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Geschrieben von Benedikte am 16.06.2013, 11:13 Uhr

manche PolitikerINNen scheuen im Wahlkampf doch vor nichts zurueck

beim Ueberblaettern der Nachrichten habe ich gelesen, dass GruenenChefin Roth in der Tuerkei durch Wasserwerfer und Traenengas tuerkischer Sicherheitskraefte verletzt wurde.

Die Fotos waren schon beeindruckend, aber irgendwie habe ich nur einen Gedanken, naemlich dass sie sich nach ihren letzten Pleiten einfach nur wild in Szene sezten wollte, deswegen aus Berlin dahin geeilt ist, wo es die spektakulaersten Bilder mit Alleinstellungsmerklmal gab ( weswegen sie natuerlich nicht Richtung Hochwasser gereist ist, weil dort ja schon die ganzen Ministerpraesidenten, Kanzler usw waren).

Sie selber sagte , sie wolle Solidaritaet mit den tierkischen Demonstranten zeigen. Ich frage mich, was wir sagen wuerden, wenn irgendein nachrangiger tuerklischer Politiker hier mit viel Krawall gegen Stuttgart 21 demonstriert haette und sich dann in tuerkischen Medien ueber Repressionen der Staatsmacht etc ausgelassen haette.

Bin ich einfach inzwischen zu versaut? Aber ich sehe hier nur eins, naemlich dass sie sich 100 Tage vor der Wahl fuer ihre eigene PR mal wieder einen spektakulaeren Auftritt inszeniert hat.

Was meint Ihr, was haltet Ihr fuer den Grund fuer ihre sponatne Resie in die Tuerkei mitten im Bundestagswahlkampf?

Benedikte

 
38 Antworten:

Re: manche PolitikerINNen scheuen im Wahlkampf doch vor nichts zurueck

Antwort von bobfahrer am 16.06.2013, 11:27 Uhr

Also die Aussendarstellung von Frau Roth ist sicher grenzwertig, als Politikerin schätze ich sie dennoch sehr. Und das sie das aus Solidarität mach, das glaub ich ihr sogar.

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Re: manche PolitikerINNen scheuen im Wahlkampf doch vor nichts zurueck

Antwort von Leena am 16.06.2013, 11:39 Uhr

Ehrlich gesagt, ich sehe es auch so wie der Bobfahrer - und ich glaube ihr auch, dass sie wirklich Solidarität mit den türkischen Demonstranten zeigen will, weil die Grundwerte, um die es dort offenbar geht, ihrem Grundverständnis entsprechen und ihr elementar wichtig sind.

Ich kenne durchaus auch "normale Grüne" ohne eigene politische Ambitionen und Wahlkampfgedanken, die für sich selbst die Sache und das persönliche Engagement in der Türkei genau so sehen. So gesehen wirkt es auf mich schlicht authentisch.

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Es ist aber ein Unterschied...

Antwort von Ralph am 16.06.2013, 12:03 Uhr

... ob ich als Privatbürger für mich "selbst die Sache und das persönliche Engagement in der Türkei genau so" sehe, oder ob ich meinen Titel "Deutscher Politiker" mit mir herum trage. Wäre es nicht Frau Roth, würde es in keiner deutschen Zeitung stehen, jedenfalls nicht auf den ersten 10 Seiten, allenfalls als Fußnote auf der letzten.

Abgesehen davon, daß, bar jeglicher politischen Ansicht, mir Frau Roth schon lange schlicht nur auf die Nerven geht, halte ich ihre Aktion einfach nur für dämlich.

Ich will keine deutschen Politiker auf Frachtschiffen vor der israelischen Küste sehen, ganz gleich, wohin diese Schiffe fahren sollen und was sie geladen haben. Ich will keine deutschen Politiker im Ausland bei irgendwelchen Demonstrationen sehen. Man kann seine Meinung äußern, im Ausland gerne auch im Rahmen politischer Gespräche. Demonstrationen im Ausland,erst recht die innere Angelegenheiten eines Landes betreffend, sind für deutsche Politiker, und insbesondere für solche der "ersten Reihe", tabu. Da hat Frau Roth noch viel zu lernen.

