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Geschrieben von Cella am 01.07.2004, 22:40 Uhr

sinnvolle Förderung am Nachmittag - Fremdsprachenkurse für Kinder

hallo,

heute habe ich erfahren, dass bei uns am Dorf eine ausgebildete "Sprachexpertin" (genaue Berufsbez. weiß ich nicht) mittlerweile auch Sprachkurse für Kinder anbietet. Dafür verlangt sie 7€ pro Std. und macht das wohl auch recht kindgerecht.

Mein Problem ist aber:
Müssen wir Eltern immer mehr für die Ausbildung zusätzlich Geld zahlen?
Sollten wir nicht mehr von unserem Bildungssystem erwarten und fordern?
Wenn wir immer mehr anfangen, unsere Bildung zu privatisieren, dann wird der Staat immer weniger dafür investieren.

Sehe ich das falsch? Sollten wirklich unsere 6 Jährigen Schulkinder Englisch lernen - privat finanziert?
sie lernen in der Schule doch eh ab der 3. Klasse, manchmal schon ab 2. Klasse spielerisch damit umzugehen.

Sind die Forschungsergebnisse nicht dahingegend zu interpretieren,dass es eher auf die Frühkindliche Förderung ankommt, also eher auf 1 - 5 Jahre?

Ist das wieder ein Mode-Run unserer Erfolgsmütter?

Was meint ihr dazu?

bis denn
Cella

 
10 Antworten:

So viel zur Chancengleichheit (s.u.). Bei uns wird ...

Antwort von susu3 am 01.07.2004, 23:15 Uhr

... Englisch schon im Kindergarten angeboten. Unsere Maus ist erst 14 Monate, ich muss mich noch nicht entscheiden, aber es entsteht irgendwie schon ein gewisser Druck, wenn es angeboten wird, oder ? Wenn man sich das irgendwie leisten kann, will man dann doch auch, dass das Kind gefördert wird - natürlich nur, wenn es ihm Spaß macht.

Ich würd`s ausprobieren. Ist das dann eine Std. in der Woche ? Sind dann ja auch wieder ca. 30 € zusätzlich.

Was die staatliche Aufgabe betrifft: Mir wäre es lieber, wenn später kleinere Klassen, bessere Lehrer und neuere Schulbücher zur Verfügung stünden und da mehr Geld investiert würde. Den Fremdsprachenunterricht in dem Alter empfinde ich als Eltern-Aufgabe - oder eben nicht.
LG
Susu

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Re: sinnvolle Förderung am Nachmittag - Fremdsprachenkurse für Kinder

Antwort von Nimmersatt am 02.07.2004, 6:49 Uhr

Ich finde, das wird alles übertrieben. Kind soll doch Kind bleiben und nicht jeden Tag schon was anderes lernen müssen. Ich denke es reicht, wenn sie in der 3ten Klasse mit dem Englisch anfangen. Bei uns gab es das früher auch nicht, und es geht uns deshalb nicht schlechter und wir sind auch nicht dümmer. Wenn die Eltern sich um ihr Kind kümmern, damit meine ich beschäftigen, spielen, dann fördert man es ja auch. Das ist ja nun bewiesen.
Also, ich halte von dem ganzen Frühförderprogramm, was es so gibt nicht allzu viel.
LG

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Re: sinnvolle Förderung am Nachmittag - Fremdsprachenkurse für Kinder

Antwort von ReinaDoreen am 02.07.2004, 10:49 Uhr

Hallo Cella,

ich denke der Staat ist zwar für die Grundausbildung da, aber wer etwas mehr will muß das schon selbst finanzieren. Schön wäre es ja, wenn man den Staat da verpflichten könnte.
Bildung ist eben auch ein Privileg geworden und meist nur für die da die es sich eben leisten können. Das fängt im Kindergarten an und geht in der Schulausbildung weiter.
Persönlich ist es nicht schlecht, die Kinder schon im Kindergartenalter an Fremdsprachen heranzuführen. Das hat ja auch mit intensiven Lernen nichts zu tun. Meine Beiden gehen auch 1x pro Woche zu einem Kurs Englisch ab 3. Der geht ca. 1/2 Stunde und kostet 1 Euro.
Viele Grüße Reni

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sprachkurse

Antwort von paularmandugolysandre am 02.07.2004, 11:05 Uhr

tja, der gleich Meinung bin ich, aber wenn es mich interessieren würde, dass paulchen englisch lernt würde ich bezahlen, aber auch zuerst eine Mutterspreachlerin dafür suchen!
ich hffe, er muss es nicht in der Schule machen (na ja, erwird 2, hat noch zeit), er lernt näich schon 2 Sprachen, er kann später mehr lernen, aber nur, wenn er es wünscht.

