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Geschrieben von Murmeltiermama am 05.08.2017, 10:29 Uhr

Schulpolitik

Thema kam ja unten auf. Lohnt auch einen neuen Thread.

Wir haben hier in Sachsen seit 20 Jahren CDU-Regierung. Teilweise mit SPD oder FDP oder ganz allein. Eigentlich hat unsere Schulpolitik einen guten Ruf. Zur Zeit sieht es aber so aus:

http://t.lvz.de/Mitteldeutschland/News/Zu-viel-gespart-Kultusministerin-Kurth-stimmt-Schulen-harte-Zeit-ein

Und das ist auch wirklich spürbar. Über 50 Prozent der Neueinstellungen sind Quereinsteiger. An Grund-, Ober- und Förderschulen fast 70 Prozent. Nur am Gymnasium sieht es besser aus (ein Schelm, wer da Böses bei denkt). Nichts gegen Quereinsteiger, aber an manchen Grundschulen haben sie fast keine Vorbilder in Form von ausgebildeten LehrerInnen mehr. Schulleiterin, eine Lehrerin und sonst nur Quereinsteiger. Sowas gibt es tatsächlich an Grundschulen hier. Das halte ich für sehr experimentell.

Zum Glück haben wir kein G8G9-Chaos. Hier gibt es durchgehend G8. Wahrscheinlich der einzige Vorteil beständiger CDU-Politik hier. Dafür gehen die Oberschulen zusehends den Bach runter. Die Zahl der Abgänger ohne Abschluss war hier schon immer eine der höchsten.

Ich bin gespannt, wie sich die tolle Schulpolitik auf unsere immer recht guten Pisa-Ergebnisse auswirkt. In etwa 5 Jahren dürfte man das dann sehen.

 
47 Antworten:

Re: Schulpolitik Nachtrag

Antwort von Murmeltiermama am 05.08.2017, 10:31 Uhr

Ich meine natürlich seit über 25 Jahren. Also schon immer. Man ist quasi von einer alleinbestimmenden Staatspartei zur anderen über gegangen.

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Re: Schulpolitik Nachtrag

Antwort von taram am 05.08.2017, 10:44 Uhr

Meine Tochter hatte in der Grundschule glück..Phillip Möller war ein Quereinsteiger..inzwischen fertiger Pädagoge und er unterrichtete Mathe...alle schlechten Schüler verbesserten sich massiv und geweint haben einige, als er die Schule verließ.

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Re: Schulpolitik Nachtrag

Antwort von Murmeltiermama am 05.08.2017, 11:19 Uhr

Ich kenne auch tolle Quereinsteiger. Manche sind besser und motivierter als ausgebildete LehrerInnen. Trotzdem glaube ich, dass es auf die Mischung ankommt. Wenn alle Parallelklassen von Quereinsteigern (mit nur 6 Wochen Kurs vorher) unterrichtet werden, ist es für diese ein geradezu übermenschlicher Aufwand in der Vorbereitung (Materialien, Klassenarbeiten, Unterrichtsmethoden etc.). Das schaffen die Wenigsten.

(Meine Erfahrung ist übrigens, dass beim Weggang von LehrerInnen einige SchülerInnen immer weinen. Auch wenn die Person nicht sonderlich gemocht wurde. Grundschüler sind einfach noch sehr beziehungsorientiert.)

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Re: Schulpolitik

Antwort von und am 05.08.2017, 11:50 Uhr

Ich hab keine genauen Zahlen, aber hier am Gymnasium gibt es gefühlt sehr viele Quereinsteiger - und meist profitieren die Schüler davon. Klar gibts auch einige bei denen meine Kinder sagen, ider st ein Scheißlehrer, aber nicht öfter als bei den "richtigen" Lehrern auch. Also meistens wird hier in den höchsten Tönen davon geschwärmt, was die Quereinsteiger tolles aus ihrem beruflichen Vorleben zu erzählen haben. Das lockert den Unterricht immer sehr auf und die Schüler finden es megaspannend.

