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Geschrieben von Schnitte78 am 07.02.2011, 10:25 Uhr

Wie kann man das Leben so unterschiedlich sehen?

Mein Mann sagt, er wäre schrecklich unter Druck wegen allem.
Er frißt wochenlang in sich rein und platzt dann irgendwann.
Aber ich verstehe nicht, warum.
Ok, die Jungs sind teilweise anstrengend, aber das ist nun mal so mit einem Kind im Trotzalter und einem Vorpubertisten.

Und wenn er dann mal sich aufregt, kann er sich nicht mehr so schnell beruhigen.

Vor allem regt er sich über Sachen auf, die schon lange aus der Welt geschafft sind. zb hat ein Maler für die Tapezierarbeiten 8000 EUR gewollt, wir hatten besprochen, ihn nicht zu beauftragen. In dem Streit fängt er damit an "der Maler will 8000 EUR woher soll ich das nehmen, alle wollen nur was, ihr übt so einen Druck auf mich aus" etc.

Warum der Maler auf den Tisch kam, weiß ich nicht, es war klar, dass wir ihn nicht nehmen

Er sagt, wir (auch ich) übe Druck aus. zb fragt er per SMS wie es zu Hause läuft, antworte ich "ok, aber anstrengend" denkt er, ich komme nicht klar und fühlt sich schuldig, dass er nicht da ist.

Er fühlt sich ständig unter Druck gesetzt,ich bin mir aber nicht bewußt, Druck auszuüben.

Er sagt, er hat das Gefühl, nicht hierher zu gehören, dass wir ihn nicht wollen und er uns nicht GENÜGT. Ständig höre ich "ich genüge euch nicht".

Woher kommt das? Ich bin mir nicht bewußt, ihn unter Druck zu setzen.

Er denkt, die Kinder und ich sind eine Front und er die andere. Vielleicht stehe ich manchmal zu sehr auf der Seite der Kinder, aber oft ist er einfach in meinen Augen zu streng.

Ach, ich weiß auch nicht.

Vielleicht lest ihr ja was zwischen den Zeilen, das mir nicht auffällt.

Danke

 
21 Antworten:

Re: Wie kann man das Leben so unterschiedlich sehen?

Antwort von mf4 am 07.02.2011, 10:30 Uhr

Ich denke, dass das nicht untypisch ist... Er, der Mann, das Familienoberhaupt, der Ernährer und bemüht alles richtig zu machen aber sicher auch oft am Zweifeln, ob er es schafft.

Mein Ex verfiel regelrecht in einen Depri, fühlte sich als Versager und er kapselte sich immer mehr ab anstatt zu reden. Ich hoffe ihr bekommt es besser hin und zerbrecht nicht an dem Nicht-Reden.

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Re: Wie kann man das Leben so unterschiedlich sehen?

Antwort von Schnitte78 am 07.02.2011, 10:32 Uhr

aber es läuft doch alles gut! Das verstehe ich nicht.

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Re: Wie kann man das Leben so unterschiedlich sehen?

Antwort von mf4 am 07.02.2011, 10:35 Uhr

Meinst du es gibt etwas, was du nicht weisst? Bei meinem Ex waren es berufliche Probleme, die ihn fertig machten, den Druck den er ann auch auf sein privatleben mit bezog. Es war dann nicht mehr der Job, der ihm zu viel abverlangte... es war dann alles... jeder wollte dann zu viel und er stresste sich voll hinein.

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Re: Wie kann man das Leben so unterschiedlich sehen?

Antwort von Schnitte78 am 07.02.2011, 10:39 Uhr

ja, er sagt, der Job wäre anstrengend. Aber ich verstehe nicht, warum das an uns ausgelassen wird.

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Re: Wie kann man das Leben so unterschiedlich sehen?

Antwort von Leewja am 07.02.2011, 10:52 Uhr

"Ok, die Jungs sind teilweise anstrengend, aber das ist nun mal so mit einem Kind im Trotzalter und einem Vorpubertisten."

allein das schon zeigt, dass du schlicht belastbarer bist--- ich finde ein dreijähriges Kind nämlich zuweilen auch schon sehr anstrengend, auch ohne das ältere. und ich arbeite 90%, muss das Kind also NACH einem fast vollen Arbeitstag dann auch noch liebevoll und sanft behandeln---das strengt mich auch massiv an...

