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Geschrieben von Merle83 am 29.08.2016, 9:54 Uhr

mal ne andere frage zum ausleben der religion….

viele christen haben ja zb eine kette mit einem kreuzanhänger

so weit so gut
(interessiert ja niemanden
weil klein und unauffällig)

wenn wir jetzt aus kriegsgründen in zb ein arabisches land fliehen müssten (Gott bewahre!!!!), und die würden sagen wir müssen das abmachen
wie würden wir reagieren?

und nächste frage- im (schul-) sport und schwimmen MUSS man ja auch alle ketten, Ohrringe , Armbänder usw abmachen, aus sicherheitsgründen, wegen Verletzungsgefahr

(hierbei zu bedenken- es verletzt sich ja nur der, der es trägt)

wenn ich jetzt als Mutter möchte, dass mein kind seine kette mit dem kreuz aus religiösen gründen dran lässt, wie weit komme ich?
*g*

auch wenn ihr denkt meine fragen sind blöd, sie sind ernst gemeint
mich würden da echt mal Meinungen interessieren

ich habe gelegentlich das Gefühl die deutschen oder christen müssen ganz viel Rücksicht nehmen und tolerant und offen sein für alles, aber ich frage mich, wie gross die Toleranz gegenüber uns ist … was sind "unsere" Rechte….

ich hoffe das klingt jetzt nicht rassistisch
das ist ne frage, die mich echt mal interessiert
im sport war mit dem Lehrer nämlich nicht zu reden! wenn man seinen schmuck (auch wenn er aus religiösen gründen getragen wurde wie zb kreuz) nicht abgemacht hat, durfte man nicht mitturnen und bekam nachsitzen und einen brief an die Eltern…. *g*

hab echt sorge dass ich hier was falsch formuliert hab
ist kein angriff auf andere Religionen oder Ausländer o.ä.

 
40 Antworten:

Re: mal ne andere frage zum ausleben der religion….

Antwort von Silvia3 am 29.08.2016, 10:15 Uhr

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Eltern sooo religiös sind, dass sie darauf bestehen, dass ihr Kind im Sportunterricht eine Kreuzkette tragen muss. Der liebe Gott wird es sicher verzeihen, wenn das Kind mal 90 Minuten keine Kette trägt. Von daher halte ich diese Diskussion für sehr hypothetisch.

Mir ist auch kein Fall bekannt, dass ein Mächen im Sportunterricht das Kopftuch ablegen musste, das interessiert die meisten Lehrer nicht, obwohl die Dinger ja auch teilweise mit spitzen Haarnadeln festgemacht sind.

Als vie bedenklicher als diese Sympole, sehe ich die Intoleranz der islamischen Welt gegenüber Christen und christlichen Sakralbauten in deren Ländern. In der Türkei sind seit Jahren Christen Repressalien ausgesetzt, es werden Kirchen verwüstet, Priester/Kirchenmitarbeiter ermordert. Zwar hat die Türkei 2015 den Bau einer christlichen Kirche genehmigt, aber das ist die erste seit 1923. In Saudi Arabien ist der bloße Besitz einer Bibel mit der Todesstrafe belegt.

Zur groben Erstinfo empfehle ich mal diesen Wikipediabericht:

https://de.wikipedia.org/wiki/Christenverfolgung

Da wird deutlich, dass dem Christentum sehr wenig Toleranz entgegengebracht wird, während von den Christen ständig Toleranz eingefordert wird. Wir in Europa, und insbesondere in Deutschland, sind sehr tolerant, was ja auch gut und richtig ist. Es darf nur nicht dazu führen, dass wir uns selbst abschaffen, weil wir den relgiösen Bestrebungen der Moslems nicht entschieden genug entgegen getreten sind.

Silvia

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Mich nervt ganz enorm....

Antwort von Strudelteigteilchen am 29.08.2016, 10:18 Uhr

.... die Einteilung in "WIR" und "DIE".

Was hat der Afghane hier in der Flüchtlingsunterkunft damit zu tun, daß es in Saudi-Arabien keine Kirchen geben darf? Er hätte ja im Zweifel nicht mal was damit zu tun, wenn es in Afghanistan keine Kirchen gäbe - denn er ist hier und nicht dort und im Zweifel genau deshalb geflohen, weil man dort so intolerant ist.

