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Geschrieben von alex001 am 14.11.2006, 16:32 Uhr

@emmalj. Frage wegen Auswahl Reitstall

Hallo,

brauche mal dein geschätztes Urteil als Fachfrau.

Meine Tochter wird bald neun und soll zum Geburtstag endlich den lang und heiß ersehnten Reitunterricht bekommen.

Ich bin zwar selber mal geritten, aber das ist Jahrzehnte her und dementsprechend bin ich nicht mehr so auf dem Laufenden, also würde ich gerne wissen, ob es Insider-Tipps gibt, auf die ich achten sollte bei der Stallauswahl.

Das die Pferde einen gepflegten und gesunden Eindruck machen, okay, das ist klar.

Aber gibt es so versteckte Feinheiten?

Danke schonmal, und lG, alex

 
10 Antworten:

Re: @emmalj. Frage wegen Auswahl Reitstall

Antwort von wilma68 am 14.11.2006, 18:44 Uhr

Möchtest du auch Ratschläge von weiteren "Fachfrauen"? :-)

LG, W

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;o) Selbstredend... mir waren nur weitere nicht namentlich bekannt.

Antwort von alex001 am 14.11.2006, 18:50 Uhr

Und von dir nehme ich sie besonders gerne, ich schätze deine bisherigen Beiträge hier und im PF, soweit ich sie gelesen habe. Also, galoppier mal los... ;o)

LG, alex

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Re: ;o) Selbstredend... mir waren nur weitere nicht namentlich bekannt.

Antwort von wilma68 am 14.11.2006, 19:49 Uhr

Hi alex,

danke... obwohl ich gerade gesehen habe, dass wir den Beitrag von Aprilscherz im PF etwas anders verstehen...? :-)

Tja, wenn deine Tochter neun wird, ist ja noch nicht zu groß, d.h. es wäre nicht schlecht, wenn du einen Stall finden könntest, in dem auch große Ponies oder Kleinpferde für die Kinder angeboten werden. Denn die Kinder sollen ja nicht gleich Angst bekommen, dass die großen, starken Tiere mit ihnen machen was sie wollen.

Wichtig ist, dass sie lernen die Pferde zu "pilotieren" und nicht nur von ihnen durch die Gegend getragen zu werden. Also müssen Kinder ihrer Größe entsprechend "motorisiert" werden. Ungefähre Faustregel für die richtige Größe: Länge des Unterarmes sollte in etwa der Länge des vorderen Röhrbeines des Pferdes entsprechen.

Weiterer wichtiger Punkt: Für die ersten Stunden sollte Einzelunterricht an der Longe angeboten werden. Das dauert dann zwar meist nur eine halbe Stunde, reicht aber konditionell dicke hin... Hier sollte das Kind nicht nur den korrekten Sitz lernen, sondern auch Gleichgewichtsübungen machen und das Pferd zu kontrollieren üben. Kann das Kind dann schon leichtraben ohne sich festzuhalten und das Pferd ohne Longe aus allen drei Grundgangarten selbst zur nächst niedrigeren Gangart durchparieren, respektive anhalten, ist es Zeit für die Abteilung.

Eine gute Abteilung für Anfänger sollte nie mehr als 4 bis 6 Pferde umfassen, da in einem "Tattersaalbetrieb" mit 12 Pferden in der Bahn kein Reitlehrer der Welt Krisensituationen - die immer mal wieder entstehen können, denn Pfrede sind keine Maschinen - in den Griff bekommen kann. Von vernünftigem Unterricht ist in Massenbetrieben auch nichts zu erkennen.

Wenn die Abteilungen so klein sind, ist der Unterricht nicht nur effektiver und sicherer, sondern es kann auch auf halbtote "Tragtiere" verzichtet werden. Nur so lernt deine Kleine auch vernünftig das Reiten.

Ganz wichtig ist auch, dass mit Ausritten verantwortungsvoll umgegangen wird. Blutige Anfänger gehören nicht in den Wald. Sind die fortgeschrittenen Anfänger so weit, dass sie im Leichten Sitz galoppieren können und auch kleine Sprünge heil überstehen (also korrekte Reiterpass-Reife), dann sind sie in der Lage die ersten durch Erwachsene geführten Ausritte in kleinen Gruppen möglichst unfallfrei zu überstehen.