Die Aktion des deutschen Pianisten in Istanbul ist eine ganz andere Liga, das war einfach nur klasse.

Ralph

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Re: manche PolitikerINNen scheuen im Wahlkampf doch vor nichts zurueck

Antwort von Silvia3 am 16.06.2013, 12:49 Uhr

Stimme dir voll zu, meiner Meinung nach haben deutsche Politiker bei solchen "Veranstaltungen" im Ausland nicht zu suchen. Ich würde mich auch aufregen, wenn ausländische Politiker hier in Deutschland demonstrieren würden. Jeder sollte vor seiner eigenen Türe kehren. Frau Roth hätte auch an einer der zahlreichen türkischen Veranstaltungen in Deutschland teilnehmen können. Aber so ist das eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Türkei und das sollte man tunlichst unterlassen. Besonders da ich ihre Motivation anzweifle. Es gibt genug Baustellen hier in Deutschland wo sie sich betätigen kann.

Silvia

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Re: Es ist aber ein Unterschied...

Antwort von Strudelteigteilchen am 16.06.2013, 13:20 Uhr

Das heißt, ein Politiker ist IMMER in erster Linie Politiker und niemals Privatperson?

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Re: manche PolitikerINNen scheuen im Wahlkampf doch vor nichts zurueck

Antwort von Hase67 am 16.06.2013, 13:25 Uhr

Ich sehe das auch so wie Bob und Leena und glaube schlichtweg, dass Frau Roth da ein wenig naiv gehandelt hat - sie ist eben auch einfach mit einer Demo-Kultur "großgeworden" und hat m. E. dabei schlichtweg übersehen, wie das auf der anderen Seite ankommt - das mag man peinlich finden, weil es von wenig Gespür für die türkische Mentalität oder ihr internationales Auftreten zeugt, aber ihr Wahlkampfkalkül zu unterstellen, halte ich für etwas gewagt.

Ich habe sie bisher zwar krawallig und emotional, teilweise auch hyperaktiv erlebt - das nervt ja auch manche so an ihr -, aber dieses Kalkül setzt für mich eine Abgebrühtheit voraus, die für mich nicht zu ihrer Persönlichkeit (zumindest so, wie ich sie bisher in der Öffentlichkeit erlebt habe) passt.

LG

Nicole

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Wenn er Politiker ist und sich im Ausland aufhält...

Antwort von Ralph am 16.06.2013, 13:27 Uhr

... ja, unbedingt! In dem Moment, wo er ausländischen Boden betritt, kann er die Eigenschaft des deutschen Politikers nicht mehr abstreifen. Er kann urlauben, keine Frage, er kann und soll bei politischen Diskussionen seinen Standpunkt äußern, auch das bleibt ihm unbenommen. Aber Demonstrationen im Ausland sind tabu.

Ich habe mich sehr über Erdogans Machenschaften in Deutschland (Wahlkampfreden, fragwürdige Thesen zur Integration usw.) aufgeregt. Wenn er das aus der Türkei heraus geäußerrt hätte, wäre ich immer noch irritiert, aber da kann, muß und darf man politisch streiten. In Deutschland verbitte ich mir solche "Auftritte" ausländischer Politiker.
Das aber muß auch umgekehrt gelten. Frau Roth kann gerne an türkischen Demonstrationen vor türkischen Konsulaten in deutschen Städten oder vor der türkischen Botschaft in Berlin teilnehemen, auch in der Eigenschaft als Politiker der Grünen, in der Türkei hat sie anläßlich solcher Veranstaltungen nichts verloren.

Ralph

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@Hase67: Das mag alles sein...