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Re: Schulpolitik

Antwort von Helene34 am 05.08.2017, 11:53 Uhr

Wenn die Schülerzahl durch Masseneinwanderung stark ansteigt dann ist es doch logisch das Lehrer fehlen. Eine Freundin von mir ist gerade im Referendariat und will danach nicht mehr als Lehrerin arbeiten, weil ihr die Zustände nicht zusagen und wie ich höre ist sie da bei Weitem nicht die Einzige.

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Re: Schulpolitik

Antwort von Murmeltiermama am 05.08.2017, 12:10 Uhr

Ein Gymnasium ist aber keine Grund- oder Förderschule. Gymnasium ist noch am ehesten mit Erwachsenenbildung vergleichbar, wo viele Quereinsteiger ja herkommen. Aber wie man 28 Kindern (davon zwei mit Förderschwerpunkt sozial-emotional, einer mit Förderschwerpunkt Sprache und fünf mit Deutsch als Zweitsprache) das Lesen beibringt, lernt man eher nicht als Mathematiker oder Amerikanist.

Aber gut, wenn die Quereinsteiger so super sind, dann verzichten wir in Zukunft vielleicht gleich auf Lehramtsausbildung.

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Re: Schulpolitik

Antwort von taram am 05.08.2017, 12:14 Uhr

Mit der Einwanderung hat das aber nun gar nichts zu tun

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Re: Schulpolitik

Antwort von Johanna3 am 05.08.2017, 12:15 Uhr

Ich finde es traurig, dass die Zahl der Integrationskräfte an Schulen massiv gesenkt werden soll. Und kann mir nicht vorstellen, wie so weiter Integration betrieben werden soll.

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Re: Schulpolitik

Antwort von Murmeltiermama am 05.08.2017, 12:18 Uhr

In Sachsen haben 6-7 Prozent der SchülerInnen einen Migrationshintergrund.

http://www.schule.sachsen.de/1752.htm

Wobei Migrationshintergrund bedeutet, dass ein Elternteil nicht in D geboren wurde. Bei uns also auch viele Vietnamesen (die hier geboren wurden und in der Regel Abitur mit Einserschnitt machen) oder Kinder aus binationalen Familien (ein Elternteil ist Deutscher). Rechnet man diese raus, sind es vielleicht noch 5 Prozent. Natürlich gibt es Schulen in den Großstädten, wo es mehr sind. Aber das spielt ja für den Gesamtlehrerbedarf Sachsens keine Rolle.

Nein nein, man hat einfach nicht damit gerechnet, dass die innerdeutsche Abwanderung aus Sachsen irgendwann aufhört und sich sogar teilweise umkehrt. Außerdem hat man einen ungesunden Altersschnitt in der Lehrerschaft und jetzt schlägt die Verrentungswelle voll zu, zumal viele Lehrer mit DDR-Ausbildung mit 63 in Rente gehen dürfen.

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Es wird was auch mit Einwanderung zu tun haben, da viele Integrationskräfte

Antwort von Marianna81 am 05.08.2017, 12:20 Uhr

fehlen und das alles an den Lehrern hängen bleibt. Dadurch wird das Berufsbild nicht attraktiver.

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Re: Schulpolitik

Antwort von Murmeltiermama am 05.08.2017, 12:22 Uhr

Hier bekommt ein Integrationskind in der Regel 4 Förderstunden pro Woche im förderpädagogischen Gutachten zuerkannt. Das wird dann von der Bildungsagentur standardmäßig auf 1,5 Stunden gekürzt. Ohne weitere Begründung. Und diese 1,5 Stunden pro Woche finden auch nur statt, wenn die zuständige Förderschullehrerin nicht gerade krank ist. Ein Trauerspiel.

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hier konnte man die Stelle knappes halbes Jahr nicht besetzen

Antwort von Marianna81 am 05.08.2017, 12:25 Uhr

.....

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Re: Es wird was auch mit Einwanderung zu tun haben, da viele Integrationskräfte

Antwort von Murmeltiermama am 05.08.2017, 12:25 Uhr

Wie gesagt, in Sachsen rein zahlenmäßig wirklich nur ein ganz kleiner Teil des Problems. Siehe meine Antwort. Unattraktiv ist der Beruf in Sachsen, weil man nicht verbeamtet wird und als Einsteiger zwischen 500 und 800 Euro weniger Netto hat als in anderen Bundesländern. Und wegen der starren und unflexiblen Einstellungsverfahren.

