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Geschrieben von Ces am 12.09.2015, 10:44 Uhr

Was haben wir falsch gemacht?

Wir haben zwei Kinder im Alter von 15 und 17 Jahren. Das Hauptproblem haben wir mit unserer 17 jährigen Tochter: Sie besucht seit über einem Jahr das Gymnasium (auf ihren Wunsch). Gegen Ende des Schuljahres klagte sie immer häufiger über Lustlosigkeit und körperliche Erschöpfung. Bluttest ergaben einen leeren Eisenspeicher. Sie bekam dann vom Hausarzt Eiseninfusionen. Körperlich geht es ihr besser ABER: wir haben sie - auf ihren Wunsch - bei einer Psychologin in Behandlung angemeldet. Zu Beginn war von einer leichten Depression die Rede. Inzwischen bekommt sie Antidepressiva und ist vom Schulunterricht zu 50% krank geschrieben. Wir sehen selber auch, dass es ihr psychisch nicht gut geht (trotz Medikamenten). Sie hatte schon viele Sitzungen bei der Psychologin (2x wöchentlich seit Juli 15). Sie kapselt sich immer mehr von uns ab und ist am Morgen fast nicht aus dem Bett zu bringen. Die Psychologin meint, es sei nun eine mittelschwere Depression und das Ganze brauche einfach viel Zeit. Nun fragen wir uns, was hier falsch gelaufen ist. Hat jemand Erfahrung mit solchen Verläufen? Wie ist es bei euch weiter gegangen?

 
13 Antworten:

Re:Um falsch und richtig geht es jetzt nicht...

Antwort von Astrid am 12.09.2015, 12:29 Uhr

Hallo,

die Frage, was man "falsch gemacht" hat, bringt nichts, außer dass man sich Vorwürfe macht und Schuldgefühle hat - was schlecht fürs Kind ist! Eltern sind wichtig - aber sie sind nicht immer an allem und jedem Schuld, auch wenn uns das heute oft eingeredet wird. Die Pubertät ist bekanntermaßen eine Phase, die für psychische Störungen sehr anfällig ist. Sie kann gelingen, kann aber auch Hürden bereithalten, die ein Teen überwinden muss. So ist es halt auch bei Eurer Tochter.

Die Tochter einer Freundin von mir hat in der Pubertät eine leichte Borderline-Störung entwickelt. Sie machte auch freiwillig und von sich aus eine Therapie und musste zeitweise Medikamente nehmen. Sie hat sich aber nach etwa zwei Jahren gut berappelt. Sie ist jetzt 19, hat ein erstaunlich gutes Abitur gemacht und macht ein freiwilliges soziales Jahr, das ihr sehr viel Spaß macht.

Meine eigene Schwester entwickelte in der Pubertät mit 15 Jahren eine Angststörung mit Panik-Attacken. Sie machte ebenfalls eine Therapie, hier war das Problem schon nach 50 Sitzungen (1,5 Jahre vom Tisch). Gerade bei jungen Leuten wirkt Psychotherapie einfach sehr gut.

Ich wäre an Deiner Stelle optimistisch. Sehr viele Teens haben psychische Störungen, die aber - gerade weil sie so jung sind - gut behandelbar sind. Ich würde davon ausgehen, dass das Ganze nur ein Stolperstein auf dem Wege zum Erwachsensein ist und wieder ganz vorüber geht.

LG

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Re:Um falsch und richtig geht es jetzt nicht...

Antwort von Kasi2006 am 12.09.2015, 12:52 Uhr

Nehmt den Druck raus. Kein Elternpaar macht alles richtig. Es muss nicht eure Schuld sein. Wichtig ist, dass sie sich erholt. Wäre vielleicht eine Kur etwas? Die Schule kann sie auch noch später schaffen.
Die Tochter einer Freundin hat durch viele Umwege ihr Abitur jetzt mit 22 bestanden.

Alles Gute für euch und eure Tochter!

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Re:Um falsch und richtig geht es jetzt nicht...