Und ich gehe mal davon aus, daß im Sportunterricht auch eine Burka wegen der Unfallgefahr verboten worden wäre. Oder eine Kette mit einem Davidstern.

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Re: Mich nervt ganz enorm....

Antwort von Silvia3 am 29.08.2016, 10:29 Uhr

STT: Ich glaube, wir hatten hier schon so viele Diskussionen zum Thema "das sind doch nur Ausnahmen" und "man darf nicht alle über einen Kamm scheren", das eine weitere Erinnerung daran nicht nötig wäre.

Genauso wenig, wie alle Deutschen Dirndl und Lederhose tragen, sind alle Afghanen radikale Moslems, die jedem, der eine Bibel auch nur anguckt, die Augen ausstechen.


Silvia

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Re: Mich nervt ganz enorm....

Antwort von Strudelteigteilchen am 29.08.2016, 10:35 Uhr

Mein Posting ging keinesfalls in die "Das sind doch nur Ausnahmen"- oder "Man darf nicht alle über einen Kamm scheren"-Richtung. Ich wollte eher fragen, über was wir hier diskutieren (sollen). Über die Diskriminierung von Christen in Saudi-Arabien? Über die Unfallgefahr von Ketten beim Schulsport? Oder über was?

Das AP ist als Diskussionseinstieg so beliebig wie nur irgendwas. Ermüdend, das....

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Re: mal ne andere frage zum ausleben der religion….

Antwort von lotte_1753 am 29.08.2016, 10:38 Uhr

Wie es mit der Toleranz gegenüber anderen Religionen oder Atheisten in arabischen Ländern oder der Türkei aussieht, hat aber auch nur indirekt etwas damit zu tun, wie die Deutschen (einige christlich, einige moslemisch, ein großer Teil gar nix) ihr eigenes Land organisieren wollen.

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die Frage hättest du dir sparen können

Antwort von somane am 29.08.2016, 10:46 Uhr

Nikab, Burka und Kopftücher haben null mit Religion zu tun. Kette mit Kreuz aber schon.

LG

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silvia3

Antwort von Merle83 am 29.08.2016, 10:47 Uhr

danke dass du mich richtig vertanden hast *g*
drücke mich manchmal komisch aus *g*
ja das habe ich gemeint

ne denke auch nicht, dass jemand sein kreuz tragen muss- aber eben das ist es- die kette muss aufgezogen werden, da diskutiert auch keiner, aber das Tuch bleibt an, das wird dann über die Medien diskutiert o.ä.

danke für den link
lese ich gleich

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Re: mal ne andere frage zum ausleben der religion….

Antwort von Mariakat am 29.08.2016, 10:47 Uhr

Hallo Merle,
deine Fragen sind nicht blöd, weil Fragen nicht blöde sein können, wenn du dir darüber Gedanken machst. Also, vielleicht kann ich dir etwas beantworten.
Wenn man im Sportunterricht ist, müssen Schmuck und Kopftuch abgelegt werden. Das tun eigentlich die meisten (zumindest an der Grundschule). Wer das nicht tut, turnt nicht mit (zumindest in Bayern). Es gibt vielleicht Lehrer, die das vielleicht auch anders handhaben und vielleicht darf man da auch mit so einem engen Kopftuch mitturnen (so wie die bei den olymp. Spielen), aber das war wirklich nur Kopftuch und nicht Umhang. So wie diese Skimützen, die man unter dem Skihelm trägt.
Wenn du in einige estimmte muslimische Ländeer gehen würdest, z.B. in den Urlaub, dann müsstest du dich an deren Kleiderordnung halten. Das würdest du sicher tun.
LG MAriakat

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ich kenne keinen Christen die

Antwort von Ellert am 29.08.2016, 10:48 Uhr

beim Sport die Kettchen nicht abnehmen würden
und bin persönlich der Ansicht dass ich meinen Glauben im Herzen trage und nicht nach aussen durch Ketten etc zeigen muss.

dagmar

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Re: die Frage hättest du dir sparen können

Antwort von Strudelteigteilchen am 29.08.2016, 10:49 Uhr

Ja? Inwiefern?

