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Geschrieben von DK-Ursel am 26.11.2016, 12:42 Uhr

Fidel Castro ist gestorben

ein absehbarer Todesfall, ein hohes Alter, ein sattes Leben --- und nach dem ,was ich in einer Dokumentation über ihn sah, ein Schicksal, das er mit vielen Diktatoren teilte:
Angefangen mit hehren Zielen für das Volk - und geendet als Diktator.
An den Machtspielen mit den bekannten Mechanismen aus dem Kommunismus haben aber auch die USA einen großen Anteil - räumten sogar Politiker aus der Zeit des Kalten Krieges ein.
Kuba ist auf einem neuen Weg --- ober besser wird, weiß niemand, aber Freiheit ist sicher ein guter Anfang.
Und so ist Fidel Castros Tod sicher auch ein Zeichen dafür, daß alte Dogmen und Lebensformen verschwinden und Neuem weichen müssen.
Gruß Ursel, DK

 
45 Antworten:

Re: Fidel Castro ist gestorben

Antwort von Hashty am 26.11.2016, 22:27 Uhr

ich möchte schon seit vielen Jahren nach Kuba. Und nun muss ich mich beeilen, wenn ich Kuba noch vor dem Ausverkauf erleben möchte.
Fidel war zwar ein Diktator. Aber irgendwie hat er es geschafft, dass man ihn trotzdem mochte. Und dass jetzt kaum jemand denkt "zum Glück".
Ich fand ihn immer beeindruckend.

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Re: Fidel Castro ist gestorben

Antwort von Alba am 27.11.2016, 7:16 Uhr

https://en.m.wikipedia.org/wiki/Human_rights_in_Cuba

Es ist immer wieder erstaunlich wie linke Diktatoren OK sind und romantisiert werden.
Wohin moechtest Du denn nach Deinem Cubaurlaub? Nordkorea?

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Re: Fidel Castro ist gestorben

Antwort von Hashty am 27.11.2016, 10:08 Uhr

Alba - spinnst Du??? Aber so richtig?!

Und gerade am Beispiel Nordkorea sieht man ja, dass Dein verallgemeinerndes Statement Bullshit ist. Und zwar gewaltiges.
Denn bei diesem Diktator würde man zweifelsohne "zum Glück" denken.

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Re: Fidel Castro ist gestorben

Antwort von Joplin am 27.11.2016, 10:37 Uhr

Er hatte zwei Seiten. Er hat gegen eine Diktatur gekämpft. Er hat ein gut funktionierendes Bildungssystem eingeführt und ein super Gesundheitssystem für Alle. Prima!

Gleichzeitig hat er politische Gegner ins Gefängnis werfen lassen und jede Kritik aufs Schärfste unterbunden. Das ist schade. Gute Ideen hatte er. Warum diese mit Gewalt durchgesetzt werden mussten weiß ich auch nicht.

Er war aber im Volk wirklich sehr beliebt. Die Exilkubaner haben aber gestern gejubelt.

Ein richtiger" Führer ",der einen moralischen Anspruch hat, sollte doch damit leben können, dass es Menschen gibt, die eine andere Meinung haben. Das hat er aber nicht verkraftet.

Es geht nichts, gar nichts über die Demokratie. Da muss man zwar mit sowas wie der Afd Leben, aber das gehört dazu. Wir haben Meinungsfreiheit und sollten dankbar sein.

Aber dass Castro vehement gegen den Kapitalismus gekämpft hat, da kann man mich von mir aus jetzt in der Luft zerreißen, fand ich gut. Was hashty über den "Ausverkauf" schreibt, das sehe ich auch so.

Liebe Grüße

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Re: Fidel Castro ist gestorben

Antwort von DK-Ursel am 27.11.2016, 11:03 Uhr

Hej allesammen!

Ichs ehe auch nichts Verwerfliches darin, nach Kuba zu reisen.
Eine unserer Lesekreisdamen hat das vor wenigen Jahren gemacht, ein mit uns in Dtld. befreundetes Ehepaar in den 80ern.
Letztendlich fliegen Touristen in Länder, die die absonderlichsten Regierungsformen haben --- und dies nicht erst seit gestern.