Antwort von DK-Ursel am 12.09.2015, 13:33 Uhr

Hej!

ich schließe mich den beiden Vorschreibeirnnen an.

Nicht nur bei uns, auch in anderen Familien, die wir kennen,. entwickelten dieKinder in diesem Alter Probleme, die niemand vorhergesehen hat:
Schulischer Leistiungsabfall, Depressionen, sozialeProbleme und alles Mögliche andere.
Manchmal weiß man, was dazu beigetragen hat (und das nützt nur insofern, als man es dann ja anders machen kann), manchmal kommt es wirklich unerklärbar.
Die meisten fangensichwieder und iohr habt ifle gesucht- dasist genau der richtige Weg.

Aber laßt die Schuldgefühle außenvor.
ich weiß selbst,wie schnell man dabei sich selbst landet und manchmal ist es auch für die Außenwelt sehr bequem, die "bösen Eltern" verantwortlich zu machen für ein Zusammenspiel von Gegebenheiten, für die niemand etwas kann - und wenn,dann meistens nicht willentlich (und die vielleicht bei jemand anderem ganzandereAuswirkungen gehabt hätten)..
Schuldgefühle sind kontraproduktiv.
Schaut voräwärts, unterstützt Eure Tochter,bleibt imDialog, so gut es geht - das ist mehr wert als alles andere!

Manche verlieren sich zuerst mal sehr, auf dem Weg zu sich selbst!
Dann brauchen sie Geduld, Liebe, Erwachsene wie Leuchttürme, an denen sie sich halten und nicht noch weiter verlieren können.

AllesGute - Ursel, DK

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Re: Was haben wir falsch gemacht?

Antwort von Dor am 12.09.2015, 15:16 Uhr

1/3 aller Jugendlichen haben im Jugendalter schwere psychische Störungen. Habe darüber einen Kurs gemacht berufsbedingt. Diese Störungen gehen aber auch wieder vorbei. Sie ist ja schon in Behandlung, das ist gut so.

Eine mögliche Ursache für Depression ist Schreien lassen als Säugling, Trennungen, für die der Säugling/das Kind noch nicht bereit ist. Das hängt mit der Verbindung der Synapsen im gehirn zusammen, sie verbinden sich sozusagen auf einem chemischen Potential das wie ein permanenter Stresslevel im Gehirn wirkt.

Ich arbeite mit Jugendlichen und man braucht viel Verständnis für psychisch angeschlagene Jugendliche. Bloss keinen Druck reinbringen. Geduld und Zeit walten lassen.

LG, Dor

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ich kenne euch nicht, weiß nix über euch. ABER:

Antwort von Charlie+Lola am 12.09.2015, 15:36 Uhr

Burn outs und auch Depressionen können körperliche Ursachen haben.
der leere Eisenspeicher lässt mich aufhorchen.

Nebennieren spielen da auch eine Rolle und gute Psychater lassen sowas vor der Antidepressiva Gabe abklären.

lg und alles gute

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Re: Was haben wir falsch gemacht?

Antwort von Ces am 12.09.2015, 20:27 Uhr

Herzlichen Dank für Eure Rückmeldung. Was mir eben auch Sorgen macht: sie hat massiven Haarausfall (Geheimratsecken) aber starke Behaarung an den Armen und Händen wobei mir eben auch schon der Verdacht auf eine hormonelle Störung gekommen ist (dem Hausarzt aber dem Anschein nach nicht). Die psychologische/psychiatrische Schiene werde ich auf jeden Fall weiter laufen lassen - bin mir aber am Überlegen ob ich meine Tochter bei der Gynäkologin (oder eine Überweisung an einen Endokrinologen??) anmelden soll. Ich denke eben auch dass dieser Umstand sehr an ihrem Selbstwertgefühl kratzt...

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Re: Was haben wir falsch gemacht?

Antwort von Frau_Z am 12.09.2015, 22:01 Uhr

Das kann auch alles ein Hinweis auf ein Problem der Schilddrüse sein. Da gehen viele aus Unwissenheit den Weg über Depressionen usw.zumal schon der Eisenwert nicht stimmt.