Die Bibel schreibt das Tragen einer Kreuzkette genausowenig vor wie der der Koran das Tragen eines Schleiers. Wieso ist das eine dann religiös, das andere aber nicht?

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eben-kette aus -und wie mein post gemeint war

Antwort von Merle83 am 29.08.2016, 10:53 Uhr

ich hab auch noch nie erlebt dass es da theater gab (ausser vielleicht normale pubertäre Rebellion gegen den Sportlehrer , aber das auf allen schmuck bezogen, nicht den religiösen)

ich sehe es wie kellert- ich träge meine religion in mir, ich bin nicht weniger gläubig, wenn ich meine kette mal ausziehe oder so

aber bei dem Kopftuch zb ist das ja was anderes
das darf nicht ausgezogen werden

da gab es doch vor Jahren die Diskussion über Schüler mit Tuch

oder zb dass die kreuze im Klassenzimmer abgenommen werden müssen

ich frage mich manchmal ob die deutsche oder christliche Kultur verschwindet vor lauter Rücksicht auf andere

besser formuliert ?

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Re: mal ne andere frage zum ausleben der religion….

Antwort von memory am 29.08.2016, 10:54 Uhr

Wie da wer reagiert weiß ich nicht !
ICH allerdings finde ALLE Menschen mehr als irritierend , die es nicht schaffen auf ein Schmuckstück o.ä. was nur eine best. Religionszugehörigkeit symbolisiert , in best. Fällen und auch aus verständlichen/rationalen Gründen (Verletzungsgefahr, Gesichtserkennung ect.) zu verzichten und sich dadurch massiv in Ihrem Leben eingeschränkt fühlen und dann dieses Gejammere loszulassen von zu wenig Toleranz der Religionen ect. pp.....nat. nuuuuuuuuuuuuuur von den Anderen!

Und auch die Frage in Sport , es ist ja nicht nur das sich das eigenen Kind verletzt-der Leiter/Lehrer hat ja auch eine Fürsorgepflicht und dann wenn was passiert auch die Haftung , des weiteren ist es auch sehr unsozial allen anderen den Anblick des eigenen strangulierten Kind zuzumuten , auch wenn man für sich das Risiko in Kauf nimmt!

Ich bezweifele ja ernsthaft, dass den "da Oben " (wer`s denn auch immer sein mag) wirklich interessiert ob Lieschen Müller Ihre Bimmelbammelkette und Eiche die ganze Zeit ihr Kopftuch trägt! Für mich ist das Gezeter wegen so etwas ,nur eine Erwartungshaltung , dass andere dem doch eine genauso hohe Priorität zuzuordnen haben!
Und im Privaten kann doch jeder nach seiner Auffassung machen was er will (solange Gesetzeskonform ) es hindert sie keiner dran aber wenn man best. öffentl. /gesellschaftl.-/Sicherheits- und was auch immer für feste Regeln partout nicht akzeptieren kann , sollte man seine Einstellung in wie weit der Berg zum Propheten kommen muss/kann viell. mal überdenken , anstatt vom Berg mehr Einsatz zu erwarten !

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Du hast meinetwegen recht, dass Vermischungen stattfinden

Antwort von Leewja am 29.08.2016, 10:54 Uhr

die nicht zielführend sind, ja.

Aber zum einen wird es hier in diesem Forum als allgemeiner Konsens als selbstverständlich angehsehen, dass man die Religionsgemeinschaften der Flüchtlinge bzw,. die Flüchtlinge eben NACH diesen Gemeinschaften streng getrennt unterbringt, weil nämlich offenbar doch einige von ihnen diese Konflikte sehr wohl hierhertragen und weiterleben.

Zum anderen ist es unfassbar erstaunlich für MICH, wie unfassbar viele Gedanken man sich macht, wie man um Gottes Willen auf keinen Fall jemals irgendwelche islamischen Gefühle verletzten kann. Christliche werden aber mit großem Vergnügen, Häme und Herablassung verletzt.
Finde ich doof.

