Mitglied inaktiv
Liebe Frau Schuster, unser Sohn wurde 4 Jahre alt und wir haben folgendes Problem mit ihm: er folgt überhaupt nicht, weder uns noch im Kindergarten. Dort haut oder beisst er auch die anderen Kinder. Die möchten natürlich schon fast nicht mehr mit ihm spielen. Die Erzieherin meint, dass er keine Grenzen kennt. Wobei sie recht hat. Wir waren oft zu nachgibig und dann wieder zu streng und haben ihn, wenn es ganz schlimm war angeschrieen. Ansonsten ist er aber ein "lieber" und fürsorglicher Junge. Und außerdem auch ziemlich intelligent (meinte auch die Erzieherin). Ich wüsste nun gerne, ob es noch klappt, einem Kind in dem Alter, Grenzen beizubringen oder wird er nun schwer erziehbar? Und wie schnell werden diese Grenzen angenommen werden.
Christiane Schuster
Hallo Alexandra Selbstverständlich können Sie Ihrem Sohn jetzt noch Grenzen setzen. Dabei sollten Sie allerdings darauf achten, dass Sie Ihre Erziehungsmethode nicht von "Jetzt bis Gleich" verändern. Setzen Sie entsprechend anfangs nur einige ganz wenige Grenzen, von denen Sie meinen, dass es die Wichtigsten sind um im Kontakt mit anderen Personen nicht als Außenseiter zu gelten. Ist das Hauen und Beißen der größte Störfaktor, sollten Sie Ihrem Sohn möglichst ruhig und liebevoll erklären, dass dieses Verhalten ihm nur Nachteile bringt und sicher nicht seine Wünsche erfüllt. Zählen Sie ihm diese Nachteile auf -z.B. dass er bald Niemanden mehr finden wird, der mit ihm gerne spielen möchte-. Informieren Sie ihn, dass er sich die nächsten Jahre immer wieder in einer Gruppe aufhalten wird und dass Sie sich deshalb mit der Erzieherin abgesprochen haben (tun Sie Das biite auch), dieses Verhalten nicht durchgehen zu lassen. Informieren Sie ihn dann über die eintretenden Folgen, wenn er dennoch beißt oder schlägt, die Sie ebenfalls mit der Erzieherin absprechen. Diese Folgen können z.B. ein Entschuldigen sowie ein anschließendes gemeinsames Spiel mit dem Geschlagenen sein, dessen Auswahl Sie mitbestimmen. Sicherlich wird Ihr Sohn bei entsprechendem konsequentem und liebevollem Verhalten Ihrerseits bald feststellen, dass er ohne zu schlagen viel mehr positive als negative Zuwendung erhält.- Sagen Sie ihm Das bitte auch. Vermeiden Sie möglichst ein Schimpfen oder Anschreien, da er Damit nur zu weiterem unerwünschten Verhalten angeregt wird um seine eigenen Grenzen zu testen. Kinder brauchen Grenzen, damit sie sich sicher orientieren können und nicht wahllos irgendwie reagieren, nur, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken! Sollten Sie ein Buch zum Thema lesen wollen, kann ich Ihnen gerne einen Vorschlag Dazu geben. Starke Nerven und: bis bald?
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