Forum Aktuell

Aktuelles und Neuigkeiten

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Bookworm am 13.11.2013, 9:13 Uhr

Heute eine kleine Notiz in unsere Zeitung:

Die Pläne für eine europaweite Einschränkung der rituellen Beschneidung von Buben sind lt. Aussage des Generalsekretärs des Europarates Thorbjörn Jagland vom Tisch. Bei der Europäischen Rabbinerkonferenz habe er außerdem klargestellt:

"dass die Beschneidung von Buben im Gegensatz zur Genitalverstümmelung von Mädchen keine Verletzung der Menschenrechte sei"


AH JA

 
33 Antworten:

schützenswertes Kulturgut

Antwort von like am 13.11.2013, 10:01 Uhr

wie der Stierkampf, gelle....

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Insbesondere in Deutschland darf man sich...

Antwort von Trini am 13.11.2013, 10:27 Uhr

per se NICHT mit dem Judentum anlegen.

Trini

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Insbesondere in Deutschland darf man sich...

Antwort von Fredda am 13.11.2013, 11:05 Uhr

NEIN, darf man auch nicht. Kannst du das nicht verstehen? "Das Judentum" oder "Die Juden" gibt es genausowenig wie "Die Deutschen" und sie bestehen aber nicht nur aus Beschneidung und einzelne Aspekte zum Kindeswohl kann man sehr wohl sachlich diskutieren. Aus deiner Anmerkung sehe ich aber leider schon wieder, wie schwer das ist.

Außerdem beschneiden nicht nur Juden.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Insbesondere in Deutschland darf man sich...

Antwort von Maxikid am 13.11.2013, 11:13 Uhr

Und die jungen FDPler wollten Katzen und Hunde zum Essen freigeben, da unsere moralischen Auffassungen andere Kulturen in D unterdrücken. LG maxikid

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Insbesondere in Deutschland darf man sich...

Antwort von Fredda am 13.11.2013, 11:15 Uhr

Da wäre ich eher dafür, die elende Tiermast abzuschaffen und die gräßlichen Fließbandschlachthöfe. DAS beleidigt generell die Menschlichkeit.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Insbesondere in Deutschland darf man sich...

Antwort von Pamo am 13.11.2013, 11:15 Uhr

und wieso auch nicht, wenn man doch auch Kaninchen, Lämmer, Kälber und Hühner essen darf

es ist lächerlich, dass es da diese willkürlichen Beschränkungen gibt

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Insbesondere in Deutschland darf man sich...

Antwort von SchwesterRabiata am 13.11.2013, 11:21 Uhr

Dann sollte man es einfach nur anders ausdrücken, der nichtjüdische Deutsche wagt sich nur selten an Kritik gegenüber Juden (egal woher), es wird sich ja auch immer schwer getan gegenüber Israel wirklich angebrachte Vorwürfe laut werden zu lassen....
Natürlich beschneiden nicht nur Juden, das Ritual stammt aus Abrahams Zeiten, betrifft also eigentlich alle Relgionen, die darauf basieren. Im Christentum ist es derweil nicht mehr im Gebraucht, im Islam teilweise, ausgeprägter und bekannter halt im Judentum.
Verstümmelung aus religiösen Gründen ist für mich kein annehmbarer Grund, schon gar nicht bei menschlein, die selbst noch nichts sagen und entscheiden können.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Insbesondere in Deutschland darf man sich...

Antwort von Fredda am 13.11.2013, 11:23 Uhr

sag ich ja

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

auf zum Zoo....

Antwort von SchwesterRabiata am 13.11.2013, 11:30 Uhr

laßt uns Affenhände kochen, Nashörnhörner pulverisieren, irgendwas von Tiger soll auch potent machen... menschlicher Kannibalismus hätte aber auch was....
Wüßte nun auch nicht, warum der Zoowärter schützenswerter als das Nashorn wäre, die Menschen sind definitiv nicht kurz vorm Aussterben...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: auf zum Zoo....

