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Geschrieben von Allly am 09.10.2005, 8:27 Uhr

Studiengebühren und Sozialschmarotzer

Da ich durch Kindererziehung und Job meine durchschnittliche Studienzeit überschritten habe, muss ich jetzt für mein letztes Semester Studiengebühren zahlen. Ist zwar ärgerlich aber okay. Kann damit leben. Aber wegen der heißen Diskussion unten, ist mir in dem Zusammenhang eine Aussage wieder eingefallen, die eine "Studierte" vor ein paar Jahren mal getan hat.

Wir saßen beim Essen auf einem Geburtstag und mein Mann war der einzige dort, der einen Handwerksberuf hatte. Der Rest der Gesellschaft bestand aus Studierenden. Da sagte eine Frau, die Musik studiert hatte und Vollzeit als Sängerin arbeitete: "Nee, ich habe mich noch für Lehramt eingeschrieben. Ich gehe zwar nicht zur Uni, aber das ist doch allemal besser, als Steuern zu zahlen." Das war ein ganz heftiger Schlag ins Gesicht meines Mannes. Wie nannte er sie doch? Ach ja: "Asoziale, betrügerische, arrogante Sängerpute."

LG Ally.

 
10 Antworten:

Re: Studiengebühren und Sozialschmarotzer

Antwort von Suschi am 09.10.2005, 11:13 Uhr

Ich kann es gut verstehen, wenn bei Langzeitstudentenn Studiengebühren fällig werden. Normalerweise kann man ein Studium auch in der Zeit schaffen.
Ich hab auch während des Studiums ein Kind bekommen und hoffe, dass ich es auch in der Zeit schaffe, aber das wird wohl klappen.
Aber es ist doch ne Frechheit, einfach Jahrelang eingeschrieben zu bleiben, nur um die Semestercard zu bekommen (um dann im Stadtgebiet keine Bahnkosten zu haben) oder Steuervergünstigungen und was es sonst noch alles gibt.
Habe das Pech, bald auch in den Genuß der Studiengebühren zu kommen, da sie ja wohl an allen Unis zum Normalfall werden. Dann 500€ + Semesterbeitrag von 230€ ist schon ne ganze Menge, was man sich dann erstmal leisten muss ;-((

LG SUsanne

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Kommt drauf an

Antwort von fusel am 09.10.2005, 11:56 Uhr

Hi,

bei uns an der Uni hatten die Wirtschaftswissenschaftler 20 SWS, die Ingenieure 30. Also, ein gutes Drittel mehr. Wenn man da nebenher noch arbeiten muß, ist man ganz schnell raus aus der Studienzeit.
Ein Dozent meinte auch zu uns, man müßte noch wenigstens 30 Stunden zuhause lernen und natürlich gab es auch einige Tutorien mehr, als bei den WiWiS.
Ganz einfach gerechnet: 30 Stunden an der Uni Vorlesungen, ca. 8 für Tutorien, 20 an der Arbeit und blöderweise muß man hie und da ja auch mal lernen und Hausarbeiten machen, nehmen wir den Dozenten beim Wort und machen 30 draus. Da geht man ganz fix auf den Brustwarzen.
Aber gut, das hat ja mit vorteilsbewußten Langzeitstudenten nichts zu tun.
Akademikerschmarotzer *gg*

LG

fusel

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Re: Kommt drauf an

Antwort von JoVi66 am 09.10.2005, 13:49 Uhr

Also, ich weiß nicht, dass mit dem "an der Unieingeschrieben bleiben" um irgendetwas zu sparen, dachte ich gibt es schon ewig lang nicht mehr! Als ich 2002/03 schwanger war, habe ich mich auch an der Uni eingeschrieben und Politik,Psychologie und Kommunikationswissenschaften gemacht. Aber selbstverständlich mußte ich dafür bezahlen ( hatte auch nie etwas anderes vor, es waren um die 700€/Sem). Ich wollte halt einfach was dazu lernen und nicht untätig zuhause rumsitzen. Da es sowieso Zweitstudiengänge waren ( hatte ja eine volle Berufsausbildung) war es sonnenklar die erhöhten Studiengebühren und dei Kursteilnahmen zu bezahlen. Außerdem gab es niemals vergünstigungen für Bus/ U.Bahn etc ( Bin eh immer mit dem Auto gefahren, war ja nicht weit)
Wer bitte, kann heute noch "nur so" um zu sparen an der Uni eingeschrieben sein. Auch jetzt schwebt mir vor zumindest Politik und Psychologie wieder aufzunehmen, wenn wir wieder in München sind und natürlich muß man dafür zahlen!!
Gruß Johanna

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Re: Kommt drauf an

Antwort von Murmeline am 09.10.2005, 15:00 Uhr

Ja, das kann man auch heute noch. Ich kenne jemanden, der nach dem Magisterabschluß auch weiterhin eingeschrieben ist, offiziell mit dem Ziel der Promotion (wenn er auch seit dem MA keine Uni mehr von innen gesehen hat und nicht im Traume daran denkt, zu promovieren;-)
Meines Wissens ist das noch 5 Jahre lang möglich, und das günstige Semesterticket kann weiterhin gekauft werden.
Schuld ist das System! Denn solange es solche Schlupflöcher gibt, werden sie genutzt*g*
LG Murmeline

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Re: Studiengebühren und Sozialschmarotzer

Antwort von fiammetta am 09.10.2005, 16:36 Uhr

Hi,

diese "Studentenschmarotzer"-Schiene kommt mir aus meinem Erststudium durchaus bekannt vor. Wie oft mußte ich mir das neidtriefende Geschwätz von Leuten anhören, die noch nicht einmal im Ansatz auch nur wußten, wo die nächste Uni gelegen war. Kaum hatte ich meinen Abschluß, änderte sich bei einigen die Stimmung entweder in Anerkennung oder man wurde noch giftiger, schließlich hatte ich nun etwas, was die anderen nicht hatten.

