Geschrieben von 3fachMama am 20.01.2013, 12:10 Uhr |
Trauerbewältigung mit Kindern
Mein Schwiegervater liegt seit 6 Wochen auf Intensivstation und mittlerweile sieht es wohl so aus, dass er es nicht schaffen wird. Unser 8jähriger Sohn liebt seinen Opa über alles und die 6 wochen ohne opa waren schon sehr heftig für ihn.Er weiß, dass Opa sehr krank ist. Allerdings weiß er noch nicht, wie schlecht es um seinen Opa wirklich steht.
Morgen steht ein Gespräch mit dem Professor an, wo entschieden wird, wie es weitergeht. Maschinen abstellen, oder noch warten.
Jetzt meine Fragen:
-Wer war schonmal in so einer Situation. Wie soll ich mein Kind am Besten darauf vorbereiten.
-Sollen wir warten, bis kurz vor knapp, wenn wir wissen, es ist bald soweit?
-Sollen wir jetzt schon damit anfangen?
-Sollen wir warten, bis Opa gestorben ist ?
Ich hab so Angst davor, mit ihm zu reden.
lg
3fachmama
Re: Trauerbewältigung mit Kindern
Antwort von bobfahrer am 20.01.2013, 12:33 Uhr
Also ich würde ihm sagen das der Opa evtl nicht mehr lange lebt, es aber ein klein wenig Hoffnung gibt und dann nat. das Kind mitnehmen um den Opa zu besuchen.
Re: Trauerbewältigung mit Kindern
Antwort von 3fachMama am 20.01.2013, 13:07 Uhr
kind mitnehmen geht nicht. opa liegt auf Intensivstation. da dürfen die kleinen noch nicht mit. und ganz ehrlich? so wie opa sich verändert hat, wäre das ein riesen schock für den kleinen.
opa war ja vorher ja richtig fit, hat sehr viel mit ihm unternommen und hat sich jetzt nach der herzklappen -op nicht mehr erholt.
also mitnehmen kann ich ihn definitiv nicht.
Re: Trauerbewältigung mit Kindern
Antwort von dhana am 20.01.2013, 13:12 Uhr
Hallo,
verabschieden wäre aber wichtig für die Trauerbewältigung - weghalten und ihm nicht die Wahrheit sagen ist nicht richtig - das macht den Schock nur größer, wenn der Opa dann unverhofft stirbt.
Vielleicht gibt es bei euch auch eine Hospizgruppe die eine Trauergruppe für Kinder haben - da kann man auch nach Tips und Umgang mit dem Sterben fragen, die geben da recht fundierte Auskünfte.
Gruß Dhana
Re: Trauerbewältigung mit Kindern
Antwort von Flirrengel am 20.01.2013, 13:14 Uhr
Bei der Wahrheit bleiben! Ehrlich sein! Auch wenns schlimm ist.
Re: Trauerbewältigung mit Kindern
Antwort von franziska1958 am 20.01.2013, 13:16 Uhr
Ich würde jetzt damit beginnen, die Krankheit des Opas kindgerecht zu erklären und auch, dass Opa es vielleicht nicht schafft wieder gesund zu werden.
Wahrscheinlich kann dein Sohn nicht auf die Intensivstation, deswegen ist ein Abschied schwieriger, weil man ihn nicht begreifen kann. Oft ist es so, dass der Kranke von der Intensivstation auf eine normale Station verlegt wird, wenn es zu Ende geht sollte.
Dann kann dein Sohn vielleicht Abschied nehmen. Wenn dein Schweigervater körperlich nicht zu sehr leidet, würde ich deinen Sohn auf jeden Fall mit ins KH nehmen.
Zum Abschiednehmen gehört das Verstehen und Begreifen und das kann man meist nur, wenn man es mit eigenen Augen sieht. Das ist auch bei Kindern so.
Wichtig ist es, Kindern nichts zu verheimlichen, denn sie spüren an der Traurigkeit der Eltern, dass irgendetwas nicht stimmt.
Auch wenn die Maschinen abgestellt werden, ist der Opa für deinen Sohn noch da. Vielleicht hat er die Möglichkeit sich auch dann noch vom ihm zu verabschieden, ein Bild zu malen, oder dem Opa einfach etwas zu erzählen.
Ich wünsche dir Kraft und Zuversicht und vielleicht schafft es dein Schwiegervater doch noch gesund zu werden.
Franziska
Re: Trauerbewältigung mit Kindern
Antwort von silviag1221 am 20.01.2013, 13:30 Uhr
Es gibt auch gute Kindgerechte Bücher über das Sterben und Tod !
