Hallo Frau Ubbens, ich selbst wurde - meiner Meinung nach - mit relativ viel emotionalem Missbrauch erzogen. Weinen war im Grunde verboten und wurde bestraft. Wenn meine Eltern wütend waren und mich bestraft haben, wurden mir, wenn ich daraufhin geweint habe, Selbstsucht, Krokodilstränen, Manipulation usw. vorgeworfen und ich wurde für dieses "manipulative Verhalten" noch stärker bestraft. Das hat sich solange hochgeschaukelt, bis die Wut meiner Eltern verflogen war, und ich sie "zum Vertragen" umarmen musste. Ich musste natürlich auch ältere Tanten küssen, was ich ziemlich eklig fand. Wenn ich ohne Zutun meiner Eltern geweint habe, wurde mir stets klargemacht, dass das Missgeschick oä. meine eigene Schuld sei und ich nicht rumheulen sollte. Ich hatte schon als Grundschülerin Selbstmordgedanken, für die ich natürlich auch bestraft wurde. Soviel zum Hintergrund. Inzwischen habe ich einen dreijährigen Sohn, der oft Quatsch macht, natürlich nicht alles darf was er will und oft weint und schreit. Dabei ist er zT sehr ausdauernd und lässt sich von mir oft schwer beruhigen, so dass er auch mal eine Stunde lang weint, weil er Essen, das auf den Boden gefallen ist, nicht aufessen darf. Mir fällt es schwer, darauf angemessen zu reagieren. Ich will natürlich nicht, dass er Selbstmordgedanken bekommt, gleichzeitig ist aber Konsequenz ja auch wichtig. Es ist aber schon ok, ihn zu trösten, wenn er weint, weil ich ihm etwas verbiete, oder ist es wichtiger, dass er mit dieser Konsequenz seines Verhaltens alleine klar kommt? Sollte ich ihn von mir heraus umarmen oder auf den Arm nehmen, oder warten bis er zu mir kommt? Ist es besser, stattdessen über seine Kopf oder Rücken zu streichen, weil es weniger übergriffig ist? Was mache ich, wenn er mich wegstößt, soll ich ihn dann u. U. auch eine halbe Stunde lang alleine jammern lassen oder lieber nach einiger Zeit versuchen, ihn wieder körperlich zu trösten? Manchmal haben wir auch Missverständnisse, beispielsweise will er etwas alleine machen, was ich ihm abnehme, weil ich durch sein Geschrei nicht verstehe, was er will. Beispielsweise, dass ich ihm etwas bringe, was er sich selbst holen wollte. Ist es da sinnvoller, es wieder wegzubringen, damit er es sich selbst holt, oder sollte ich ihn trösten und abwarten, bis er sich abreagiert hat? Mein Sohn kommt idR nicht zu mir um Körperkontakt zu suchen. Ab und zu allerdings schon. Er besteht auch auf den Gutenachtkuss und "Heile heile Segen", wenn er sich verletzt hat. Soll ich es dabei belassen, oder ihn eher von mir heraus mal auf den Schoß nehmen oder umarmen? Mir kommt das ehrlich gesagt sehr übergriffig vor, aber mir fällt schon auf, dass wir im Vergleich zu anderen Familien sehr wenig Körperkontakt haben. Vielen Dank und viele Grüße blablug
von blablug am 26.01.2023, 10:27