Antwort von Fredda am 13.11.2013, 11:32 Uhr

Aber für was soll der denn gut sein, wenn man ihn pulverisiert? "warum der Zoowärter schützenswerter als das Nashorn wäre"

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Im AP ging es aber um die Wortmeldung eines Mitgliedes der Rabbinerkonferenz.

Antwort von Trini am 13.11.2013, 11:44 Uhr

Daher mein Bezug auf das Judentum.
Genau genommen geht es natürlich um EIN Ritual, das im Judentum besonders heftig praktiziert wird (durch den Rabbi, am wenige Tage jungen Säugling).

Die Muslime beschneiden später und geben den Akt durchaus auch in die Hände von Ärzten.

Trini

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Im AP ging es aber um die Wortmeldung eines Mitgliedes der Rabbinerkonferenz.

Antwort von Alba am 13.11.2013, 11:46 Uhr

" Generalsekretärs des Europarates Thorbjörn Jagland", nicht ein ein Mitglied der Rabbinerkonferenz.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ooooooooh.

Antwort von Trini am 13.11.2013, 11:55 Uhr

Er war Gast auf der Rabbinerkonferenz.
Tut mir leid, schlampig gelesen.

Trini

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Wo doch Thorbjörn auch so ein typisch jüdischer Name ist.

Antwort von Fredda am 13.11.2013, 11:56 Uhr

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Insbesondere in Deutschland darf man sich...

Antwort von Daffy am 13.11.2013, 11:57 Uhr

Klar darf man; sogar in Zusammenhang mit einem mehrheitlich von Moslems praktizierten Ritual sind reflexhafte Bemerkungen zum ´Judentum` erlaubt.

Zum Ausgangsposting: zunächst mal ist die Unterscheidung zwischen Beschneidung von Jungen und Mädchen gut und wichtig. Wenn man es vergleichen wollte (so aus zweiter Hand, ich bin schließlich kein Mann), dann eher mit dem Ohrlochstechen bei kleinen Mädchen: eine bleibende körperliche Veränderung, aber ganz überwiegend harmlos und ohne Leidensdruck (der ja wohl zu einer Verstümmelung dazugehört). Und immerhin GIBT es den medizinischen Aspekt, ein kleiner Eingriff bei einer größeren Zahl Babys erspart einer geringeren Anzahl Kinder und Jugendlicher belastendere Behandlungen und mögliche Komplikationen - im Grunde genommen dasselbe Argument wie bei Impfungen.

Religion ist bei uns doch eigentlich nur noch Folklore und eher widerwillig geduldet, wie man bei den Diskussionen zum Martinsfest gesehen hat; für wirklich religiöse Menschen ist die Zugehörigkeit zur Religion und der damit verbundenen Gemeinschaft aber ein zentrales Element ihres Lebens. Die damit verbundenen äußeren Zeichen und Rituale lassen sich nicht einfach verbieten, schon gar nicht, wenn, wie gesagt, der Leidensdruck ganz überwiegend fehlt.

Ich hätte keinen Jungen prophylaktisch beschneiden lassen; aber wenn ich einen Moslem oder Juden geheiratet hätte, wäre mir die Zugehörigkeit zur Familie und Religion wichtiger gewesen als ein Hautschnipsel.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Insbesondere in Deutschland darf man sich...

Antwort von PaulaJo am 13.11.2013, 12:01 Uhr

Super Beitrag Duffy! Das unterschreibe ich.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Für einen "Nordischen" ...

Antwort von Trini am 13.11.2013, 12:04 Uhr

Juden vielleicht schon?

Der österreichisch/amerikanische jüdische Chef meines Mannes heißt Dennis.

