur Wasser u. Schrubber). Bis zum Winter konnte er es dann viel besser, da wurde dann ein Tuch unter den Stuhl noch gelegt (haben Teppichboden im Esszimmer). Beim Lernen (egal bei was) geht halt noch einiges schief. Heute ist er 4,5 u. es klappt ganz gut.

Muss dazu sagen unsere Bekannten zu denen wir mal zum essen kommen haben alle selbst Kids u. sind es "aus Erfahrung gewöhnt" dass Kinder eben so sind. Und ins Restaurant sind wir mit unserem Sohn erst als er mal über 2 war, war stressfreier für uns....

viele Grüße

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Re: Das kann doch nicht falsch sein

Antwort von Neniel am 02.06.2008, 18:32 Uhr

Ja, meine Schwester hat mir heute auch vorgeschlagen unter seinen Stuhl eine Wachstuchdecke zu legen und das klingt sinnvoll. Werd bei nächster Gelegenheit eine holen. Seltsamerweise stört es bis jetzt niemanden, ausser eben ihn. Aber er gewöhnt sich schon noch daran.
LG

Neniel

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