Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Zwillinge hören auch nicht

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Zwillinge hören auch nicht

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Hallo Frau Schuster! Meine Zwillinge (19 Monate) "gehorchen" ganz schlecht - eigentlich gar nicht. Zu Haus bin ich weitgehend drauf eingerichtet, dass kein größerer Schaden entstehen kann. Aber auch da gibts immer wieder kritische Situationen. Das einzige was vor gefährlichen Treppenaufgängen oder ähnlichem wirkt, ist ein energisches Brüllen - alles andere fruchtet einfach nicht. Und wenn ein Kind grad eine Treppe rauf geht und das andere schon oben ist und sich wieder umdreht - ich kann nicht an 2 Stellen gleichzeitig sein. Durchs Brüllen wird einen Moment inne gehalten, so dass ich denjenigen erreichen kann, bevor was passiert. Und Gott bewahre, ich bin keine von den Müttern, denen es liegt ständig rumzuschreien! Und draussen schon überhaupt gar nicht. Viele Dinge (die ich persönlich für noch ziemlich gefährlich oder "verfrüht" halte) üben wir trotzdem tagtäglich, weil ich finde, sie tun einige Dinge, die ihrem Alter noch gar nicht angemessen wären. Z.B. versucht Lukas sich verzweifelt eine Schleife zu binden - natürlich kann er das noch nicht. Welches Kind von 19 Monaten schafft das wohl?? Gut, Mama macht die Schleife, er macht sie wieder auf und kriegt einen Wutanfall, weil er sich selbst keine neue Binden kann. Klettschuhe haut leider gar nicht hin, weil sie dann auch draußen ständig die Schuhe an und wieder ausziehen. Erklärungen, dass man die Schuhe draußen anlässt nützen nichts. Freunde können wir so gut wie gar nicht besuchen, da werden gnadenlos die Schränke ausgekramt, obwohl genügend geeignete andere Dinge zur Beschäftigung vorhanden sind. Ein "Nein" löst höchstens einen Lachanfall aus. Zuhaus handhabe ich es so, dass ich dann den Raum verlasse, wenn sie irgendwelchen Aufforderungen gar nicht nachkommen bzw. sie sich gegen das Windelnwechseln wehren etc. etc. Aber auch das ist keine Strafe, dann spielen sie in ihrem Zimmer vergnügt und nach einer 1/2 Minute ist es vergessen, dass die Mama ja "böse" war und deswegen raus gegangen ist. Also was ich eigentlich erklären will ist, dass meine Bemühungen überhaupt nicht richtig "ankommen", wenn ich etwas verbiete. Da hilft kein die Hand festhalten (löst auch nur Lachanfälle aus), kein Schimpfen, kein Erklären, kein "Nein-sagen" oder Ablenken einfach nichts. Zu allem Übel macht es der jeweils andere dann natürlich sofort nach - nur um zu sehen, ob ich wieder genauso reagiere. Andere Dinge verstehen sie erstaunlich gut, z.B. irgendetwas bringen, teilen, Dinge begreifen - deswegen kann ich gar nicht verstehen, dass es bei Gefährlichen oder wirklich Wichtigen Dingen nicht akzeptiert wird. Es ist wirklich so, als wenn sie dadurch provozieren wollen und im Prinzip genau wissen, dass es was "Verbotenes" ist. Adrian steht oft vor irgendwelchen Dingen, schüttelt den Kopf oder hebt den Zeigefinger und dann macht er es doch trotzdem. LG Nina


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Hallo Nina Lukas und Adrian sind jetzt in einem Alter, in dem sie geradezu das begründete Setzen von Grenzen herausfordern und verstärkt Ihre Reaktion testen. Diese Phase bei 2 Kindern gleichzeitig zu durchlaufen, fordert Ihre ganze Kraft, sodass Sie mein volles Mitgefühl haben!- Dennoch sollten Sie versuchen so gelassen wie möglich zu bleiben und sich gleichzeitig konsequent durchzusetzen, nachdem Sie die Beiden auf die möglichst logischen Folgen hingewiesen haben, die eintreten, wenn Sie sich an Ihre begründete Bitte nicht halten. Um diese hohe Belastung durchzuhalten, sollten Sie sich um einen Babysitter o.Ä. bemühen, der Ihnen hin und wieder eine Gelegenheit zum "Auftanken" ermöglicht, aber in dieser Zeit ähnlich konsequent handelt, wie Sie es tun würden. Zusätzlich empfehle ich Ihnen mit den Beiden den Besuch einer Eltern-Kind-Gruppe, damit ein angemessenes Sozialverhalten eingeübt werden kann, während Sie die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten unter Anleitung einer Fachkraft (z.B. in Familienbildungsstätten) haben. Halten Sie durch, sonntägliche Grüße und: bis bald?


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