Im Zweifel fliehen wohl die emsisten nicht aus der "echten" (vom gesetzt so gemeinten) nämlich höchstpersönlichen, aufgrund eigenen, aktiven Handelns stattfindenden politischen Verfolgung, sondern, einfach, weil Krieg/Hunger/Armut eben scheiße sind.
Und nicht aus so dezidierten Überlegungen wie "mein Land/meine Religion/mein Staatschef/mein Imam hat diese und jede Einstellungen, die empfinde ich als intolerant und menschenrechtsverachtend, deshalb fliehe ich in ein tolerantes,. demokratisches, weltoffenes land, auch um ein politisch wirksames Zeichen zu setzten, dass ich das nicht mitmachen will".
Einige sicher ja, aber die meisten fliehen eher weil "sonst sterbe ich".

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schwierig an was das liegt

Antwort von Ellert am 29.08.2016, 10:57 Uhr

ob das eher das deutsche Bild ist aus schwerer Vergangenheit gezogen
oder ein christliches Problem ?
Hier werden die Christen immer weniger, nicht weil sie durch andere Religionen verdrängt werden sondern weil die Menschen weniger gläubig sind, Kirchenaustritte sind ja sehr häufig.
Aus dem Bauch raus würde ich aber sagen in muslimischen Ländern passiert das nicht
ob aus echtem Glauben oder weil deren verwurzelte Traditionen einfach tiefer innen ist, der Stolz darauf so zu sein wie man ist ?

dagmar

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Das ist doch auch wieder eine Verallgemeinerung

Antwort von Strudelteigteilchen am 29.08.2016, 11:04 Uhr

In Berlin ist man wahrscheinlich eher der bemitleidenswerte Depp, wenn man Mitglied einer Kirche ist.
In Hintertupfingen tritt man besser nicht aus, sonst ist man auch aus der Dorfgemeinschaft raus.

In Kairo gibt es sehr viele Menschen, die den Islam sehr locker sehen.
In irgendeinem Kaff im afghanischen Hinterland sieht man das deutlich anders.

IM SCHNITT ist man hier in Deutschland sicher toleranter, was Religionen und deren Ausübung betrifft. Das sehe ich aber nicht so sehr als christliches Phänomen, sondern eher als Phänomen einer Gesellschaft die seit der Aufklärung einen weiten Weg hinter sich gebracht hat - und dieser Weg war nicht von oben aufoktroyiert, sondern entspringt einer inneren Entwicklung.

Gehe mal in ein christliches Dorf in Südnigeria und wage es, etwas gegen die Jungfrauenehe zu sagen - Holla, die Waldfee!

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Re: Du hast meinetwegen recht, dass Vermischungen stattfinden

Antwort von Strudelteigteilchen am 29.08.2016, 11:09 Uhr

Deswegen schrieb ich "im Zweifel".
Und dann folgt die Rekursion auf die Einteilung in "wir" und "die".

Ich suche seit Monaten nach einer klaren Definition dieser Gruppen. Wer ist "wir"? Wer sind "die"? Und kann man aus der einen Gruppe austreten und sich zu einem Mitglied der anderen Gruppe deklarieren? Oder wer bestimmt, zu welcher Gruppe man gehört?

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Glauben trägt man im Herzen und nicht um den Hals....

Antwort von blessed2011 am 29.08.2016, 11:41 Uhr

oder auf dem Kopf oder sonst wo (-:

Zur Not kann man sich ja tätowieren lassen....das geht nicht ab.
Andererseits so mit Arme abhacken und Kopfabschneiden geht das schon ab....also auch nicht die Lösung. (sorry ein bisschen Galgenhumor)


www.opendoors.de
Da kann man mal ganz heftig lesen, wie Christenverfolgung in der Welt aussieht!

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mit "wir" ist es echt schwierig, finde ich.,..

Antwort von Leewja am 29.08.2016, 11:54 Uhr

denn in Deutschland gibt es meiner Meinung nach quasi kein "Wirgefühl" oder eine Wahrnehmung als "das Volk" (jedenfalls nicht nach den Rufen vor dem mauerfall und die absurde Adaption dieser Rufe durch heutig aktuelle Gruppierungen möchte ich mal als "nix verstanden" ausklammern).
Es gibt hier bei uns kein "wir deutschen stehen hier und dafür, sind so und so, haben diese und jene werte", weil es eben extrem individualisiert ist.
Das sehe ich nicht als Makel, übrigens, aber es amcht Abgrenzungen oder ein "so sollen die leute hier sein" eben komplizierter.

