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Geschrieben von Nadine und Sara und Anna am 24.08.2004, 23:31 Uhr

Hartz 4

Vorhin sah ich im ZDF einen ,ich glaube Anfang 50 jährigen Mann der arbeitslos wurde weil die Firma pleite ging(was heutzutage ja auch schon normal wird) ,sucht vergeblich Arbeit ,aber mit Anfang 50?Wer nimmt Ihn schon.
Er hat zzt. 1200€netto Arbeitslosengeld seine Frau verdient 900€,das Geld reicht um die Kosten für Ihr Eigenheim zu zahlen.
Ab Januar sieht es so aus das der Mann 300€! Arbeitslosengeld bekommt.
Ist das fair?Muss ein Mann der 27 Jahre in die Staatskasse eingezahlt hat,sein Haus für Hartz 4 verkaufen weil er es sich nicht mehr leisten kann?

Aufreger der Woche!

Kofschüttelnde Grüsse Nadine, die sonst nicht hier im Forum ist aber sich tierisch gerade darüber aufregt

 
33 Antworten:

traurig traurig,...und es kommt noch dicker!! (:o( o.T. aber mit lieben gruß

Antwort von sterntaler am 25.08.2004, 8:56 Uhr

.

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Re: Hartz 4

Antwort von tinai am 25.08.2004, 10:20 Uhr

Das sind diese Extrembeispiele, die tatsächlich schlimm sind.

Aber ein anderes Beispiel: Mein Mann sucht für seine Firma einen Quasi-Hausmeister in Teilzeit (Stuttgart), würde gerne jemand älteres nehmen, macht auch nix, wenn bisher arbeitslos. Der einzige, der sich gemeldet hat war ein "Ich-Agler", der schon 5 oder 6 Bürogebäude betreut und sich schon eh viel zu viel aufgehalst hat. Ende vom Lied - er hat niemanden gefunden, dabei ist die Bezahlung gut, die Zeiteinteilung flexibel, locker mit S-Bahn zu erreichen - eigentlich optimal auch für Leute, die kein Auto haben.

Das gibt mir dann doch auch zu denken.

Es gibt immer harte Fälle und Leute, die es besonders trifft, aber gibts eine Alternative zu Hartz IV -wohl nicht, da sind sich alle Experten einig.

Gruß Tina

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Re: du verschweigst

Antwort von Benedikte am 25.08.2004, 10:47 Uhr

dass der Mann ganz klar Mobilität ablehnt, er will unbedingt sein Eigenheim weiter bewohnen und keinesfalls umziehen oder eine lange aAnreise in Kauf nehmen und er lehnt klar ab, ein Stelle mit niedriger Bezahlung als seine alte Stelle anzunehmen oder eine andere Tätigkeit. Und da er mit dieser haltung die letzten vier Jahre bequem auch ohne arbeit zubrachte, würde er auch vermutlich noch die nächsten Jahre bis zur Rente so zubringen, wenn es Hartz IV nicht gäbe. Denn mal ehrlich- wer kriegt schon eine bestimmte Tätigkeit mit hohem Lohn an einem bestimmten Ort, wenn man mal über 50 ist? Dann muss man dazusagen.

benedikte

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Und ?

Antwort von Schwoba-Papa am 25.08.2004, 11:21 Uhr

Ich hab diesen Bericht nicht gesehen und kenne die Hintergründe nicht, aber

ich bin der Letzte der von einem älteren Menschen verlangt sein mühsam erspartes Eigenheim zu räumen, Kinder und Enkel, die in der Nähe wohnen, zu verlassen und wegzuziehen. Es gibt bei allem noch eine soziale Komponente. Das hat nix mit Ablehnung von Mobilität zu tun. Versetz Dich doch mal für 5 Sekunden in dessen Lage. Er ist dort aufgewachsen, hat dort sein ganzes Leben verbracht und nun ....
Unsere Generation ist da vielleicht flexibler, aber diese Menschen nicht mehr. Und glaub mir, auch Du wirst das irgentwann nachvollziehen können.

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Interessante und wichtige Zusatzinformation

Antwort von tinai am 25.08.2004, 11:22 Uhr

die fehlt wirklich. man kann auch von 50-jährigen gewissen Flexibilität erwarten.

Wir haben vor 3 Jahren eine Frau eingestellt, die über 50 ist. Sie und ihr Mann fanden in ihrer Heimat keine ARbeit mehr und wollten einfach nicht bis zur Rente arbeitslos sein (da sprach noch keiner von Hartz IV). Sie sind 700 km von IHrer Heimat weg und haben beide hier sehr schnell Arbeit gefunden - obwohl ihre beiden erwachsenen Kinder dort geblieben sind.

ERst haben sie sehr gelitten, aber beide sagen übereinstimmend, lieber fahren sie öfter die lange Strecke als noch einmal arbeitslos.

Es geht und ist oft sehr hart, aber ich sehe auch nicht ein, warum die Allgemeinheit bis zum St.Nimmerleinstag für die Unflexibilität= Sonderwünsche anderer bezahlen muss.

Tina

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@Schwoba-Papa

Antwort von tinai am 25.08.2004, 11:25 Uhr

Wie viele Leute pendeln? Ich kenne einen Familienvater, der unbedingt die Familie in Chemnitz lassen will und jetzt sogar was dort gekauft hat, obwohl er weiß, dass er dort keine vergleichbare Stelle finden wird.

Also pendelt er wochenends. Von einem Mann mit erwachsenen Kindern kann man das noch viel eher erwarten, wenn er auf sein Eigenheim und seine Familie in unmittelbarer Umgebung nicht verzichten will.

Ich erwarte nicht, dass so einer alles aufgibt, aber er sollte auch nicht erwarten, dass die Allgemeinheit ihm diesen Standard auf alle Zeiten finanziert!

Tina

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Re: Interessante und wichtige Zusatzinformation

Antwort von Schwoba-Papa am 25.08.2004, 11:37 Uhr

Bevor Du keine 50 bist, sei mal etwas vorsichtig darüber zu urteilen.

Was sollen wir denn machen ? Alle Neufünfländer °-) sollen zu uns flexiblen Wessis übersiedeln oder mit der Bahn Montagmorgen anreisen. Ihre Häuser vermieten sie solange an Polen, dann haben die es nicht mehr so weit auf ihre Schwarzbaustellen. Und aus den neuen Bundesländer wird oder bleibt eine wirtschaftliche Sahel-Zone ? Ja, da kommen wir weiter.
Ich gönne dem Mann sein Häuschen und denke er würde gerne 10 km, sogar 50 km weiter weg arbeiten. Und diese Arbeitsplätze müssen geschaffen werden. Sonst nix - da hängt der Hase im Pfeffer oder so !
Mahlzeit

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abwarten!

Antwort von sterntaler am 25.08.2004, 11:40 Uhr

hi,
man sollte, wie bereits schwobi anmerkte, erst selbst einmal in einer solchen fatalen situation stecken, bevor man das schwert über denjenigen bricht!
ihr wißt alle nicht, wie es euch einmal irgendwann mit 50 ergeht!? wie dann unser deutscher arbeitsmarkt ausschaut??
oh gott, darf garnicht daran denken!
(:o(

klar, gibt es solche und solche,....aber manch eine(r) kann auch des lebens müde werden, wenn er stets nur vom staat und dem umfeld drangsaliert und gedemütigt wird! (:o(

übrigens bin ich seit heute auch hartz VI antragstellerin,.....und???? die 22 seiten des formulares sind nur ein zusammenschluß von sozi-und arbeitslosenhilfeanträgen!
man könnte es auch anders ausdrücken,....ich darf mich ab heute arbeitssuchende sozialhilfeempfängerin
nennen! ;o)

lg
sterntaler

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das war mir jetzt zu unsachlich....

Antwort von tinai am 25.08.2004, 12:27 Uhr

...habe doch extra Beispiele angeführt. Ich weiß doch auch, dass es soziale Härten gibt, die sind aber immer unvermeidbar, leider - weil zu viele das System ausnutzen.