Der optische erste Eindruck eines Reitstalles wird oft überschätzt... Wirklich wichtig ist der Zustand der Pferde. Sie sollten in einem guten Futterzustand sein und auch ein gesundes Fell und gepflegte Hufe haben. Das Sattelzeug muss einwandfrei und vor allem kein Flickwerk sein. Da darf ruhig einmal etwas Stroh auf der Stallgasse liegen oder keine 20x60m-Halle vorhanden sein (ist für Anfänger eh viel zu viel Auslauf :-)!) Achte darauf, dass die Pfrede zwar lieb, aber gut ausgebildet sind. Das bedeutet auch, dass sie von erfahrenen Reitern immer zwischen den Reitstunden-Einsätzen korrigiert werden. Gute Schulpferde sind in der Regel auch für Kinderprüfungen turniertauglich.

Für Kinder sollte für die ersten Stunden, bis sich herausstellt, dass deine Kleine dabei bleibt, eine gute Leihreitkappe und, was noch wichtiger ist, eine Sturzweste oder Ähnliches vorhanden sein. In einigen Reitställen wird eher Wert auf die eigene Reitgerte gelegt... völliger Nonsens, Sicherheit geht vor und an der Longe braucht niemand eine eigene Gerte.

Das sind eine ganze Menge Kriterien, die viele, viele Reitställe nicht im Entferntesten erfüllen... dazu gehören leider auch FN-Reitställe...

Vielleicht magst du mir ja mal schreiben, in welcher Gegend du lebst... es könnte ja zufällig sein, dass ich einen entsprechenden Reitstall bei euch um die Ecke kenne.

So, das waren jetzt mal 'ne Menge Infos... wenn du noch Fragen dazu hast, immer weider gerne...

LG, W

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Wenn du mich mal anmailst,

Antwort von alex001 am 14.11.2006, 20:01 Uhr

schick ich dir nen link von nem Reitstall, den ich ins Auge gefasst habe, der geographischen Nähe wegen. So ne homeogae sagt vielleicht nicht viel aus, aber der erste tel. Kontakt war schon auch sehr nett. Mal sehe´n...

Ein Bekannter, der selbst ein Pferd hat und vom Hören-Sagen einiges kennt, meinte, da könne man bedenkenlos hin, aber ich will mir eben selbst noch nen Eindruck machen.

Komme aus Neuss in NRW, weiss jetzt nicht ob dir das was sagt.

Email-Adresse habe ich hinterlegt jetzt schau ich mal was wir da so konträr sehen beim aprilscherz. Und auch wenn ich mal nicht mit dir konform gehe, so lese ich trotz konträrer Meinung auch gut formulierte und nicht überzogene, mit Spitzen versetzte Beiträge.


LG, alex

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Mich mal einmischen muss....

Antwort von galiann am 14.11.2006, 20:06 Uhr

Danke Wilma :-)

Meine Tochter, demnächst 7 hat ihre ersten Longenstunden hinter sich, weil in dem Reitstall die (Zeit)Organisation so chaotisch ist, haben wir für die Woche probehalber einen Termin bei einem anderen gemacht.
Der "alte" Reitstall erfüllt alle o.g. Kriterien, wenn der "neue" Stall nur 1 nicht erfüllt, bleiben wir lieber beim alten, Organisation hin oder her ;-)
Dein Posting hat sehr schön alle mir bisher noch nicht bewussten wichtigen Punkte aufgezeigt.

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Re: @emmalj. Frage wegen Auswahl Reitstall

Antwort von Moneypenny77* am 15.11.2006, 8:08 Uhr

Hallo Alex,

schau' mal unter "www.reiterforum.de". Dort findest Du einen "annna". Sie gibt Reitstunden für Kinder und Erwachsene ;-) auf ihrem Araberhengst im Neusser Hafen.

Es sind immer Einzelstunden, die Kinder bleiben lange an der Longe, bis sie richtig sicher sitzen. Zu den Stunden gehört nicht nur das pure "Reiten", sondern auch eine Menge Theorie.

Ich finde, sie macht das sehr gut!

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Re: @emmalj. Frage wegen Auswahl Reitstall

Antwort von Moneypenny77* am 15.11.2006, 8:11 Uhr

Ach so: es ist kein Lehrbetrieb, sondern ein Freizeitreiterstall. Das schöne ist, wie ich finde, daß da nicht die neueste Cavallo-Mode spazieren geritten wird und eben nicht dieses oft vorhandene elitäre Getue vorherrscht.

Nach zwei verbrauchten Reitschulen und Reit"lehrerinnen" kann ich Wilma nur zustimmen: es ist nicht alles Gold, was glänzt.

Und falls Du den Reitpark in Düsseldorf Eller meinst: was man so hört, ist der vom Gold weit entfernt.

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@moneypenny: Sag mal,

Antwort von alex001 am 15.11.2006, 8:41 Uhr

... sind wir entfernte Nachbarn?