Trini

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Heute eine kleine Notiz in unsere Zeitung:

Antwort von bobfahrer am 13.11.2013, 13:06 Uhr

Laß die doch den Fitzel Haut abschneiden, wenn das bei denen so ist dann ist es halt so! Ferdisch. Mir ist das sowas von egal!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@Fredda

Antwort von shinead am 13.11.2013, 13:21 Uhr

Die jüdischen Traditionen sind aber die einzigen, die eine Beschneidung binnen der ersten 7 Lebenstage, innerhalb eines bestimmten Ritus und OHNE Betäubung vorsehen.

Eine muslimische Beschneidung kann hingegen auch erst weit später und unter Narkose erfolgen. Hier kommt es "nur" auf das Ergebnis an.

Ich finde es komisch, dass man eine Klitorisvorhautreduktion als Genitalverstümmelung ächtet, die Vorhaut der Jungs aber nicht schützt.
So viel zum Thema Gleichberechtigung!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

shinead

Antwort von maleja am 13.11.2013, 13:38 Uhr

weil es einfach 2 unterschiedliche Dinge sind. Auch vor allem aus völlig anderer Intention.
Bei der Vorhautbeschneidung geht es um gesundheitliche Aspekte, bei der weiblichen Genitalverstzümmelung geht es darum, dass die Mädchen 1. keine Lust am Sex haben und somit treu sind und überhaupt vor der Ehe nicht schon auf dumme Gedanken kommen. das ist Erniedrigung pur.

Auch bei Nichtislamischen oder -jüdischen Männern kann es aus gesundheitlichen oder hygienischen Gründen zur Beschneidung kommen. So mancher mann macht das auch ganz freiwillig.
Aber KEINE, wirklich KEINE Frau lässt sich freiwillig ihre Genitalien verstümmeln und zunähen.

das sind zwei wirklich völlig unterschiedliche Dinge.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

wenn Du es sagst,...

Antwort von Feuerpferdchen am 13.11.2013, 14:50 Uhr

...dann wird es schon nicht so schlimm sein. Wo doch Männer sonst immer Zustände bekommen, sei es, wenn der Hund/das Pferd kastriert werden soll
oder ganz aktuell hier:

http://www.20min.ch/ausland/news/story/Kuenstler-nagelt-seine-Hoden-auf-Rotem-Platz-fest-23254774

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: shinead

Antwort von shinead am 13.11.2013, 14:55 Uhr

Die Klitorisvorhautreduktion (die unter anderem auch als weibliche Beschneidungsform herangezogen wird) dient eher dem Lustgewinn und wird in letzter Zeit immer mehr ein Thema in der Schönheitschirurgie. Hier betrifft es die Reichen und Schönen der restlichen Welt.
Ich habe NIE von einer pharaonischen Beschneidung gesprochen!

Bei der Vorhautbeschneidung eines Säuglings geht es nicht um hygienische oder gesundheitliche Aspekte, sondern um die Aufnahme in eine Gemeinschaft.
Man kann es sich schön reden - muss es aber nicht.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Insbesondere in Deutschland darf man sich...

Antwort von Alba am 13.11.2013, 15:32 Uhr

Jeder Mann der ohne medizinischen Grund an meinem Sohn (oder meiner Tochter) rumschnippeln moechte could fuck right off. Ich bin aber auch nicht beziehungskompatible mit religiosen Maennern.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: wenn Du es sagst,...

Antwort von Bookworm am 13.11.2013, 16:29 Uhr

es geht nicht um ein "Fitzelchen Haut" es geht um "ohne Betäubung" an einem unter 7 Tage alten Säugling.

Wenn das Kind älter wäre, (oder erwachsene Männer, die nicht ihre Zustimmung gegen hätten) würde ein Aufschrei durch die Menge gehen, wenn an so einer nervengefüllten Stelle ohne Betäubung "gschnippelt" würde.

Aber Babys haben wohl kein Schmerzempfinden?.

Nein, ich fürchte in dem Fall ginge für mich Religion und Familie NICHT vor.

Barbarisch ist barbarisch, egal unter welchem Deckmantel.

