Mitglied inaktiv
Hallo Fr. Schuster, vielleicht wissen Sie ja einen Rat. Mein Sohn, 19 Mon. ist an allem und jedem recht interessiert und "untersucht" alles, was ihm in die Finger kommt. Das ist ja ansich ganz gut, aber leider akzeptiert er keinerlei Grenzen. Es gibt in unserem Haushalt fast nichts, was er nicht schon befingert, auseinandergenommen und teilweise zerstört hat. Wir haben ihm einen eigenen kleine Schrank mit Tupperware und Schachteln, etc. gegeben, dessen Inhalt ich ab und zu austausche, was ich mir aber auch sparen könnte, denn da es sein Schrank ist, ist der für ihn nicht interessant. Genauso ignoriert er sein Spielzeughandy, es muß schon ein echtes Telefon sein. Wenn er es nicht bekommt, schmeißt er sich wütend auf den Boden. In Geschäften wird alles angefingert, was in seiner Reichweite ist. Er läuft auch weg, ohne auf meine Rufe zu hören. Er dreht sich auch nicht um oder bekommt Angst, wenn er mich nicht mehr sieht. Ich habe mich schon manchmal versteckt, um ihn zum zurückkommen zu bewegen, aber es interessiert ihn nicht, er maschiert einfach weiter. Lange Rede, kurzer Sinn, wie kann ich ihn dazu bekommen, daß er mein Nein akzeptiert? Bisher habe ich ihm recht viel Freiraum gelassen und bin nur bei einigen wenigen Sachen konsequent geblieben. Wenn er z.B. den Herd anschaltet geht es ohne weitere Verwarnung für ca. 15 Min. in den Laufstall. Das störtt ihn aber nicht sonderlich, er sitzt seine Strafe ab, dann hole ich ihn raus, sage ihm noch einmal, daß er in den Laufstall mußte, weil er ungezogen war und daß er den Herd nicht anschalten darf. Was macht er dann? Er maschiert schnurstracks wieder zum Herd, guckt mich schelmig an und dreht wieder an den Knöpfen. Dann beginnt das Spiel von vorne. Ich kann ihn doch nicht den ganzen Tag einsperren oder unser Haus so kindersicher machen, daß es quasi unbewohnbar wird. Schlagen will ich nicht. Wie kann ich ihm ein bißchen Gehorsam und Einsicht beibringen? Mit ihm Reden ist so, als ob ich Chinesisch spreche! Vielen Dank. Silvia C.
Christiane Schuster
Hallo Silvia Setzen Sie sich durch!! Es ist sicher einfacher gesagt als getan; aber es ist die einzige Möglichkeit, Ihrem Sohn Grenzen zu zeigen und Regeln aufzustellen, die er einhalten muss. So, wie Sie es mit dem Herd und anschließendem Aufenthalt im Laufstall machen, so sollten Sie es auch machen, wenn Ihr Sohn im Kaufhaus alles anfasst oder wenn er wegläuft ohne sich nach Ihnen umzusehen. Treffen Sie mit ihm eine Absprache, welche Folgen bei Nichtbeachtung gewisser Regeln eintreten. Begründen Sie ihm auch das Warum dieser Regeln/Folgen. Mit 19Mon. kann Ihr Sohn Ihre Wünsche und Erklärungen schon besser verstehen als Sie vermuten. Denken Sie stets daran, dass Kinder durch Wiederholungen lernen. Er wird immer wieder versuchen zu erfahren, wo seine Grenzen sind. Dabei merkt er genau, wann Ihre Geduld am Ende ist und Ihre Nerven fast blank liegen.- Verhalten Sie sich liebevoll und konsequent und: bleiben Sie gelassen, auch wenn`s innerlich manchmal anders aussieht!- Erholsames Wochenende und: bis bald?
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