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Geschrieben von cereza am 29.04.2023, 11:12 Uhr

Kinderwochenende der Patchworkkinder

Hallo ihr Lieben,
Ich brauche Rat. Die Kinder meines Freundes sind 6 und 8, meine beiden Teenager. Unsere Kinder untereinander verstehen sich sehr gut. Die Mutter seiner Kinder wohnt ca eine halbe Stunde entfernt. Die Kinder sind 1x/wo. über Nacht bei uns und alle 2 Wochenenden. Ich verstehe mich mit seinen Kindern, er sich mit meinen. Wir sind im Patchwork also eigentlich eine der Familien, die es gut getroffen haben. Ich habe mich immer gefragt, warum viele Frauen sich lieber nicht auf Patchwork einlassen wollen, ich hab Kinder total gerne, aber mittlerweile kann ich es verstehen.
Ich fühle mich unglaublich fremdbestimmt. Die Kleinen, also seine Kinder, streiten sich gerne mal miteinander, sie haben ja einen recht kleinen Altersunterschied. Die Große ist sehr gerne bei uns, die Kleine will eigentlich lieber bei ihrer Mama sein, versucht dies auch auszunutzen (wenn,dann,nicht… will ich aber zur Mama ) und ist ja auch in einem Alter voller Umbrüche (1. Klasse, neue Situationen, Trennungssituation macht ihr auch zu schaffen), sie reden am Tisch rein, fordern ständig Aufmerksamkeit. soweit verständlich, man wusste ja, worauf man sich einlässt, nicht wahr. Die Mutter ist leider gar nicht zugänglich, sie hat ihre neue Familie, der Papa soll einfach mitziehen, was sie so entscheiden (Aktivitäten, Hobbys, Schulwahl,…), sonst gibt es Drohungen und Beleidigungen. Sie möchte, das die Kinder so wenig wie möglich bei uns sind, ärgert immer wieder. Der Versuch einer Erziehungsberatungsstelle ist ebenfalls gescheitert, sie fand es unnötig und wollte nach Termin 3 nicht mehr hingehen. Geändert hat sich kaum etwas. Oder nichts. Von außen betrachtet wirkt ihr Verhalten, als ob er sich getrennt hätte und sie ihn dafür so oft wie möglich bestrafen will. Die Trennung ging aber von ihr aus und ist gut 4 Jahre her. Irgendwann muss es doch mal gut sein.
Problem: ich (und meine Kinder) sind davon auch betroffen! Und es ärgert mich maßlos. Und machen kann ich- nichts.
Meine Wochenenden, oder meine Zeit (also auch alle Ferien) an denen die Kinder da sind, richten sich also nach den Kleinen und am langen Arm auch nach ihr. Das erschöpft mich. Sie verfügt gefühlt über meine Zeit und im Wert stehen wir tiefer als die Großeltern (ihre Eltern natürlich )
Ich ertappe mich immer mehr dabei, nicht dabei sein zu wollen, die Zeit zu meiden, leider etwas vorzuhaben. Aber das geht so nicht, damit schlittert die Beziehung direkt ins Aus. Was kann ich tun, um damit besser umzugehen, wie macht ihr anderen das?

 
8 Antworten:

Re: Kinderwochenende der Patchworkkinder

Antwort von Astrid am 29.04.2023, 14:59 Uhr

Hallo,

hier vermischen sich viele Fäden, und es ist schwer, da einen Weg zu finden.

Vielleicht kann man ein bissl was entwirren. Der erste Faden ist die Sache mit der Erziehungsberatung. Warum war die nötig? Alles, was du im Posting erzählst, betrifft ja die Erwachsenen untereinander. Das Verhalten der „Kleinen“ klingt jetzt erstmal normal dafür, dass Trennungen alle Kinder belasten und kein einziges Kind völlig unbeschadet aus einer Trennung der Eltern herauskommt. Kinder, die den Papa nur wenig sehen, erzwingen umso stärker seine Aufmerksamkeit.

Der zweite Faden ist die böse Ex. Die ist natürlich ein Klassiker. Du als neue Frau tappst - wie die meisten neuen Partnerinnen - leicht in die Falle, die Exfrau des Mannes abzulehnen. Sie intrigiert, sie blockiert, sie ist schlecht, sie macht Dinge falsch, sie erzieht falsch. Du hörst immer nur, was dein Freund über sie erzählt. IHRE Seite, ihre Erfahrungen mit deinem Freund, ihre Gründe hörst du nicht. Geh mal davon aus, dass du die Hälfte der Wahrheit nicht kennst. Männer erzählen keine Dinge, bei denen sie selbst schlecht wegkommen.