Ich sage nichts bzw. weniger gegen Operationen mit Betäubung, obwohl ich auch die ohne medizinische Indikation fragwürdig finde.
Ich finde Ohrlochstechen bei winzigen weiblichen Säuglingen übrigens genau so unmöglich. (weil das erwähnt wurde)

Und gesundheitliche Aspekte sind Quatsch, wir leben nicht vor 4000 Jahren, sind keine Nomaden und leben nicht in der Wüste (jedenfalls der überwiegende Teil der von diesen Beschneidungen betroffenen Menschen.)

Und es ist für mich völlig unerheblich im Namen welcher Religion das getan wird- es ist einfach menschenverachtend.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: wenn Du es sagst,...

Antwort von PaulaJo am 13.11.2013, 17:27 Uhr

Gesundheitliche Aspekte sind Quatsch?

Ich zitiere:
Die Entfernung der Vorhaut führt dazu, dass sich Keime weniger gut ansiedeln können. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Joint United Nations Programme on HIV/AIDS (UNAIDS) kamen bereits im Jahre 2007 zu dem Schluss, dass die männliche Zirkumzision das Risiko, sich mit AIDS zu infizieren, zweifellos erheblich verringert. Mehrere Studien haben bewiesen, dass die männliche Beschneidung das Übertragungsrisiko von AIDS von Frau zu Mann um 60 bis 70 % reduziert (vgl. WHO, Manual for early infant male circumcision under local anaesthesia, 2010, S. 6). Die Weltgesundheitsorganisation hat daher im Jahre 2007 die Beschneidung als vorbeugende Maßnahme gegen die HIV-Ansteckung grundsätzlich empfohlen.

Auch das Risiko, sich mit anderen sexuell übertragbaren Krankheiten wie Genitalherpes (HSV) und den Humanen Papillomaviren, die wiederum Gebärmutterhalskrebs bei Frauen auslösen können, zu infizieren, wird durch die Beschneidung verringert. Zudem wird die Gefahr, an Harnwegsinfektionen, Phimose und Peniskrebs sowie an Entzündungen der Vorhaut und der Eichel zu erkranken, verringert. Auch konnte nachgewiesen werden, dass die Beschneidung keine negative Auswirkung auf die sexuelle Funktionsfähigkeit eines Mannes oder die Befriedigung der Sexualpartner hat (vgl. WHO, Manual for early infant male circumcision under local anaesthesia, 2010, S. 6).

Wie verbreitet ist die männliche Beschneidung?
Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Jahre 2007 sind rund 30% der Männer weltweit beschnitten. Das Phänomen ist in den USA sowie im Nahen und Fernen Osten verbreitet. In diesem Zusammenhang fällt hin und wieder die Bemerkung, die gegenwärtige Debatte um die Beschneidung sei „eurozentrisch" (Hans Michael Heinig).

http://www.zentralratdjuden.de/de/article/3731.html

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: wenn Du es sagst,...

Antwort von Daffy am 13.11.2013, 17:28 Uhr

Ich bin jetzt von einer Beschneidung mit Betäubung ausgegangen:
"...Nach dem Gesetzentwurf soll das Bürgerliche Gesetzbuch um den Pargrafen 1631 d "Beschneidung des männlichen Kindes" ergänzt werden.

Hier soll es künftig heißen: "Die Personensorge umfasst auch das Recht, in eine medizinisch nicht erforderliche Beschneidung des nicht einsichts- und urteilsfähigen männlichen Kindes einzuwilligen, wenn diese nach den Regeln der ärztlichen Kunst durchgeführt werden soll...".