Wie ich bereits schrieb, haben viele Diktatoren ihre Revolution und Machtergreifung mit durchaus hehren Uielen für dfas Volk begonnen (Ghadafi dito), aber entweder korrumpiert Macht derart oder man hat wirklich pausenlos Angst, es könne einem gehen wie dem eigenen Vorgänger und die alten Verhältnisse entstünden wieder: viele von ihnen haben dann ihre Regierung eben zu autoritären Regimen "umfunktioniert" und gegenteilige Meinungen mit immer härter werdenden Mitteln unterdrückt.
Demokratie ist vielleicht nicht die beste Staatsform überhaupt, aber die beste, die wir haben - und sie und ihre Werte gilt es eben zu verteidigen.

Ich lebe zumindest lieber in einer kapitalistischen Demokratie als in einer sozialisten Diktatur - vielleicht gibt es irgendwann auch etwas dazwischen oder ganz anders, aber daß es uns besser als den Menschen in Nordkorea, aber auch in Kuba (und nicht nur den Verfolgten) geht, dürfte wohl unbestritten sein.

Gruß Ursel, DK

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Re: Fidel Castro ist gestorben

Antwort von Alba am 27.11.2016, 12:29 Uhr

Jeder kommunistische Staat, every single fucking one in history, endete in Gulags und Umerziehungslagern.
Cuba ist da keine Ausnahme und die Tatsache, dass 1.1 Millionen Cubaner ihr Leben riskiert haben um dem zu entkommen zeigt das es so ist. Aber das ist ok, weil Fidel so schoen gegen die boesen Amis war und Che Guevara ist so toll aussieht auf den Postern und T-shirts, damit kann man so schoen seinen Nachbarn zeigen was fuer ein Revolutionaer man eigentlich ist, trotz des 9-5 jobs und dem Mercedes/BMW/Opel Zafira vor der Tuer. Und dann darf man auch gerne all die Menschenrechtsverleztungen ignorieren, die Tausenden Menschen die einem Erschiessungskommando gegenueberstanden, die Menschen die in die Psychiatrie verschwanden, das Fehlen einer freien Presse oder einer freien Meinungsaeusserung, die Homosexuellen die in Lager umerzogen werden sollten. Linke Ikonen duerfen das, vor allem auf einer tropischen Insel, mit Rum und dem Buana Vista Social Club und coolen alten Autos, die nur deshalb noch da sind weil sich die Bevoelkerung keinen neuen leisten kann, aber was solls, links darf das, it's cool, relax.
Fidel Castro der Antikaptalist, echt? Fidel mit seinen mehreren Palaesten und seinen off shore Konten, [rolls eyes], seriously, grow up.

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Re: Fidel Castro ist gestorben

Antwort von Joplin am 27.11.2016, 14:44 Uhr

Ich kann mir auch kein neues Auto leisten. Ich habe in meinem Bekanntenkreis wenige, die das können. Außerdem liegt es nicht daran. Es liegt daran, dass keine Autos gekauft werden dürfen. Das macht es nicht besser. Das weiß ich. Ich will jetzt auch nicht für einen Herrscher Stellung beziehen, der Kritiker ausschalten ließ, das schrieb ich ja bereits.

In unserem gelobten System gibt es auch sehr viele Reiche die auf Kosten einiger armer in Saus und Braus Leben. Du kannst nicht behaupten dass es reiche Ausbeuter ausschließlich im Kommunismus gibt. Du kannst ja gerne mal nachlesen wer und was die Bankenkrise ausgelöst hat, wer dadurch geschädigt wurde und wer dafür gerade stehen muss.

Schau dir mal an was in den USA abgeht. Es gibt dort Menschen mit drei Jobs,die knapp über der Armutsgrenze Leben. Herzlichen Glückwunsch.
Das nenne ich Ausbeutung.

