Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster, ich habe auch eine Frage zum Gehorchen. Gestern hatten wir folgende Situation: Mann, Kind (26 Monate) und ich wollten einen Ausflug machen. Fabian wollte sein Dreirad mitnehen aber sich dann nicht vom Dreirad ins Auto setzen. Mein Mann hat ihn etwas lauter angefahren, worauf Fabian loßweinte - er weint immer, wenn man zu laut schimpft. Ich beruhigte ihn und erklärte ihn, daß man dort nur mit dem Auro hinkommt, und wir das Dreirad im Kofferraum mitnehmen. Daraufhin setzte er sich ins Auto. Mein Mann meint, Kinder müssen auf ihre Eltern hören, ohne daß man die Sachen immer erklärt. Das wäre ja auch meine Idealvorstellung, nur spielt Fabian da nicht mit. Er ist nicht prinzipiell gegen das, was ich sage aber er hat schon seinen eigenen Kopf. Die Frage ist aber: sollen Kinder auf ihre Eltern ungefragt hören? Machen das manche Kinder und manche einfach nicht? Warum haben wir auf unsere Eltern gehört? Waren wir "besser" erzogen? Oder besser gedrillt, mit der "gsunden Watschn"? Sollte es normal sein, daß Kinder auf die Eltern hören - wie mein Mann das meint? Wir mir Fabian auf der Nase rumtanzen, wenn ich ihn immer alles erkläre? Sie sehen, viele Fragen, hoffe, die Antworten sind nicht zu schwierig. Vielleicht haben Sie auch einen Buchtipp zu dem Thema? Danke, Brigitte
Mitglied inaktiv
Aus welchem Jahrhundert stammt denn Dein Mann? Seine Einstellung ist absolut falsch. Wenn Kinder anfangen, alles zu hinterfragen (auch Ge- und Verbote) ist das doch ein Zeichen ganz natürlicher Entwicklung. Hat Dein Mann noch nie was von dem Ausdruck "Trotzalter" gehört? Du bist genau auf dem richtigen Wege. Lass Dich von Deinem Mann nur nicht verunsichern. Wenn er Befehlsempfänger braucht, die sich ihm bedingungslos unterordnen, soll er sich entweder einen Hund anschaffen oder zur Bundeswehr gehen. Natürlich wird Dein Junior Dir immer wieder versuchen auf der Nase rumzutanzen, auch nach demTrotzalter noch. Na und? Wenn man Seine Kinder zu Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit erziehen will gehört das eben dazu. Das heisst natürlich nicht, dass man in allem immer nachgeben soll, im Gegenteil: Kinder brauchen klare Grenzen. Aber dass sie diese immer wieder hinterfragen, ist völlig normal. Sei lieb gegrüsst und setz Dich in diesem Punkt unbedingt gegen Deinen Ehegespons durch!!! Helena
Mitglied inaktiv
Ihr habt ein Kind - keinen dressierten Affen. Du machst das mit der Erklärung schon richtig, ist doch auch richtig alles zu hinterfragen. Vieles in der Geschichte jeden Landes wäre nicht passiert, wenn die Menschen mehr hinterfragt hätten. Blinder Gehorsam sollte out sein. Das heißt nicht, daß Du Deinem Kind keine Grenzen setzt, es immer gewähren läßt, es gibt sicher auch Fälle, wo ein "Weil ich das sage" reichen muß. Aber im Allgemeinen würde ich einer sinnvollen Erklärung den Vorzug geben.
Mitglied inaktiv
Hallo Angelika, du wolltest eine Buchempfehlung zum Thema Erziehung, ich wollte Dir eins vorschlagen. Ich bin selbst Mutter einer Tochter 3 und stehe immmer wieder vor neuen und alten Problemen, auch ähnlich deinem geschildertem Fall. Mein Mann und ich sind auch nicht immer der gleichen Meinung. Dieses Buch liegt immer auf meinem Nachkästchen und wenn ich mich wieder verunsichern lassen habe, von wem auch immer,lese ich bestimmte Artikel durch und fühle mich wieder in meiner Meinung bestätigt. Das Buch heißt " Das Geheimnis glücklicher Kinder" und wurde geschrieben von Steve Biddulph ( Verlag: TBB Taschenbuchbeust ). Noch eins, bitte lasse Dir von niemanden einreden die " gesunde Watschen " muß sein!!! Das ist ja der totale Wiederspruch wie kann eine Demütigung gesund sein, und der Schuß geht immmer nach hinten los. Viel Spaß beim Weiterezeihen, es kann auch viel Spaß bringen, probiere es mal aus. Viele Grüße Birgit
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