Oktaevlein
Liebe Frau Schuster, ich sehe, dass Sie ähnliche Fragen öfter gestellt bekommen. Ich wende mich dennoch nochmal an Sie. Unsere Tochter ist fast 2,5 Jahre alt und hört absolut nicht. Sie scheint das Wort "Nein" überhaupt nicht zu verstehen. Wenn wir etwas verbieten, macht sie es extra. Dabei würde ich sagen, dass wir keine "unnötigen" Grenzen setzen. Es geht dabei eigentlich immer entweder um Gefahrensituationen, in denen wir auch gar nicht mit uns diskutieren lassen, oder eben dass sie etwas kaputt oder mit Absicht schmutzig macht, z. B. Sand aus dem Sandkasten mit reinbringen und im Wohnzimmer verteilen, obwohl wir es verboten haben. Konsequenzen, wie z. B. Sandkasten wird dann zugemacht, interessieren sie eher wenig. Dann sucht sie sich etwas neues. Am schlimmsten ist aber, dass sie auf der Straße oder mittlerweile auch auf dem Spielplatz "weg"läuft, also z. B. Spielplatzgelände verlässt. (natürlich renne ich dann hinterher) Außerdem versucht sie über Zäune zu klettern, z. B. in den Zoo rein (!) Bitte geben Sie uns einen Rat, was wir tun können, zumal sie jetzt ab Sommer in den Kindergarten kommt (hatte damals schon mal eine Frage an Sie gestellt). Aber was, wenn sie z. B. im Kindergarten über den Zaun klettert und wegläuft? Erzieherinnen könnten uns keine Garantie geben, dass das nicht passiert (O-Ton!) Finde ich schon erschreckend. Betreuungsschlüssel ist übrigens in einer Gruppe 15 Kinder zu 2 Erzieherinnen bzw. in 2 anderen Gruppen 20 Kinder zu 2 Erzieherinnen. Außerdem hat der Kindergarten ein "offenes Konzept". Sorry, dass es so lang geworden ist, aber ich wäre wirklich sehr dankbar für Ihre Meinung. Viele Grüße
Christiane Schuster
Hallo Oktaevlein Da die Betreuer im Kindergarten den Auftrag der familienergänzenden Erziehung übernommen haben, liegt während der Betreuungszeiten selbstverständlich auch die Aufsichtspflicht bei ihnen!! Diese Tatsache entbindet Sie allerdings nicht davon Ihrer Tochter eindringlich und selbstverständlich begründet wiederholte Male nahezulegen sich NICHT unerlaubt vom Kiga-Gelände zu entfernen. Üben Sie mit ihr Benennen ihres Vor- und Nachnamens, sowie ihren Wohnort und lassen Sie Ihre Tochter möglichst ein SOS-Kettchen o.Ä. tragen. Um Missbrauch zu vermeiden empfehle ich Ihnen dieses Notfallkettchen aber nur, wenn Ihre Tochter allein unterwegs ist. Was leider viele Erzieherinnen nicht wissen: mit 2-3 Jahren befinden sich die Kleinen in einer Phase der Ich-Findung, wo sie verstärkt ihren eigenen Willen erkennen und durchzusetzen versuchen. Gleichzeitig testen sie Grenzen und Reaktionen ohne Gefahrensituationen zu erkennen. Helfen können Sie und sollten, bzw. müssen die Erzieherinnen, indem Sie Ihre Tochter geduldig immer wieder auf die Gefahren aufmerksam machen und der Aufsichtspflicht nachkommen. Kindern unter 3 Jahren ist diesbezüglich noch überhaupt keine selbstständige Verhaltensweise zuzumuten, da sie auch laut Rechtssprechung noch gar nicht möglich ist! Liebe Grüße und: bis bald?
Oktaevlein
Das Klettern über Zäune hat sie übrigens bei älteren Kindern abgeschaut, ebenso wie das Weglaufen vom Spielplatz. Daher auch meine Bedenken, wie das im Kindergarten sein würde, wo ja auch ältere Kinder sind.
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