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Re: hier konnte man die Stelle knappes halbes Jahr nicht besetzen

Antwort von Murmeltiermama am 05.08.2017, 12:27 Uhr

Ist ja auch ein echter Traumjob, als Förderschullehrer zwischen 5 Grundschulen zu pendeln. Jeden Tag neue Kollegen, Kinder, Eltern, nirgendwo gehört man richtig dazu.

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ist auch verständlich. Aber, solange Politiker das Thema so verwalten,

Antwort von Marianna81 am 05.08.2017, 12:35 Uhr

wird es wohl so weiter laufen

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Re: ist auch verständlich. Aber, solange Politiker das Thema so verwalten,

Antwort von taram am 05.08.2017, 12:36 Uhr

Ich kann ja nur von Berlin reden, eine Abiturientin wird mit einem 3 er Durchschnitt nicht zum Studium zugelassen..okay so oder zu harte Regelung?

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sicher nicht. Aber es geht auch darum, das für bereits ausgebildete bessere

Antwort von Marianna81 am 05.08.2017, 12:43 Uhr

Arbeitsbedingungen geschaffen werden.

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sicher nicht. Aber es geht auch darum, das für bereits ausgebildete bessere

Antwort von Marianna81 am 05.08.2017, 12:43 Uhr

Arbeitsbedingungen geschaffen werden.

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Re: Schulpolitik

Antwort von Helene34 am 05.08.2017, 12:57 Uhr

Und warum nicht? Schließlich müssen Einwanderer und Asylantenkinder auch unterrichtet werden. Und dazu braucht es eben mehr Personal.

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Re: Schulpolitik

Antwort von Helene34 am 05.08.2017, 12:59 Uhr

Vermutlich weil intern schon bekannt ist dass bald die große Rückwanderung einsetzt. Schließlich wird der Krieg in Syrien und im Irak dieses Jahr sehr wahrscheinlich sein Ende finden und dann werden die Eltern der Kinder in ihren Heimatländern zum Wiederaufbau gebraucht.

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Re: ist auch verständlich. Aber, solange Politiker das Thema so verwalten,

Antwort von Helene34 am 05.08.2017, 13:01 Uhr

Ein Dreier-Abi in Berlin wäre vor 30 Jahren vermutlich noch ein Vierer-Abschluß an einer bayrischen Hauptschule gewesen. Etwas übertrieben aber die Anforderungen sind nunmal massiv gesunken.

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Re: Schulpolitik

Antwort von Helene34 am 05.08.2017, 13:02 Uhr

Das wird auch kein ausgebildeter Lehrer erfolgreich stemmen.

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Re: Schulpolitik

Antwort von Murmeltiermama am 05.08.2017, 13:08 Uhr

Das der Krieg ein Ende findet, würde ich mir in der Tat auch wünschen. Allerdings habe ich Zweifel. Und ob man als Flüchtling aus Deutschland wirklich zurückkehren kann in ein Syrien unter Assad, wage ich noch mehr zu bezweifeln.

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Re: Schulpolitik

Antwort von Murmeltiermama am 05.08.2017, 13:09 Uhr

Im übrigen glaube ich, dass Johanna die Integration von Kindern mit Förderbedarf meinte.

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Re: Schulpolitik

Antwort von Helene34 am 05.08.2017, 13:19 Uhr

Ja kann man. Assad hat sogar alle Flüchtlinge gebeten wieder zurückzukehren und beim Wiederaufbau zu helfen, mit Amnestie und allem drum und dran.

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Re: Schulpolitik

Antwort von Helene34 am 05.08.2017, 13:21 Uhr

Doch spielt es wenn die angehenden Lehrer nicht an diese Schulen wollen.

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Re: Schulpolitik

Antwort von Helene34 am 05.08.2017, 13:25 Uhr

Und das mit den Vietnamnesen stimmt natürlich, die haben sich zu mindestens 95% sehr gut assimiliert. Bei uns im vietnamnesischen Imbiß schimpfen diese noch viel mehr über die aktuelle Asylpolitik wie die Deutschen selbst. Probleme durch Asylantenkinder an Schulen werden da auch öfters thematisiert. Leider wollen immer mehr zurück nach Vietnam. Ich werde die Imbißstube dann echt vermissen, weil sie vermutlich keiner übernehmen will, echt schade. Aber ok hat eigentlich nichts mit dem Thema hier zu tun.