...Maler für die Tapezierarbeiten 8000 EUR gewollt, wir hatten besprochen, ihn nicht zu beauftragen

und hier---wer macht es dann? Er? Du? Beauftragt ihr jemand anderen, der vermutlich höchstens etwas weniger kostet?

und "Er sagt, wir (auch ich) übe Druck aus. zb fragt er per SMS wie es zu Hause läuft, antworte ich "ok, aber anstrengend"..."
naja, warum auch so antworten- ändert es was? Ein einfaches "Gut" oder "Wie immer" oder "Hab alles im Griff, sorg dich nicht" würde doch reichen...

ich neige selber auch dazu, alle glücklich sehen zu wollen, wenn mein Mann erwähnt, dass er sooo müde ist, neige ich dazu, die schuld bei mir zu suchen und mich verantwortklich zu fühlen, selbst wenn ER zu lange ausgegenagen ist ;)))

wenn er sich selbst unter so starkem Druck stehend EMPFINDET und das auch noch so klar äußert, dann würde ich das ernst nehmen und Burn out/Überlastung zumindest mal ansprechen.

ER findet eben wohl nicht, das alles super läuft und da versucht man doch mal rauszufinden, was wohl dahintersteckt, oder?


"Ständig höre ich "ich genüge euch nicht"...."- das würde mir sehr zu denken geben...da besteht sicher Redebedarf.
#

ansonsten würde ich "myhammer" fürs anstreichen empfehlen, außerdem einige Wochen schonfrist von häuslichen problemen, nimm ihn da sozusagen raus und schulter sämtlichen kram zuhause mal ne weile alleine, bvielleicht gehts dann besser-- und dann muss man neu mischen, wer welche aufgaben übernimmt...

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Re: Wie kann man das Leben so unterschiedlich sehen?

Antwort von lirena am 07.02.2011, 11:26 Uhr

Hallo,

ich kenne das gut von meinem Mann. Wenn er Stress hat im Geschäft oder unzufrieden ist läßt er daheim auch seinen Frust raus und dann stört ihn die Fliege an der Wand Hab schon oft mit ihm geredet aber irgendwie fruchtet es nicht. Er hat eine andere Sicht der Dinge, dabei denke ich oft wie gut es im Moment hier läuft.

Wünsche dir gute Nerven und leider habe ich auf noch nicht die "Lösung" gefunden..

lg

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Re: Wie kann man das Leben so unterschiedlich sehen?

Antwort von Patti1977 am 07.02.2011, 11:46 Uhr

ohne was anderes gelesen zu haben an antworten: es klingt nach depressionen.

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Re: Wie kann man das Leben so unterschiedlich sehen?

Antwort von Joni76 am 07.02.2011, 11:46 Uhr

Hat er vielleicht Probleme mit seinem Selbstbewusstsein? Minderwertigkeitskomplexe? Denn dann denkt man ja auch oft, dass sich alles gegen einen verschworen?

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Re: Wie kann man das Leben so unterschiedlich sehen?

Antwort von flo03 am 07.02.2011, 13:17 Uhr

Er entwickelt eine Depression. Und da kannst du nicht viel machen, als das er selber merkt, dass er Hilfe vom Dritten bräuchte. Du mein Mann hat auch über die Gefühlsausbrüche von mir gelitten. Bis ich selber drauf gekommen bin und mir Hilfe gesucht habe.

Vielleicht verdient er nicht mehr so viel und spielt sich wegen den Maler auf. Kinder sind anstrengend, weil man sie nicht so leiten kann, wie man das gerne hätte. Und dann kommt der Stress von der Arbeit, und dann empfindet er deine Nachrichten auch ein Druck, was falsches getan zu haben.

Ich würde euch anraten, eine Familiensitzung einzuführen. Und da kann man die negativen Dingen bereden und von der Welt schaffen und gute Dinge bereden. So bekommt ihr meistens den Druck raus. Und versuche ihn leicht anzudeuten, dass er ein Problem hat.

