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Geschrieben von NastyNic+Jul am 23.10.2005, 21:24 Uhr

@Elamaus

Klar darfst Du fragen, aber antworten muss ich ja nicht. Nee ist natürlich quatsch, sonst hätte ich gar nichts mehr geschrieben.
Also das mit meinen Bruder ist inzwischen 12 Jahre her, und trotzdem ists manchmal noch als wenn ich erst gestern in den Bus gestiegen wär. Dann kommt alles wieder hoch, aber das mit den Selbstvorwürfen, hab ich nun schon lange abgelegt. Nur manchmal, da fragt man sich halt trotzdem "Was wäre wenn?" Aber das führt zu nichts.
Für meine Eltern war das sehr schwer, meine Mutter machte meinem Vater oft Vorwürfe, das er Stephen (mein Bruder) nicht geliebt habe, weil er seine Trauer nicht zeigen konnte. Bei der Beerdigung ist meine Mutter zusammengebrochen weil sie es nicht verkraften konnte, und konnte nicht mal mit in die Kapelle. Ihr wurde wohl auch zugesagt das sie ihn da nochmal sehen dürfte, was dann aber doch nicht eingehalten wurde. Niemand hat ihn nochmal sehen dürfen, so das einem manchmal doch durch den Kopf geht das man in ein paar Jahren mit einem Mal vor ihm steht. Natürlich glauben wir nicht wirklich dran, das er an irgendwelche Menschenhändler kam, aber es war halt alles so schwer, und er war eigentlich immer so vorsichtig, und ein richtiger Engel. Wir sind zu der Zeit auch nur nachts spazieren gegangen, weil wir es nicht ertragen konnten, andauernd von irgendwem angesprochen zu werden. Naja, bei meinen Eltern sah es eine Zeitlang echt so aus, als würden sie auseinander gehen, und wäre mein Onkel nicht gewesen, wäre meine Mutter aus dem Fenster gesprungen, nachdem sie es erfahren hatte. Sie war dann lange Zeit nie alleine. Irgendwer war immer bei ihr, damit sie keinen Blödsinn macht. Ihre beste Freundin, hat sie teilweise regelrecht gefüttert, damit sie etwas isst. Naja, es war eine wirklich ganz schreckliche Zeit, Aber da ich auf Klassenfahrt schon etwas Abstand finden konnten, bzw, viel abreagieren konnte und viele Freunde zum reden hatte, bin ich zu Hause nicht mehr andauernd in Tränen ausgebrochen,habs auch oft zurückhalten können und war meinen Eltern wirklich eine große Stütze.
Ich habe noch vier weitere Geschwister. Mein Bruder der dabei war, plus 2 und eine Schwester. Aber Stephen war der Jüngste. Von da an war nichts mehr wie es war. Meine Mutter wurde übervorsichtig, bei allem was ihre Kinder betraf. Aber ich denke das es uns trotzdem an nichts gefehlt hat.
Ob es meine Eltern überwunden haben?
Ich denke sie haben gelernt damit zu leben, nachdem sie sich damals irgendwann mal ausgesprochen haben und wieder zueinanderfanden.
Aber nun nochmal zu Dir,
natürlich hoffe ich das deine Oma noch lange Zeit glücklich mit ihrem neuen LG leben darf!
Außerdem glaube ich auch, wenn Dein Opa so ein lieber Mensch war, und er noch bei klarem Verstand gewesen wäre, das er nicht gewollt hätte das Du ihn weiterhin besuchst. Ich glaube fest daran, das er eher gewollt hätte, das Du ihn so in Erinnerung behälst, wie er vorher war. Gerade weil er so ein guter Opa war.

Grüße Dich ganz lieb und vielen Dank für Deine Anteilnahme.

LG

Nasty

 
1 Antwort:

Re: @Nasty

Antwort von Elamaus am 24.10.2005, 10:28 Uhr

Hi Nasty,
schön, daß Du doch noch geantwortet hast.:-)
Tja, der Verlust eines geliebten Menschen ist nie einfach und man wird es wohl auch nie vergessen können. Ich denke auch, wir sollten nach vorne schauen und das Beste aus unserem Leben machen, auch wenn`s net immer leicht fällt. Die Verstorbenen werden immer in unserem Herzen bleiben und wir werden sie so in Erinnerung behalten, wie sie zu Lebzeiten waren. Das ständige Grübeln macht auf Dauer echt kaputt. Und ich leide schon seit einiger Zeit unter depressiven Stimmungsschwankungen - allerdings nicht wegen meinem Opa. Aber das ist eine andere Geschichte und ich möchte lieber hier im Forum nicht darüber sprechen. Ist zu privat. Ich hoffe, Du verstehst das.
Zu Deinen Eltern: ich finde es bemerkenswert, daß sie letztendlich doch zusammengeblieben sind. Sicher war es für Beide nicht leicht, aber auch schreckliche Dinge können wohl zusammenschweißen, denke Ich. Und das ist toll! Es hilft wohl auch etwas, wenn man noch weitere Kinder hat. Ansonsten würden wohl etliche Leute mit ihrem Leben abschließen.
Meine Mutter sage mir mal, als ich mit unserem Jüngsten schwanger war: wenigstens habt ihr dann noch ein Kind, wenn dem Anderen mal etwas zustoßen sollte, auch wenn das eine Kind nicht das Andere ersetzen kann. Niemals! Damals habe ich zwar gedacht, wie kann man nur so vom Negativen ausgehen! Aber man sieht ja, wie schnell ein Leben vorbei sein kann. Und wenn man dann noch weitere Kinder hat...hilft es vielleicht ein wenig, das Schreckliche besser zu verkraften & neuen Lebensmut zu tanken.

Wünsche Dir noch einen schönen Tag und ganz LG!

Ela

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