Patchwork - Familien

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Geschrieben von Hexhex am 09.08.2020, 11:36 Uhr

Nicht mit der Wirklichkeit hadern

Hallo,

wenn man mit einem geschiedenen Mann mit Kind zusammen ist, wird man natürlich nie ganz frei von der Thematik der Exfamilie und auch nicht vom Thema Geld. Eine Freundin von mir ist auch in einer ähnlichen Lage wie Du (ein gemeinsames Kind mit dem Mann, zwei Stiefkinder, die der Mann mitgebracht hat). Die Stiefkinder sind inzwischen über 30. Trotzdem bezahlt ihr Vater ihnen noch teure, weitere Aus- und Fortbildungen, Sabbatjahre und andere Dinge. Das hört nie ganz auf, weil er seine ersten Kinder natürlich genauso liebhat, wie das neue Kind. Meine Freundin sieht das nicht gern, krittelt aber deshalb nicht ununterbrochen an ihrem Mann herum. Sie erlaubt ihm, seine Kinder zu unterstützen.

Dir bedeutet das Kind Deines Freundes natürlich nichts, und die Exfrau kannst Du nicht objektiv anschauen, weil sie Dir ein Dorn im Auge ist. Das ist emotional eine ganze andere Ausgangslage, als Dein Freund sie hat, der sein Kind liebt. Du weißt auch nicht wirklich, wie die finanzielle Lage dieser Frau ist, sondern Du GLAUBST, es zu wissen. Das ist ein himmelweiter Unterschied, zumal Du eben durch die Brille der Abneigung schaust und daher Böses unterstellst, um Dich selbst besser und im Recht zu fühlen. Das ist etwas Natürliches, aber es ist auch eine Falle. Weil man die Realität dann verzerrt sieht.

Du hast jetzt zwei Optionen: Du kannst Dich (mindestens) die nächsten 20 Jahre noch ununterbrochen ärgern. Oder Du veränderst Deine Einstellung. Das sind die beiden Möglichkeiten, mehr gibt es nicht.
Du kannst zum Beispiel sagen: „Okay, ich habe mir einen Mann mit Vergangenheit und mit Kind gesucht. Diese Vergangenheit wird durch das Kind immer auch eine Rolle in der Gegenwart und in unserem Leben spielen. Mein Freund wird immer für sein Kind da sein und es verwöhnen wollen. Das ist so. Ich kann damit hadern, oder ich kann es akzeptieren.“

Viele Menschen können ihre Einstellung, ihren Blickwinkel nicht verändern. Das ist die Quelle unaufhörlichen Leids, Ärgers, Unzufriedenheit. Sie sind so viele Jahre griesgrämig, bis ihre eigene kleine Familie auch unglücklich ist oder die Beziehung scheitert. Diesen Weg musst Du nicht wählen. Erlaube Deinem Freund, großzügig zu sein, sein Kind zu liebe und es zu verwöhnen. Wenn Du diese Größe und Souveränität aufbringen kannst, wirst Du ihn halten, er wird sich verstanden und mit seinem Kind von Dir akzeptiert fühlen. Das ist eine gute Basis für eine zufriedene Partnerschaft.

LG

 
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