"Die" gibt es ja nie, kannm man nie gerechtfertigt benutzen, wenn man ehrlich ist.
Aber "die setrnggläubigen, Immamtreuen Muslime" sind schon eine recht dezidierte Gruppe, finde ich.
So wie "die freievangelischen christen" auch eher, als "die Katholiken" (weil letztere eben viel weniger aktiv sind, wenig "tun", sondern mehr "sind", auis Gewohnheit, sicherheitsbedürfnis, Tradition, etc. Der Glaube/die Religion spielt da aber oft eine wesentlich weniger "identitätsstifetnde/-besteimmende" rolle.

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Nun ist ein Kreuzkettchen oder davidsternkettchen o.ä.

Antwort von Leewja am 29.08.2016, 12:12 Uhr

je nur ein "Symbol", eine Liebhaberei, ein "Bekenntnis", aber nichts, was mit "Reinheit", "richtigem Verhalten", "Vorschriften" o.ä. zu tun hat.
Es schadet sowzusagen ja dem Glauben nicht (sprcih, derjenige kommt nicht in die Hölle ;)), wenn man es ablegt, während das Kopftuch ja nun getragen werden muss.

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Re: mit "wir" ist es echt schwierig, finde ich.,..

Antwort von Strudelteigteilchen am 29.08.2016, 12:18 Uhr

Oh, ich finde ein "wir Deutschen" durchaus nachvollzieh- und definierbar - wenn auch, da hast Du Recht, als "Gefühl" wenig greifbar. Aber geht es denn um "wir Deutschen"? Oder um "wir Europäer"? Oder um "wir Christen"? "Wir christlich geprägten Mitteleuropäer"?

"Wir Deutschen" inkludiert ja auch den eingebürgerten Türken. Und sogar den Islamisten, so er denn einen deutschen Paß hat. "Wir Christen" hingegen exkludiert auch den Hindu/Moslem/Buddhist, der hinter dem europäischen Wertekanon steht. Und wer wären die "christlich geprägten Mitteleuropäer"? Gehört da auch - nur mal so als Beispiel - eine Hirsi Ali zu? Ein Cem Özdemir? Und würden die überhaupt dazugehören wollen?

"Die Islamisten" - das ist für mich eine gültige Definition. "Die strenggläubigen, imamtreuen Muslime" eher nicht, denn es gibt solche und solche Imame. Da müßte man dann fragen, welchem Imam sie treu sind. Aber es wird halt schwierig, wenn man die Gruppe der "Die" undefiniert im Raum stehen läßt. Und richtig doof wird es, wenn man einfach echte Menschen einzelnen Gruppen zuordnet, ohne erstens näher erklären zu können, wie sich die Gruppe definiert, und ohne zweitens abzuwägen, was den konkreten Menschen zu einem Mitglied dieser Gruppe macht.

Meine Tochter wurde jetzt so oft in die Gruppe der "Die" einsortiert, daß sie langsam Probleme hat, sich dem "Wir" zuzuordnen. Das ist nicht nur doof für meine Tochter, das ist auch doof für die Gesellschaft. Man kann doch nicht jammern, daß die Gruppe der "Wir" von der Gruppe der "Die" überrollt wird, wenn man die Gruppe der "Wir" selber immer enger faßt.

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Re: Du hast meinetwegen recht, dass Vermischungen stattfinden

Antwort von Lauch1 am 29.08.2016, 13:10 Uhr

Die eine Gruppe hält lustig bwz verächtlich machen aus, die andere nicht. Und zwar völlig unabhängig davon, zu welcher Gruppe der Künster gehört.
"Das Leben des Brian", "Die letzte Versuchung Christi", sowohl Scorsese als auch die Monty Python Chrew sind keinerlei Einschränkungen ausgesetzt. Auch wenn Politiker in Hunderstreik treten und der Papst protestiert, "Der gekreuzigte Frosch" in Bozen blieb weiter ausgestellt.
Rushdie und die Mohammed Karikaturisten leben im Untergrund. Und niemand, der bei Trost ist, würde Mohammed als Frosch darstellen.