Und ich erlaube mir das Urteil obwohl ich noch unter 50 bin (nicht so weit, wie man denken mag). Übrigens ist im konkreten Fall nur vom Mann die Rede, die Frau verdient dort. Wenn man pendelt muss man nix weiter vermieten. DAnn wohnt man halt in nur einem Zimmer - das gibts oft genug - übrigens sehr viele "Ossis" (um Deine Terminologie zu nutzen) fahren nach Holland auf Baustellen und Klotzen da 4 Tage die Woche, weil die nämlich nicht genug Leute haben und fahren dann wieder für 3 Tage zurück - nicht nur Junge auch gut ausgebildete Alte. Ich gönn dem Mann auch sein Haus, aber wenn er nicht darauf verzichten will, muss er einfach flexibel sein!

Ich sitze nämlich oft genug auf der anderen Seite, dass wir gerne einstellen möchten, aber keine geeigneten Bewerber finden! Oft, weil sie zu viel verdienen wollen (vor allem bei Frauen, die lange aus dem Beruf sind, schwirren so traurige Nettolohnvorstellungen im Kopf rum - bei Lohnsteuerklasse 5) - tatsächlich oder 1001 Abers haben (bitte aber Firmenparkplatz, Gleitzeit, mind. 30 Tage Urlaub besser mehr usw. und sich kaum für die Arbeit interessieren: 1. Frage, was kriege ich, nicht etwa: was wären meine Aufgaben). Auch das sind Extreme, die ich nicht zur Argumentation heranziehen würde.

Tina

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Glaubst nur du

Antwort von Schwoba-Papa am 25.08.2004, 14:10 Uhr

welche Beispiele ? Der Hausmeister etwa ? Sehr repräsentativ ! Keiner will Hausmeister werden und das in Stuttgart im Land der Kehrwoche. Wo
selbst Hausmeister Krausse noch als faul und tolerant gelten würde. Ich lach mich tot. Aber fragen wir mal kurz nach : Was hätte er verdient in Teilzeit(!) ? Was hätte er getan bzw. dafür tun müssen ?
"Ich gönn dem Mann auch sein Haus, aber wenn er nicht darauf verzichten will, muss er einfach flexibel sein!" Ja was jetzt ?
Wir haben bei uns noch die soziale Marktwirtschaft (auch wenn`s dir nicht passt, da Du ja oft auf der anderen Seite sitzen tust) da haben Arbeiter und Angestellte auch noch Rechte. Und der Staat und die Arbeitgeber auch eine soziale Verantwortung !
Auch würde ich, wenn ich mich bewerben müsste, bemühen möglichst viel Urlaub,
Gleitzeit, persönliche Toilette und einen Parkplatz sogar innerhalb des Firmengebäudes zu erhaschen. Meine Tätigkeit bzw. meine Aufgaben stehen ja in der Stellenanzeige. Oder ist das bei Euch Verhandlungssache ?
Warum sind die Frauen lange aus dem Beruf ? Na ? Ich geb dir einen Tip. Fängt mit K an und hört mit ind auf !
Und nun wollen sie auch noch Geld und das mit LSt-Kl.5 - So was aber auch.

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warum wirst Du so persönlich?

Antwort von tinai am 25.08.2004, 14:51 Uhr

Vermutlich hältst Du mich für ein Kapitalistenschwein. Ich finde die soziale Marktwirtschaft sehr wichtig und ich werde mich immer dafür einsetzen, dass sie auch in der Zukunft gilt.

Ich sitze übrigens nicht immer schon auf der anderen Seite und bin nicht von Geburt an "Chef". Warum so persönlich? Ich würde mich hüten, Dir hier irgend etwas zu unterstellen.

Bisher habe ich Deine Beiträge ausgesprochen gerne gelesen, weil sie meist sachlich waren. Sollte ich mich so getäuscht haben?

Ich habe auch zwei Kinder und arbeite auch und ich bin eine Frau, oh Wunder. Ich nehme den Frauen doch nicht übel, dass sie lange aus dem Beruf sind, bloß weil ich den Weg nicht gegangen bin. Wenn aber eine Verkäuferin in 20 Std./Woche 1000 Euro netto verdienen will bei Lohnsteuerklasse 5, sind das 2000 Euro brutto - das ist jenseits jeden Tarifs (4000 Euro/Vollzeit)! Und als Argument kommt, sonst lohnt es sich wegen der vielen Kosten nicht - dafür kann ich als AG aber doch nichts. Aber das ist jetzt eine andere Diskussion und gehört in den BEreich "Will der Staat überhaupt, dass Mütter arbeiten".

kurzum: Du magst von mir halten, was Du willst und mir die Worte im Munde (eher auf dem Bildschirm) verdrehen, wir liegen gar nicht so weit auseinander.

Zum Hausmeister: Was Hausmeister machen, weißt Du vermutlich selbst ganz gut, muss ich wohl nicht erklären. DAss das nichts erniedrigendes ist, wirst Du auch nicht bestreiten und dass ein Stundenlohn von 15 Euro bei freier Zeiteinteilung zwar nicht glänzend sind, aber für eine ungelernte Tätigkeit noch nichtmals schlecht, wirst Du auch wissen. Nur soweit kam es gar nicht, es hat sich kaum jemand gemeldet, die haben sich noch nicht einmal dafür interessiert! Das ist aber nicht represäntativ, auch das weiß ich, in Stuttgart-Innenstadt gibts kaum Arbeitslosigkeit. Totlachen brauchst Du Dich nicht, wäre schade. Es gibt in jedem Bürogebäude in Stuttgart Hausmeister, jede Schule hat einen, so schlimm kanns nicht sein (denk an das Beispiel von dem Mann der gleich 5 Jobs dieser Art macht), was soll die Polemik? Ich weiß, dieses Beispiel ist auch nicht represäntativ, genauso wenig wie das von dem Mann, der jetzt angeblich sein Haus nicht mehr halten kann.

Zum Flexibel sein: Offensichtlich funktioniert eben Haus UND Arbeit direkt am Ort nicht, also muss er sich wohl entscheiden. Wenn er das Haus haben will, muss er evtl. pendlen, evtl. sogar Wochenendpendeln. Das verstehe ich unter Flexibilität.

Und natürlich ist es völlig normal, dass nach den Nebenleistungen im Bewerbungsgespräch gefragt wird. Es ging mir aber darum, dass das oft die allererste oder zweite Frage ist - und da frage ich mich, ob es nur um einen Job geht oder wirklich um Arbeit. Natürlich sind Parkplatz, Urlaub, Gehalt etc. zwingend immer ein Thema im Bewerbungsgespräch, muss ja auch so sein.

Stell Dir vor Du suchst einen Babysitter und der fragt als erstes, was bekomme ich in der Stunde - noch bevor er weiß, wie viele Kidner, wie alt etc. Bekämst Du dann nicht auch Zweifel?

So, jetzt kannst Du wieder meine Widersprüche suchen und mir die Worte verdrehen.

Tina

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@Schwoba-Papa: Also, ich habe den Eindruck, dass ...

Antwort von Nic*&*Yannick am 25.08.2004, 14:58 Uhr

bei Dir alle Jobs unter dem deutschen Arbeitslosen seinem Niveau sind:

In einem Restaurant
Als Hausmeister
Handwerker im Schlüsseldienst
Sekretariat
und was hier im Forum sonst noch genannt wurde.

ABER jetzt mal ganz ehrlich, gut ich habe keinen Arbeitslosen im Bekanntenkreis, mit der richtigen Bildung, bekommt man einfach keine "höheren" Jobs. Du kannst nicht ohne Studium ins Krankenhaus gehen und sagen Du willst Arzt werden. Ist jetzt zwar was hochgegriffen, aber so kommt es mir bei Dir vor.

Ich habe auch mal ganz klein angefangen. Bei der Telefonauskunft, durch Weiterbildung, ok, hat auch mein AG bezahlt, bin ich vom mittleren in den gehobenen Dienst gekommen. Das wäre ich aber auch garantiert nicht, wenn ich nur mit dem Popo im Sessel sitzen geblieben wäre!!

Z.B. eine Freundin von mir ist IV-Spezialistin - sie war mal kurzzeitig arbeitslos, das ist aber echt nicht der Rede wert. Sie hat innerhalb kürzester Zeit wieder einen Job bekommen. Woran das wohl liegt??? Doch auch an der Bildung/Ausbildung, oder denkst Du nicht.

