Mitglied inaktiv
hallo, sorry,ich glaub es wird lang :) es geht um meinen sohn sergen. er ist gerade 4 geworden. er hat seit 2004 eine chronische erkrankung "CIDP". möglicherweise kennen sie diese erkrankung nicht, da dies sehr selten ist. als er 14monate war erkrankte er daran, er war wirklich komplett gelähmt :( nur noch atmen konnte er und die augen bewegen. durch medikamentöse therapie und einen sehr sehr guten und erfahrenen professor sind wir momentan in einer situation, wo er seit ca. einem jahr mit stiefelletten hohen orthesen laufen kann :) er kann zwar noch nicht rennen, hüpfen (was ihn schon ab und zu traurig macht) aber laufen kann er gut :) er ist ein sehr liebes kind. sein charakter ist zum dahinschmelzen. manchmal denke ich wirklich so ein kleiner kerl mit so ein grosses herz :) echt zum verlieben.... er ist immer sehr gern ein held. hat immer das bedürfnis auf kleine babys aufzupassen. kleine kinder von steckdosen oder von treppen fernzuhalten :)und das alles auf so eine liebe art... so, nun komm ich zu der gelegenheit, was mich bedrückt und mir sorgen macht... :( er hat eine cousine (3jahre) sind beide von der körpergröße gleichgross. sie ist sehr oft bei uns, auch allein. und spielt sehr gerne mit sergen. aber sergen spielt sehr oft sehr ungern mit ihr. es gibt natürlich auch tage, wo er überglücklich ist das sie da ist, aber meistens weint er :( wenn sie mal schreit, oder wenn er ihr was vorschlägt was sie spielen können, und sie nein sagt. dann fangen schon an die tränen zu fliesen, und kommt immer schnell zu mir in die küche gelaufen, und will auf meinem schoss und sich ausheulen :( erstens tut mir das natürlich unendlich leid, und zweitens weiss ich nicht was ich ihm da am besten sagen soll. ihn weiterhin zum spielen motivieren, oder einfach mal in die arme nehmen und ihn beschützen? achso, und in den kindergarten darf er momentan nicht, weil er eine immunsuppressive therapie bekommt, und in kindergarten würde er sich dauernd mit verschiedenen infektionen anstecken, was für die cidp nicht gut ist :( er muss sich von mir etwas loslösen können, er hängt richtig an mir. ich kann nicht mal im selben haus (wenn z.B. meine mutter bei ihm ist) ohne ihn mal hoch, oder runter. er fängt gleich an zu weinen und kommt mir nach... wie soll ich handeln?? wie mache ich es richtig? ich habe grosse angst etwas verkehrt zu machen, und ihn noch ängstlicher, oder traurig zu machen... wie vorhin schon gesagt... es wurde lang :) vielen herzlichen dank im voraus für´s lesen.... lg ayse
Christiane Schuster
Hallo Ayse Bitte versuchen Sie selbst, Sergen als relativ gesunden, 4-Jährigen anzusehen, soweit es vom Krankheitsbild möglich ist. Verständlicher Weise hat er bislang ausgesprochen viel liebevolle Zuwendung erhalten, da Sie als Eltern bereits große Sorgen um ihn hatten. So ist er vermutlich manches Mal ein wenig zuviel "in Watte gepackt" worden und muß nun lernen, sich in dieser realistischen Welt zurechtzufinden. Helfen Sie ihm, indem Sie gemeinsam mit ihm und seiner Cousine spielen oder Etwas unternehmen. Heben Sie im Spiel die jeweiligen Stärken der Kinder hervor, regen Sie dann zu gegenseitiger Hilfestellung an nach dem Motto: "Gemeinsam können wir Alles schaffen, weil wir dann doppelt stark sind!" Kommt er weinend zu Ihnen in die Küche, weil ihm Etwas nicht gefällt, nehmen Sie ihn nicht gleich in den Arm, sondern informieren Sie ihn sachlich und gelassen darüber, dass ihm das Weinen nicht weiterhelfen kann. Dann schlagen Sie ihm KONKRET eine Möglichkeit zur Lösung des vorangegangenen Konfliktes vor und loben Sie anschließend jeden noch so geringen, diesbezüglichen Erfolg. Heben Sie insgesamt durch vieles Loben immer mal wieder sein Können, seine Hilfsbereitschaft, Selbständigkeit... auch vor anderen Personen lobend hervor, damit sein Selbstwertgefühl zunehmend gestärkt wird. Liebe Grüße und: bis bald?
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