Mitglied inaktiv
Hallo, Frau Schuster, unser Sohn ist jetzt glücklich 1 Jahr alt und unheimlich neugierig. Nichts ist vor ihm sicher. Im Prinzip finde ich es gut, wenn er auf diese Weise viel kennenlernt, aber es gibt ja doch Gegenstände in der Wohnung, die durch solche Untersuchungen kaputt gehen können. Bei uns ist der neuralgische Punkt der Computer, steht auf dem Boden, und der Videorecorder. Da soll er nicht dran. Leider habe ich den Eindruck, dass mein Sohn mein Nein als Spiel betrachtet. Schon auf dem Weg ins Wohnzimmer grinst er mich an und streckt dabei schon mal die Hand in Richtung Recorder aus. Er bekommt sein Nein, ich schimpfe kurz und nehme ihn dann weg. Wiederholungen kommen vor, wie Sie sich sicher denken können. Deshalb frage ich mich, ob nicht durch das Verbieten die Geschichte erst richtig spannend für ihn wird und ob wir schneller drüber weg wären, wenn wir ihn ließen und nicht reagieren würden. Allerdings, wohin führt denn das? Es ist jetzt schon so, dass er , wenn etwas nicht nach seinem inneren Plan läuft, mit dem Fuß aufstampft und richtig wütend wird. Vielleicht, weil er nicht versteht, warum das jetzt nicht so geht, wie er gedacht hatte? Oder doch, weil er seinen Willen nicht bekommen hat? Ich will ihn nicht antiautoritär erziehen, ich lege es aber auch auf keinen Fall darauf an, seinen Willen zu brechen, wie man das früher nannte. Deshalb die Frage, wieviel Nein ist für ein einjähriges Kind begreifbar? Danke schon mal, Claudia
Christiane Schuster
Hallo Claudia Ein Nein ist für ein 1jähriges Kind durchaus begreifbar, wenn man es ihm immer wieder erklärt und begründet. Je weniger Nein ausgesprochen werden, um so schneller wird ein Kind dieses Nein verstehen und befolgen können. Deshalb ist es wichtig, sich jedes Nein genau zu überlegen, bevor es ausgesprochen wird. Anschließend ist es konsequent einzuhalten, damit ein sicheres Orientieren möglich ist. Bieten Sie ihm eine Alternative zum PC und Recorder an. Vielleicht einen Kinder-Cassettenspieler, ein Musikinstrument für Kinder usw. Machen Sie ihm deutlich, dass das Eine für die Erwachsenen, das Andere für die Kinder, bzw. für ihn da ist. Er muss frühzeitig erfahren und lernen, dass es Grenzen und Regeln gibt, die eingehalten werden müssen um ein gefahrloses Zusammenleben zu ermöglichen. Bis bald?
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