Lieben Gruß
Nicole

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Re: man muß aber auch nicht so tun, als ginge es mit 50 nur noch um den Lebensabend

Antwort von marit am 25.08.2004, 15:00 Uhr

wenn man die durchschnittliche Lebenserwartung erreicht, hat man dann doch noch 30-35 Jahre vor sich. Das ist mehr Zeit, als ich bisher gelebt habe!!! Ich kann, wie gesagt, verstehen, daß es sehr schmerzlich ist, etwas zu verlieren - aber es kann doch kein staatlich garantiertes Recht auf die Abzahlung eines Eigenheims geben und den Lebensabend im eigenen Haus geben. Außerdem wird verschwiegen, daß Harz IV ja auch Betreibskosten und Zinsen für ein Eigenheim bezahlt. Meine Mutter konnte mit 48 nach dem Tod meines Vaters ihr Haus auch nicht mehr weiterabzahlen von der sehr viel geringeren Witwenrente. Wenn ich ihr, sie ist inzwischen 56 sagen würde, daß sie am Ende ihres Lebens stünde und sich nichts mehr ändern dürfe, wäre sie zu Tode beleidigt. Heute lebt sie recht glücklich in einer 4-Zimmer-Wohnung und der Ortswechsel war auch eine Riesenchance für sie. Das Leben ist nicht zu Ende, wenn man den Wohnort wechseln muß und auch nicht, wenn man die letzten Jahre bis zur Rente pendeln muß, vielleicht gibt es ja auch unkonventionellere Lösungen, wie z.B. einen Untermieter.
Daß jeder Mensch erstmal Angst davor hat, steht auf einem anderen Blatt.

Ich finde es einfach nicht in Ordnung, wenn Menschen mit unterschiedlichen Lebensstilen nicht als gleichwertig behandelt werden.Jemand, der konsumiert (statt spart) ist "böse", obwohl er für den Wirtschaftsstandort Deutschland jede Menge tut. Wer ein Eigenheim baut, ist "gut" (warum auch immer), wer stattdessen viel reist ist verantwortungslos (obwohl er dadurch eine große kulturelle Kompetetenz erworben hat). Wer auf dem Land lebt, ist gut und wird mit Pendlerpauschalen belohnt(obwohl er für die Zersiedlung der Landschaften verantwortlich ist), wer mit einer kleinen Stadtwohnung auskommt, mit dem stimmt was nicht. Das kotzt mich an und da finde ich Nivelleirungsmaßnahmen recht "erfrischend". In dem Ort, wo ich her komme, sind "Mieter" und "Asoziale" so ungefähr Synonyme. Kinder, von Leuten, die "nur zu Miete" wohnen, sind schon fast kein Umgang für die Eigenheimsprößlinge etc. Das ist doch auch nicht in Ordnung, in so einer Haltung auch noch dauerhaft bestärkt zu werden.Jemand, der sein Eigenheim nicht halten kann, kann genauso leiden, wie jemand, der sich nun keine Reisen mehr leisten kann, oder der seine heißgeliebte Vespasammlung auflösen muß. Es kann nicht angehen, daß beim Thema Eigenheim alle immer um Verständnis bemüht sind,in jeder anderen Hinsicht, soll aber Verzicht unproblematisch sein.

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@tinai

Antwort von Ralph am 25.08.2004, 15:04 Uhr

Hallo,

ich zitiere Dich:

"Vermutlich hältst Du mich für ein Kapitalistenschwein. Ich finde die soziale Marktwirtschaft sehr wichtig und ich werde mich immer dafür einsetzen, dass sie auch in der Zukunft gilt."

Was ist denn bei Deinen Ansichten noch sozial? Für mich bedeutet sozial auch, daß Arbeitgeber und der Staat (das sind im Grunde aber wir alle) Respekt vor den sozialen Wurzeln jedes einzelnen haben! :-)

Ich habe es einmal an anderer Stelle gepostet und kann aus Zeitgründen deshalb nicht alles noch einmal anführen, deshalb mein Verweis auf mein Posting von neulich, das haargenau paßt:

http://www.rund-ums-baby.de/aktuell/mebboard.php3?step=0&range=20&action=showMessage&message_id=6146&forum=159

Lies es Dir in Ruhe durch, an meiner Meinung hat sich absolut nichts geändert.

Und was heißt Pendeln? Darunter verstehe ich Arbeitnehmer, die bestenfalls 50-60km vom Arbeitsort entfernt wohnen.
Ein Pendeln, wo der Mann (oder die Frau) nur am Wochenende zuhause ist... darüber geht über kurz oder lang jede Familie zugrunde, das funktioniert nicht. Und die Folgen in Form von Psycho-Behandlungen, Behandlung psychosomatischer Erkrankungen der Kinder etc. pp. darf dann auch die Allgemeinheit tragen. Wenn, dann muß man alles zuende denken und nicht vorher abbrechen! :-)

Nein, das alles führt in die Sackgasse, was Du forderst, auch wenn ich Dir lautere Gründe unterstelle... aber Deine Forderung an die Arbeitnehmer hat mit SOZIALER Marktwirtschaft nicht mehr viel zu tun, dafür umso mehr mit Neokapitalismus, wo dem Interesse des Unternehmers/der Industrie sich jeder kompromißlos unterzuordnen hat.

Nein danke.

Viele Grüße
Ralph/Snoopy

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Boah, 15,- Euro die Stunde ...

Antwort von Nic*&*Yannick am 25.08.2004, 15:08 Uhr

Wahnsinn, eine Freundin von mir suchte auch. Um nicht in die AL zu fallen nimmt sie jetzt echt Schei...-Jobs an.
Zur Zeit ist sie Spielhallenaufsicht für 6,00 Euro die Stunde, sie war mal Kassiererin im Edeka für 6,28 Euro die Stunde.

Sie hat damals das Gleiche gemacht wie ich, nur hat sie gekündigt und die Abfindung genommen weil sie bauen wollen - hätte ich NIE getan. Aber jeder setzt halt seine Priortäten.

Sie könnte jetzt auch sagen, hach, ich finde nix in meinem Job - ist ja auch so - ich ruhe mich mal auf Vater Staats Kosten aus. Macht sie aber nicht. Sie WILL arbeiten.

Und DAS ist der Unterschied zu den anderen Arbeitslosen.

Klaro, sehr glücklich ist sie nicht dabei, aber sie hofft auch wieder etwas anderes zu finden und bis dahin macht sie halt dies.

Und die Einstellung ist die Richtige und nicht ich lass mich aushalten, bis der richtige Job per Engelchen vorbeigeflattert kommt mit 100.000 Euro Jahresgehalt, Dienstwagen, Urlaub- und Weihnachtsgeld und am besten nix dafür tun!

Lieben Gruß
Nicole

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Das ist ein ganz anderer Punkt... :-)

Antwort von Ralph am 25.08.2004, 15:09 Uhr

Nicole,

das ist schon richtig, (Fort-)Bildung ist gerade heute das Maß der Dinge. Allerdings gebe ich zu bedenken: Viele werden wegen Überqualifizierung nicht eingestellt. Das darf man auch nicht aus dem Auge verlieren. Ich empfinde das als Dilemma, und weiß auch keinen Ausweg. Trotzdem gibt es dieses Phänomen im gropßen Stil.