Antwort von Ralph am 16.06.2013, 13:33 Uhr

Ich unterstelle ihr auch keine niederen Absichten, nur wenn sie sowenig Gespür für diese sensiblen, diesem Falle auch auswärtigen, Angelegenheiten hat, dann ist sie schlichtweg ungeeignet, die Position einer Spitzenpolitikern auszufüllen. Mit Spitzenpolitikerin meine ich ihre Position, nicht ihrte Fähigkeiten. Letztere halte ich für eher begrenzt.

Sie mag nett sein. Aber genau diese Argumentation, "... sie ist eben auch einfach mit einer Demo-Kultur "großgeworden" und hat m. E. dabei schlichtweg übersehen, wie das auf der anderen Seite ankommt..." ist eben gerade keine Entschuldigung. Damit hat man in den 70ern, in denen Frau Roth ja groß geworden ist, das Fehlverhalten antiautoritär erzogener Kinder zu entschuldigen versucht, auf Kosten der Kinder, denen, durch welche Erziehung auch immer, dieses Feingefühl eben nicht abging. Nein, das ist einfach nur peinlich, dieser Auftritt. Sie erweist damit ihrer PArtei einen Bärndienst. Joschka Fischer als Außenminister a.D. wird sich gruseln!

Ralph

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Re: Es ist aber ein Unterschied...

Antwort von bobfahrer am 16.06.2013, 13:39 Uhr

Ich denke nicht das sie demonstriert hat, sondern sich das angesehen hat und zwar aus Solidarität und dann da reingerutscht ist. Mir ist das Engagement von Frau Roth tausend mal lieber als irgendwelche dämlichen FDPler die sich im Wahlkampf vor lauter Polemik schier übergeben. Die Roth ist schon recht, bissel Schrill und auch nicht unbedingt eine mit der man auf ein Bier will, aber Ihre Politische Richtung finde ich für mich richtig.

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Re: @Hase67: Das mag alles sein...

Antwort von Hase67 am 16.06.2013, 13:42 Uhr

Das bestreite ich nicht, Ralph, das sehe ich ähnlich wie du. Sie ist eben keine Politikerin der "zweiten Garde", wie das hier jemand schrieb, sondern sollte sich ihrer internationalen Verantwortung schon bewusster sein, keine Frage.

Aber darum gings in der Ausgangsfrage nicht. Ich halte das nicht für Kalkül, für doof und unsensibel aber schon, zumal man auch immer noch berücksichtigen muss, dass die Türkei zwar ein europäisches, von ihrer kulturellen Prägung her aber eher ein orientalisches Land ist und Frau Roth sich auch der Erwartungen, die in sie als PoltikerIN dort gesetzt werden, bewusst sein sollte - da erwarte ich schon auch mehr Umsicht.

LG

Nicole

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Re: manche PolitikerINNen scheuen im Wahlkampf doch vor nichts zurueck

Antwort von Fredda am 16.06.2013, 13:43 Uhr

Ich bin wie zu erwarten bei Hase, Bob und Leena.

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Hat sie denn demonstriert? Ich denke nicht....

Antwort von bobfahrer am 16.06.2013, 13:43 Uhr

...so naiv ist die nicht. Ich glaube tatsächlich das sie am Rande der Demo da reingerutscht ist.

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Re: Wenn er Politiker ist und sich im Ausland aufhält...

Antwort von Strudelteigteilchen am 16.06.2013, 13:58 Uhr

Hmmmm......
Da mus ich drüber nachdenken.

Allerdings - zur Ausgangsfrage: Ich glaube nicht, daß Frau Roth das aus Wahlkampkalkül gemachg hat. Ich traue der tatsächlich zu, daß sie eine Woche nach der Wahl genau so gehandelt hätte - unabhängig davon, ob es "gut" oder "schlecht" war.

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Einspruch, Hase, allerdings nicht zum Ursprungsthema...