LG

Claudia

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Das sagt die Jägerin (mit Sammler daheim)

Antwort von fiammetta am 07.02.2011, 14:59 Uhr

Hi,

das ist doch eigentlich ganz einfach:

Wenn Du Geld brauchst, weißt Du, welchen Spielraum Du hast, marschierst auf die Bank und hebst ab. Dein Mann tappt zwar auch zum Geldautomaten, aber er weiß, dass er für diesen Betrag erst einmal Leistung erbringen mußte (1 Arbeitsstunde = ... Kohle) und zwar tüchtig. Du bist zwar mit den Kindern auch mitunter genervt, der Haushalt hängt Dir wahrscheinlich gelegentlich zum Hals hinaus, aber es gibt niemanden, der Dich antreibt und die Konsequenz Deines Genervtseins oder Nichtstuns ist maximal, dass halt nichts gemacht ist. Tut Dein Mann nichts, dann weiß er, dass er sich das im Berufsleben nicht oft erlauben kann, denn sonst kriegt er Schwierigkeiten mit seinem Boss und im schlimmsten Falle die Kündigung.

Wenn Du Hunger hast, dann gehst Du zum Kühlschrank. Hat Dein Mann Hunger, dann muss er warten, bis allgemeine Fütterungszeit ist. Mußt Du auf`s Klo, dann gehst Du eben. Muss Dein Herr Gemahl, dann muss er es sich oft genug verdrücken. Wenn Du Kopfschmerzen hast, dann kannst Du Dich auch `mal ausruhen. Hat Dein Mann Kopfschmerzen, dann muss er trotzdem dieselbe Leistung bringen, ohne Rücksicht auf Verluste. Wenn Dich die Nachbarin nervt, dann nervst Du zurück. Nervt Deinen Mann der Kollege, dann muss er sich genau überlegen, ob der kontert. Usw. usw. Das ist Stress, ob Du`s glaubst oder nicht.

Du kannst Dein Leben nicht mit dem Deines Mannes gleichsetzen. Natürlich trägst Du auch eine bestimmte Verantwortung, aber diese wirkt sich größtenteils - wenn überhaupt - mittel- bis langfristig aus. Dein Mann muss Euch aber ernähren, kleiden, Eure Versicherungen bezahlen, Eure Wünsche erfüllen etc.pp. Diese nie-endende finanzielle Verantwortung kann einen nicht nur ganz schön schlauchen, sondern regelrecht vor einer unüberwindlichen Wand stehen lassen. Der Witz ist dabei, dass sie einem kaum anerkannt wird, d.h. es ist doch selbstverständlich, dass er funktioniert. Ist es aber nicht, d.h. wenn er nicht mehr rund läuft, dann trittst Du an seine Stelle - und Du wärst die Erste, die das ohne zu murren freiwillig täte.

Ergo: In Deinem eigenen Interesse hegst und pflegst Du Deinen Gatten, nimmst den Druck `raus, den er bei Euch sieht. Oft sind das Kleinigkeiten, d.h. einfach dahingesagtes Geplapper wie "Ich würde ja auch gerne in xy Urlaub machen" oder "Ein neuer Esstisch wäre kein Luxus" oder "Die ABC hat so einen chicen Mantel, so einen hätte ich auch gerne" usw. das einem klarmacht, dass man eigentlich nur die Bedürfnisse anderer permanent befriedigen soll und dafür die eigenen hinten anstellt. Für ihn sind solche Sätze konkrete Forderungen, die er aber nicht erfüllen kann, aber glaubt, es würde von ihm erwartet, sie zu erfüllen.
Ein "OK, aber anstrengend" heißt für ihn tatsächlich nicht "Paßt schon", sondern "Was gäbe ich die Kindern jetzt gerne ab, mir wächst alles über den Kopf und DU bist nicht da, um mich zu entlasten." Ich kann Dir nur empfehlen, an Deiner Kommunikation zu arbeiten, denn bei ihm kommt das - stressbedingt - nur als Vorwurf an. (Mußte mein Hausmanngatte auch erst einmal lernen)

Frag` ihn doch einmal, was er gerne hätte, welche Wünsche und Vorstellungen ER hat - und hilft ihm dabei, sie zu erfüllen, damit er sich ernstgenommen fühlt.

Wenn`s ihm das Gestell wegzieht, hast Du die Chance, ihn zu ersetzen...

LG

Fiammetta

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Re: Das sagt die Jägerin (mit Sammler daheim)

Antwort von Jana2 am 08.02.2011, 10:41 Uhr

Zitat:
"Du kannst Dein Leben nicht mit dem Deines Mannes gleichsetzen. Natürlich trägst Du auch eine bestimmte Verantwortung, aber diese wirkt sich größtenteils - wenn überhaupt - mittel- bis langfristig aus. Dein Mann muss Euch aber ernähren, kleiden, Eure Versicherungen bezahlen, Eure Wünsche erfüllen etc.pp. "

Den ersten Satz hast Du jetzt aber nicht so gemeint, wie er klingt, oder?
Schon mal was von Gleichwertigkeit gehört?
"Wenn überhaupt".. denkst Du nicht, dass Erziehung sich schon auswirkt, immer, egal, in welcher Form?!?