Wir haben hier in Deutschland Familien die berufstätig sind, denen der Strom abgestellt wird, weil sie ihn nicht bezahlen können.

Die sind selbstverständlich selber Schuld, das ist klar.

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Mit wem redest Du jetzt? - sowohl an Joplin als auch Alba

Antwort von DK-Ursel am 27.11.2016, 16:54 Uhr

o.T

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Re: Mit wem redest Du jetzt? - sowohl an Joplin als auch Alba

Antwort von Joplin am 27.11.2016, 18:49 Uhr

Ich denke Alba meinte mich und ich meinte Alba. Bezogen darauf, dass in Kuba Menschen nicht reich sind während Castro in einem Palast wohnte. Was ich dann halt mit unserer Situation verglich.

Aber natürlich ist ein solches System wie in Kuba schlecht. Ich denke dass Demokratie die beste Staatsform ist.

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Re: Mit wem redest Du jetzt? - sowohl an Joplin als auch Alba

Antwort von Alba am 27.11.2016, 19:09 Uhr

Nein, ich meinte hauptsaechlich hashty, sieht man auch an der Baumstruktur, aber natuerlich betrifft es auch Dich joplin.
Nach Forbes' Schaetzungen hat die Familie castro Vermoegenswerte von mindestens 900 Millionen US Dollar ausserhalb Cubas, vermutlich sehr viel mehr. Waehrendessen hungern Menschen in Cuba und muessen mit 20 Dollar im Monat auskommen (30 fuer Aerzte oder dergleichen) oder an was sie an Touristenwaehrung kommen koennen. Denguefieber und Cholera sind weitverbreitet und Medikamente sind kaum zu bekommen. Es gibt keine freie Presse, kein oder kaum Zugang zum Internet und keine unabhaengige Justiz. Wie kann man das alles schoen reden? Ich verstehe es einfach nicht.

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Re: Mit wem redest Du jetzt? - sowohl an Joplin als auch Alba

Antwort von Joplin am 27.11.2016, 20:09 Uhr

Nein, ich will es gar nicht schön reden. Aber ich war der Meinung dass das Gesundheitssystem und die Bildungsangrbote dort vorbildlich seien.

Reiche Ausbeuter gibt es weltweit zur Genüge. Von einem Sozialisten erwartet man natürlich etwas anderes, das stimmt. Schwerer wiegt für mich sein Umgang mit Kritikern.

Schade. Sozialismus hat noch nie funktioniert.

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Re: Fidel Castro ist gestorben

Antwort von lotte_1753 am 27.11.2016, 21:37 Uhr

Wie, gehst du nicht in den Zoo und guckst dir die Giraffen an?

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Re: Mit wem redest Du jetzt? - sowohl an Joplin als auch Alba

Antwort von Mehtab am 27.11.2016, 21:55 Uhr

Hallo,

ich war vor Jahrzehnten einmal in Kuba. Es war der erste und einzige kommunistische Staat, den ich in meinem ganzen Leben besuchte, und ich war mehr als schockiert, was ich da alles gesehen habe. Was nützen gut ausgebildete Ärzte, wenn es absolut keine Medikamtente gibt. Schwer Kranke wurden in ein winziges Taxi gepfercht und damit in die "Poliklinik" gebracht. Die Krankenhäuser sahen aus: Kranke lagen dort in verrosteten Betten. Von den Arztpraxen will ich erst gar nicht reden. Ich war damals jung und hatte keine Medikamente. Deshalb habe ich auch keine mit nach Kuba gebracht, und ich hatte vor der Reise auch nicht verstanden, was damit gemeint war. Wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich meine damalige Hausärztin gefragt, vielleicht hätte die ein paar Medikamente gehabt, die ich mitnehmen hätte können. Wenn hundert Touristen ein paar Herztabletten mitgebracht hätten, dann wären es auch ein paar Packungen geworden.