Antwort von Ralph am 16.06.2013, 14:12 Uhr

Die Türkei ist nur vordergründig ein orientalisches Land. Die Türkei hat in ihrer jüngeren Geschichte immer nach Westen geblickt. Die Politik Atatürks gilt unter den aufgeklärten Türken immer noch als das Nonplusultra, und genau diese Schichten erheben sich jetzt und mahnen die Rückkehr zum laizistischen Staat an.
Die von Atatürk betriebene Modernisierung ist in der orientalischen Welt bis heute beispiellos. Erdogan hätte ein Held werden können, wenn er nicht nur die Wirtschaft vorangetrieben, sondern die Türkei auf ihrem Weg zum modernen, demokratischen Staat vorangebracht hätte. Dort liegt nämlich auch der Schlüssel zur EU, und die gebildeten Schichten der Türkei haben das längst begriffen.

Ich vertrete seit geraumer Zeit die Ansicht, daß eine erfolgreich modernisierte und in der Folge der EU beigetretene Türkei als islamisches Land den gesamten Orient aufhorchen lassen wird. Das würde die Eiferer von Kabul über Teheren bis hin nach Beirut, Kairo und Algier in arge Erklärungsnot bringen, denn das "Geschäftsmodell" dieser Leute würde zum Einsturz gebracht. Ich habe in den letzten Urlauben in Ägypten mich beim Tee mit einigen jungen Ägyptern unterhalten, mit Muslimen, aber auch koptischen Christen. Es war nicht gerade die obere Elite, aber schon des Lesens, Schreibens und Rechnens mächtig und durchaus reflektiert in ihren WAhrnehmungen und Ansichten. Und NATÜRLICH blicken sie über das Mittelmeer rüber nach Ankara als einziges Land, in dem Religion und Staat schon einmal scharf getrennt waren.

Die Türkei ist ein Sonderfall, ein Schlüsselland, voller Verantwortung in der Region, in der NATO, aber eben auch m.E. Vorreiter, was das Miteinander der Religionen und Religion mit Politik/Wirtschaft angeht.

LG
Ralph

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Bob, viele politischen Ansichten von Frau Roth teile ich doch auch...

Antwort von Ralph am 16.06.2013, 14:18 Uhr

Und vielleicht hast Du auch recht, daß sie sich ein Bild machen wollte und dann da so hineingerutscht ist. Dennoch muß sie als Politikerin dieses Kalibers - sie ist eben nicht die grüne Hinterbänklerin des Gemeinderates Kleintupfingen und befindet sich nicht auf eine AKW-Nee-Demo der 70er -, diese Dinge mit einbeziehen. Das erwarte ich von Steinbrück, Steinmeier und Rösler genauso wie von Trittin, Roth und Wagenknecht, trotz der teilweise demonstrationsschweren Vorgeschichte.

Viele Grüße
Ralph

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Nachtrag @strudel

Antwort von Ralph am 16.06.2013, 14:25 Uhr

Noch einmal zur genaueren Definition, wie ich es meine: Sie darf natürlich hinfahren und sich ein Bild machen. Dann aber muß sie unbedingt Sorge dafür tragen, daß sie nicht zwischen die Frontengerät. WAs ich meine, was nicht angehen kann, ist ein Mitmarschieren, womöglich noch mit z.B. gereckter Faust etc.
Wenn deutsche Politiker in Katastrophengebiete oder andere Krisengebiete fahren, um sich einen Eindruck zu verschaffen, wenn sie passiv sich verhalten, um bei späteren Diskussionen aus erster oder zweiter Hand mitreden zu können, ist dagegen nichts einzuwenden.

Ist das deutlicher?

LG
Ralph

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Die heuchlerische Kuh soll sich nicht in innenpolitische Belange fremder Länder

Antwort von Sailor am 16.06.2013, 14:54 Uhr

...einmischen. Was soll denn das??????

Soll sie doch lieber vor der eigenen Haustüre mit den Flutopfern gegen das Taumeln der Erdachse demonstrieren als woanders die große Weltretterin zu spielen.

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Re: Die heuchlerische Kuh soll sich nicht in innenpolitische Belange fremder Länder

Antwort von stebi am 16.06.2013, 15:19 Uhr

wir brauchen einen "gefällt mir" - Button!