LG
Ralph/Snoopy

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so nicht gemeint

Antwort von Schwoba-papa am 25.08.2004, 16:05 Uhr

Ich bin a.) hier nicht der Kreisvorsitzende der PDS und b.) halte
dich nicht für irgendein Tierle °-)
Auch will ich Dich nicht bewußt persönlich angreifen, warum auch !
Nur wenn ich hier behaupte Frauen können nicht einparken, dann .....
brauch ich mich nicht wundern. Verstehst Du ? Wir sind wirklich nicht weit auseinander ! Auch ich sitze auf der gepolsterten Seite, aber für mich macht eine Schwalbe noch keinen Sommer. Auch ich bekomme Besuch von Menschen die für`s Arbeitsamt einen Stempel brauchen. Auch ich habe für die Wohnanlage in der ich wohne einen Hausmeister gesucht. Und ich finde das man und vorallem Frau im Einzelhandel definitiv zu wenig verdient.
Zum eigentlichen Ursprungsthema mit dem 50jährigen möchte ich noch folgende Argumentation einbringen :
Warum muß der Gutste überhaupt pendeln bzw. Wochenendpendeln, u.U. sogar nach Holland. Weil wir es nicht schaffen (unsere Gesellschaft) ihm in seiner Umgebung einen Arbeitsplatz zu erhalten. Es sind nicht immer ausländische Firmen oder große Konzerne die Arbeitsplätze zerstören, es sind vorallem wir als Verbraucher.
Wir gehen zu Radio-Meier und lassen
uns über Fernseher beraten die wir dann im Media-Markt kaufen und wundern uns warum Radio-Meier dichtmacht und schimpfen weil wir die 2 Fachverkäufer
von Radio-Meier durchfüttern müssen. Wir verticken über xBay nicht nur Krims-Krams vom Dachboden, sondern unser "altes" Gigaset Telefon Baujahr 2004 und nicht eins, sondern gleich 50 Stück. Aber Privat und ohne VSt.
Wir arbeiten schwarz (damit wir unser Häusle abbezahlen können) und unterbieten Handwerker gegenseitig so daß sie zwar nix mehr verdienen aber ihre Gesellen nicht im Lager Karten spielen müssen. Wir bescheissen wo´s nur geht - wir zocken ab und sägen am Ast auf dem wir sitzen. Genug geschimpft. Vielleicht haben wir schon
diese Hire&Fire Mentalität der Amis übernommen und vielleicht reagiere ich deshalb so verschnupft auf Äußerungen
die in die Richtung "Die sollen doch froh sein..." gehen. Vielleicht hab ich dich auch nur falsch verstanden.
Und man weiß halt auch nie ob und wann man wieder auf der ungepolsterten Seite sitzt !
Grüßle und ellesguade

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@schwoba-papa: Vollste Zustimmung, dem habe ich nichts hinzuzufügen! :o) o.T.

Antwort von Ralph am 25.08.2004, 16:19 Uhr

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Re: @Schwoba-Papa: Also, ich habe den Eindruck, dass ...

Antwort von Schwoba-Papa am 25.08.2004, 16:26 Uhr

Hallo Nicole,

definier mir mal "den" deutschen Arbeitslosen. Da bin ich mal gespannt !
Du kannst sehr wohl ohne Studium als Arzt ins Krankenhaus gehen nur wenn man dich erwischt kommst Du in den Knast ! °-) Ok - bleiben wir Ernst.

Aber Nicole - wir Leben nicht nur in einer Welt aus gehobenem oder mittlerem Telefondienst oder IV-Spezialisten. Es ist nicht nur der Wille erforderlich um sich Fortbilden zu können. Und das können und dürfen wir nicht bei allen voraussetzen !

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Re: man muß aber auch nicht so tun, als ginge es mit 50 nur noch um den Lebensabend

Antwort von Schwoba-Papa am 25.08.2004, 17:10 Uhr

Es geht auch nicht unbedingt um Pendeln oder Ortswechsel. Ein Freund von mir muß von seiner Firma aus nun auch 3 Jahre nach Chicago. Er least bzw. hat dort einen VW-Touareg als Wagen, das Haus kostet 2000 $ Miete -
man muß halt Opfer bringen !
Der Mann mit dem Haus steht für mich symbolisch als einer dessen Existenzgrundlage langsam unter den Füssen weggezogen wird. Aber wenn man nix hat, kann man auch nix verlieren. Dadurch wird es zukünftig wohl besser !
Wenn jemand ein Eigenheim baut, ist er "gut" weil
- er Arbeitsplätze schafft (Bauunternehmen, Zulieferer)
- er Steuern zahlt (Grunderwerbs-/Grundsteuer usw.)
- er Wohnraum schafft (auch für andere)
- er eine Form von individuellen Idealismus riskiert
- er mehr investiert als er untern Strich dafür bekommt
usw.
Ich kenne auch viele, die sich nicht den A... aufreissen wie unsere Eltern aber gerne das überschriebene Haus mit dem Geld von Oma renovieren !
Ich danke meinem Vater von ganzem Herzen das ich mal in 60 Jahren wenn ich 95 bin und er mit 120 stirbt in sein Haus ziehen kann. GottseiDank wohnt er aber nicht in Neufünfland und hat eine reele Chance die Hütte abzuzahlen.

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Re: man muß aber auch nicht so tun, als ginge es mit 50 nur noch um den Lebensabend

Antwort von Schwoba-Papa am 25.08.2004, 17:10 Uhr

Es geht auch nicht unbedingt um Pendeln oder Ortswechsel. Ein Freund von mir muß von seiner Firma aus nun auch 3 Jahre nach Chicago. Er least bzw. hat dort einen VW-Touareg als Wagen, das Haus kostet 2000 $ Miete -
man muß halt Opfer bringen !
Der Mann mit dem Haus steht für mich symbolisch als einer dessen Existenzgrundlage langsam unter den Füssen weggezogen wird. Aber wenn man nix hat, kann man auch nix verlieren. Dadurch wird es zukünftig wohl besser !
Wenn jemand ein Eigenheim baut, ist er "gut" weil
- er Arbeitsplätze schafft (Bauunternehmen, Zulieferer)
- er Steuern zahlt (Grunderwerbs-/Grundsteuer usw.)
- er Wohnraum schafft (auch für andere)
- er eine Form von individuellen Idealismus riskiert
- er mehr investiert als er untern Strich dafür bekommt
usw.
Ich kenne auch viele, die sich nicht den A... aufreissen wie unsere Eltern aber gerne das überschriebene Haus mit dem Geld von Oma renovieren !
Ich danke meinem Vater von ganzem Herzen das ich mal in 60 Jahren wenn ich 95 bin und er mit 120 stirbt in sein Haus ziehen kann. GottseiDank wohnt er aber nicht in Neufünfland und hat eine reele Chance die Hütte abzuzahlen.

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Re: man muß aber auch nicht so tun, als ginge es mit 50 nur noch um den Lebensabend

Antwort von Schwoba-Papa am 25.08.2004, 17:10 Uhr

Es geht auch nicht unbedingt um Pendeln oder Ortswechsel. Ein Freund von mir muß von seiner Firma aus nun auch 3 Jahre nach Chicago. Er least bzw. hat dort einen VW-Touareg als Wagen, das Haus kostet 2000 $ Miete -
man muß halt Opfer bringen !
Der Mann mit dem Haus steht für mich symbolisch als einer dessen Existenzgrundlage langsam unter den Füssen weggezogen wird. Aber wenn man nix hat, kann man auch nix verlieren. Dadurch wird es zukünftig wohl besser !
Wenn jemand ein Eigenheim baut, ist er "gut" weil
- er Arbeitsplätze schafft (Bauunternehmen, Zulieferer)
- er Steuern zahlt (Grunderwerbs-/Grundsteuer usw.)
- er Wohnraum schafft (auch für andere)
- er eine Form von individuellen Idealismus riskiert
- er mehr investiert als er untern Strich dafür bekommt
usw.
Ich kenne auch viele, die sich nicht den A... aufreissen wie unsere Eltern aber gerne das überschriebene Haus mit dem Geld von Oma renovieren !
Ich danke meinem Vater von ganzem Herzen das ich mal in 60 Jahren wenn ich 95 bin und er mit 120 stirbt in sein Haus ziehen kann. GottseiDank wohnt er aber nicht in Neufünfland und hat eine reele Chance die Hütte abzuzahlen.

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Okay, angenommen

Antwort von tinai am 25.08.2004, 18:22 Uhr

Deine Bemerkung zu uns Verbrauchern unterstreich ich!

Die gesamte Deutsche Textilindustrie - vor 40 Jahren noch ein florierendes Geschäft - ist völlig zusammengebrochen.

Weil wir nur noch 5 Euro fürs T-Shirt ausgeben wollen und die Sachen bei H&M so schön billig sind und Indien ja weit weg.

Das ist aber auch, was mich bei Hartz IV enttäuscht, es wird vor allem gefordert und die "Förderung" kann ich nicht erkennen.

Grüßle Tina

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@ralph

Antwort von tinai am 25.08.2004, 18:28 Uhr

bin völlig Deiner Meinung, es war auch ziemlich dumm, sich an einem Fall festzuhalten, der zudem übers Fernsehen kam.

Allerdings haben nicht nur die Unternehmer Verantwortung, sondern auch die Verbraucher.