Sorry, dass ich jetzt darauf anspringe, aber es klingt wirklich so, als hätte sie als Hausputtelchen ihrem ach so gloriosen Ernährer das leben so schön wie möglich zu machen, damit er nur ja gut gelaunt durchs leben hüpfen kann!

Ne, Du. bei Euch ist es ja umgekehrt. Vielleicht ist es ja dein Wunschtraum, dass dein Mann Dir zu Hause alles abnimmt...

Ich denke, er IST überlastet, egal, warum. Die beiden scheinen ein Kommunikationsproblem zu haben.

Das lässt sich doch aber nicht damit lösen, dass sie sich unter ihren mann stellt, weil sein Leben ja sooo viel mehr wert ist?!

Ausserdem kennen wir sie nicht...
Vielleicht wächst ihm alles über den Kopf, kann ja sein.
Vielleicht ist die Lösung, dass sie sich einen Job sucht, damit er sich nicht als alleinig verantwortlich für die Brötchen sieht.
Ist doch Quatsch, dass sie ihren Rahmen am Geldautomaten hat, sie ist doch nicht beschränkt!

Auch hier gilt: reden!
Ich finde, dass jemand aushäusig arbeiten geht, gibt ihm nicht das Recht, zu Hause rumzumotzen und seine Genervtheit zu pflegen.
Da müssen gemeinsam Lösungen gefunden werden. Evtl. verzieht er sich erstmal in die Lese-Ecke und nimmt sich die Tageszeitung, bevor er mit dem tagesgeschehen "bombardiert" wird.

Vielen Menschen fällt es schwer, gleich von "Arbeitsplatz" auf "zu Hause" umschalten zu können.
Wenn man den ganzen Tag Zeit hatte, über Dinge nachzudenken, überfällt man auch gern den Gatten, wenn er dann ENDLICH heimkommt.
Das kann meiner auch nicht leiden...

Und wenn man Kinder hat, weiß man auch, dass man sich oft genug zu Hause auch den Klogang verkneifen muss, weil es grad nicht geht...

Fiametta, kann es sein, dass DU die Arbeit deines Mannes zu Hause als minderwertiger ansiehst?
Kommt mir bisschen so vor....

Darüber reden, über die Befindlichkeiten, Wünsche, Träume etcpp. auch darüber, dass man den anderen liebt.

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Jana, eben - ich hatte auch überlegt...

Antwort von MM am 08.02.2011, 14:02 Uhr

... was zu schreiben, weil Fiammettas Posting schon sehr befremdlich für mich klang und ich dachte "Was soll das jetzt?"... :-/

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@Jana2

Antwort von fiammetta am 08.02.2011, 15:19 Uhr

Hi,

wäre nett, wenn Du richtig lesen würdest...

Doch, den erstzitierten Satz meine ich so, wie ich ihn schreibe. Du kannst - egal, ob Dir das paßt oder nicht - nicht das eine Leben mit dem anderen gleichsetzen. Deines ist ebenso wenig meines wie das der Posterin das ihres Gatten ist.

Wenn Du hier schon länger mitlesen würdest, dann wüßtest Du, dass mir mein Gatterich den Popo keineswegs nachträgt. Ich ihm mittlerweile aber auch nicht mehr.

Du hast übrigens - Gratulation! - richtig erkannt, dass er überlastet ist. Leider schrammt das an der Ausgangsposterin vorbei, denn sonst würde sie glauben, ihr Leben sei supertrupper und sie würde sich dann nicht über ihren Mann wundern.

Ich habe nie geschrieben, dass sie einen vom Gatten vorgegebenen Rahmen am Bankautomaten hat. Würdest Du richtig lesen, dann würdest Du begreifen, dass ich geschrieben habe, sie kann in einem bestimmten Rahmen Geld abheben - so wie Du und ich übrigens auch. Oder kannst Du grundsätzlich wesentlich mehr Geld abheben als dank Verdienst / Ersparnisse / Erbe / Lottogewinn darauf ist? Wohl kaum.