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Re: Nachtrag @strudel

Antwort von Strudelteigteilchen am 16.06.2013, 15:23 Uhr

Ich habe Deine Argumentation auch vorher schon verstanden, aber mir gefällt das Ergebnis nicht und ich überlege, ob ich zu meinem gewünschten Ergebnis auch eine logische Argumentation aufbauen kann.

Und ich kann

Erdogan war hier auf Staatsbesuch, auf Staatskosten, also offiziell und mit dem entsprechenden Tamtam. Wenn ich jetzt mal davon ausgehe, daß die Roth auf Privatkosten und ohne entsprechendes Tamtam dort war - ist das dann nicht doch etwas anderes?

Dennoch ist das Ganze natürlich diffizil und wahrscheinlich nicht so klar zu trennen, wie ich es gerne trennen würde.

Vielleicht entfernt dazu passend die Tatsache, daß das Engagement der deutschen und französischen Femen-Aktivistinnen in Tunesien von der dortigen Frauenbewegung sehr kritisch gesehen wurde. Die Aussage war wohl, daß man dem feministischen Kampf dort mit der Aktion keinen Gefallen getan hätte. Das waren aber keine Politikerinnen. Waren die dann privat da, sozusagen per definitionem? Wobei da jetzt auch das deutsche und französische diplomatische Gedöns mit drinhängt. Wie privat ist man also generell im Ausland? Und wie geschickt ist allgemein politischer Aktivismus im Ausland - egal von wem?

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Re: jetzt kann ich besser formulieren was mir missfaellt

Antwort von Benedikte am 16.06.2013, 15:35 Uhr

also, Nach Lesen der Beitraege kann ich besser formulieren was mir an der Sache missfaellt.

Frau Roth ist unprofessionell. Und moegen manche auch sagen, es sei bei ihr kein bewusstes Kalekuel, so meine ich, dass diese absichtliche Unprofessionalitaet eben( ich meine, sie war Beauftragte der BNBundesregierung fuer Menschenrechtspolitik, die sind im Auswaertigen amt fast Ebene Staatsminister und protokollarisch versiert)eben doch Kalkuel ist. Und zwar eines, dass sich ueberlebt hat. Ich fand sie auch mal sehr authentisch, eben anders als normale Politiker, mit ihrem haeufigen Weinen, ihrer Emotionalitaet, aber doch, ich halte das heut inzwischen auch fuer Instrument. Finde irgendwie, dass sich das ueberlebt hat bei einer knapp Sechzigjaehrigen. Und eben von ihr auch gezielt genutzt, gerade wo sie parteiintern ja doch sehr auf dem absteigenden Ast ist ( knallharte Niederlage gegen Goering Eckhardt und Trittin).

Jedenfalls bin ich gespannt, wie es nun weiter geht. Sie ist jetzt ja Opfer und kann aus eigenem Recht sprechen.

Benedikte

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Re: Nachtrag @strudel Rothe ist Vizevorsitzende der deutsch Tuerkischen Parlamentariergr

Antwort von Benedikte am 16.06.2013, 15:38 Uhr

und als BT abgeordente doch auch im Menschenrchtsausschuss, oder?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie in Berlin Urlaub genommen hat und sich fuer eine rpivate Resie verabschiedet hat.

Wobei das interessant zu wissen waere. Steht vielleicht in den naechsten Tagen in der zeitung. Derzeit berichten die medien ja nur weil Frau Roth momentan ja noch ansagt, aber wenn Rueckfragen kommen, wird man das schon sehen.

Spannnend.

Benedikte

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Re: Nachtrag @strudel Rothe ist Vizevorsitzende der deutsch Tuerkischen Parlamentariergr

Antwort von Strudelteigteilchen am 16.06.2013, 15:50 Uhr

Ja, spannend :-) .