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Re: Schulpolitik

Antwort von Johanna3 am 05.08.2017, 13:32 Uhr

Hier bekommt ein Integrationskind, je nach Grad der Beeinträchtigung, eine Schulbegleitung. Ca. 15 und 40 Stunden (je nach Stundenplan). Nächstes Jahr ist diese Praxis vermutlich Geschichte.

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Re: Schulpolitik

Antwort von Murmeltiermama am 05.08.2017, 14:05 Uhr

Quelle?

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Re: Schulpolitik

Antwort von Murmeltiermama am 05.08.2017, 14:08 Uhr

Das Problem gibt es hier nicht. Hier will eher niemand aufs Dorf in der Lausitz oder im Erzgebirge. Und dort gibt es fast gar keine Ausländer. Man darf es sich in Sachsen als Lehrer übrigens gar nicht aussuchen.

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Re: Schulpolitik

Antwort von taram am 05.08.2017, 14:17 Uhr

einfach "assad und flüchtlinge sollen zurück" eingeben...

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Re: Schulpolitik

Antwort von Helene34 am 05.08.2017, 16:22 Uhr

https://www.morgenpost.de/politik/article210547597/Assad-wirbt-fuer-Rueckkehr-von-Fluechtlingen-nach-Syrien.html

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Re: Schulpolitik

Antwort von Helene34 am 05.08.2017, 16:24 Uhr

Die syrische Regierung setzt sogar noch einen drauf und bietet Rebellenkämpfern volle Amnestie an, insofern sie keine schweren Kriegsverbrechen begangen haben.

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Re: Schulpolitik

Antwort von kati1976 am 05.08.2017, 16:32 Uhr

Und das glaubst du wirklich? Ich traue dem alles zu aber auf gar kein Fall daß er die Leute nicht bestraft usw.

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Re: Schulpolitik

Antwort von kati1976 am 05.08.2017, 16:39 Uhr

An den beiden Schulen meiner Kinder gibt es keine Quereinsteiger. Eine Ausnahme war das ein Grafikdesigner für paar Mal Kunstunterricht gegeben hat. Das war eine Ausnahme.

Die Grundschule hier ist gut ausgestattet mit Lehrern.

Die Großen sind auf einer Privatschule da sind mehr als genug Lehrer.

Wir haben hier auf G8 es war mal für 1 oder 2 Jahre G9 das wurde aber wieder geändert.

Es war mal das Gespräch das wieder G9 kommt aber laut Politik nicht unter dieser Regierung.

An der Grundschule gibt es paar Flüchtlingskinder die werden im Deutschunterricht extra Unterrichtet.

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Re: Schulpolitik

Antwort von Helene34 am 05.08.2017, 17:27 Uhr

Ja das glaube ich wirklich. Im Gegensatz zum islamischen Staat oder den islamistischen Rebellen steht Assad für einen zwar autoritären aber auch säkulären Staat, in dem alle Glaubensrichtungen, von Islamisten abgesehen, friedlich zusammengelebt haben. Deshalb ist er auch noch an der Macht, weil er großen Rückhalt in der Bevölkerung hat. Hinzu kommt das die Syrer nun gesehen haben, was passiert wenn die anderen an die Macht kommen.

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Re: Schulpolitik

Antwort von kati1976 am 05.08.2017, 17:40 Uhr

Würdest du da Leben wollen? Oder Urlaub machen wollen?

Ich glaube dem Typen kein Wort und ich hoffe es fällt keiner auf sein Geschwafel rein.

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@Johanna

Antwort von lisi3 am 05.08.2017, 18:00 Uhr

Sind die Schulbegleiter bei euch ausgebildete Pädagogen? Bei uns machen das unausgebildete Kräfte zu geringem Stundenlohn (werden zum Beispiel zur Integration von Autisten etc eingesetzt).
Förderstunden werden von ausgebildeten Pädagogen erteilt und das sind ähnlich wie oben jemand schrieb evt. ein bis zwei Stunden pro Woche für Kinder mit Förderbedarf. Ansonsten werden diese Kinder, wie auch Adhsler, Kinder mit Migrationshintergrund etc ganz normal in der Klasse von einer Lehrerin beschult. Wer nicht funktioniert, bleibt sitzen.