Wenn jemand arbeitet, dann tut er das meistens nicht für sich allein, sondern um auch anderen ein angenehmes Leben zu bieten und sie zu ernähren. Daran kannst Du herumrütteln wie Du willst. Tatsache ist: Der eine arbeitet und der andere wird ernährt. Der Zweite müßte sonst entweder selbst arbeiten oder wahlweise Hartz4 beantragen. Der Deal ist, dass der Zweite dafür den privaten Teil des Lebens weitgehend übernimmt. Wenn aber Mutti daheim genervt sein und das zum Ausdruck bringen darf, dann hat auch der werte Gatte ein Recht dazu, nicht nur pillengedopt und seelig lächelnd durch`s Leben zu schweben, um ja die Gattin nicht mit seinen Sorgen zu belasten. Sein Geld nimmt sie, seine Sorgen aber nicht? Viel Spaß beim Nachdenken... Es ist aber richtig, dass sie (allgemein) ihn erst einmal daheim ankommen lassen sollte, bevor sie ihn zutextet - dazu die Ausgangsposterin aber nichts geschrieben.

Ich arbeite auch einen guten Teil von daheim aus und wenn ich dort auf die Toilette muss, dann marschiert u.U. ein Kind mit - Herrgott, es gibt wahrlich schlimmeres. Er kann aber kaum seinen Chef mitnehmen. Das gilt auch für die andere Unterschiede zwischen Leben daheim und Leben am Arbeitsplatz.

Es wäre jedenfalls schön, wenn Frauen nicht immer nur selbst die eigene Arbeit daheim anerkannt haben wollten, sondern im Gegenzug die ihres Mannes anerkennen würden. Darum geht es hier, um nichts anderes.

LG

Fiammetta

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lol fiammetta

Antwort von vallie am 08.02.2011, 17:06 Uhr

hab schon die ganze zeit auf deine antwort gewartet. du hast mich nicht enttäuscht.

bei uns ist die situation ähnlich. aufgrund erst 2jährigwährender selbständigkeit meines mannes, bin ich der haupt-und beständigverdiener, der die familie am leben erhält und kann den schnittenmann durchaus verstehen.
genau wie das, was du geschrieben hast.
und zwar schon beim ersten posting

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Re: Das sagt die Jägerin (mit Sammler daheim)

Antwort von Leena am 08.02.2011, 20:05 Uhr

Ehrlich gesagt, wenn ich Geld brauche, zur Bank marschiere und mir von meinem Konto welches abhebe - dann mache ich mir auch keine Gedanken darüber, wie lange ich für genau dieses Geld arbeiten musste (und auf mein Konto kommt mein Gehalt und das Kindergeld, dafür musste mein Mann also nicht wirklich arbeiten).

Im übrigen gibt es auch zu Hause sehr wohl äußere Faktoren, die einen zur Arbeit antreiben - meine Kinder schreien jedenfalls, wenn sie Hunger haben, meine Schweine fangen dann an lautstark zu pfeifen, wenn ich den Stall nicht sauber mache, stinkt es grausam, und wenn ich mein Baby nicht ab und zu wickeln würde, liefe es über, mit allen entsprechenden Konsequenzen. Okay, wenn ich nicht sauge, ist nicht gesaugt, das stört keinen groß - aber genügend häusliche Arbeiten MÜSSEN erledigt werden, und zwar zeitnah und sehr wohl mit Druck dahinter.

Im übrigen komme ich bei meiner Arbeit durchaus regelmäßiger und eher in Ruhe zum Essen als zu Hause. Ja, sicher, wenn ich eine Besprechung oder einen Gerichtstermin habe, kann ich schlecht mitten im Gericht mein Brot auspacken, klar, aber im Normalfall sieht das bei meinem Job definitiv anders aus. Bei der Arbeit komme ich in 99% der Fälle regelmäßig zur Mittagspause und kann mir etwas zu Essen holen - hier zu Hause bin ich oft am Rumrödeln und stelle dann um halb drei mal wieder fest, dass ich noch nicht zum Essen gekommen bin.

Und wenn ich Kopfschmerzen habe, kann ich bei der Arbeit eine Tablette einschmeißen, die Tür zum Nebenzimmer zumachen und habe dann zumindest i.d.R. Ruhe. Hier zu Hause funktioniert das, zumindest bei meinen jüngeren Kindern, eindeutig noch nicht.