Die Stuttgarter Innenstadt hat in den letzen 10 Jahren 8 privat geführte Elektro-Häuser durch Insolvenz und aufgabe verloren. Warum? Weil die Leute sich ausführlich beraten lassen, um dann bei xbay und Makromarkt nur noch die Ware "abzugreifen".

Es ist nicht nur die Verantwortung des Unternehmers, sondern auch die Verantwortung des Verbrauchers. Seit "geiz geil ist", ists damit nicht mehr weit her.

Ich verstehe unter "Pendeln" auch nicht "Wochenendpendeln" das war nur ein Beispiel, das Leute das machen. Nur weil ich mit zwei Kindern arbeite, erwarte ich das auch nicht von jeder Mutter. Es ist auch ganz klar, das manche so etwas gut leisten können und manche einfach schwächer sind.

Hier gings um einen Mann, der lt. Posting nicht für ein geringeres Gehalt als früher arbeiten wollte, nicht weg will, aber auch noch sein Haus halten will. Ich finde, das ist schon eine ganze Menge, aber es ist ein Einzelfall. Und bei diesen Einzelfällen kennst Du Dich ja viel besser aus.

Ich schätze deine Postings übrigens sehr, auch wenn ich nicht immer Deiner Meinung bin.

Gruß Tina

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Muss noch eins zu bedenken geben...

Antwort von tinai am 25.08.2004, 18:29 Uhr

... wenn man heute schon eine Hausmeistertätigkeit (O-Ton Schwoba-Papa: Wer will denn schon als Hausmeister arbeiten und dann noch in Stuttgart) unzumutbar ist, dann geht es uns noch immer recht gut.

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Re: man muß aber auch nicht so tun, als ginge es mit 50 nur noch um den Lebensabend

Antwort von marit am 25.08.2004, 19:06 Uhr

Gegenrechnung:

Du schreibst:
"Wenn jemand ein Eigenheim baut, ist er "gut" weil
- er Arbeitsplätze schafft (Bauunternehmen, Zulieferer)"
-das macht der, der sein Geld in seine Bibliothek, Plattensammlung oder in Autos investiert auch, oder nicht? Von ihm leben Buchhandlungen, Plattenläden und die Autoindustrie.
"- er Steuern zahlt (Grunderwerbs-/Grundsteuer usw.)"
-Dafür zahlt der andere jede Menge Mehrwertsteuern und kann sich nix davon zurückerstatten lassen/absetzen

"- er Wohnraum schafft (auch für andere)" Wohnraum ist aber nur noch in wenigen Ballungsgebieten ein knappes gut, das sieht man ja, wenn man heutzutage ein Haus verkaufen will. Wohnraum schaffen ist doch nur dann angesagt, wenns einen Bedarf gibt.

"- er eine Form von individuellen Idealismus riskiert" Das tut der Weltenbummler ebenfalls, ebenso wie der Sammler.
"- er mehr investiert als er untern Strich dafür bekommt
usw." Naja, das ist ja seine persönliche Entscheidung. Wenn ihm das Gefühl "im eigenen Haus" zu Wohnen, diesen Mehrwert wert ist...Jemand, der sein Geld in z.B. einen Kulturfond investiert, trägt da ein höheres Risiko.

Ich gönne jedem sein Eigenheim, solange er sich das leisten kann - und wenn es schon zu 90% abgezahlt ist, würde jede Bank einer Kreditstundung wohl zustimmen. Ich sehe nur nach wie vor nicht ein, warum der Staat seinen Bürgern in irgendeiner Weise vorschreiben will, wie sie ihr Geld auszugeben haben. Ich würde es ja fast noch einsehen, wenn volkswirtschaftlich sinnvolles Verhalten belohnt und anderes Verhalten steuerlich bestraft würde - aber dem ist ja nicht so. Für mich handelt es sich bei dieser Bevorzugung von "immobiliengebundenem Vermögen" einfach um Nachkriegsideologie. Und das ist natürlich auch kulturgebunden. In Deutschland hat die Zerstörung vieler Städte dazu geführt, daß wie wild und superstabil gebaut wurde (was seinerzeit ja auch gut war), in erdbebengefährdeten Regionen in Asien baut man gerade nicht besonders stabil (es gibt viele Möbel aus Pappe, die nach ein paar Jahren ersetzt werden), damit man, wenns passiert nicht viel zu verlieren hat.
Ein Haus zu besitzen ist kein Wert an sich, sondern ein kultureller Topos. Und diese Ideologie gerät eben gerade ins Wanken. Das Aufbegehren dagegen kann man in Heimwerker-Soaps und Slogans wie "Unsere Kunden Bauen" bestaunen.

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Das ist nicht nur in Stuttgart so...

Antwort von Ralph am 25.08.2004, 19:21 Uhr

Hi Tina,

... besonders die Hamburger hier dürften das technische Warenhaus "Brinkmann" ganz schmerzlich vermissen.
Die hatten supergute Bedienungen, immer bereit, genügend auch eingestellt (personalkostenintensiv). Ich habe, mit zwei Ausnahmen, alle meine technischen Geräte dort gekauft.

Das ging auch alles ganz gut, bis Saturn um die Ecke aufmachte. Ein Billig-Laden, mit fast keinem Personal, immer überlastet und z.T. mit grottenschlechter Fachkunde...

Den rest der Story kannst Du Dir denken, wie bei Euch! Bei brinkmann beraten lassen... und wegen lächerlichen 10,- € dann bei Saturn gekauft.
Nun ist Brinkmann pleite und weg, dafür haben wir einen H&M mehr, einen Lego-Store, den eigentlich nicht wirklich irgendjemand braucht... und Saturn ist nicht besser geworden.

Aber geheuchelt haben viele Hamburger, wie sehr Brinkmann fehlt... tja, nun löffeln wir alle die Suppe aus.

Ach übrigens... bei Saturn hab ich bisher nur ein paar CDs gekauft... ;-)

Liebe Grüße
Ralph/Snoopy,
der jetzt zum Elternabend muß...

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Re: Muss noch eins zu bedenken geben...

Antwort von Schwoba-Papa am 26.08.2004, 9:02 Uhr

Das wahr ironisch gemeint ! ^-)

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Re: man muß aber auch nicht so tun, als ginge es mit 50 nur noch um den Lebensabend

Antwort von Schwoba-Papa am 26.08.2004, 11:08 Uhr

Ich denke die Wirtschaftsleistung der Bauindustrie bzw. ihr Anteil am Bruttosozialprodukt sollte man nicht unterschätzen. Da hängt ne Menge dran.
Ich finde auch nicht das jede Familie 3 Autos braucht, wäre das aber nicht der Fall sähe es bei VW, Audi etc. noch übler aus. Konsum ist der Motor unserer Wirtschaft, aber nicht nur Geld auf den Kopf hauen ist wichtig, sondern auch das Schaffen von Werten (wie Häuschen). Sonst platzt alles mal wie eine Seifenblase.
Und das stabile Bauen ist immer eine Frage des Geldes, nicht der Schadensbegrenzung !

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Re: Hartz 4

Antwort von anjesan am 14.09.2004, 10:38 Uhr

Hallo, zuerts einmal möchte ich sagen, dass es in diesem Land nicht mehr lange gut gehen wird. Die reichen Herren fahren S-Klasse und der kleine Mann fährt Fahrrad.
Na ja wenn er sich noch ein Fahrrad leisten kann ist auch noch genug Geld da. Weiter so, immer mehr Steuergeschenke für die Reichen, damit sich das feine Fräulein dieses Jahr wieder einen neuen Zobel leisten kann.
Ja immer weiter so, am besten bringen wir demnächst noch Geld zur Arbeit mit.
Hauptsache wir haben Arbeit und liegen unserem achso fürsorglichen nicht auf der Tasche liegen. Ein hoch auf die Diäten und Pensionen unserer achso wichtigen Volksvertreter.
Hartz 4 ist zum kotzen.
Genauso wie unser Kanzler.
Übrigens bin ich nicht arbeitslos!

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Re: Hartz 4

Antwort von Brad am 19.09.2004, 0:03 Uhr

Hi, hoffe es ist nicht zuviel.