Zu den Regeln der ärztlichen Kunst zählt das Bundesjustizministerium "eine im Einzelfall angemessene und wirkungsvolle Betäubung und grundsätzlich eine für den Patienten möglichst schonende Durchführung der Beschneidung"...."
http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/gp_specials/beschneidung/article/823327/beschneidung-vollgas-bgb.html

Und zumindest bei der Allgemeinen Rabbinerkonferenz sieht man das wohl ebenso:
"... Bedenken gegen die Brit Mila aus medizinischen Gründen läßt sich durch eine Durchführung der Zirkumzision nach dem jeweils aktuellsten chirurgischen Standard begegnen, unter Anwendung einer geeigneten Anästhesie...."
http://a-r-k.de/britmila/

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: wenn Du es sagst,...

Antwort von Alba am 13.11.2013, 19:11 Uhr

Die WHO empfiehltt es NICHT fuer Saeuglinge, sondern fuer Jungen die das selbst entscheiden koennen.
Diese Statistiken machen nur einen Unterschied wenn man grosse Bevoelkerungsgruppen betrachtet. Es gibt einen Unterschied zwischen population risk und individuellem Risiiko. Innerhalb einer Bevoelkerung -wenn man eine genuegend grosses sample hat- nimmt die Infektionsrate vielleicht ab aber fuer ein Individuum aendert sich nicht viel. Wenn man oft genug ungeschuetzten Sex mit einem infizierten Partner hat wird man sich irgendwann mal infizieren, beschnitten oder nicht. Dann ist die Botschaft, dass Beschneidung gegen Infektion hilft eher kontraproduktiv wenn es Maenner abhaelt sicheren Sex zu praktizieren.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: shinead

Antwort von Leena am 13.11.2013, 20:39 Uhr

Von amerikanischen (nicht-jüdischen) Mitmenschen kenne ich es aber durchaus, dass für sie Beschneidung (sicher, vom Arzt) eine ganz normale Routine-Maßnahme ist, und zwar sehr wohl auch aus hygienischen und gesundheitlichen Aspekten und völlig unabhängig von irgendeiner Aufnahme in irgendeine Gemeinschaft.

Ein Bekannter war völlig perplex, als er den Kinderarzt bei einer der ersten Routine-Kontrollen fragte, wann sie denn beschneiden lassen sollten, und der Kinderarzt ihn nicht minder perplex anstaunte.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: shinead

Antwort von shinead am 13.11.2013, 21:14 Uhr

Wenn ein Arzt das macht, ist immer ein Schmerzmittel oder eine Narkose im Spiel.

Bei der jüdischen Beschneidung ist ggf. kein Arzt zugegen. Ein Mohel reicht aus. Das ist zwar häufig ein engagierter Herr mit einem Beruf innerhalb des Gesunheitswesens, kann aber auch ein Schlosser, Taxifahrer oder Steuerberater sein. Die Brit Mila wird ohne Betäubung an einem 8 Tage alten Säugling durchgeführt. Das ist m.E. schon fies.

Ich kann auch mit späteren nicht medizinisch notwendigen Beschneidungen im Kindesalter nichts anfangen. Solange es in einem passenden Umfeld (und das ist bestimmt keine Synagoge!), professionell und schmerzlos durchgeführt wird finde ich es lediglich fies und nicht kindeswohlgefährdend.

Die Beschneidungszahlen in den USA sind übrigens auch inzwischen rückläufig.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Insbesondere in Deutschland darf man sich...

Antwort von Alassia am 14.11.2013, 13:09 Uhr

Dein Beitrag zeugt leider von großen Unwissen sowohl über die männliche als auch die weibliche Beschneidung (Gemitalverstümmlung.

>>Zum Ausgangsposting: zunächst mal ist die Unterscheidung zwischen Beschneidung von Jungen und Mädchen gut und wichtig. Wenn man es vergleichen wollte (so aus zweiter Hand, ich bin schließlich kein Mann), dann eher mit dem Ohrlochstechen bei kleinen Mädchen: eine bleibende körperliche Veränderung, aber ganz überwiegend harmlos und ohne Leidensdruck (der ja wohl zu einer Verstümmelung dazugehört). < <

Erstens ist der Vergleich zwischen männlicher und weiblicher Genitalbeschneidung sehr wohl berechtigt. Es gibt nicht die "eine" Form der weiblichen Genitalverstümmlung sondern v e r s c h i e d e n e mit unterschiedlichen Schwergrad. Die "milderen" Form der weiblichen Genitalverstümmlungen beinhalten "nur" eine Entfernung der Klitorisvorhaut oder auch "nur" das Einritzen oder Stechen der Klitorisvorhaut.