In Santiago de Cuba fragte uns ein Lehrer im Ruhestand, ob wir nicht einen Kugelschreiber für ihn hätten, denn er würde sich manchmal so gerne etwas aufschreiben. Kugelschreiber hatte ich dabei, weil mir das eine Bekannte, die vor mir dort war gesagt hatte, dass ich Kugelschreiber mitnehmen solle. Mir tat der Mann so unsagbar leid. Er konnte nicht einmal in seinen letzten Lebensjahren seine Gedanken zu Papier bringen. In den Geschäften waren die Regale alle leer. Es gab nichts, einfach nichts für die Einheimischen. Das System hat total versagt und hinderte die Menschen auch noch daran, sich selbst zu helfen, indem es jegliche nichtstaatliche Einnahmequelle verbat. Einmal waren wir bei einer Frau beim Kaffeetrinken. Sie sagte uns gleich, wenn die staatliche Kontrolle kommen würde, dann sollten wir sagen, sie hätte uns eingeladen. Natürlich haben wir unseren Kaffee bezahlt, damit sie sich ein paar Dollar verdienen konnte. Ein Arzt fragte, ob jemand eine Massage möchte, weil er sich auch gern etwas dazuverdient hätte, denn ich gehe davon aus, dass er weniger als die Putzfrau im Hotel verdient hatte, weil er ja kein Trinkgeld bekam. Oh, ich könnte noch Vieles schreiben, es war himmelschreiend. Mit diesen Menschen kann man unsere Armen in keiner Weise vergleichen. Für mich war es das totale Staatsversagen. Der Sozialismus war schon lange gescheitert, da bauten die Cubaner immer noch Unmengen an Zuckerrohr an, weil sie früher einmal den ganzen Sozialismus mit Zucker versorgt hatten. Dass ihnen keiner mehr den Zucker abkaufte, änderte den Anbauplan in keinster Weise. Ich sage euch, was ich dort gesehen habe, war so unbeschreiblich schlimm.

Viele Grüße

Mehtab

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Re: Fidel Castro ist gestorben

Antwort von Alba am 28.11.2016, 7:49 Uhr

Seen loads of giraffes, loads, bored now, aber "watching picturesque victimes of communist mismanagement in their natural habitat while slurping cheap Cuba Libres and feeling really great and sanctimonious about it" koennte ich als Punkt 101 auf meine (nicht-existierende) bucket list setzen. It's kinda tempting.

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Re: Mit wem redest Du jetzt? - sowohl an Joplin als auch Alba

Antwort von Joplin am 28.11.2016, 7:50 Uhr

Gut mehtab, ich hatte da wohl falsche Vorstellungen.
Liebe Grüße

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Wieso spinnt sie???

Antwort von Leewja am 28.11.2016, 9:36 Uhr

Sie hat komplett recht.
Warum dieser Diaktator jetzt toll und romantisiert verklärt gesehen wird, andere Diktatoren aber nicht, das verstehe, wer will.

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Re: Fidel Castro ist gestorben

Antwort von lotte_1753 am 28.11.2016, 9:56 Uhr

#100 (oder besser früher) müsste aber noch das Entwickeln der festen Überzeugung eigener moralischer Überlegenheit sein, ansonsten könnten Widersprüche den Genuss stören. Wenn ich "weiß", das Elend liegt allein an den Amis ist der Urlaub umso schöner.

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Re: Fidel Castro ist gestorben

Antwort von Alba am 28.11.2016, 9:59 Uhr

Der Punkt ist doch unverrueckbar in den Top 10.

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Hat es denn je einen kommunistischen Staat gegeben?

Antwort von Petra28 am 28.11.2016, 21:32 Uhr

Ich wüsste jetzt von keinem.

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Genau deshalb fahre ich nicht in die USA.

Antwort von Petra28 am 28.11.2016, 21:39 Uhr

Gut, man könnte das Elend da umgehen, aber man weiß ja doch, dass es da ist... Oder sollte mir das nichts ausmachen, immer hat die USA die "richtige" Gesellschaftsform?

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Re: Hat es denn je einen kommunistischen Staat gegeben?

