Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster, ich habe eine Frage zum Thema Essverhalten. Für unseren 5-jährigen Sohn ist Essen eine Strafe. Mittlerweile für mich auch. Man muss ihn ständig zum Essen auffordern und immer wird gehandelt wieviel er essen muss. Oft sitzen wir eine Stunde am Tisch bis er endlich fertig ist. Viele Eltern habe schon gefragt, warum ich es mir antue. Kein Kind verhungert vor einem vollen Teller. Jetzt habe ich im Buch "Kinder fordern uns heraus" gelesen, dass das Kind selber entscheiden soll wieviel es ist. Aber zwischen den Mahlzeiten gibt es nichts. Sollte es dann hunger verspüren, ist die natürliche Konsequenz zu hungern. Ich tue mich damit sehr schwer und habe noch Fragen dazu. Vielleicht haben sie noch einen Rat. 1. Er trödelt sehr viel. Muss ich mit einem Zeitlimit arbeiten? 2. Wenn er sein Mittagessen nicht schafft. Darf er dann noch Nachtisch? 3. Muss er sich mit an den Tisch setzen, obwohl er sich gegen das Essen entschieden hat? 4. Was mache ich, wenn nachmittags ein Freund kommt zum Spielen und die Beiden eventuell Kekse naschen möchten? Kann ich meinem Kind dann doch schlecht verwehren, oder? Ich wäre so dankbar über hilfreiche Tips, damit alle Beteiligten wieder fröhlich am Esstisch sitzen können. Herzliche Grüße Biwo
Christiane Schuster
Hallo Ratsuchende Bitte nehmen Sie die Mahlzeiten möglichst gemeinsam ein, kochen Sie abwechslungsreich und kindgerecht und lassen Sie Ihren Sohn bei der Zubereitung der Speisen helfen. Beenden Sie nach angemessener Zeit die gemeinsame Mahlzeit mit einer kurzen Begründung, wie z.B.: die Küche muß aufgeräumt werden vor dem Spaziergang, vor dem Mittagsschlaf, bevor Besuch kommt o.Ä. Vergewissern Sie sich zuvor, dass Ihr Sohn nicht noch, bzw. schon zu müde zum Essen ist. Strafen Sie ihn bitte nicht mit Nachtisch-Entzug, aber bieten Sie Nachtisch nicht zum Sattessen an. Mit an den Tisch setzen DARF er (muß er aber nicht) mit der Begründung, dass Sie sich so sehr darüber freuen, wenn Alle zusammen sind und nicht nur miteinander essen, sondern auch sprechen. Möchte er nicht am Tisch sitzen, wird er auch den Nachmittag, das Wochenende, Besuche usw. nicht mitplanen können.- Lassen Sie es zur Gewohnheit werden, dass es nur am frühen Nachmittag noch ein wenig Kekse oder besser: einen Obst-Teller gibt, damit man zum Abendbrot wieder Appetit hat, was wichtig ist, um die ganze Nacht gut schlafen zu können. Unter Druck setzen, unbedingt mitessen zu MÜSSEN sollten Sie Ihren Sohn nicht, da das Essen stets ein Genuß bleiben sollte. Es besteht sonst die Gefahr einer späteren Eßstörung. Umfassendere Infos erhalten Sie in dem Ratgeber von Dr. Carlos González: "Mein Kind will nicht essen." Liebe Grüße und: bis bald?
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