Hartz4 und die weiterführende Zerstörung der Grundfundamente/Sozialsysteme Deutschlands sind keineswegs notwendig. Wir möchten Ihnen hiermit einige volks-, sozial- u. betriebswirtschaftliche Informationen geben, die dies belegen.

Deutschland ist ein tüchtiges Land. Die Bürger sind fleißig und haben es innerhalb weniger Jahrzehnte geschafft, führende Nation im Maschinenbau und der Automationstechnik zu werden. Der Warenexport ist größer als der Warenimport. Das Bruttosozialprodukt steigt, obwohl die "Arbeitslosigkeit" zunimmt.

Man wird auch in Zukunft versuchen, noch besser produzierende Maschinen zu entwickeln, um noch mehr menschliche Arbeitskraft einzusparen. Arbeitserleichterung und Effizienz, das sind die Triebfedern der Menschen, seit Anbeginn.

Stellen Sie sich folgenden Fall vor, der in vereinfachter Form die sozialen Veränderungen in Deutschland widerspiegeln soll: Einige 10-köpfige "Familie" lebt autark auf dem Lande und kommt selbst für den eigenen Unterhalt auf, durch Ackerbau u. Viehzucht. Von den 10 Personen arbeiten drei auf dem Feld. Nun entwickelt irgendjemand aus der "Familie" eine Feldmaschine mit dem Ergebnis, dass zwei von den drei Feldarbeitern (Familienmitgliedern) eingespart werden können, also nur noch ein Feldarbeiter auf dem Feld benötigt wird. Da es für die zwei eingesparten Feldarbeiter keine neue Arbeit zu verrichten gibt -sei denn man würde die jetzt verbliebene gesamte Arbeit der Familie auf alle 10 Personen verteilen- müssen die 2 Familienmitglieder, für die es jetzt keine Arbeit auf dem Feld mehr gibt in die Kellerwohnung des Hofes ziehen, bei "Wasser und Brot". Da die Feldmaschine genauso viel, wenn nicht gar mehr produziert als dies zuvor die drei Feldarbeiter konnten, bräuchten die zwei ehemaligen Feldarbeiter eigentlich keine wirtschaftlichen u. sozialen Einbußen hinnehmen. Es könnte also die gesamte 10-Köpfige "Familie" nach wie vor satt werden, bei gleichzeitig weniger Arbeit für alle 10. Jetzt müssen aber zwei Familienmitglieder bei "Wasser und Brot" und sozial schlechter gestellt, leben. Mit dem, was jetzt zuviel produziert wird, bereichern sich die Gewaltausübenden Personen der "Familie". Ich begrüße Sie bei Hartz4.

Stellen Sie sich weiter vor, Sie selbst würden während Ihrer Berufstätigkeit an den Entwicklungen von Produktionsmaschinen mitwirken, mit dem Ergebnis, dass weniger menschliche Arbeitskraft benötigt würde als zuvor, da die Maschinen jetzt die Arbeit übernehmen und sogar mehr Güter produzieren würden als die Menschen zuvor. Weil jetzt auch Ihre Arbeitskraft durch den Maschineneinsatz nicht mehr benötigt würde, entlässt der Unternehmer Sie und Ihre Kinder in die Arbeitslosigkeit und der “Staat“ stürzt Sie in die Hartz4-Armut. Die durch die Technologie zuviel produzierten Güter verscherbelt der Unternehmer im Ausland (siehe z.B. Automobilindustrie). Es ist wohl unübersehbar, dass die Unternehmer ihre bereits bestehenden Machtpositionen missbrauchen, was mittlerweile von allen etablierten Parteien unterstützt wird. Dies wird daran deutlich, dass die betriebliche Mitbestimmung -Die ebenfalls eine Säule unserer Demokratie ist- abgeschafft werden soll, um die Machtposition der Unternehmer weiter auszubauen.

In einer Demokratie würde man jetzt sagen: Wenn die Unternehmungen und Konzerne nicht bereit sind, die menschliche Arbeitszeit herabzusetzen, um die verbleibende Arbeit auf alle zu verteilen, dann müssen die arbeitswilligen Menschen, die nicht eingestellt werden, durch entsprechende Abgaben, die von den Unternehmen zu entrichten sind, aufgefangen werden. Keinesfalls dürfen diese Menschen, zu denen jeder von uns schon morgen gehören kann (Beamte u. Politiker ausgenommen) sozial u. wirtschaftlich zerstört werden, und dies schon gar nicht, wenn es faktisch kaum Arbeitsplätze für die Arbeitssuchenden gibt. Die wenigen Stellenangebote, die wir in den Zeitungen oder im Internet finden, werden in der Regel von Menschen besetzt, die bereits in Arbeitsprozessen stecken und sich örtlich oder persönlich verändern wollen.

Wenn es eine Gesellschaft fertig bringt, durch den Einsatz von Maschinen, Computern und Automationstechnik weniger menschliche Arbeitskraft einsetzen zu müssen, dann kann die Konsequenz nur sein, dass die menschliche Arbeitszeit herabgesetzt wird, um jetzt alle Bürger dieser Gesellschaft mit entsprechend weniger Arbeit beschäftigen zu können, bei gleich bleibender oder sogar steigender Produktivität. Bei Hartz4 sieht es aber folgender Maßen aus: Sie dürften heute keinesfalls, selbst wenn Sie noch so ein Experte wären, an der Weiterentwicklung im Maschinenbau, der Automationstechnik oder des Computerwesens arbeiten, weil ja dadurch zukünftig noch weniger menschliche Arbeitskräfte benötigt würden. Warum soll jetzt bei gleich bleibender oder sogar steigender Produktivität die Zahl der Armen in unserem Land steigen? Dies kann eigentlich nur dann passieren, wenn sich irgend “jemand“ unangemessen hoch an der erbrachten Leistung bereichert und wenn die Verwaltungsbehörden die absolut überhöhten Steuern und Abgaben regelrecht in einer verantwortungslosen Weise verschwenden.

Wir sollten uns übrigens abgewöhnen ständig die Bezeichnung: "Der Staat", zu verwenden, wenn wir das Tun und Handeln von Beamten und Politikern meinen. Es sind Beamte und Politiker, die für die massiven Veränderungen in Deutschland (Hartz4, die Abschaffung der D-Mark, u.s.w.) die Verantwortung tragen. Allein bei der Abschaffung der D-Mark und der Einführung des Euro, was uns Bürger einige Milliarden Euro gekostet hat, waren beispielsweise laut offizieller Umfragen ca. 80% der Bürger dagegen. Da kann man wohl kaum von einer Euroeinführung durch den Staat sprechen. Und mit einer echten Demokratie (die Gewalt geht von unten nach oben, das Volk entscheidet) hat die Euroeinführung, Hartz4, der "Berlinumzug" und vieles andere mehr nichts mehr zu tun. Es sind die Beamten und Politiker (dabei spielt es keine Rolle, ob rot, grün, gelb oder schwarz), die für dieses Desaster die Verantwortung tragen.

Zunächst einmal ist festzustellen, dass unser Land trotz der hohen Produktivität hochverschuldet ist. Die Politiker und Beamten kolportieren vollblumig dass wir (die Bürger) in den letzten Jahren weit über unsere Verhältnisse gelebt hätten, weshalb das Land restlos verschuldet sei. Dies wiederum müsse starke Einschnitte im sozialen Bereich zur Folge haben. Mit solchen Phrasen versuchen die Politiker und Beamten den Bürgern Schuldgefühle einzuflößen und sie für die massiven Veränderungen in Deutschland gefügig zu machen. Wenn ich aber diese Aussage: "wir hätten über unsere Verhältnisse gelebt", zu Ende denke, dann fällt mir auf, dass weder ich, noch irgendjemand aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis bisher über seine Verhältnisse gelebt hat. Die meisten haben Familien und leben eigenverantwortlich in einem überschaubaren Rahmen. Für persönliche Kredite haftet jeder mit seinem persönlichen Vermögen. Im Übrigen lebt man in der Regel dann über seine Verhältnisse, wenn man sich mit anvertrauten oder fremden Geldern unverhältnismäßig hoch bereichert und ein “süßes“ Leben macht. Der eigentliche Grund für die hohe Staatsverschuldung, weshalb unsere Bürger jetzt zunehmend in die Armut abgeschoben werden, sind die überhöhten Beamten- und Verwaltungsaufwendungen sowie der verantwortungslose Umgang der Politiker und Beamten mit dem erarbeiteten Geld (Steuern) der Bürger. Was hier im wahrsten Sinne des Wortes in den letzten Jahrzehnten versaubeutelt (sinnlos Verschwendet) wurde sind astronomische Summen.