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Re: Du hast meinetwegen recht, dass Vermischungen stattfinden

Antwort von Alba am 29.08.2016, 13:37 Uhr

Ich halte das den Christen ja ungemein zu Gute, dass sie keine Fatwas ausrufen nur weil jemand einen Scherz ueber sie macht. Es ist was worauf Christen stolz sein sollten, dass sie eine Sinn fuer Humor haben (manche zumindestens) oder zumindestens nicht gewalttaetig werden bei Kritik.
Humor und Satire war immer die Waffe der Schwachen gegenueber den Staerkeren, und Christen, vor allem auch die katholische Kirche, ware nun mal sehr lange in den Positionen der Macht, wenn auch jetzt vielleicht nicht mehr. Ohne Kritik und Satire endet man dann mit einem System wie Saudi Arabien wo keinerlei Abweichung erlaubt ist. Damit is auch niemanden gedient.

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Re: Du hast meinetwegen recht, dass Vermischungen stattfinden

Antwort von lotte_1753 am 29.08.2016, 13:43 Uhr

Wobei das Problem m.E. darin besteht, dass die zu erwartende Gewalt hierzulande für eine Schere im Kopf sorgt. Aber anscheinend ist das ja hinzunehmen. (Und ich habe das Gefühl, viele Katholiken sind da neidisch.)

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Re: Du hast meinetwegen recht, dass Vermischungen stattfinden

Antwort von lotte_1753 am 29.08.2016, 13:49 Uhr

(manche, nicht viele)

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Re: Du hast meinetwegen recht, dass Vermischungen stattfinden

Antwort von Alba am 29.08.2016, 13:52 Uhr

Vielleicht, aber ich finde wir sollten uns alle darauf besinnen, dass wir unserem eigenen Gewissen gegenueber verantwortlich sind egal was andere tun. Just because SA/Afghanistan/other theocracies behave like cunts we don't have to. Nichts wird besser wenn wir dortiges Verhalten imitieren.

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Re: Du hast meinetwegen recht, dass Vermischungen stattfinden

Antwort von Strudelteigteilchen am 29.08.2016, 13:59 Uhr

In Amerika bringen Christen Ärzte um, die Abtreibungen durchführen, so daß sich in manchen Gegenden kaum noch ein Mediziner traut, sowas zu machen. In Rußland wurden die Pussy-Riot-Frauen wegen ihrer Aktion in einer christlichen Kirche verurteilt. Und das mit den "keinerlei Einschränkungen" würde man bei der Titanic wohl so nicht unterschreiben.

Aber ich weiß natürlich, was Du meinst. Ich glaube nur nicht, daß das was mit Christentum oder Islam zu tun hat. Das hat eher was damit zu tun, daß sehr viele Christen - zumal die katholischen und reformierten - sozialisiert wurden in Gesellschaften, die die Aufklärung bewußt und nachhaltig mitgemacht haben und sich seitdem (mit kleinen Rückschlägen) immer weiter bewegen in Richtung Toleranz und Gewaltfreiheit.

Ich wiederhole mich: Gehe mal in ein christliches Dörfchen in Südnigeria. Da ist man deutlich (!) humorloser und radikaler. Man kann auch die christliche Religion "-isieren". Alle Religionen, for that matter. Frag mal einen Moslem in irgendeinem Hindu-Kaff in Mittelindien, der hat auch nix zu lachen.

Man darf in Deutschland ohne Probleme Angela Merkel als "diese Trulla aus der Uckermark" bezeichnen darf. Probiere das mal mit einem arabischen Herrscher. Die "Humorlosigkeit" ist nicht (nur) auf Religionen und deren Oberhäupter bezogen, das ist ein ganz allgemeines Wesen aufgeklärter bzw. nicht aufgeklärter Gesellschaften.

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Wahre Worte!

Antwort von Strudelteigteilchen am 29.08.2016, 14:00 Uhr

Sehr wahre Worte!

