Mitglied inaktiv
Mein Sohn Robin wird im April 2 Jahre alt. Er ist ein echter Wildfang, hat nur Unsinn im Kopf. Das ist soweit ja alles ganz lustig, aber eine Sache bereitet mir doch große Sorgen.: Er beißt andere Kinder. Und das nun schon seit über einem Jahr, etwa seit seinem 10. Lebensmonat. Ich habe viele Ratschläge angenommen und alles mögliche versucht: Ich schimpfe mit ihm, wenn er beißt. Ich erkläre ihm immer wieder, daß man das nicht tun darf, weil es dem anderen Kind weh tut. Einmal habe ich sogar zurückgebissen (natürlich nicht so fest). Wenn es in der Spielgruppe passiert, dann nehme ich ihn für eine Weile auf meinen Schoß. Passiert es zu Hause, schicke ich ihn für eine Weile in sein Zimmer. Aber er macht es immer wieder. Ich glaube auch, daß er Strafen jeglicher Art überhaupt nicht als Strafe empfindet. Nach dem Motto: Dann gehe ich eben für eine Weile in mein Zimmer, Mama wird sich schon wieder einkriegen. Jeder Arztbesuch, jede spielgruppe, jede Familienfeier wird für mich zum Spießrutenlauf. Ich habe auch schon einen Anruf einer verärgerten Mutter bekommen, die abends beim Umziehen eine Bißwunde an ihrem Kind entdeckt hat. Mein Kinderarzt ist nicht näher auf das Thema eingegangen. Er meinte nur, das Kind bräuchte eine Ergo-Therapie. Ich weiß gar nicht so genau, was das eigentlich ist, aber als ich einen Termin vereinbaren wollte, bekam ich zu hören, die Wartezeit auf einen Platz beträgt ca. 1 Jahr! Wir brauchen aber jetzt Hilfe, denn ich bin mit meinem Latein und mit meinen Nerven ziemlich am Ende. Anja
Christiane Schuster
Hallo Anja Für eine Ergo-Therapie müssen schon mehrere Symptome vorhanden sein als "nur" das Beissen eines fast 2jährigen Jungen! Fragen Sie doch mal Ihren Kinderarzt, warum er eine solche Therapie für sinnvoll hält.- In diesem Alter beißen sehr viele Kinder. Meist geschieht es aus Unsicherheit und aus eigener Hilflosigkeit. Hinzu kommt, dass sie sprachlich noch nicht Das ausdrücken können, was ihnen eigentlich "auf dem Herzen" liegt.Das macht die Kleinen wütend. Statt Ihren Sohn zu strafen, versuchen Sie ihm gegenüber doch mal Verständnis zu zeigen. Sagen Sie ihm, wie Sie auch schon gemacht haben, dass das Beißen sehr weh tut und dann Keiner mit ihm mehr spielen möchte. Bieten Sie ihm eine Alternative zum Beißen. So kann er seinen "Rivalen" z.B. streicheln, was Diesem evtl. ein Lächeln und ein Lob entlockt. Er kann ein Lied singen, hüpfen, in die Hände klatschen oder sich ein (immer bereit liegendes) Wutkissen holen, das er dann bearbeiten kann um seinem Ärger Luft zu machen. Falls Ihre Nerven es aushalten, können Sie ihm zu Hause als Beiß-Ersatz ein Musik-Instrument für Kinder anbieten, an dem er seine Energie frei setzen kann. Er muß auf liebevolle und verständnisvolle Art lernen, dass ihm das Beissen zwar Aufmerksamkeit entgegenbringt, die aber sicher nicht die gewünschte Wirkung enthält, die er gerne hätte.- Versuchen Sie`s mal auf diese liebevolle Art. Es wird bestimmt nach einigen Wiederholungen klappen. Halten Sie durch und: bis bald?
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