Mitglied inaktiv
Ich habe ein großes Problem, Frau Schuster. Mein 22 Monate alter Sohn kann nicht spielen- weder allein noch mit mir zusammen. Er hat verschiedenes Spielzeug, aber das interessiert ihn immer nur ganz kurz und dann macht er Unsinn. Herd einschalten, Spülmaschine einschalten, Tür des Kaminofens auf- und zumachen, Schränke ausräumen usw. Ich kann ihn wirklich keine zwei Minuten aus den Augen lassen. Mittagschlaf macht er nicht mehr und ist dann nachmittags schon so müde, dass er sich gar nicht mehr ausdauernd beschäftigen kann. Er will keine Bücher anschauen bzw. vorgelesen bekommen und unser Alltag ist langsam echt schlimm: ich komme mir total überfordert vor. Anfang 2008 kommt unser zweites Kind und wie soll das funktionieren, wenn ich hinter dem Älteren ständig hinterher sein muss. Soll er mal alleine im kindersicheren Kinderzimmer spielen, wirft er zornig alles Spielzeug in den Flur raus und beim Essen will er nicht sitzen bleiben. Ich rette mich gerade so von Tag zu Tag. Omas Unterstützung haben wir leider nicht und ich muss mit allem alleine fertig werden. Mein Mann kommt abends erst eine Stunde, bevor der Kleine ins Bett muss heim. Im Buggy sitzen will er nur, wenn er etwas zu Essen in die Hand bekommt , aber an der Hand laufen will er auch nicht. Ich muss doch mal um Einkaufen aus dem Haus. Im Einkaufswagen bleibt er nicht sitzen, so dass ich ihn immer mit einem zusätzlichen Gurt sichern muss. Ich habe so viwel von diesem ADS gehört - kann er das haben bzw. haben Sie mir Tipps für den Alltag. Meine Kräfte sind am Ende, obwohl er nachts echt brav durchschläft (Kein Wunder bei der Tagespower).
Christiane Schuster
Hallo Ratsuchende Bitte wechseln Sie tagsüber bewegungsintensive Aktivitäten mit ruhigen Spielen ab. Spielen Sie mit und heben Sie das Können Ihres Sohnes so oft wie möglich -auch mal vor anderen Personen- lobend hervor, da jedes Lob zu weiterem, selbständigen Tun anregt. Kinder in diesem Alter können selten alleine spielen und benötigen immer wieder Ermutigung und Anregung. Dabei ist es sehr wichtig, dass Sie selbst ganz ruhig und begründet konsequent reagieren, da Ihr Sohn sich besonders an Ihnen als seine vertrauteste Bezugsperson orientieren wird. Damit er sich ein wenig mehr von Ihrem Hosenbein löst, rate ich Ihnen zum Besuch einer Eltern-Kind-(Spiel-)Gruppe, da Kleinkinder sich auch nur allzu gerne am Verhalten Gleichaltriger orientieren und sie nachzuahmen versuchen. Ein ADS läßt sich in diesem Alter noch nicht feststellen; dennoch empfehle ich Ihnen, auch einmal mit dem betreuenden Kinderarzt über Ihre Beobachtungen und Sorgen zu sprechen. Halten Sie durch, liebe Grüße und: bis bald?
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