Allerdings mußte ich auch mein gesamtes Studium hindurch neben der Uni (durchschnittlich 30-35 Semesterwochenstunden) und deren Begleiterscheinungen mir meinen Unterhalt etc. selbst verdienen. Folglich mußte ich die Regelstudienzeit überziehen, obwohl ich eigentlich kurz nach der Zwischenprüfung (Geisteswissenschaften) sämtliche Scheine zusammenhatte, meinem Prof aber auch noch eine 300seitige Magisterarbeit vorschwebte. Alles zusammen geht halt nicht gleichzeitig im Schweinsgalopp. Ich frage mich bis heute, wie ich da schmarotzen konnte. Dies gilt auch für den Großteil meiner Kommilitonen, die in einer ähnlichen Situation waren.
Für mein Zweitstudium mußte ich voll bezahlen und gleichzeitig wiederum voll arbeiten - auch nichts mit Parasitenleben.
Ich frage mich sowieso, welche großartigen Vorteile einem die Immatrikulation hätte bieten sollen. Gut, die Fahrkarten waren etwas preisgünstiger, aber ab einem bestimmten Alter kommt man trotz Vorlage des Studentenausweises noch nicht einmal zu einem reduzierten Preis ins Kino (und ich sehe wesentlich jünger aus als ich bin, ist also kein Argument) und die KK will ebenso Geld sehen. Hinzu kommt, daß auch Studenten nur eine bestimmte Anzahl von Tagen steuerfrei (naja, man bekommt`s irgendwann halt wieder `raus) arbeiten dürfen. Mein Bafög war minimalst und mußte zurückgezahlt werden, also auch kein Vorteil. Im Zweitstudium hätte ich nichts bekommen. Ich kenne übrigens auch niemanden, bei dem dies der Fall gewesen wäre.

Der einzige Vorteil meines Zweitstudiums ist, daß ich meine Ausgaben für die Uni von der Steuer absetzen kann, mehr nicht. Folglich verbuche ich diese Studentenschmarotzer-Diskussionen in das Reich des Neids von Leuten, die entweder nicht zu einem Studium in der Lage sind (Wenn`s so toll ist, dann können sie`s doch gerne auch tun, wer hindert sie? Unser System erlaubt es einem, verpaßte Chancen bis ins hohe Alter aufzuholen.) oder schlichtweg nicht den Fleiß, die Disziplin und das Durchhaltevermögen aufbringen, eine jahrelange Doppelbelastung bei gleichzeitig höchst reduziertem Lebensstandard auszuhalten.

LG,

Fiammetta

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Re: Studiengebühren und Sozialschmarotzer

Antwort von krissie am 09.10.2005, 16:45 Uhr

Das mit den Steuern verstehe ich nicht. wieso muss man keine Steuern zahlen? ich bin wegen PRomotion auch noch eingeschrieben, zahle aber auf meine Einkünfte ganz normal steuern. Als Student hat man den selben Freibetrag wie andere Leute auch, darüber zahlt man Steuern.
LG Kristina

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@krissie

Antwort von fiammetta am 09.10.2005, 16:50 Uhr

Hi,

das ist das, was ich meinte.

LG,

Fiammetta

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Re: @krissie

Antwort von JoVi66 am 09.10.2005, 17:53 Uhr

In was promovierst du, wenn ich nicht zu neugierig frage?
Gruß Johanna

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Re: @krissie

Antwort von krissie am 09.10.2005, 22:08 Uhr

Hallo Johanna,
in Geschichtswissenschaft, daneben freiberuflich tätig und steuernzahlend ;-)
LG Kristina

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Re: Steuern orientieren sich am Einkommen

Antwort von Benedikte am 10.10.2005, 5:35 Uhr

nicht am Status. Deshalb kann ich nicht verstehen, wieso jemand aufgrund des Studentenstatus keine Steueren zahlen soll. Die meisten Studenten haben kein Einkommen und zahlen deshalb keine- aber ich musste bei jeder längeren Semersterarbeit eine Lohnsteuerkarte vorlegen udn auch Steuern zahlen. Wenn ich unter 50 TAgen geblieben bin, konnte man die am Ende zurückbeantragen- aber grundsätzlich müssen auch Studenten Steuern zahlen.
Und: wenn Du als Student eingeschrieben bist, kannst Du keine Sozialleistungen beantragen, von daher brechen ja auch viele Studenten ihr Studium früh ab, weil sie dann Hartz4 kriegen, früher Sozialhilfe. Als eingeschriebener Student hast Du da keinen Anspruch drauf.
Und was Vorteile angeht- mein Mann hatte als Berufstätiiger sich noch für ein zweitstudium eingeschrieben- man muss seinen semesterbeitrag zahlen ud kriegt dafür in den meisten Unis ein Ticket für den ÖPNV.Aber das hätte man sich auch von den Semestergebühren so kaufen können- und sonst,na ja.

Und mit den Studiengebühren für Langzeitstudenten ist es natürlich blöd, wenn man aus honorigen gründen die ADuer überschritten hat und Gebühren wie ein Bummelant zahlen muss- aber wie will man das unterscheiden? Soll man eine Hundertschaft neuer beamten beschäftigen, die dann prüfen sollen,w er aus welchem Grund die Studeienzeit überschritten hat?DA doch liber so ein klarer Schnitt, auch wenn es manchmal die Falschen trifft.

Benedikte

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