Nicht umsonst hat auch der Niederländische Ärztebund den Vergleich zwischen männlicher und weiblicher Genitalbeschneidung gewagt:

http://www.beschneidung-von-jungen.de/home/stellungnahmen-von-aerztegesellschaften/koeniglich-niederlaendische-aerztevereinigung/dossier/faq-knmg-standpunkt-jungenbeschneidung.html#beschneidung-von-maedchen

Zweitens sind es eher deine Vergleiche etwa mit dem Ohrlochstechen, die sich verbieten. Kein körperlicher Schaden? Kein Leidensdruck?
Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Erfahrungsberichten beschnittener Männer, die einen ganz m a s s i v e n Leidensdruck wegen diesem angeblich "kleinen Schnitt" ausgesetzt sind:

ww.beschneidung-von-jungen.de/home/betroffene/beschneidungsbetroffene/aufuehrlic he-erfahrungsberichte/nur-eine-ganz-normale-beschneidung.html
und hier:

http://www.intaktiv-online.de/view-details/pdf-dateien-mit-allgemeinen-informationen-deutsch/10-brennendes-eis.html


>>Und immerhin GIBT es den medizinischen Aspekt, ein kleiner Eingriff bei einer größeren Zahl Babys erspart einer geringeren Anzahl Kinder und Jugendlicher belastendere Behandlungen und mögliche Komplikationen - im Grunde genommen dasselbe Argument wie bei Impfungen. < <


Die Beschneidung ist nur schmerzhaft für das Kind, sie führt zu einer Vielzahl an Komplikationen und verursacht so einer größeren Zahl Kinder und Jugendlicher belastende Folgeoperationen zusätzlich zur Beschneidung.
http://flexikon.doccheck.com/de/Komplikationen_der_Zirkumzision

Was den gesundheitlichen "Vorteile" der Beschneidung betrifft, die bloße Existenz dieser Vorteile ist bestenfalls fraglich. Für jede Studie, die der Beschneidung einen gesundheitlichen Vorteil zuschreibt, finden sich Studien, die der Beschneidung diesen Vorteil absprechen oder sogar zum gegenteiligen Ergebnis führen.

Auch lassen sich alle der Beschneidung zugeschriebenen gesundheitlichen Vorteile, von denen keiner nachgewiesen ist, durch andere Mittel als durch schmerzhafte Genitaloperation erreichen.


>>Ich hätte keinen Jungen prophylaktisch beschneiden lassen; aber wenn ich einen Moslem oder Juden geheiratet hätte, wäre mir die Zugehörigkeit zur Familie und Religion wichtiger gewesen als ein Hautschnipsel.< <

Der sogenannte Hautschnipsel ist die berührungsempfindliche Stelle des gesamten Penis!!!

http://www.beschneidung-von-jungen.de/home/beschneidung-und-sexualitaet/die-sorrells-studie.html

Außerdem ist die Vorhaut kein Hautschnippel sondern ein elastische Hautduplikator und Teil eines beweglichen Hautsystems, das durch die Entfernung der Vorhaut zerstört wird.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Alassia

Antwort von Alba am 15.11.2013, 9:37 Uhr

Leider finden Beitraege sobald der Thread mal auf die 2. Seite gerutscht sind meist keine Beachtung, Ich fordere ja schon seit Jahren ein System wo Threads durch einen neuen Beitrag wieder nach oben rutschen, ohne Erfolg.