Vielleicht zur Erklarung: Es entspricht nicht meinem Politik-Verständnis, daß ein Politiker im Ausland immer Politiker ist - auch wenn er privat dort ist. Ich komme aber auf einem anderen Weg zu einem durchaus ähnlichen Schluß: Es war zumindest unglücklich und ungeschickt, daß sie dort "reingeraten" ist, auf welche Art auch immer.

Als Privatperson - deswegen das Beispiel der Femen-Aktivistinnen - war es "nur" ungeschickt (und möglicherweise der Sache an sich auch nicht sehr dienlich). Als Politikerin - also wenn sie tatsächlich auf Staatskosten oder auch nur auf Parteikosten dort hingefahren ist - war es darüber hinaus auch falsch, zumindest mMn.

Ob es kalkuliert war, on top sozusagen? Hmm, schwer zu sagen. Ich möchte es ihr nicht zutrauen. Aber Du hast natürlich Recht, daß auch grüne Politiker irgendwann die Kurve von der "youthful exuberance" zum gesetzten Alter hinkriegen sollten. Insofern sind beide Alternativen nicht sehr schmeichelhaft: Ist sie - überspitzt gesagt - blöd oder gerissen?

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Re: Einspruch, Hase, allerdings nicht zum Ursprungsthema...

Antwort von lotte_1753 am 16.06.2013, 16:52 Uhr

In der jüngeren Geschichte vielleicht, aber eben nicht mehr in der jüngsten Geschichte. Sonst hätten wie diese Diskussion erst gar nicht. Frau Roth hier Wahlkampfkalkül zu unterstellen halte ich für abwegig. Sich für Menschenrechte einzusetzen halte ich nun für so verkehrt nun auch wieder nicht.

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Ach Sailor....

Antwort von bobfahrer am 16.06.2013, 18:48 Uhr

....ich muss dich jetzt "Würschtle" nennen.

Genau das wäre eigentlich die Aufgabe der EU Politiker!

Da sein, Präsenz zeigen, sich breit machen und der Türkei klar machen das es so nicht geht wenn man in die EU will.

Da die EU Politiker aber nur ihre Kohle einsacken und ansonsten zu nichts zu gebrauchen sind find ich es schon fast gut von der Roth stellvertretend Präsenz zu zeigen.

Warum sind eigentlich nur grüne und linke Politiker ernst zu nehmen?

Weil sie Politik aus Berufung machen. Eigentlich ganz einfach. So einfach das sogar du das verstehen kannst.

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Träum weiter

Antwort von Sailor am 16.06.2013, 21:10 Uhr

"Weil sie Politik aus Berufung machen "

Nein, was du nicht sagst! Ja Wahnsinn, danke für diese echt glaubwürdige Info! Dank dir bin ich jetzt ein ganzes Stückchen schlauer geworden und werde künftig nur noch rot und grün wählen! Hey, zum Dank verrat ich dir auch was total authentisches, letztens habe ich einen echt wahren Bericht gelesen: die Erde ist gar kein Planet, sondern ein hohles Raumschiff und von da drinnen kontrollieren uns die Außerirdischen ( - die übrigens auch die Elbe dazu veranlasst haben, über die Ufer zu treten). Stammt aus wirklich seriöser Quelle. Echt jetzt.

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Re: Einspruch, Hase, allerdings nicht zum Ursprungsthema...

Antwort von Hase67 am 16.06.2013, 21:30 Uhr

Ralph,

mir fehlt leider die Zeit, um dir ausführlich zu antworten, aber seit Kemal Atatürk ist in der Türkei politisch schon viel Wasser den Bosporus runtergeflossen, sonst hätten wir die aktuellen Probleme nicht. Ich sehe einen EU-Beitritt der Türkei nach wie vor kritisch, nicht zuletzt wegen der Kurdenproblematik.

LG

Nicole

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wie arm...

Antwort von Fredda am 17.06.2013, 7:51 Uhr

ich bin ganz schockiert

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Benedikte, ich empfinde das ähnlich...