Antwort von Alba am 28.11.2016, 22:12 Uhr

Ist das jetzt das Argument, dass das alles keine "richtigen" kommunistischen Staaten waren, dass die Soviet Union, die DDR, China, Albanien et al das alles nicht so richtig in Marx/Engels Sinn hin bekommen haben und wenn man das nur richtig machen wuerde waere es ein Paradies? Im Ernst? Ich glaube das nicht fuer einen Moment und es sind wirklich genug Menschen fuer und durch diese wahnwitzige Idee gestorben.

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Re: Hat es denn je einen kommunistischen Staat gegeben?

Antwort von Alba am 28.11.2016, 22:12 Uhr

Ist das jetzt das Argument, dass das alles keine "richtigen" kommunistischen Staaten waren, dass die Soviet Union, die DDR, China, Albanien et al das alles nicht so richtig in Marx/Engels Sinn hin bekommen haben und wenn man das nur richtig machen wuerde waere es ein Paradies? Im Ernst? Ich glaube das nicht fuer einen Moment und es sind wirklich genug Menschen fuer und durch diese wahnwitzige Idee gestorben.

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Du bist doch Wissenschaftlerin.

Antwort von Petra28 am 28.11.2016, 23:04 Uhr

Also lies aus meinem Beitrag nicht mehr raus, als da steht: Du solltest korrekterweise den Begriff Sozialismus verwenden.

Ich glaube übrigens auch nicht, dass es funktioniert, vielleicht aber aus anderen Gründen, als Du.

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Re: Genau deshalb fahre ich nicht in die USA.

Antwort von Joplin am 29.11.2016, 8:04 Uhr

Das meinte ich ja auch. Im gelobten Kapitalismus gibt es auch sehr viel Elend. Das wird aber nicht so viel kritisiert, bzw. Sind ja immer die Armen selber Schuld. Allerdings hat Castro tatsächlich eine Herrschaft der Unfreiheit etabliert. Vorher ging es Kuba mit dem Diktator den sie hatten, auch nicht besser.

Ob es besser wird wenn der Kapitalismus einzieht? Ich bezweifele das.

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Re: Genau deshalb fahre ich nicht in die USA.

Antwort von tonib am 29.11.2016, 8:23 Uhr

Welches System findet denn vor Deinen Augen Gnade, Petra?

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Re: Genau deshalb fahre ich nicht in die USA.

Antwort von lotte_1753 am 29.11.2016, 8:58 Uhr

In unserem System gibt es null systemisches Elend. Um unter der Brücke zu landen muss viel zusammenkommen. Außer du meinst, ein Hartz4-Bezieher lebe im Elend. Dann gilt aber genau das, was du zuvor zur Rassismusdebatte gesagt hast; d.h. man sollte die inflationäre Verwendung von starken Begrifflichkeiten vermeiden.

In den USA muss deutlich weniger als in Nordwesteuropa zusammenkommen, um ins "Elend" abzurutschen. Um von dort zur Behauptung zu gelangen, in den USA gäbe es mit Kuba vergleichbares Elend (wozu ich ein Land mit Choleraausbrüchen zähle) muss man schon verdammt viel schwarzen Kanal in seiner Jugend geguckt haben.

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Es ist keine Frage der Gnade.

Antwort von Petra28 am 29.11.2016, 9:02 Uhr

Sondern des Widerspruchs. Wenn man jemanden mit dem moralischen Zeigefinger kommt, weil ein anderer beabsichtigt, in ein sozialistisches Land zu reisen, und das mit dem dortigen Elend begründet, dann sollte das auch für das Elend in kapitalistischen Ländern gelten.

Ansonsten: soziale Marktwirtschaft ist schon ganz in Ordnung.

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Re: Genau deshalb fahre ich nicht in die USA.

Antwort von Petra28 am 29.11.2016, 9:13 Uhr

Dazu braucht es keinen schwarzen Kanal, es reicht schon das Wissen, dass in den USA mehr Menschen nicht genügend zu essen haben, als in Kuba überhaupt leben.