Beim Hospitz anfragen wegen Trauerbewältigung für Kinder finde ich auch eine gute Idee
ich wünsche Dir viel Kraft
gruss
Re: Trauerbewältigung mit Kindern
Antwort von 3fachMama am 20.01.2013, 13:34 Uhr
danke euch allen.
aber ins krankenhaus mitnehmen zum verabschieden, geht denk ich nicht.
er hat körperlich so abgebaut, das es meinen sohn denk ich eher schocken würde.
es ist nicht mehr der opa, wie er ihn kennt. er hat auch einen kehlkopfschnitt und kann nur bedingt mit so einem gerät am kehlkopf reden.
er ist total abgemagert und eingefallen.
nach so einem hospiz kann ich mal schauen. wir wohnen zwar auf dem land, aber ich denke, dass es richtung stadt bestimmt sowas gibt.
ist ne gute idee.
gibt es vielleicht auch ein buch über`s sterben und den tod, das ich vielleicht mit ihm lesen kann?
Re: Trauerbewältigung mit Kindern
Antwort von Johanna2 am 20.01.2013, 13:49 Uhr
Das Kind meiner Schwester war in einem ähnlichen Alter wie Dein Sohn, als unsere Eltern gestorben sind.
Unsere Mutter starb zu Hause, wo auch meine Schwester mit Familie wohnt. Ihr Kind hat den gesamten Krankheits- und Sterbeprozess somit miterlebt, auch als Oma nicht mehr ansprechbar war und schließlich als sie tot im Bett lag.
Der Opa starb ein halbes Jahr später auf der Intensivstation und dort durfte meine Schwester mit ihrem Kind auch Abschied nehmen, als Opa noch ansprechbar war.
Vielleicht geht es bei Euch doch. Du könntest Deinen Sohn auf die Veränderung seines Opas vorbereiten. Irgendwie finde ich es wichtig, dass er ihn noch einmal gesehen hat und sich verabschieden kann. Aber das ist nur mein Gefühl, ohne Euch zu kennen. Die Idee mit dem Einholen von Infos bei einem Hospiz finde ich sehr gut.
Auf jeden Fall ehrlich sein dem Kind gegenüber! Er spürt doch Eure Sorge und Trauer auch jetzt schon. Das könnt Ihr im kindgerecht erklären.
Viel Kraft!
Re: Trauerbewältigung mit Kindern
Antwort von Simone 1 am 20.01.2013, 14:12 Uhr
Hallo
Ich schreibe hier nur selten.
Wir hatten damals dieses Buch
http://www.kinderbuch-rezensionen.de/index.php/buecherfuerkinder/vomsterben/591-abschiedvonopaelefant
und ich habe es mit meiner Tochter gelesen, als klar war, das Opa sterben wird.
LG Simone
Re: Trauerbewältigung mit Kindern
Antwort von sce am 20.01.2013, 14:19 Uhr
Hallo,
wir hatten zwei Bücher, "Und außerdem hatte Opa einen Anzug an" und eins mit einem Schmetterling und einer Schnecke, Schmierle oder so, süß gemacht, aber vielleicht ist er für das zweie Buch schon zu groß...
Dass du ihn nicht mitnehmen willst, kann ich gut verstehen, ging mir auch so. Aber so heftig es klingt - seine Vorstellungen und Ängste sind evtl. noch schlimmer als der Opa, wie er jetzt aussieht, ich würde es auch in Erwägung ziehen, in mitzunehmen.
Euch allen ganz viel Kraft in dieser schweren Zeit!!
Viele Grüße, Eva
Re: Trauerbewältigung mit Kindern
Antwort von kravallie am 20.01.2013, 14:19 Uhr
meine mutter starb, als meine tochter 8jahre alt war. sie hatte auch den verfall mitbekommen, ich habe sie immer mit ins kh genommen.
im koma hat sie sie nicht mehr erlebt, das war bei meinem vater selbst für mich ein riesenschock, das wollte ich meinem kind ersparen. wir haben es ihr erst gesagt, als die oma tot war und das war innerhalb von 4 tagen, so hatten wir gar keine wahl der berichterstattung.
fùr uns war es gut, daß mein kind die geliebte oma weitestgehend in fitter erinnerung behalten hat, deswegen finde ich es ganz gut, daß du das kind nicht mit auf die intensivstation nehmen kannst.
sag einfach, wie es ist, auch für dich, weine, laß das kind weinen und trauern.
ich fand die erdbestattung als abschied gut für uns alle.
wir vermissen sie heute noch unglaublich, aber verarbeitet ist es wohl.....