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Re: Du hast meinetwegen recht, dass Vermischungen stattfinden

Antwort von lotte_1753 am 29.08.2016, 14:26 Uhr

Ich bin nicht sicher worauf Du Dich genau beziehst, aber das ist jetzt auch nicht mehr als eine Platitüde. Toleranz des Staates gegenüber religiösen Praktiken hat offensichtlich Grenzen (z.B. in D: Schulpflicht, lang und breit mit christlichen Fundamentalisten ausgefochten, oder wegen mir weibl. Beschneidung). Die Frage ist wo diese Grenze liegen soll. Dann kann man natürlich sagen, alle die für strengere Grenzen sind als man selbst sind cunts aber das ist dann die slippery slope to Rotherham, sozusagen.

p.s. aber die Frage ist natürlich unabhängig davon zu beantworten, wie das andere Gesellschaften handhaben.

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Re: Du hast meinetwegen recht, dass Vermischungen stattfinden

Antwort von lotte_1753 am 29.08.2016, 14:26 Uhr

Ich bin nicht sicher worauf Du Dich genau beziehst, aber das ist jetzt auch nicht mehr als eine Platitüde. Toleranz des Staates gegenüber religiösen Praktiken hat offensichtlich Grenzen (z.B. in D: Schulpflicht, lang und breit mit christlichen Fundamentalisten ausgefochten, oder wegen mir weibl. Beschneidung). Die Frage ist wo diese Grenze liegen soll. Dann kann man natürlich sagen, alle die für strengere Grenzen sind als man selbst sind cunts aber das ist dann die slippery slope to Rotherham, sozusagen.

p.s. aber die Frage ist natürlich unabhängig davon zu beantworten, wie das andere Gesellschaften handhaben.

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Re: mal ne andere frage zum ausleben der religion….

Antwort von Joplin am 29.08.2016, 14:43 Uhr

Bis jetzt habe ich noch nicht gehört dass das Tragen eines Kreuzanhangers ein Problem war. Kann doch jeder machen. Genauso wie auch jeden ein Kopftuch tragen kann? Wer trägt denn aus Rücksicht kein Kreuz am Hals?

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Re: Du hast meinetwegen recht, dass Vermischungen stattfinden

Antwort von Joplin am 29.08.2016, 14:44 Uhr

Jedenfalls wäre das sein Todesurteil.

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Re: Du hast meinetwegen recht, dass Vermischungen stattfinden

Antwort von Lauch1 am 29.08.2016, 14:51 Uhr

Ja klar, da hast du recht. Merkels Gelassenheit habe ich schon letztes Jahr (in Heidenau glaube ich) bewundert.

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Re: Du hast meinetwegen recht, dass Vermischungen stattfinden

Antwort von Alba am 29.08.2016, 14:54 Uhr

Natuerlich hat staatliche Toleranz gegenueber religoesen Praktiken Grenzen aber sie sollten unsere Grenzen sein, Grenzen die wie ziehen mittels demokratischen Konsens auf unserem Wertesystem und unserer Geschichte basierend. Und mit "uns" meine ich jetzt mal vage alle die in Deutschland leben und waehlen duerfen (wobei ich da jetzt raus waere aber belassen wir es mal der einfacheithalber bei D). Gesetzte zu beschliessen wie zB ein Verhuellungsverbot weil wir ja in SA oder Pakistan auch nicht ohne Kopftuch herumlaufen duerften oder Filme/Buecher zu verbieten weil es Fatwas gegen Rushdie oder Karrikaturisten gibt halte ich fuer grundverkehrt.

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Wüde "wir deutschen" den eingebürgerten Türken nicht nur dann inkludieren

Antwort von Leewja am 29.08.2016, 14:58 Uhr

wenn der inkludiert sein WILL? wie du ja auch schreibst
Das ist ja eben ein Punkt der Integrationsproblematik, denke ich, dass selbst in dritter Generation hier lebende und in zweiter Generation hier geborene sich eben NICHt als deutsche sehen sondern als Türken (oder andere Landsleute).
Wir Europäer wäre sehr schön, aber ich staune so heftig über z.B. die Italiener oder auch andere, dass mri da ein "wir" schwerer fällt, aber grundsätzlich ist es vielleicht schon ein "wir nordwestsüdeuropäer mit christlich-aufklärerischem Hintergrund und hohem Wohlstandslevel", ja..
ich finde schon, dass sehr strenggläubige Menschen (egal welcher Religion) oft ganz gut in eine Schublade können (ich gebe offen zu, dass mein Weltbild nicht komplett ohen Schubladen auskommt, ja).
Und ich finde es relativ schnurz, ob unter einer ganzkörperverhüllung Ayse, Nabila oder Monika steckt, der Sinn dahinter ist für mich der gleiche (bei Monika evtl. krasser als bei den anderen).