Antwort von MM am 17.06.2013, 8:33 Uhr

... wie du es beschreibst.

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Ähhhmmm... ja... seeeeelbstverständlich war Frau Roth heute morgen...

Antwort von Ralph am 17.06.2013, 8:42 Uhr

sogleich auf Deutschlandfunk im Interview zu hören...

Noch gar nicht aus der Türkei zurück, und schon in den Medien. Ich kann mir nicht helfen, es hat ein Gschmäck'le!

Ralph

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Was, weil ich nicht an den Osterhasen glaube?

Antwort von Sailor am 17.06.2013, 8:46 Uhr

Ja, das muss wohl sehr schockierend sein für Osterhasengläubige. Da bricht ein Weltbild zusammen, was?

Glaubt ruhig weiter an Berufungspolitiker, Außerirdische und Osterhasen. Ich nehm euch nichts weg.

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Echt, das schockt Dich?

Antwort von Strudelteigteilchen am 17.06.2013, 9:08 Uhr

Sailor hat sich selber als misanthrop und zynisch beschrieben, irgendwann mal vor ein paar Wochen/Monaten.

Frau Doktor Küchenpsychologin diagnostiziert, daß sie sich verpflichtet fühlt, ihrem Selbstbild treu zu bleiben. Ob das der Realität entspricht? Es fällt auf, daß sie dieses Selbstbild sehr vehement verteidigt. Ich nehme an, es erfreut sie, daß Dich das schockt - so will sie wahrgenommen werden.

Insofern: Du hast ein sehr armes Seelchen sehr glücklich gemacht - gute Tat für den Tag abgehakt

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Höh?

Antwort von Sailor am 17.06.2013, 9:15 Uhr

"Sailor hat sich selber als misanthrop und zynisch beschrieben, irgendwann mal vor ein paar Wochen/Monaten."

Echt? Kann ich mich gar nicht dran erinnern. Aber das ist gut. Richtig gut. Gefällt mir.

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Re: Ähhhmmm... ja... seeeeelbstverständlich war Frau Roth heute morgen...

Antwort von Hase67 am 17.06.2013, 10:42 Uhr

Das Gschmäckle kann man aber so und so sehen.

Und zu deiner Einschätzung der Türkei noch mal: mir ist sehr unwohl bei der Vorstellung, einen Staat als EU-Mitglied aufzunehmen, dessen Staatschef sehr deutlich macht, dass er sich vom laizistischen Selbstverständnis der Türkei wieder in Richtung Islamisierung bewegen will, der sich explizit dem Rest der islamischen Welt deutlicher zugehörig fühlt als dem Rest Europas (inklusive antisemitischer Denkart), der eine katastrophale Minderheitenpolitik betreibt und seine Presse zensiert. Mit Erdogan will ich persönlich die Türkei nicht in der EU sehen.

LG

Nicole

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frau roth macht seit über 20 jahren türkeipolitik, hat ein haus in dem land, und

Antwort von DecafLofat am 17.06.2013, 10:42 Uhr

lebt auch eine nicht unbeträchtliche zeit des jahres dort. sie hat sehr WOHL ein recht zu demonstrieren. die tatsache dass die medien darüber berichten finde ich toll, denn sonst wird ja wenig bis nichts berichtet, die flut die einen BRUCHTEIL der menschen in deutschland betrifft ist einen brennpunkt nach dem anderen wert, aber hier geht es um einen priviligierten partner der EU, der beitrittsverhandlungen möchte, in diesem land werden die menschenrechte mit füßen getreten und ENDICH ENDLICH begehren die jungen auf, ich finde, JEDER der keine kleinen kinder hat sollte protesturlaub in der türkei machen und sein gesicht zeigen.
lustig dass eine im ausland lebende (benedikte) sich über den deutschen "wahlkampf" (der in diesem fall gar keiner ist...) echauffieren kann und sich drüber aufregt dass eine deutsche im ausland protestiert... irgendwie...