Ich wollte aber trotzdem falls Du das noch liest sagen, dass ich zumindestens mit Dir uebereinstimme und auch, dass ich hoffe, dass Du Dich von der geringen response nicht entmutigen laesst und Dich weiterhin beteiligst.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Alassia

Antwort von Alassia am 15.11.2013, 12:36 Uhr

Erst mal vielen Dank für deine Antwort.

"Leider finden Beitraege sobald der Thread mal auf die 2. Seite gerutscht sind meist keine Beachtung, Ich fordere ja schon seit Jahren ein System wo Threads durch einen neuen Beitrag wieder nach oben rutschen, ohne Erfolg."

--Danke für diese Information, ich hab mir auch schon ein wenig gewundert.

"dass ich hoffe, dass Du Dich von der geringen response nicht entmutigen laesst und Dich weiterhin beteiligst."

Natürlich nicht - und Danke für deine netten Worte.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: shinead

Antwort von Hannes_Moser am 15.11.2013, 16:21 Uhr

Widerspruch!
Wenn von "Weiblicher Genitalverstümmelung" gesprochen wird, haben die meisten sofort die rostige Konservendose vor Augen und das Mädchen, das nachher mit Akaziendornen vernäht wird. Das Mädchen wird geschunden und gequält und leidet ihr Leben lang.
Jungenbeschneidung geschieht meist in Kliniken, unter Narkose und hat nur Vorteile. Die Jungs vergessen den Eingriff und sind stolz drauf.
BULLSHIT!
MGM wird nach der WHO in 4 Typen eingeteilt, wonach der schlimmste Typ, die sog. pharaonische Beschneidung darstellt. Das ist aber beiweitem nicht die übliche Art, an den Genitalien von Mädchen herumzupfuschen. Nach der Sunna wird lediglich die Klitorisvorhaut entfernt, also das Pendant zur Penisvorhaut. Und in Ägypten machen das Ärzte in Praxen und Kliniken. Die Motivation ist auf beiden Seiten, die Mädchen "rein" zu halten. Von Unterdrückung ist hier keine Spur. Abgesehen davon sind auch bei den schlimmsten Formen die Frauen später stolz drauf. Aus diesem Grunde schleppen die verstümmelten Mütter später ihre Töchter zur Beschneiderin.

Andererseits passieren jüdische Beschneidungen an Säuglingen ohne jede Betäubung (wenn man mal davon ausgeht, dass ein Tropfen Rotwein nicht als Betäubung taugt) und in vielen afrikanischen Stämmen ist die Beschneidung von Jugendlichen ein Initiationsritual, natürlich auch ohne Betäubung. Es gibt Rituale, bei denen der Penis gehäutet wird, Jahr für Jahr sterben Dutzende Jungen bei dieser Qual.
Man KANN medizinisch nicht gerechtfertigte Eingriffe in die Genitalien von Kindern vergleichen, wenn man nur will.
Und zum Märchen der gesundheitlichen Vorteile:
- Um nur einen Fall von Peniskrebs zu verhindern, muss man über 100.000 Penisbeschneidungen durchführen. Dabei riskiert man statistisch ca. 40 Todesfälle
- Die Ansteckungsgefahr durch HIV wird durch eine Zirkumzision nicht gemindert, im Gegenteil. Die USA und Israel gehören zu den Ländern mit der höchsten Ansteckungsrate. In Afrika steht eine neue Welle von HIV-Ansteckungen bevor, weil beschnittene Männer auf Kondome verzichten in dem Glauben, sie wären nun sicher.
- Gebärmutterhalskrebs wird ebenso wenig verhindert. Es gibt keine einzige Studie, die diese Mythen belegen würde.

In einem muss ich dem Vorredner recht geben: Es gibt keine Frau, die sich freiwillig verstümmeln lässt. Das lässt kein Mädchen und kein Junge freiwillig zu. Doch man macht es trotzdem.
Warum?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge

Anzeige

Erfurt

Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.