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Re: sprachkurse

Antwort von Stephie und Mina am 02.07.2004, 11:57 Uhr

Meine Generation (Jahrgang 1965) hat damals ab der 5. Klasse Englisch gelernt, ab der 6. dann wahlweise Franzoesisch oder Latein.
Englisch spreche ich nach wie vor sehr gut, mit dem Latein konnte ich nur insofern etwas anfangen, als dass ich spaeter in meinem Beruf einige Vorteile hatte (Zahnarzthelferin).

Meine Tochter ist zweisprachig deutsch/spanisch und kommt jetzt in den Schulkindergarten, wo sie Englischunterricht bekommt.
Ob sie das problemlos meistern wird, weiss ich noch nicht.

Fazit ist: heutzutage ist es schoen, wenn man mehrere Sprachen spricht.

Das Basisprogramm wird doch gratis in der Schule angeboten, da MUSS man doch nicht Privatstunden nehmen.

LG

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Re: sprachkurse

Antwort von marit am 02.07.2004, 12:40 Uhr

Also ich halte das mit der Frühförderung von Sprachen in DER Form für einen Mythos. Daß gerade kleine Kinder sehr sprachbegabt sind, heißt doch eher, daß sie mehrsprachig erzogen werden können und die Sprachen dann praktisch von selbst lernen. Eine Stunde irgendeine Sprache im Kindergarten bringt da gar nix, außer vielleicht einen minimalen Vorsprung für die ersten paar Wochen Fremdsprachenunterricht in der Schule. Ich war auf einem humanistischen Gymnasium an der deutsch-französischen Grenze. D.H. wir hatten erstmal Latein, dann wahlweise Altgriechisch oder französisch und Englich erst ab der 9. Klasse. Zusätzlich gab es eine Spanisch-AG. Das Gymnasium daneben bot Englisch ab der 5. Klasse an. In den Leistungskursen und Grundkursen waren dann Schüler zusammen, die mit 4 jähriger Differenz die Sprache gelernt haben. DENNOCH gab es keinen nachweisbaren Unterschied in der Leistung z.B. bei den Abiturnoten!!! Es stimmt einfach nicht, daß Kinder je jünger sie sind, Sprachen im SCHULISCHEN Sinn leichter lernen als später, außerdem fällt auch jede weitere Fremdsprache leichter, weil man dann ja schon weiß, wie "Sprachenlernen" geht und welche grammatischen Strukturen Sprachen haben.


Dennoch finde ich so einen Kurs ein prima Angebot. Ich würde das aber eher in der Weise nutzen, daß ich einem sprachbegabten Kind (ein weniger sprachbegabtes würde ich damit nicht quälen) so eine zusätzliche Sprache neben der Schule ermöglichen würde. Z.B. eine mit regionalem Bezug wie türkisch, tschechisch oder polnisch.

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Re: sinnvolle Förderung am Nachmittag - Fremdsprachenkurse für Kinder

Antwort von Elisabeth mit Fumi & Temi am 05.07.2004, 10:08 Uhr

Zitat:
"Kind soll doch Kind bleiben und nicht jeden Tag schon was anderes lernen müssen."

Es ist das Wesen eines Kindes, jeden Tag etwas anderes lernen zu WOLLEN. Kinder lernen 24 Stunden am Tag. Sie lernen laufen, sprechen, Schleife binden, Bauklötze umwerfen, Mama widersprechen.... Nur wir Erwachsenen meinen, daß lernen langweilig, anstrengend und un-erfreulich ist. Ich finde es schade, daß diese Anti-Lern-Haltung immer öfter auf Kinder übertragen wird. Und dann wundern wir uns, wenn Kinder keinen Bock auf Schule haben????

Schönen Gruß,
Elisabeth.

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Das Problem ist wohl eher ein anderes.

Antwort von nini+ am 05.07.2004, 11:19 Uhr

Hallo,

ich denke, ich ahne, worauf die Frage hinaus laufen sollte: wollen Eltern mehr mit ihren Kindern machen – weil Kinder eben lernen wollen – müssen sie dafür tief in die Tasche greifen.