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Re: Schulpolitik

Antwort von Helene34 am 05.08.2017, 18:33 Uhr

Bevor der Bürgerkrieg dort los ging waren wir öfters dort im Urlaub. Traumhafte Strände und für ein arabisches Land ging es dort sehr liberal zu. Deine Meinung über Assad hast du dir vermutlich nur über die hiesigen Medien gebildet, aber vielleicht sollte man mal über den Tellerrand schauen.

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Re: @Johanna

Antwort von Johanna3 am 05.08.2017, 21:09 Uhr

Teils, teils. Aber auch Autisten werden hier (NRW) oft von Fachkräften betreut, die auch entsprechend eingestuft sind. Es ist umgangssprachlich von fachlichen und nicht-fachlichen Schulbegleitern die Rede. Als fachliche Schulbegleiter gelten z.B. Lehrer, Heilpädagogen, Erzieher und ähnliche Berufe, wobei es gehaltstechnisch hier natürlich Unterschiede gibt. So weit ich weiß, dürfen die ungelernten Kräfte in einem Betrieb eine bestimmte Prozentzahl nicht überschreiten.

Allerdings fürchte ich, dass es hier demnächst gewaltige Abstriche gibt.

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Nachtrag

Antwort von Johanna3 am 05.08.2017, 21:14 Uhr

Hier wurden viele Förderschulen aufgelöst. Das heißt, es gibt auch viele geistig behinderte Kinder hier, die zwar Regelschulen besuchen und weitestgehend am Unterricht teilnehmen, jedoch mit kräftig heruntergebrochenen Unterrichtsinhalten. An diese wird auch nicht die Erwartung gestellt das Klassenziel zu erreichen, sondern in die Klasse integriert nach ihren Möglichkeiten ihr Bestes zu geben.

Ich frage mich, wie dies in Zukunft noch möglich sein soll.

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so richtig zufrieden ist keiner

Antwort von Benedikte am 05.08.2017, 21:15 Uhr

mit dem, wie es in der Schule läuft, grundsätzlich. Wobei ich glaube, dass NRW und Berlin am meisten leiden.

Bildung für alle und kostenlos ist unglaublich teuer-und das Geld ist eben nicht da. Jedenfalls nicht in dem Maße, wie es gebraucht wird. Der Euro kann nur einmal ausgegeben werden-und es gibt eben andere Prioritäten.

Dazu gibt es ungeheuer viele Ideen, die sich alle in der Theorie super anhören- aber für die Praxis viel zu teuer sind oder eben in so einer Art Sparmodus umgesetzt werden, dass sich der erhoffte Effekt eben nicht einstellt. Viel auch eben nur vordergründig innovativ ist, faktisch aber Sparprogramm. In Berlin wurden bspw die Hauptschulen aufgelöst-sie seien stigmatisierend, hiess es. Dann wurden die Schulen aufgelöst, wie Realschulen auch, und die mit Gesamtschulen zur Gemeinschaftsschule. Mit 26 Schülern pro KLasse statt wie vorher 16 in der Hauptschule. Und dann, Überraschung, sind die Hauptschüler dich nicht besser geworden. Die Probleme blieben bestehen.Nur dass die Hauptschüler jetzt Gemeinschaftsschüler sind aber nicht mehr stigmatisiert sind.Inhaltlich brachte es aber nichts. Wurde nur billiger- statt 16 Schüler pro Klasse eben 26 und keine Sonderpädagogen und Sozialarbeiter mehr. Inklusion- super Idee wenn das zu inkludierende Kind nicht gesondert betreut wird. Solange es nur in der Klasse sitzt, selber nicht versteht, ggf. stört- das bringt keinem was.