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Re: Du hast meinetwegen recht, dass Vermischungen stattfinden

Antwort von lotte_1753 am 29.08.2016, 15:12 Uhr

Ok, das ist klar. Verstehe diesen Vergleich auch nicht.

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Re: mal ne andere frage zum ausleben der religion….

Antwort von Katja + Fabio (Berlin) am 29.08.2016, 15:15 Uhr

Es gibt für Muslime extra "Sportkopftücher", was bei denen dann ganz genau anders ist kann ich allerdings nicht sagen. In der Klasse meines Mittleren gibt es einige Muslime und die dürfen nur mit diesen spezielle Kopftüchern Sport mitmachen, nicht aber mit den normalen.

Insofern besteht eben schon ein Unterschied zum Schmuckstück/Anhänger, bei dem weiterhin eine Verletzungsgefahr besteht.

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Jetzt bist Du wieder bei "Denen"

Antwort von Strudelteigteilchen am 29.08.2016, 15:20 Uhr

Ich kenne sehr viele Jugendliche mit Migrationshintergrund, die gerne integriert wären, es aber aufgegeben haben - eben weil sie viel zu oft als "die" gesehen werden und viel zu selten als "wir".

Ich glaube nicht an monokausale Zusammenhänge, aber EIN Aspekt der Nicht-Integration ist doch auch, daß die Wir-Gruppe die Reihen schließt. Und das immer mehr in den letzten Jahren. Nicht umsonst sind viele Einwanderer der ersten oder zweiten Generation integrierter als solche der dritten Generation.

Zumal ich die Frage stelle, inwieweit dieses Entweder-Oder-Denken nicht sehr wenig hilfreich ist. In Amerika gibt es viele Einwanderer, die es schaffen, sich als "sowohl als auch" zu sehen und auch so wahrgenommen werden. Wieso sollte man sich nicht als Türke UND als Deutscher sehen können? Oder als Deutsch-Türke?

Erst kürzlich diskutierte ich mit einem Bekannten, der sich absolut sicher war, daß auch Deutsch-Türken wie Cem Özdemir oder Mitri Sirin "im Zweifel" Türken wären und bei einem offenen Konflikt zwischen Merkel und Erdogan auf Erdogans Seite stünden - inklusive einer Bombe, wenn Erdogan das so befehlen würde. Da fragte ich dann schon: Was müssen die armen Cems und Mitris in Deutschland noch tun, um alle Zweifel an ihrem Integriertsein zu beheben? Die Antwort war: Können sie nicht, werden sie nie sein. Tja, dann....

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ganz einfach

Antwort von mama.frosch am 29.08.2016, 20:13 Uhr

aus dem islam kann man nicht "austreten", man wird hineingeboren.

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ganz einfach

Antwort von mama.frosch am 29.08.2016, 20:13 Uhr

aus dem islam kann man nicht "austreten", man wird hineingeboren.

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Re: mal ne andere frage zum ausleben der religion….

Antwort von Jeckyll am 29.08.2016, 22:04 Uhr

Ich trage ein Kreuz. Immer. Es ist der einzige Schmuck den ich trage und es ist mit wichtig.
Es symbolisiert meinen persönlichen starken Glauben.

Aber wenn ich gezwungen wäre es abzunehmen weil es in dem Land in dem ich wäre nicht erlaubt ist (ist es das irgendwo?) oder ich wegen dieses Kreuzes Angst um meine Unversehrtheit haben müsste würde ich es abnehmen.

Denn ich muss meinen Glauben nicht nach außen tragen, er ist in mir.

So wie ich auch keine christlichen Lieder laut hören würde (wie ich es hier immer im Auto mache), ich kann sie genau so gut leise für mich singen.

Jeckyll

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