Dass die Trennung von der Ex ausging, muss auch nicht ganz stimmen. Vielleicht hat sie den Schritt getan, ja. Aber vielleicht hatte sie Grund dazu. Denn eine glückliche Frau trennt sich nicht. Dein Freund wird daran schon seinen Anteil gehabt haben, und hier erfährst du in der Regel sehr vieles nicht. Das ist menschlich, aber man muss es halt wissen. Wenn die Ex Vorbehalte und Abneigungen gegen deinen Freund hat, dann hat sie dafür gute Gründe, zumindest aus ihrer Sicht.

Das zu wissen hilft ein bisschen dabei, gelassener, offener und neutraler gegenüber der Beziehung deines Freundes zur Ex und dem Thema Kinder zu sein. Letztlich sind es SEINE Probleme, die du gerade lösen willst. Aber das wird nicht gelingen, denn das ist seine Aufgabe und nicht deine.

Er sollte mit der Ex eine bessere, erwachsenere, reifere Basis ohne Schuldzuweisungen finden. Das ist sehr schwer, wenn auf beiden Seiten alte Kränkungen und Verletzungen eine Rolle spielen, nur wenige Erwachsene sind so reif und souverän und großzügig, dass sie um der Kinder willen darüber hinwegsehen können. Wünschenswert ist es aber, und ich würde ihm das auch so sagen.

Du selbst kannst also den Konflikt mit der Ex nicht lösen. Und du kannst sie auch nicht sehen, wie sie wirklich ist, weil du die Vergangenheit der beiden nur durch deinen Freund gefiltert kennst, aber nicht aus ihrer Sicht. Deshalb würde ich mich auf Wertungen und Urteile überhaupt nicht einlassen, sondern versuchen, eben NICHT zu urteilen, auch wenn‘s schwerfällt.

Und ja, bis dein Freund das Verhältnis zu seiner Ex besser hinbekommt, würde ich mich tatsächlich ein wenig aus den Patchwork-Wochenenden rausziehen, wenn es dir zuviel wird.

LG

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Re: Kinderwochenende der Patchworkkinder

Antwort von cereza am 29.04.2023, 16:04 Uhr

Danke für deine Antwort
Die Erziehungsberatungsstelle ist in solchen Fällen nicht für die Kinder zuständig, sondern ein Mediator, um die Differenzen der Eltern miteinander aufzudröseln, zu klären oder sie ins Gespräch zu bringen.

Ich weiß was du meinst, natürlich, ich bin ja selbst getrennt, verstehe mich mit meinem Ex-Mann nach 1,2 holprigen Jahren aber gut.

Mein Freund versucht viel, um ins Gespräch zu kommen- in ein vernünftiges Gespräch, auf Augenhöhe und Elternebene- kaum eine Chance. Wir sind seit 3 Jahren zusammen, ich habe das anfangs auch nicht geglaubt (kenne das ja ) und natürlich hat an einer Trennung nicht nur einer Schuld, bei den beiden denke ich, das sie einfach nicht zusammen gepasst haben, unterschiedliche Lebensweisen und Charaktere- das meine ich nicht wertend, Menschen und ihre Ziele sind ja unterschiedlich. Aber ich denke, wie es auch bei meinem Ex-Mann und mir ist, irgendwann ist doch alles geklärt, jeder hat sein Leben, und man kann freundlich und auf Augenhöhe miteinander umgehen. So hätte mein Freund das auch gerne.

Ich habe hier dazu gelernt- auch Frauen trennen sich natürlich genauso oft wie Männer, wenn sie sich neu verlieben, das ist dann nun einmal so. Auch Frauen können nach einer Trennung unfair sein, nicht nur Männer- warum denn auch nicht?

Hier stimmt es leider, abgesehen davon, dass ich sie ja immer mal wieder sehe- ich höre ihre Worte am Telefon, ich bekomme oft mit fassungslosem Blick die WhatsApps zum lesen, und natürlich erzählen auch die Kinder immer wieder mal etwas. Sie hat einen neuen Freund, zu dem die Kleinen von Anfang an „Papa“ sagen sollten, mit ihm mittlerweile ein Kind, und ich denke, sie möchte einfach diese neue Familie leben, und die „Altlasten“ abstreifen, was vielleicht verständlich ist, aber so ja nicht möglich ist…
Sicher kann ich es nicht ändern, aber meinen Umgang damit, erhoffe ich mir zumindest, ohne „Wegzulaufen“.