Re: Trauerbewältigung mit Kindern
Antwort von schmitt am 20.01.2013, 15:46 Uhr
hallo,
ohne alles gelesen zu haben. wir haben das folgendermaßen gemacht:
- kinder mit ins krankenhaus genommen, auch wenn der opa ganz schlecht aussah und nicht richtig reagieren und gar nicht reden konnte (schlaganfall)
- den kindern gesagt, daß es opa schlechter geht
- als der opa gestorben ist, ihnen das gleich gesagt
- die kids zur trauerfeier mitgenommen und ihnen die wal gelassen, ob sie sich am offenen oder geschlossenen sarg verabschieden wollten
toll fand ich (und auch die anderen familienmitgliedern) das buch "opas engel"
tschau ks
Re: Trauerbewältigung mit Kindern
Antwort von oma am 20.01.2013, 16:21 Uhr
Als 2011 wenige Tage vor Weihnachten der Vater meiner Schwiegertochter starb, waren unsere Enkelkinder 9 (Junge) und 8 (Mädchen) Jahre alt.
Weder die Großeltern noch die Eltern der beiden haben von Anfang an die Krankheit des Opas vor den Kindern verheimlicht. Sie haben ihn auch immer besuchen dürfen und haben auch mit ihm selbst über Krankheit, Tod und Sterben reden können.
Wir Erwachsenen sind da, glaub ich, viel gehemmter als Kinder, die meiner Erfahrung nach manchmal viel pragmatischer damit umgehen können, das jedes Leben ein Anfang und ein Ende hat.
Ich hatte schon lange, bevor der Opa krank wurde, das Buch "Leb wohl, lieber Dachs" gekauft und oft mit den Kindern gelesen.
Darin wird erzählt, wie die Freunde des verstorbenen Dachses sich liebevoll daran erinnern, was sie alles von ihm gelernt und mit ihm erlebt haben und dass damit immer etwas von ihm dableiben wird.
Trotzdem hatte ich letztlich doch große Bedenken, wie die Kinder den Tod des Opas verkraften werden. Die beiden haben von Geburt an ein sehr inniges Verhältnis zu allen 4 Großeltern, da wir von Anfang durch die Berufstätigkeit der Schwiegertochter sehr in die Kinderbetreuung involviert waren.
Umso erstaunter war ich, wie gut die Kinder das Ganze verkraftet haben. Sie haben erlebt, dass es dem Opa immer schlechter und schlechter ging und er sich am Ende ziemlich gequält hat. Der Tod kann auch eine Erlösung sein, und das können Kinder sehr wohl akzeptieren.
Ich glaube, wenn die Kinder die Verstorbenen zuletzt gesund und fit erlebt haben und der Tod dann überraschend kommt, ist es viel schwerer, Abschied zu nehmen, als wenn sie vorher erlebt haben, wie der geliebte Mensch von Krankheit gezeichnet immer schwächer wird.
Und was ich enorm wichtig finde: NIEMALS den Kindern sagen, der Verstorbene sei "eingeschlafen"! Das kann dazu führen, dass die Kinder dann Angst vor dem Einschlafen bekommen. Wir vergessen oft, wie wörtlich Kinder alles nehmen, was wir von uns geben...
Mein persönliches Fazit: Bei schwerer Erkrankung eines nahestehenden Menschen nie ein Geheimnis daraus vor den Kindern machen. Lasst sie teilhaben, auf das veränderte Äußere kann und muss man die Kinder natürlich vorbereiten. Und nehmt ihnen nicht die ganz wichtige Möglichkeit, bei der Beisetzung Abschied zu nehmen.
Außerdem halte ich es für sinnvoll, auch ohne aktuellen Anlass dem Tod (s)einen Platz im Leben einzuräumen.
Ich hatte schon vor ca. 2 Jahren meinen Enkelkindern bei einem Gespräch über Beerdigungen erzählt, dass ich mal eine anonyme Urnenbestattung haben werde. Nach einem ersten Schrecken, dass die Oma verbrannt werden soll, konnten sie sich aber mit dem Gedanken auseinandersetzen. Und so war die Urnenbeisetzung des Opas ein Jahr später kein Schrecken für sie. Sie glauben fest daran, dass der Opa jetzt im Himmel und wieder gesund ist.
Ich sagte mal, Wochen nach dem Tod des Opas, zu meinem Enkelsohn: "Auch wenn du den Opa jetzt nicht mehr sehen kannst, er ist trotzdem immer bei dir." Bevor ich weiterreden konnte, sagte der Kleine: "Ja, Oma, ich weiß. Er ist hier..." und legte dabei die Hand auf sein Herz.
Alles Gute für dich und deine Familie. Und deinem Schwiegervater wünsche ich, wenn es keine Hoffnung mehr gibt, einen würdigen Tod...