Ich hatte zwei zur Auswahl, einmal den Birrewitz in Kaarst und einmal den Tillm. in Neuss, jetzt nur falls du die kennst.

Der zweite ist mir insofern lieber, als er geographisch näher liegt und ich sie später mal (viel viel später wie ich mich Glucke kenne) alleine hinschicken kann, so sie denn dabei bleibt.

Direkt gegenüber von uns liegt ein Pensionsstall, was mich sowas von nervt, daß es da keinen Schulbetrieb gibt *seufz*

Aber danke für eure Infos. den Tipp aus dem Reiterforum schau ich mir dann auch mal an.

LG, alex (die manchmal auch gern so gewissenlos wäre wie einige Mütter die sie kennt und den bequemsten Weg wählen würde... da würde mir viel Arbeit erspart bleiben, jedoch - lohnt das, zukunftstechnisch gesehen?)

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Wünsche euch einen wunderschönen guten Morgen !

Antwort von wilma68 am 15.11.2006, 9:28 Uhr

Hi ihr Lieben,

danke Moneypenny, ich habe in meiner Aufzählung den Theoretischen Unterricht vergessen... der ist natürlich Grundbedingung!

Leider gibt es in vielen Reitställen keinen Unterricht, der den Kindern die reiterlichen Grundkenntnisse nahebringt... Ich halte es für sehr wichtig, dass man nicht nur beigebogen bekommt, wie man auf dem Pferd drauf bleibt, sondern auch Alles über die Pflege und Haltung, über den "Benimm" in der Bahn und im Gelände und über die Zusammenhänge zwischen Bewegung und Anatomie von Reiter und Pferd lernt. Natürlich ist es nicht immer leicht diesen Stoff an Kinder zu vermitteln, sollte aber von guten Reitlehrern bewältigt werden.

Deine Abneigung gegen das elitäre Getue kann ich da nur unterstreichen... ich bin zwar mit dem Reitsport aufgewachsen und war hier im Leistungssport, hätte denselben aber wahrscheinlich nie ausgeübt, wenn ich in einem "Tattersaal" hätte beginnen müssen.

Am Besten finde ich einen Mittelweg zwischen Leistungs- und Freizeitsport. Extreme sind nie von Vorteil... Auch jemand, der eigentlich "nur" spazierenreiten möchte, muss zuvor für seine und der Umwelt Sicherheit das Reiten richtig gelernt haben.

LG, W

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@alex und Wilma

Antwort von Moneypenny77* am 15.11.2006, 10:41 Uhr

@alex: Ja, das Thema hatten wir doch schon mal. Wohne in MG-Actiontown ;-)

@Wilma: ich bin als Kind geritten und muß heute feststellen, daß ich nichts gelernt habe, außer, wie man hübsch aussieht, auf dem Pferderücken. Als ich dann als Erwachsene wiedereinsteigen wollte, war es leider nicht besser. So nach dem Motto: setzen wir sie mal auf unserer ältesten Gaul und lassen sie machen, merkt sie ja nicht, wenn sie's nicht kann. In meiner ersten Stunde wr die einzige Korrektur die Lage der Zügelschlaufe, das muß man sich mal vorstellen. Als wenn alles andere supi gewesen bzw. das das wichtigste sei. Reitlehrerin gelangweilt, Pferd nicht weniger... Im nächsten Stall am Rand gackernde Teenies... Au neee.

Anna macht das echt super für meinen Geschmack. Den Kinder bringt sie die Theorie so am Rande bei. Nach der Stunde, wenn sie dem Pferd Möhren geben dürfen gibt's nebenbei eine Lektion in "Pferdegebiss" und während die Omi (also ich) das Pferd für ihre Stunden striegeln muß, gleich mal eine Runde Anatomie. So weiß ich schon, wie man ein verspanntes Pferd erkennt, ist ja mal was.

Zügel gibt's bei ihr an der Longe nicht und daran bleibt man, bis man den Galopp beherrscht. Zügel sind halt nicht zum Festhalten da (was mir neu war *lach*). Ich muß im erleichterten Sitz mehr oder weniger freihändig leichttraben (wobei ich mich wie eine Artistin fühle), Fersen haben am Pferd nichts verloren und immer auf die Haltung des Pferdes achten, damit es sich nicht verspannt.

Ich bin da echt zufrieden. Sie meint, in einem Jahr könnte ich vielleicht über eine Anfänger-Reitbeteiligung nachdenken, Gelände FRÜHESTENS in 3 Jahren. Fand ich prima. Ich dachte, vor der Rente würde ich nie die Fähigkeiten erreicht haben, mich allein auf einen Platz trauen zu können.

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