Mit der sozialen Marktwirtschaft bin ich übrigens einverstanden.

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Re: Es ist keine Frage der Gnade.

Antwort von Alba am 29.11.2016, 9:37 Uhr

Oh geez, Du hast es wirklich nicht verstanden, petra.
Ich habe nichts dagegen, dass Menschen nach Cuba reisen, ich vermute Cuba braucht jeden Auslandsdollar dringenst. Ich habe was dagegen dies zu tun um dort Menschen wie einem kommunistischen/sozialistischen (was immer Dein bevorzugter Begriff ist) Biosphaerenreservat zu bestaunen und darum ging es hashty ja, um Cuba zu sehen "vor dem Ausverkauf",. Ich wuerde auch nicht als Urlauber durch Favela touren oder durch suedafrikanische town ships

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Re: Genau deshalb fahre ich nicht in die USA.

Antwort von Joplin am 29.11.2016, 9:40 Uhr

So zu tun als sei der Kapitalismus eine gute, gerechte Staatsform, naja das grenzt an Naivität.

Mehr schreibe ich dazu nicht mehr.

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Re: Genau deshalb fahre ich nicht in die USA.

Antwort von Alba am 29.11.2016, 9:45 Uhr

Die USA hat ~307 Millionen (~1.2Millionen davon Cubaner) mehr Menschen als Cuba, that's a bit of non-argument.

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Re: Es ist keine Frage der Gnade.

Antwort von Joplin am 29.11.2016, 9:48 Uhr

Ich weiß nicht. Meine Freundin war mehrmals in Kuba. Hat dort ganz tolle Menschen kennengelernt und will immer wieder hin. Das Elend müssen sie sehr sehr gut versteckt haben. Sie war wochenlang dort. Sie hat jetzt auch nicht den Eindruck gehabt dass dort Hungersnöte herrschen. Sie war ganz oft dort und garantiert war es kein Elendstourismus. Das ist jetzt auch komplett übertrieben. Tut mir leid.

Wie ich bereits schrieb, ich finde es schrecklich dass das System Kritiken ausschaltete. Ich finde die Demokratie die einzige richtige, gute Staatsform.

Ich halte den Kapitalismus für eine ganz ganz üble Sache.

Sozialismus hat leider noch nie funktioniert, weil es immer mit Unterdrückung ablief. Das ist sehr schade aber es liegt wohl in der Natur des Menschen dass es immer sehr reiche und sehr arme geben muss. Ansonsten ist die Menschheit nicht glücklich. Warum auch immer.

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Re: Es ist keine Frage der Gnade.

Antwort von Alba am 29.11.2016, 10:13 Uhr

Oh honestly Joplin, ich sage ja nicht, dass jeder der nach Cuba reist dies als Elendstourismus tut, aber wenn man explizit sagt, dass man das Land noch "vor dem Ausverkauf" sehen will dann hoert sich das doch sehr danach an. Ich bin mir sicher Cuba hat viele tolle Menschen und ich hoffe wirklich, dass sich ihre Lebenssituation bald verbessert, sowohl die materielle als auch die politische.
Ich habe zwei Jahre in den USA gelebt und habe uebrigens auch nie richtiges Elend dort gesehen (ich weiss, dass es existiert) und auch ganz tolle Menschen kennengelernt.

Ich glaube niemand oder kaum jemand redet hier unkontrollierten Kapitalismus das Wort, aber Du kannst schlicht und einfach kein funktionierendes System, egal welches, haben das auf Unterdrueckung und Unfreiheit basiert. Die USA sind nun wirklich alles andere als perfekt aber zumindestens kannst Du dort Deine Meinung aeussern ohne, dass Du verhaftet wirst und wenn Du das Land verlassen willst musst Du nicht eine Mauer mit Selbstschussanlagen ueberwinden oder auf wackelige Boote steigen. Es sagt viel ueber ein Land aus zu welchen Massnahmen es greifen muss damit ihnen nicht die Leute wegrennen.

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Re: Es ist keine Frage der Gnade.