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Re: frau roth macht seit über 20 jahren türkeipolitik, hat ein haus in dem land, und

Antwort von Leena am 17.06.2013, 10:49 Uhr

Vielleicht ist Benedikte ja gerade deshalb so sensibilisiert für die Wirkung von deutschen Handlungen im Ausland, WEIL sie derzeit im Ausland lebt..? Und sieht deshalb Aspekte, die Leuten hier im Inland gar nicht so bewusst sind..? Könnte ich mir zumindest gut vorstellen.

Ansonsten wirkt Frau Roth für mich authentisch, und sie hat - auch in dieser Sache - meinen Respekt.

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@hase: Nur kurz...

Antwort von Ralph am 17.06.2013, 10:50 Uhr

Du hast recht, daß viel geschehen ist seit Atatürk. Die Türkei war aber jahrelang auf einem guten Weg, das Militär hat sich seinerzeit auch immer wieder eingeschaltet, wenn von der Modernisierungsschiene zu sehr abgewichen wurde. Mit Erdogan ist die Türkei seit geraumer Zeit auf einem Trip ins Ungewisse, das ändert aber m.E. nichts daran, daß es diese liberalen Kräfte in der Türkei gibt, und sie sind nicht machtlos.

Nachdem jetzt nach jüngsten Presseberichten auch in der letzten Nacht es wieder an sehr vielen Orten im Lande Unrugen gab, werde ich das Gefühl nicht los, daß Erdogan diese Krise nicht mehr in den Griff bekommen wird. Für mich stellt sich nur die Frage, inwieweit Erdogan es geschafft hat, das Militär in seinem Sinne umzukrempeln. Wenn das der Fall ist, wird es wohl in Richtung Bürgerkrieg gehen, sind noch Generäle der alten Marschrichtung am Drücker, sehe ich eher das Militär putschen und in der Türkei auf den Reset-Button drücken, um es modern auszudrücken. Letzteres wäre wahrscheinlich die bessere Alternative. Anders als in anderen Staaten hat das Militär in der Türkei nämlich die Macht immer wieder in die Hände der Politik zurückgegeben. Das sollte man nicht vergessen.

Ich bin derzeit gar nicht so pessimistisch. Die Türken sind zu modern, zu vernetzt, ich denke, da werden noch unerwartete Wendungen sich ergeben. Erdogan verkennt seine Position und die Situation. Der Mann ist politisch erledigt, die Frage ist, wie lange es dauert, bis er weg ist.

Aber das ist nur meine Einschätzung, die nicht stimmen muß.

Ralph

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@hase: Ich habe oben Dir schon geantwortet, deshalb hier keine Wiederholung, aber...

Antwort von Ralph am 17.06.2013, 10:57 Uhr

Stop! Ich habe nicht geschrieben, daß die Türkei heute EU-reif wäre. Da ist noch viel zu tun, u.a. die Lösung der Kurdenprobleme. Da bin ich ganz bei Dir. Gesetze, Gerichtsbarkeit, u.U. auch Verfassungsänderungen stehen noch an usw. usw...

Atatürk hat unmißverständlich die Trennung von Staat und Religion propagiert, und viele Türken haben damals wie heute begriffen, daß sie mit dieser Auffassung eines modernen Staates sehr gut fahren würden.
Mir ist sehr wohl bewußt, daß dieser Status noch längst nicht erreicht ist, schon gar nicht unumkehrbar abgesichert. Und mit Erdogan ist das völlig undenkbar, nicht erst seit zwei Wochen. Aber die Option einer türkischen EU-Mitgliedschaft halte ich langfristig für richtig, wenn die Türkei westeuropäischen Standards entsprechend umgebaut wird. Und ich bin überzeugt davon, daß dies geschehen wird. Wir beide werden das noch erleben - und zwar ohne Bauchschmerzen.

LG
Ralph

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Aber es schockierte mich

Antwort von Fredda am 17.06.2013, 11:19 Uhr

die Dummheit der Beiträge, nicht der Zynismus

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