Das gilt ja auch für Musik, Sport etc.

Ich finde dabei ungerecht, dass diese Eltern doppelt zahlen müssen: für die eigenen Kinder und – über KK-Beiträge – für die Förderung anderer Kinder.

Der Ergo-, Logo-, etc.-Therapie-Markt boomt...

Nur sind diese basics kostenlos. Das finde ich auch gut so, nur habe ich ein Problem damit, dass Eltern, die sich nicht um ihre Kinder kümmern, sämtliche Therapien einfach so verschrieben bekommen.

An dieser Stelle müsste man auch ansetzen (Eltern mit-therapieren, Elternschule)

Neue Dinge, wie eben den Fremdsprachenunterricht damit abzutun, dass man selbst erst ab der 5. Klasse Englisch lernte und auch nicht dümmer sei, finde ich recht engstirnig:

Sieht deine Meinung beim Umgang mit Computern ebenso aus? (Wobei ich dabei sagen muss, dass ich absolut gegen den zu frühen Einsatz von Computern bin!)

Und die Schulnote, die ein Kind letzendlich bekommt, sagt doch auch nichts über das Sprachgefühl des Kindes aus.
Schließlich muss man sich fragen, welche Leistungen das Kind ohne den frühen Fremdsprachenunterricht erbracht hätte...

Ich fände es schön, wenn der KiGa neben der Ergo- und Logopädin, die jede Woche kommt, auch einen Sprachenkurs anbieten würde.
Die Zusammenarbeit mit einer Musikschule scheint, zumindest für die Vorschulkinder zu funktionieren.

Und: jaja, mittlerweile kann es wahrscheinlich keiner mehr hören, aber die Schweden lernen seit Jahren ab der ersten Klasse Englisch und die könen das richtig gut!

(Interessant finde ich auch, dass in den Waldorfschulen seit ihrer Gründung 1919 Fremdsprachenunterricht ab der ersten Klasse angeboten wird.)

LG
nine

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Re: Das Problem ist wohl eher ein anderes.

Antwort von marit am 05.07.2004, 12:42 Uhr

Hallo nini, nein da hast du mich falsch verstanden. Ich finde auch, daß Kinder so früh wie möglich mit vielen Sprachen in Kontakt kommen sollten. Nur macht sicher eine Stunde pro Woche im Kindergarten keinen so riesigen Unterschied, daß man da so einen Terz drum machen muß. Eher würde ich ein Kind dann in einen zweisprachigen Kindergarten schicken und einen fremdsprachigen Babysitter beschäftigen, mit dem das Kind dann häufiger Alltagskontakt hat und die andere Sprache "nebenbei" mitbekommt.

Abgesehen davon kann man ein Kind doch auch selbst fördern, wenn man das Gefühl hat, der Kindergarten leistet hier nicht genug. Man kann am Wochenende im Wald Pflanzen untersuchen, in Museen gehen, kleine Melodien auf dem Xylophon nachspielen lassen, man kann zusammen mit dem Kind kochen (auch wenns dann länger dauert)etc.

Das ist doch wie überall im Leben, entweder man macht etwas selbst (kostenlos) oder man "läßt" eben machen und zahlt dann dafür. Es ist doch so früh noch gar nicht so wichtig, WAS ein Kind lernt, sondern eher, daß es erfährt, daß Lernen Spaß macht. Computer finde ich, machen dann Sinn, wenn ein Kind fließend und mühelos liest und eine gute Handmotorik entwickelt hat. Vorher halte ich das tatsächlich für Unsinn, denn erstmal muß ein Kind die Dreidimensionalität der dinge entdeckt haben und perspektivisch sehen können, bevor man es wieder auf die Zweidimensionalität des Bildschirms "zurückwirft".

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Danke für eure tollen Kommentare....

Antwort von Cella am 09.07.2004, 18:18 Uhr

... der Englischkurs kommt wahrscheinlich nicht zustande, weil zu wenig Interessenten
der Französichkurs ist mit 5 Kindern besetzt.
Gernerell bin ich auch für den frühen Kontakt mit den Fremdsprachen....
wenn es von Kind als freiwillig empfunden wird und so interessant wie möglich ist.
ein "native speaker" wäre der idealfall, ist aber utopisch.

Cella

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