Jedes Unternehmen in Deutschland ist per Gesetz dazu verpflichtet, den Geld- und Warenverkehr sowie die Personalaufwendungen nach dem Handelsgesetzbuch zu dokumentieren. Hierdurch kann jederzeit überprüft werden, wie die Unternehmung geführt wird und wie die Kosten und Preise für die Produkte zustande gekommen sind. Wenn ein Unternehmer verantwortungslos eine Unternehmung führt, sich selbst unangemessen bereichert und die Überschuldung bis hin zum Bankrott treibt, macht sich der Unternehmer strafbar. Bei den öffentlichen Verwaltungsbehörden (Politiker u. Beamte), die für die Verwendung der öffentlichen Gelder (Steuereinnahmen) zuständig sind gibt es allerdings keinerlei Haftung für fehlerhaften Umgang mit öffentlichen Geldern. Die Verwaltungsbehörden sind auch nicht verpflichtet, nach dem Handelsgesetzbuch zu bilanzieren bzw. zu haushalten. Es gibt kein Gesetz wogegen Behörden für ständige Steuerverschwendungen verstoßen könnten. Nicht einmal eine Kündigung ist möglich. Kommt aber ein Bürger seiner Steuerverpflichtung nicht nach, weil er verschwenderisch gelebt hat, stürzen sich die Beamten sofort auf ihn, um ihn möglichst in den “Knast“ zu bringen.

Ich hatte unlängst eine Konfrontation mit den Verwaltungsbehörden unserer Stadt. Hierbei ging es um folgendes: Im Jahre 2002 hatte der Oberbürgermeister unserer Stadt die Vision, das 30-Jahre alte, ungenutzte Fußballstadion abzureißen und eine supermoderne Multifunktionsarena mit vielen Veranstaltungsmöglichkeiten bauen zu lassen. Die extrem hohen Kosten sollten größtenteils durch Privatinvestoren abgedeckt werden, so seine Idee. Also ging er zur nächsten Ratssitzung, erläuterte sein Vorhaben und lies den Stadtrat darüber abstimmen. Die Ratsmitglieder (vor allem die, die derselben Partei wie der OB angehörten) befanden den Vorschlag des OB für gut und stimmten mehrheitlich dafür. Insbesondere auch deshalb, weil die Finanzierung ja größtenteils durch Privatinvestoren erfolgen sollte. Es vergingen ein Jahr und einige Monate als das Fußballstadion bereits abgerissen war, der OB aber noch keinen einzigen Privatinvestor zur Finanzierung der Arena gefunden hatte. Mittlerweile kamen weitere Fakten ans Tageslicht, wie z.B. der größte ökologische Zerstörungsprozess (die Fällung von ca. 500 großen Bäumen) in Verbindung mit dem Bau der Superarena. Ca. 75% der Bürger waren jetzt nach einer WDR-TED-Umfrage gegen den Bau der Arena. Das ganze drohte zu einem Desaster zu werden. Da hatte der OB eine Idee: Er bewarb sich mit der Arena als Austragungsort für die Fußballweltmeisterschaft 2006 beim DFB, um die Kosten durch die Steuerzahler rechtfertigen zu können. Der Bau der Arena war bereits im vollen Gange als prompt die Absage vom DFB kam. Die Luft wurde langsam dünner, da zog der OB auch schon den nächsten Joker. Jetzt bewarb er sich mit der Arena als Austragungsort für die Olympiade 2012 beim NOK, um die mittlerweile ständig steigenden Kosten durch die Steuerzahler rechtfertigen zu können. Zugleich beantragte er bei der Landesbehörde eine Landesbürgschaft zur Absicherung eines öffentlichen Kredites, da er sich ja für die Olympischen Spiele beworben hatte. Da würde das Geld schon vom Land kommen -bei einer Olympiade- so spekulierte der OB. Schon bald erteilte ihm das NOK eine Absage und die Landesbürgschaft wurde ebenfalls abgelehnt. Da packte der OB sich den letzten Strohalm, und teilte voller Selbstgefälligkeit mit, dass die Stadt (die Steuerzahlenden Bürger) jetzt endgültig die Finanzierung der Superarena selbst übernehmen werde. Man würde ab sofort versuchen aber und aber viele Veranstaltungen für die Arena zu bekommen und mit den Einnahmen könne man die Kredite und laufenden Kosten abbezahlen. Heute ist die Arena fast fertig gestellt und nach eineinhalb Jahren Öffentlichkeitsarbeit und Aquise haben die Mannen des OB bis jetzt insgesamt 4 Veranstaltungen für die Arena bekommen. Mittlerweile, noch vor der endgültigen Fertigstellung handelt es sich bei diesem Projekt um ein Horrorszenario und Euro-Moloch für die Bürger der Stadt. Auf befragen der Presse teilen die Beamten der Stadt, allen voran der OB, mit, dass die Superarena insgesamt 218 Millionen Euro gekostet habe und dass die Arena schon etwas besonderes sei. Daraufhin, erkundigte ich mich bei einem hochbezahlten Beamten der Stadtkämmerei (Finanzabteilung) darüber, wie die Beamten denn die Kosten in Höhe von 218 Millionen Euro für den Bau der Arena ermittelt habe. Bei diesem Gespräch kam folgendes heraus: Der Beamte der Kämmerei teilte mir mit, dass die tatsächlichen Kosten eigentlich nicht ermittelt werden können, da man die zurechnungspflichtigen Kosten laut Handelsgesetzbuch (HGB) nicht berücksichtigt habe. Man sei ja nicht verpflichtet nach dem HGB zu kalkulieren. Außerdem haben die Beamten der Stadtkämmerei, obwohl sie täglich mit Beträgen in Millionenhöhe wirtschaften, keine kaufmännische Ausbildung. Was man dort gelernt haben müsse sei Verwaltungsrecht.

Die gesamten Kosten, die indirekt durch den Bau der Arena entstanden sind (Abriss des alten Fußballstadions, Lärmschutzwände, Verlegung und Neubau von Tennisclubs u. Sportanlagen, Verwaltungskosten, Projektmanagement, Bewerbungskosten für die Olympiade u. die Fußball-WM, infrastrukturelle Erschließungskosten, Arena-Bahnhof, Umbauarbeiten am Rheinbad u.s.w.,) wurden der Arena nicht zugeführt. Meine Schätzungen ergeben, dass sich die bisherigen Kosten der Arena auf ca. 330 Millionen Euro belaufen.

Zu den bisherigen ca. 330 Millionen Euro kommen weitere jährliche Unterhaltskosten in Millionenhöhe auf die Bürger zu.

An Hand dieses Beispieles wird wohl klar, dass nur mit einer Veränderung an den Ursachen der Staatsbankrott aufzuhalten ist. Solche Fälle, wie der Bau der Arena, geschehen tausendfach in Deutschland, ohne dass die Verantwortlichen dafür haften. Da die Verwaltungen nicht nach dem Handelsgesetzbuch wirtschaften müssen und deren Entscheidungsträger für grob fahrlässige Fehler weder kündbar noch haftbar sind, wird konsequenter Weise der Überschuldung bis hin zum Staatsbankrott Tür und Tor geöffnet.

Dieses Beispiel könnte man auch in ähnlicher Form auf die neuen Bundesländer beziehen. Hier wurden hunderte Milliarden Euro für Großprojekte ausgegeben, ohne entsprechende Marktanalysen im Vorfeld durchzuführen. Viele dieser Großprojekte liegen jetzt ungenutzt brach. Durch Fehlplanungen hochbezahlter Verwaltungsbeamter u. Politiker. In Berlin setzte man sich durch den Verwaltungsgrößenwahn ein Denkmal nach dem Anderen -nur vom Feinsten und Teuersten. Deutschland ist durch seine höchsten Beiträge der “Weihnachtsmann“ der EU. Es wurden in den letzten Jahrzehnten durch unsere Beamten und Politiker tausende Milliarden Euro für überhöhte Bezüge und sinnlose Projekte in den Sand gesetzt, was jetzt zur Zerstörung unseres Sozialsystems, der Grundfundamente der Bundesrepublik Deutschland, initiiert durch eben diese Beamten und Politiker, führt.