Re: Trauerbewältigung mit Kindern
Antwort von JaSo am 20.01.2013, 17:36 Uhr
Wir sind/waren gerade in dieser Situation. Mein Schwiegervater ist vor knapp zwei Wochen gestorben. Er war krank, aber dennoch kam der Tod überraschend.(Er ist während einer OP verstorben)
Meine Kinder (4 und 8) hatten ein gutes Verhältnis zu ihrem Opa, haben ihn auch regelmässig gesehen. Das letzte mal zwei Tage vor seinem Tod. Und ich bin absolut überrascht wie gut die beiden damit umgehen.
Bei meiner Kleinen weiss ich nicht, in wie weit sie die Endgültigkeit versteht, aber auch meine Große geht völlig selbstverstänlich und unbefangen mit dem Thema um. Sie hat natürlich geweint und ein Bild gemalt und alles in der Schule erzählt, aber das ist immer nur ein kurzer Moment und den Rest des Tages ist sie ein genauso fröhliches Kind wie vorher. Für sie ist das einfach eine Tatsache, die sie so hinnimmt, wie es ist.
Wir haben jetzt kein Buch zu dem Thema gekauft, sondern einfach mit ihr geredet, und ihr alles erklärt.
Wir haben unsere Große auch mit zur Beerdigung genommen, wo sie auch geweint hat, aber sobald wir wieder im Auto saßen, schon wieder irgendetwas völlig anderes erzählt hat.
Mit zeigt das, dass Kinder ganz anders damit umgehen als Erwachsene. Ich finde man sollte einfach möglichst ehrlich und aufrichtig mit seinen Kindern darüber reden und ihnen auch die Möglichkeit eines Abschieds zu geben.(meiner Tochter war es zum Beispiel wichtig, noch mal in die Wohnung zu gehen und sich ein paar Erinnerungsstücke mitzunehmen, bevor jetzt alles geräumt wird.)
Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Kraft für die kommende Zeit!
LG
möchte bei Oma unterschreiben
Antwort von Cossi99 am 21.01.2013, 9:08 Uhr
Hi,
ich denke auch, wenn Kinder den "Verfall" sehen ist es einfacher zu akzeptieren als wenn sie noch fit in Erinnerung sind.
Meine Tochter wusste von meinem Opa, dass er litt und Schmerzen hatte. So war der Tot für sie "in Ordnung".
Unser Kater, der 3jährig und topfit verstorben ist, dem trauert sie noch nach und kann es nicht verstehen. Wir wissen nicht warum er starb und damit kann sie sich einfach nicht abfinden. Daran arbeiten wir.
Das gleiche könnte Deinem Sohn passieren, wenn er Opa so fit in Erinnerung hat. Also sprich einfach offen mit ihm. Auch über die Veränderungen und frag ihn. Sprich aber vorher mit der Intensiv, ob sie einen Besuch zulassen würden. Sonst entscheidet sich Dein Sohn für den Abschied und darf dann nicht. Das stelle ich mir noch schlimmer vor.
Alles Gute für euch. Ach ja, bei uns sind Regenbogen Grüße der Verstorbenen ...
Grüße
Petra
@ ALLE
Antwort von 3fachMama am 22.01.2013, 10:52 Uhr
Ihr habt mir echt etwas Kraft gegeben.
Opa ist seit gestern nicht mehr auf Intensiv, sondern wurde verlegt auf eine Wachstation. Auf die Intensiv kommt er definitiv nicht mehr zurück.
Aber auf der Wachstation sind dei selben Regeln, wie Intensiv. Kinder haben keinen Zutritt.
Wenn ich heute mittag von der Arbeit komme, muss ich mich mit dem kleinen hinsetzen und mit ihm reden.
Vielleicht reden wir auch mit den Schwestern und Ärzten, ob es nicht doch eine Möglichkeit gibt.
Ich weiß nicht. Bn mit der Situation echt überfordert, was das Richtige ist.
Abschied nehmen ist für die Trauerarbeit schon wichtig. Aber verkraftet mein Kind das?
Fragen über Fragen
Natürlich reden wir mit den Kindern darüber. Schon seit 6 Wochen, dass es Opa nicht gut geht. Bei den Großen haben wir auch immer gesagt, dass wir noch nicht wissen, ob es Opa schafft. die sind aber auch schon 14 und 17, da ist das was anderes.
Beim Kleinen haben wir "nur" gesagt, dass es Opa nicht gut geht.
Und heute muss ich ihm sagen, dass es Opa whrscheinlich nicht schafft.
Mir blutet so das Herz und ich hab richtig Angst davor.
Vielen Dank an Euch
Lg 3fachmama
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