Antwort von Joplin am 29.11.2016, 12:33 Uhr

Da gebe ich dir uneingeschränkt Recht. Das hat sich für mich wirklich so angehört als wäre das eine Art Nordkorea wo die Leute Urlaub machen und sich die halb verhungerten Einheimischen anschauen. . So isses ja nicht. Ansonsten stimmt ja alles so, wie Du schreibst.
Liebe Grüße

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die Sache mit dem Kommunismus

Antwort von Einstein-Mama am 29.11.2016, 14:58 Uhr

ist ja die, dass die Grundidee, zumindest für mich, absolut nicht schlecht ist.
Allerdings funktioniert Kommunismus nie, hat nie funktioniert und wird auch nie funktionieren! Es sei denn, man ist eine Ameise, bei denen klappt es!

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Alba

Antwort von Hashty am 29.11.2016, 18:53 Uhr

du tust Dich sehr schwer mit dem Begriff "Ausverkauf". Vielleicht kennst Du die aktuellen Begrifflichkeiten mancher deutschen Worte nicht mehr. Denn ausser Dir hat es wohl kaum einer missverstanden.
Mit Ausverkauf meinte ich hauptsächlich den Verkauf an die USA. Denn wollte ich Mägges&Co an jeder Ecke und im Hilton wohnen, bräuchte ich nicht nach Kuba.
Ausverkauf bedeutet in diesem Fall der Verlust des kubanischen Charmes. Ich glaube im Gegensatz zu Dir nicht, dass dieser mit Armut und Erniedrigung einhergeht.

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Re: Alba

Antwort von Alexxandra am 29.11.2016, 19:51 Uhr

Hallo,
meine Kollegin war vor einigen Jahren in Kuba. Sie hatte schon lange von dem Land geträumt, man hat ja so bestimmte Bilder im Kopf.
Sie war nur noch schockiert, das war nicht mehr pittoresk, sondern nur noch verfallen und arm. Und meine Kollegin ist weitgereist und auch nicht besonders zimperlich.
Aber das hat sie schockiert.

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Re: Alba

Antwort von Alba am 30.11.2016, 8:04 Uhr

Das muss es wohl sein, meine Deutsch ist unzureichend.
Glaubst Du das mehtab und Alexxandra sich ihre persoenlichen Erfahrungsberichte aus den Fingern gesogen haben? Oder habe ich die auch einfach nicht verstanden aufgrund meines mangelnden Deutschverstaendnisses? Oder die Berichte von AI und Human Rights Watch oder von kubanischen Dissidenten? Available in English which I speak and read very well indeed.
Dein toller MacDonalds-freier kubanischer Charme ist wird mit der Unfreiheit und der Armut seiner Bevoelkerung erkauft, das mag nicht in Dein Weltbild passen, aber das ist so.

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Re: Alba

Antwort von lotte_1753 am 30.11.2016, 13:44 Uhr

Meine Sekretärin war gerade in Kuba. Sie war geschockt über die überall sichtbare Armut. (Aber was nicht sein darf kann auch nicht sein?)

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Genau wie das Christentum

Antwort von like am 30.11.2016, 22:00 Uhr

würde es funktionieren, wär es das Paradies, tut es aber nicht und es sind schon Millionen Menschen dafür oder deswegen gestorben.

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Re: Alba

Antwort von Hashty am 01.12.2016, 15:03 Uhr

Dann ists ja wunderbar, dass der allheilmittelbringende Ami nun den Wirtschaftsaufschwung bringt.
Da freut sich der gemeine Kubaner bestimmt wie Bolle drüber.

(und über das unbezahlbare Leben, das dann damit einhergeht bestimmt auch. Und dass er wie ein Kleinkind vor dem schönen Dollarschein staunen, aber nicht daran teilhaben darf, das erfreut ihn sicherlich am meisten!)

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Re: Alba

Antwort von Benedikte am 01.12.2016, 23:25 Uhr

Gröl......... - hat sie Dir tatsächlich versucht zu verkaufen, dass Du etwas mente captus bist und " Dein Deutsch nicht mehr gut"........