Natürlich funktioniert das bei vielen Jobs so eben nicht, wenn man z.B. vor Publikum steht, Unterricht oder Vorlesungen halten muss, sonstwie ständig Publikumsverkehr hat o.ä. Aber bei vielen Bürojobs funktioniert es eben schon, jedenfalls meistens.

(Ehrlich gesagt - ich habe die Tage genossen, wenn ich morgens zur Tür raus bin, bevor die Kinder aufgestanden waren, und meinen Mann einfach damit alleine lassen konnte, und abends, wenn ich wieder kam, hatte er den Laden soweit im Griff und ich musste nur noch Abendbrot machen und wir gemeinsam die Kinder ins Bett scheuchen.)

Und was die finanzielle Verantwortung betrifft - gut, mein Mann verdient mehr als ich, und zwar nicht nur deshalb, weil er Vollzeit arbeitet und ich derzeit in Elternzeit bin und Teilzeit arbeite. Sein Job ist schlicht besser bezahlt als meiner - dafür bin ich Beamte auf Lebenszeit und wenn etwas passiert, kann ich immer noch innerhalb einer gewissen Zeit meine Arbeitszeit aufstocken und wieder Vollzeit arbeiten, und das Geld würde dann auch einigermaßen reichen. So gesehen bin ich also für meinen Mann quasi das "Netz mit doppeltem Boden", finanziell gesehen. Entspannt enorm, alle Beteiligten! ;-)

Im übrigen ist es kein "einfach dahingesagtes Geplapper", sondern ein ernstgemeinter Wunsch, den man nicht einfach abwerten sollte, indem man ihn als "Geplapper" bezeichnet, wenn mein Mann sagt, er würde gerne in xy Urlaub machen, oder wenn ich finde, ein neuer Esstisch wäre kein Luxus, sondern dringend nötig. Allerdings sind beides auch Dinge, die quasi vom Konto bezahlbar sind und keine Einschränkungen fordern. Eine Antarktis-Kreuzfahrt für gut 10.000 Euro pro Person wäre eher etwas, worüber gemeinsam entschieden würde (bei 6 Personen wären das aber endgültig Summen, die für mich keine Relation mehr zum Urlaubs-, Bildungs- und Erholungswert eines solches Urlaubs hätten), und mehr als 1.000 Euro für einen Esstisch (mit dem ich ja nun nicht gleich den Rest meines Lebens verbringen will) würde ich gar nicht ausgeben wollen. So gesehen passt es also schon bei uns...

Ich denke, es geht in der Mehrzahl der Fälle definitiv NICHT darum, dass der arbeitende Part permanent die Bedürfnisse andere erfüllen müsste, die eigenen hinten anstellt und dafür auch noch täglich bis zum Umfallen schuftet. Und vielleicht müssen manchmal ja beide an der Kommunikation arbeiten, dass ein "geht gut, aber anstrengend!" manchmal wirklich nur ein "geht gut, aber anstrengend, ist halt so!" bedeutet und KEIN "ist total anstrengend, und alles nur, weil du mich mit den Kindern immer alleine lässt, um deiner blöden Arbeit nachzugehen!" ;-)

Aber vielleicht sehe ich das ganze Thema auch ein bisschen anders, weil mein Mann der Hauptverdiener bei uns ist und ich der Beständig-Verdiener, und da verteilt sich der Stress vielleicht eher...

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Re: @Jana2

Antwort von Jana2 am 08.02.2011, 21:27 Uhr

Hm, klar kann niemand sein Leben mit dem eines anderen vergleichen.
Mir schien es aber so (hab ich halt rausgelesen), dass Du eben genau das getan hast!

Und warum so biestig?
Ich bin hier seit Jahren, ich glaube seit mindestens 2008 hier im PF und viel länger in den Monatsforen, Ü35 usw..

Lese auch oft im aktüll....

Soviel dazu!

Ich kenne beide Seiten, gehe demnächst wieder nach Pause für Kind 3 arbeiten.
Klar, nicht 40 Stunden sondern nur 24, vorher 30.
Aber darüber, dass die "Arbeit" zu Hause nur mittel-, langfristige oder gar keine Auswirkungen hat, finde ich ziemlich daneben!

Das ist schlicht und ergreifend an der Realität vorbei....
Und ich habe noch NIE darüber nachgedacht, wie lange ich für die 200,- Tacken arbeiten muss, die ich vom Konto hole!
Mein Gatterich mit Sicherheit auch nicht!