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Re: Was haben wir falsch gemacht?

Antwort von luiesee am 13.09.2015, 10:48 Uhr

ich bin da auch ganz bei meinen vorschreiber, und möchte noch ergänzen das es ziehmlicher energieverbrauch ist (auch wenn ich es verstehen kann) sich jetzt gedanken zu machen was man falsch gemacht haben könnte. Auch wenn ihr etwas falsch gemacht habt, so könnt ihr es sowieso nicht mehr rückgängig machen. also konzentiert euch lieber auf das heute, bzw. die zukunft.
auch denke ich das deine tochter weit fortgeschrittener ist als so manch anderer der depressionen hat, sie hat es bemerkt und sie hat gesagt das sie hilfe braucht. das finde ich gut. andere ritzen heimlich oder beginnen alkohol zu trinken.

lg und viel glück

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Re: Was haben wir falsch gemacht?

Antwort von Antje04 am 13.09.2015, 18:27 Uhr

Hallo!
Auf alle Fälle zum Endokrinologen! Auch ohne Überweisung, da kannst Du einen sehr gründlichen Hormonstatus machen lassen.
Depressionen können aufgrund der familiären Situation entstehen, das muss aber nicht so sein. Insofern ist es jetzt müßig, zu fragen was falsch lief. Gut ist doch, dass Deine Tochter aktiv geworden ist, und mit Euch geredet hat. Das zeigt viel Vertrauen ihrerseits in Euch Eltern!
Ich habe meinen Hausarzt übrigens mehrfach gewechselt, bis ich bei einem landete, der bei der Behandlung nicht nur auf seine Uhr schaute.
Was die Medikamente angeht: Oft muss mehrfach gewechselt werden, bis ein "passendes" Antidepressivum gefunden wird.

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Re: Was haben wir falsch gemacht?

Antwort von Sommersturm86 am 13.09.2015, 18:59 Uhr

Neigt sie auch zu Übergewicht? Dann könnte es das PCO Syndrom sein.

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Habt ihr mal die Schilddrüsenwerte überprüfen lassen?

Antwort von lejaki am 14.09.2015, 9:03 Uhr

Könnte auch eine Schilddrüsenunterfunktion sein, die zeigt sich in vielen Symptomen u.a. auch denen deiner Tochter wie Müdigkeit, Haarausfall, Depression. Meine Schwester hat auch eine bis das aber fest gestellt wurde war sie extrem Dauermüde und hatte schon Herzprobleme. Seit sie ihre Tabletten nimmt geht es ihr wieder sehr gut.

Den Bluttest darauf kann auch erstmal der Hausarzt machen, würde aber dennoch unabhängig vom Ergebnis zu einem Endokrionologen gehen, wer weiß, was da hinter steckt.

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Re: Zweigleisig - finde ich auch wichtig!

Antwort von Mijou am 14.09.2015, 10:29 Uhr

Hallo,

ich würde auch Beides weiterverfolgen: das Seelische und das Körperliche. Einen Endokrinologen (oder Nuklearmediziner) oder einen Internisten würde ich auf jeden Fall um Check der Schilddrüsen- und anderer Hormone bitten.

Die Psychotherapie finde ich aber genauso wichtig, denn so eine Störung hat meist nicht nur eine Ursachen, sondern mehrere Faktoren beeinflussen sich hier gegenseitig.

LG und alles Gute für Deine Tochter!

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Re: Was haben wir falsch gemacht?

Antwort von Smmefa am 15.09.2015, 13:05 Uhr

Hallo,

ich würde auch auf jeden Fall Schilddrüse etc. genaustens überprüfen lassen, das spricht viel eher dafür. Psychologen sind da manchmal sehr schnell mit dem Antidepressiva, was ja leider auch eine ganze Reihe unschöne Sachen nach sich führen kann.

Eine Freundin ist stark depressiv und noch so manche Probleme, sie ist behütet aufgewachsen, alles gut, kommt alles von körperlichen Ursachen.

Lg und alles Gute

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