Stellen Sie Sich z.B. die Aufrüstung der Bundeswehr vor. Hier werden z.B. 20 Milliarden und mehr für neue Starfighter ausgegeben, obwohl unser Land keine Feinde sondern fast nur Verbündete hat. Die tatsächlichen Kosten für den Berlinumzug, die mit ca. 12 Milliarden Euro angegeben werden… hier wurde in unverantwortlicher Weise geklotzt. Die Abschaffung der D-Mark (gegen den Willen des Volkes) mit der Begründung, im EU-Urlaub kein Geld mehr umtauschen zu müssen, hat uns Bürger mehrere Milliarden Euro gekostet. Übrigens: Wer einem Land die Währung wegnimmt, gegen den Willen der großen Mehrheit der Bürger, mit der Begründung “Dann braucht Ihr im Urlaub nicht mehr umtauschen“, der sollte seinen gesamten Vertrauens-Kredit verspielt haben. Ob solche Personen an den richtigen Stellen sitzen, dürfte stark angezweifelt werden.

Wäre es eigentlich denkbar, dass man die Gesetze dahingehend ändert, dass die Bürger mehr Mitbestimmung zu wichtigen Themen bekommen, wie
• den Kündigungsschutz für Beamte aufhebt
• Kontrollmechanismen im öffentlichen Dienst einführt, insbesondere was den Umgang mit öffentlichen Mitteln angeht
• Millionenhohe Abfindungen (z.B. 50 Millionen für Esser, Mannesmann) für Manager verbietet, während Mitarbeiter entlassen werden?

Ja, dies wäre dann möglich, wenn über den Bundestag im Bundesrat die Gesetze (Bei Hartz4 ging dies ja problemlos) entsprechend geändert würden. Das Problem ist leider, dass in diesen Organen Unmengen an Beamten “Mitabsitzen“ die alle Gesetze mit beschließen.

Ich hatte einmal ein längeres Telefonat mit einem höheren Beamten vom Wirtschaftsministerium. Bei diesem Telefonat sagte mir der Beamte, dass er ja in der freien Wirtschaft viel mehr Geld verdienen würde, als dies gegenwärtig der Fall sei. Er begründete dies mit seiner Stellenbeschreibung, die entsprechend hochkarätig sei. Sehr auffallend war für mich allerdings, dass dieses Telefonat, bei dem ich lediglich nur einige Informationen aus ihm “herauskitzeln“ wollte, 1,5 Stunden dauerte. Der Beamte machte auf mich einen eloquenten, ausgeruhten, aber nicht sehr beschäftigten Eindruck. Im Übrigen glaube ich, dass eine Stellenbeschreibung im öffentlichen Dienst nicht unbedingt mit der tatsächlichen Tätigkeit in engem Zusammenhang steht. Jedoch kann ich mir durchaus vorstellen, dass die ansehnlichen Beamtenbezüge in engem Zusammenhang mit den jeweiligen, aufgeblähten Stellenbeschreibungen stehen. Von den 1,8 Millionen Beamten und vielen Politikern könnte man, und davon bin ich fest
überzeugt, sofort 60 % entlassen. Was da im Innendienst bei Zeitung und Kaffee absitzt, und dies bei üppigsten Bezügen sollte man erlebt haben, oder besser auch nicht. Wenn Sie einen gutbezahlten Job hätten, bei dem Ihnen “nichst“ passieren könnte, egal wie oft Sie Krank feiern oder Fehler machen, bei dem aber auch sonst nichts passiert, egal wie gut oder schlecht Sie sind, würde sich schon bald bei Ihnen ein Schlendrian einschleichen, bei dem Sie die Motivation, Gewissenhaftigkeit und das Verantwortungsgefühl verlieren.

Ein weiteres Beispiel für den unsäglichen, unverantwortlichen und unsozialen Umgang mit Steuergeldern, zugunsten der Beamten: In den Arbeitsämtern nehmen jetzt beispielsweise “arbeitslose“ Beamte die so genannten Arbeitslosengeld 2- Anträge entgegen. Es sind dies Telekom-Beamte, die bei der Telekom nicht mehr benötigt werden. Diese “arbeitslosen“ Beamten, die quasi jetzt als ABM-Maßnahme Arbeitslosengeld 2- Anträge von arbeitslosen Bürgern entgegen nehmen, erhalten weiterhin volle Beamtenbezüge. Allein an Beamtenpensionen zahlen die Bürger jährlich 35 Milliarden Euro. Beamte erhalten durchschnittlich eine doppelt so hohe Altersversorgung wie die Steuerzahlenden Bürger. Es gibt zahlreiche Fälle, viele davon sind durch die Medien veröffentlicht worden, wo Beamte schwere Straftaten begangen haben wie zum Beispiel Kindesmissbrauch durch Pastoren oder Erzieher, Steuerhinterziehung in Millionenhöhe mit nachgewiesenen Falschangaben, Todschlag wehrloser Menschen durch Polizeibeamte. Diese Beamten (Straftäter) wurden lediglich versetzt oder leben sogar völlig unbehelligt und ohne Strafverfolgung. Staatsanwälte sind doch eigentlich Anwälte des Staates. Wenn jetzt aber ein “Staatsmann“ (Beamter/Politiker) auf der Anklagebank sitzt, wessen Anwalt ist dann eigentlich der Staatsanwalt? Schauen Sie Sich dazu einfach nur reale Fallbeispiele an und Sie werden es erkennen. “Staatsanwälte küsst man nicht, sei denn man ist Beamter/Politiker“!

Es müssen massive Veränderungen in unserer Gesellschaftsstruktur durchgeführt werden, aber mit Sicherheit nicht die, die uns die Politiker und Beamten glauben machen wollen.

Wenn der unverantwortliche Umgang mit den überhöhten Abgaben, die enormen Verschwendungen durch Politik und im öffentlichen Dienst, die Beamten- und Politikerprivilegien sofort gestoppt werden könnten, gäbe es kein Hartz4, könnten die Benzinkosten auf ca. 60 Cent pro Liter gesenkt werden, könnte die Mehrwertsteuer auf ca. 14% herabgesetzt werden, könnten die Lohnnebenkosten um ca. 20 Prozent gesenkt werden u.s.w.

Als ersten Schritt könnte jeder einzelne von uns einen kleinen Beitrag leisten, in dem er zukünftig keiner der etablierten Parteien seine Stimme gibt, sondern nur noch den Randparteien; sowohl bei Bundestags- als auch bei Kommunalwahlen. Anders ist den wirklichen Schmarotzern unserer Gesellschaft nicht beizukommen.

Mit freundlichen Grüßen
Euer Philanthrop

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Hi Leute habe kein Plan was Hartz4 ist!!! Kann mir einer Helfen???

Antwort von Die nichts wissende!!! am 20.09.2004, 15:40 Uhr

Hi ih r ich habe echt keine plan was ich mit hartz4 anfangen soll!!! Ich soll für meine klasse( Realschule) heraus finden was hartz4 ist kann mir einer helfen???

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Re: Interessante und wichtige Zusatzinformation

Antwort von airtel am 01.10.2004, 15:14 Uhr

bei schaden am auto tritt die autoversicherung in kraft, die man monatlich einzahlt(meistens bekommt man selten das wieder, was eingezahlt wurde. da muss sich der staat ja ein beispiel dran nehmen-wie auch sonst!!!)

bei schaden mit arbeitsverust tritt die arbeitslosenversicherung in kraft(aber warum nur einen gewissen prozentsatz. ach ja man kann ja damit den schwachsinn "steuerverschwendung" finanzieren und mit den zinsen kann man zinseszins anhäufen und in den urlaub fliegen - auf staatskosten.)also muss dadurch der schaden reguliert werden!!!(logik!)
1€ jobs habe ich bereits vor zwei jahren schon gemacht. 20 tage mit a ca.17 std und das bei 911€ netto. dabei ging noch einiges an spritgeld drauf, um zum arbeitsplatz und zurück zu kommen. - der wille war stark doch die entlohnung schwach - und das ist selbst im osten zu wenig

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