Zu Quereinsteigern- hat Berlin auch. In unglaublicher Zahl. An der Schule meines Mannes auch, vor allem in den Naturwissenschaften.Dem Motto folgend" In der Not frisst der Teufel Fliegen". Zum einen gibt es mehr und mehr Quereinsteiger ndH, die selber nicht perfekt deutsch sprechen. Halte ich bei Lehrern für falsch- auch bei Mahelehrern. Mein Mann sagt aber, dass ein Problem sei, dass die meisten Quereinsteiger dann Lehrer würden weil sie im Originalberuf auf keinen grünen Zweig kämen. Quasi gescheitert seien. Nicht alle, viele. Und das ist natürlich auch nicht das, was man sich erträumt. Dann haben die ein sehr anspruchsvolles Pensum- weil die eben noch die pädagogische Ausbildung nachholen müssen und ein fast volles Deputat haben. Das schafft auch nicht jeder. Vor allem- wie oben jemand schrieb- es geht ja fast weniger um Inhalte als um Pädagogik, Didaktik usw. Und es gibt ja gute Gründe, warum man das in der Lehrerausbildung als zentrale Qualifikation sieht. Vor allem, sagt mein Gatte, muss man ja noch hundert Sachen extra machen- aufpassen, ob ndH Mädchen nicht verheiratet werden in den Schulferien, man soll gesunde Ernährung vermitteln, Umgang mit Geld, gegen Rechtsextremismus ( nur gegen Rechts, nicht gegen Links-wobei das pädagogisch didaktisch ziemlich ähnlich wäre), Arbeitswelt soll vermittelt werden, Toleranz gegenüber FRauen und Schwulen usw.

Mein Fazit-ich sehe uns als Eltern stets mehr in der Pflicht, erwarte von der Schule stets weniger. Aber wir können das auch. Und mein Jüngster kommt in KLasse 8-ich bin bald durch. Puuu

Benedikte

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Danke Johanna o.T.

Antwort von lisi3 am 05.08.2017, 23:05 Uhr

.

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Re: Es wird was auch mit Einwanderung zu tun haben, da viele Integrationskräfte

Antwort von Muts am 06.08.2017, 8:13 Uhr

Es liegt oft auch daran, dass es nicht echt attraktiv ist, als Integrationskraft zu arbeiten. Man wird oft nicht gut bezahlt, die Stunden die man für ein Kind hat werden reduziert..... oft ist es befristet, nur ein 450€ Job.

LG Muts

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Re: so richtig zufrieden ist keiner

Antwort von Muts am 06.08.2017, 8:20 Uhr

Ja, das Geld kann nur einmal ausgegeben werden. Nur stößt es mir sauer auf, wenn ich weiß, dass für den Nationalpark hier in der Nähe Unmengen an Geld da sind, es auch kein Problem ist, dass das Nationalparkzentrum statt den geplanten 20 mio nun schon mindestesn 36 mio Kostet ( war schon vor Baubeginn klar) , der Park es sich leisten kann, im Sommer 50 Waldarbieter zu beschäftigen, die nur dafür das sind, im Pufferstreifen um den Park den Borkenkäfer zu bekämpfen , um zu verhindern, dass der Umliegende Wald Käfer bekommt. Aber BW hat kein Geld, sich um marode Schulhäuser zu kümmern, kein Geld, Schulen ordentlich auszustatten..... und Lehrer zu finden ist auch ein großes Problem!

LG Muts

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wie kann man denn in einer GS Quereinsteiger sein?

Antwort von Milia80 am 06.08.2017, 8:29 Uhr

Hier geht das nur mit Abitur und Studium.
Quereinsteiger habe ich eher schon mal an berufsbildenden Schulen gehört?!

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Re: wie kann man denn in einer GS Quereinsteiger sein?

Antwort von Murmeltiermama am 06.08.2017, 8:59 Uhr

Als Germanist, Anglist, Mathematiker, Sportwissenschaftler usw. Nach 6 Wochen Crashkurs darf man unterrichten. Immerhin muss man sich berufsbegleitend qualifizieren. Stellt die Schulen mit vielen Quereinsteigern natürlich vor Probleme, wenn alle z.B. Am Donnerstag nicht da sind (Nein, daran ht man offenbar nicht gedacht, die Weiterbildungskurse an mehreren Tagen anzubieten.)

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