Kennst Du den abgestandenen Witz, wo im Radio eine Warnung vor EINEM Geisterfahrer auf der Autobahn ausgesprochen wird? Und der ( bzw, hier um im Bild zu bleiben, Hascherl) schaut raus uns sagt " was einer, Hunderte und zwar alle anderen?".

Meine Sippe ist aus Kanada öfter in Kuba gewesen und in Disney in Florida- weil es eben um die Ecke, spottbillig für Kanadier ist und Du das bei dem Winter nötig hast. Und jedem, der in Kuba war und nicht völlig taub und Blind, ist die Armut und Mehrklassengesellschaft bekannt. Mein Mann erzählte immer, dass der SpanischLehrer sein Trinkgeld abgelehnt habe und um Essen vom allinklusive buffet gebeten habe. Da dürften die Bediensteten nicht essen und die hatten Hunger. Natürlich nicht dass sie verhungern würden- aber ordentliches, vitaminreiches abwechslungsreiches essen hat da lange nicht jeder.

aber ich wette, dass sie die schwäbische Provinz noch nicht Richtung Kuba verlassen hat sondern hier wieder eher in Pippi Langstrumpf Manier vorgeht ( ich mach mir die Welt widde widde wie sie mir gefällt)

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Re: Alba

Antwort von Alba am 02.12.2016, 7:26 Uhr

"(und über das unbezahlbare Leben, das dann damit einhergeht bestimmt auch. Und dass er wie ein Kleinkind vor dem schönen Dollarschein staunen, aber nicht daran teilhaben darf, das erfreut ihn sicherlich am meisten!)"

Aber das ist doch bereits jetzt der Fall. Die Touristen die jetzt in Hotels, spanische Ketten, keine amerikanischen, aber trotzdem kapitalistischer Westen, residieren und den Charme des alten Kubas erleben wollen haben einen Wohlstand der himmelweit von dem der Kubaner entfernt ist. Der wohlhabende Tourist fliegt anschliessend wieder nach Hause in sein gemuetliches Leben mit vollen Geschaeften und Mehrparteiensystemen und Buecherein voller Buecher die er auch lesen darf und ohne Ueberwachung durch Geheimpolizei und das kubanische Zimmermaedchen steckt dort fest, im Commie Disney fuer sentimentale Europaeer, awesome.

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Re: Alba

Antwort von Alba am 02.12.2016, 9:49 Uhr

Ich bin das ja nach 22 Jahren als non-native speaker durchaus gewoehnt. Wie der Student der mal ganz schlau meinte (nach einem Test, wollte eine bessere Note), dass wenn ich nicht sehen koennte, dass er wenn er schreibt "in oxygenic photosynthesis O2 is used to generate energy" er ja eigentlich meint "O2 is produced" dann handelt es sich hier, vielleicht, maybe possibly, not trying to be offensive, really, just gently suggesting, um ein language problem. "yes, yes" I said, "there might be a language problem here, but dude, seriously, this looks like it is your language problem and not mine"

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Re: Alba

Antwort von Benedikte am 02.12.2016, 10:07 Uhr

ja- aber da ging es auch um die neue bzw fremde Sprache. Da hielte ich es auch fü aussichtsreicher, jemandem ein sprachliches Missverständnis unterzuschieben, gerade wenn der andere selbst Muttersprachler ist.

aber hier- Du bist Muttersprachlerin und wer deine beiträge liest, weiss, dass Du da keine Probleme hast. Die posterin hat mit dem Inhalt Probleme, nicht mit der Sprache.

Im übrigen- ich merke schon, dass die Muttersprache manchmal leidet, gerade wenn man im Auslans im Sprachbard ist und nicht in der deutschen Community verbleibt. Die Niederländer nehmen oft v wo wir f nehmen- ich habe auch schon von volgender Woche geschrieben.

aber hier- auch so ernst vorgebracht- ich musste wirklich lachen....

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