Und generell finde ich es nicht gut aber allzu menschlich, seine Genervtheit am Partner auszulassen!
Immerhin besser, als an den Kindern :-)

Ich habe irgendwie nicht herausgelesen, dass SIE genervt ist und ihn anmeckert (überlesen?).

Was soll das heissen: Sein Geld nimmt sie?
Es war ja wohl der Deal, dass sie SEINE Kinder und den GEMEINSAMEN Haushalt managt! Sie wäre ja nicht zu Hause, hätte ER ihr nicht die Kinder gemacht!
Insofern ist es meines Erachtens ziemlich schofelig, von SEINEM Geld zu reden.

Meinst Du wirklich, es geht hier nur darum, dass sie seine Arbeit nicht anerkennt? Hab ich so nicht verstanden!
Ich sag auch manchmal: Du hasts gut, Du kannst jetzt verschwinden! wenn alles wieder mal total chaotisch ist (3 kranke Kinder etc.).

Mein Männe sagt manchmal: Du hasts gut, Du darfst jetzt daheim bleiben, wenn alles wieder mal total supidupi läuft...

Gegenseitiges Verständnis und Achtung ist einer der Grundpfeiler einer guten Beziehung (Amen, Örks!).

Achja, um mal bei dem Thema Klo zu bleiben: Wenn plötzliches Geschrei ausbricht, gehe ich auch nicht aufs Klo, obwohl ich genau dorthin wollte sondern schaue, ob irgendwo Blut fliesst...

Fiametta, ich versuche schon, richtig zu lesen und eigentlich bin ich eine ganz nette :-)

Nur hat ja jeder seinen persönlichen Hintergrund und "liest" halt andere Dinge raus.

LG Jana

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Leena, das sehe ich sehr ähnlich...

Antwort von MM am 08.02.2011, 22:34 Uhr

... ich finde Deinen Beitrag ziemlich treffend. Vieles davon kann ich bestätigen/nachvollziehen.

Nun ist die Frage, WAS genau das Problem zwischen der AP und ihrem Mann ist... Irgendwie scheint die Kommunikation da ja nicht so richtig zu funktionieren - schwierig... Am Reden (und zwar richtig zur Sache) werden sie wohl nicht vorbei kommen!

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Re: @Jana2

Antwort von vallie am 09.02.2011, 14:16 Uhr

es ging einfach darum, daß schnitte den druck nicht verstehen kann, den ihr mann äußert, zu haben.
da sollte man schon mal die beiden leben vergleichen und kann zu diesem vergleich auch mal seine situation heranziehen, gerade wenn die perspektive eben die des anderen sein könnte.
und auch doch: ich denke schon darüber nach, wie lange ich arbeiten muß für so manch annehmlichkeit meiner familie. mein mann tut das sicher auch, die gebratenen hängen bei uns nicht von den bäumen.


wenn mich nicht vieles täuscht, haben die beiden erst kürzlich geheiratet. vll ist herrn schnitte gerade erst bewußt geworden, welch verantwortung er nun trägt, für frau und 2 kinder ( eines davon angenommen...wenn ich mich recht entsinne ).

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@vallie

Antwort von Jana2 am 09.02.2011, 23:10 Uhr

Ah ja, so hatte ich es nicht gelesen:-)

Wenn der Partner sich unter Druck gesetzt fühlt, sollte man schon versuchen, dass zu ändern, klar!

Es spielt m.M.n. auch gar keine Rolle, ob man wirklich und bewusst Druck ausübt, wenn es nun mal so beim Partner ankommt.

Etwas mehr Kommunikation und liebevolles verständnis von beiden seiten, dann klappt das schon!

Btw: liest das hier eigentlich noch irgendwer

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Re: @vallie- was ich vergaß:

Antwort von Jana2 am 09.02.2011, 23:12 Uhr

Dankeschön für deine Antwort!

Oft antwortet mir nämlich keiner (mehr). Wohl, weil mein Nick nicht so häufig auftaucht. Dann denken halt die anderen Weibsen, dass ich neu bin.
Bin aber gebraucht!

LG Jana

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Re: @vallie- was ich vergaß:

Antwort von vallie am 10.02.2011, 9:30 Uhr

doch doch, ich les das schon noch und ich weiß auch, daß du nicht neu bist ......

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