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Re: Kinderwochenende der Patchworkkinder

Antwort von Pamo am 29.04.2023, 20:23 Uhr

Vielleicht verstehe ich die von dir geschilderte Situation nicht richtig: Inwiefern bist du so stark fremdbestimmt?
Die Kinder übernachten einmal die Woche bei euch, dann ist ordentlich was los - soviel verstehe ich.
Aber dann sind sie nur jedes zweite Wochenende da und da wird sich doch dein Partner mit den Kindern beschäftigen? Musst du denn überhaupt dabei sein? Meine Wochenenden mit Teenager finden teils gar nicht Zuhause statt, da bin ich einkaufen, im Sportstudio, abends aus - mich würde es nicht stören, wenn mein Mann Zuhause mit Grundschulkindern bastelt, spielt, backt. Oder betreust du diese Kinder immer wenn sie da sind?

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Re: Kinderwochenende der Patchworkkinder

Antwort von cereza am 29.04.2023, 22:54 Uhr

Na klar betreue ich sie mit, Wir können doch nicht unter der Woche mit meinen Kindern ein normales Familienleben haben und wenn seine kommen, nehme ich mich raus und mach die ganze Zeit was anderes nein, das wollte ich ja eigentlich gerade nicht. Ich wollte ja eigentlich nicht, dass sie sich wie Besuchskinder fühlen, sondern bei ihrer Mama sowie auch uns eine Anlaufstelle haben.

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Re: Kinderwochenende der Patchworkkinder

Antwort von Pamo am 29.04.2023, 23:14 Uhr

Mit jungen Kindern habe ich mich auch sehr fremdbestimmt gefühlt. Ich fürchte, das lässt sich dann nicht vermeiden. Du versuchst, die Interessen von 6 Leuten zu koordinieren, da kommt keiner selbstbestimmt raus - auch die Kinder nicht.

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Re: Kinderwochenende der Patchworkkinder

Antwort von mauspm am 30.04.2023, 9:56 Uhr

ich bin da ganz bei pamo.
ich glaube du bürdest dir selber auf dass alles perfekt patchwork sein muss und scheiterst letztlich daran .
du hast dich fr deinen mann entschieden und er sich für dich und die kinder plus expartner gehören nun mal dazu. heißt aber nicht dass du die 2. mutter werden musst.
halt dich weitestgehend raus aus dem konflikt deines mannes mit der exfrau, kümmere dich um die kinder soweit dass die basics stimmen, so als wären es deine neffen /nichten und dann entspanne etwas.
oftmals wird ein konflikt schlimmer wenn sie die neue zu sehr "reinhängt" auch wenn es mit guten absichten geschieht

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Re: Kinderwochenende der Patchworkkinder

Antwort von Okypete am 01.05.2023, 18:19 Uhr

Stimme den Vorrednern zu.
Unter der Woche den Tag bekommt ihr hin.
Das Papa Wochnende ist ein Papa Wochenende nicht ein Ersatzmutter Wochenende. Ich würde mich in denz wei Tagen auf mich und ggf meine Kinder konzentriern.

Sie haben eine Mutter und einen Vater. Mehr brauht es nicht. In dm Fall seine Kinder sein Problem. Du hast dies Altersphase hinter dir.

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Re: Kinderwochenende der Patchworkkinder

Antwort von Lena_1922 am 02.05.2023, 13:51 Uhr

Klingt nachdem ganz normalen Patchwork Wahnsinn.

Ihr müßt überlegen wie ihr eure Zeit strukturiert - wer, wann welche Exclusiv-Zeiten bekommt. Da kommen auch noch ein paar anstrengende Pubertäts-Jahre - da ist es vorbei mit Friede-/Freude-/Familienwochenende.

Dein Typ muss bei seiner Ex und seinen Kinder ganz klar machen wer, wann , wo und kein Spielball sein. Das ist schwer
- man(n) möchte es den Kindern irgendwie Recht machen in der Hoffnung das sie gerne und oft kommen - ohne sie zu verziehen
-man(n) muss sich gegenüber der Ex behaupten, wann und wie oft man die Kids bekommt und was die dann noch so zuhause erzählen

und irgendwo tauchst auch noch du auf und möchtest "Teilnahme" - das ist viel.
Oft helfen klare Strukturen wie Papa geht Samstags mit den Kindern erst ins Schwimmbad incl. Mittags-Snack und am Abend gibt es ein großes Abendessen mit allen usw. -
entzerrt das ein bißchen.

Ist schwer - weiß ich....

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