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Geschrieben von fiammetta am 26.02.2009, 23:50 Uhr

An die Familienernährerinnen

Hi,

manche kennen ja bereits meine Situation, d.h. ich ernähre meine Familie, trage somit die gesamte finanzielle Verantwortung. Als Freiberuflerin hat das einige ganz klare Vor- und Nachteile. Z.Zt. schwanke ich zwischen 38,5° und 40,2° Fieber, zeitweilig platzt mir fast der Schädel und trotzdem habe ich noch zwei Übersetzungen und einen extrem umfangreichen Korrekturauftrag übernommen. Gut, wo eine Wille, da ein Dopingmittel aus der Apotheke.

Von Donnerstag bis Sonntag hatte ich einen recht anstrengenden Dolmetscherauftrag und fühlte mich eh` etwas angeschlagen, da ich zwar nicht krank werden durfte (was ein Körper ja durchaus merkt), ich aber dennoch ständig sämtlichen Viren und Bakterien ausgesetzt war. Während ich beruflich unterwegs war, hatte unser Bubi das 4-Tages-Fieber, das ich mir eben jetzt auch gönne.

Nun zum Punkt: Mir ist klar, dass ein hochfieberndes Kind (6) + ein Kleinkind im besten Kruschalter (22 Monate) sehr anstrengend sind. Mehr als ihn loben für sein aufopferungsvolles Kümmern kann ich aber nicht. Das seine hochbetagte Mutter seiner Unterstützung bedarf und dass das bei Inkontinenz keine Freude ist, ist auch klar. Ich habe sie mir halt vom Hals geschafft, nachdem ich endlich begriffen hatte, wie sehr ich mich von dieser Familie ausnutzen habe lassen. Unser Bubi hat mich über ein Jahr lang nur in der Horizontalen mit irren Kopfschmerzen, nahezu bewegungsunfähig wahrgenommen. Tatsächlich habe ich länger gelitten, aber eben doch funktioniert - auf meine gesundheitlichen Kosten und im Grunde auch auf die unseres Sohnes. Ich lasse mir auch nicht mehr unseren gesamten Haushalt alleine aufbürden, denn schließlich ist mein Gatterich zu Hause, ich habe größtenteils 12-14 Stunden-Tage und nicht jedes Wochenende frei. Das ist stressig, sichert aber unser finanzielles Überleben.

Das bedeutet aber nach wie vor nicht, dass er seinen Teil der Hausarbeit auch wirklich macht. Aktuelles Beispiel: in der Küche stapeln sich absurde Mengen an Milchtüten, Altglas, Karton und Altpapier. Ich erwarte bereits den fröhlichen Einzug der Wanzen, denn besser kann es ihnen kaum gehen. Das heißt nicht, dass es schmutzig wäre (da bin ich vor). Was mich aber nervt, ist, dass er z.B. völlig damit überfordert ist, die Kleine ins Auto zu packen, ebenso die genannten Materialien und meine SM, die das auch tut, eine halbe Stunde neben das schlafende (!) kranke Kind zu setzen, natürlich mit einem Telefon versorgt. Der Wertstoffhof liegt etwa 750m von uns entfernt, ist also kein Akt. Das als Beispiel für seinen nicht zu ändernden mangelnden Sinn für Organisation.

Ich habe mir also bereits einige Schmarotzer vom Leib geschafft, trage aber sämtliche Verantwortung und muß auch die Teile des Haushalts organisieren, die mich eigentlich nicht tangieren sollten. Dazu kommt, dass seine Mutti schon lange im Altersheim wäre, wenn er nicht zu Hause bleiben könnte wegen der Kleinen. Für sie wäre das ausgesprochen schlimm und mittlerweile begreift sie sogar den Zusammenhang zwischen meiner Akzeptanz der Situation und ihrer Lage.

Jetzt zum Problem, das nicht unmittelbar zu lösen ist: Ich fühle meine Leistung, die ich zu Gunsten dieser Familie auf Kosten meiner Gesundheit und unseres Sohnes erbracht habe ebenso wenig anerkannt wie meine aktuelle. Ich lobe ihn für seine schlaflosen Nächte, er kann sich kaufen, was sein Herz begehrt und im Rahmen unserer Möglichkeiten ist - für weiteres bin ich zu erschöpft. Umgekehrt begreift er nicht, was ich tue. Er weiß zwar, dass ich oft zum Umfallen müde bin, aber er ergreift keine Konsequenzen wie z.B. "Soll ich Dir Tee kochen" wenn ich Magen-Darm-umpäßlich oder grippal bin. Ständig will er mir die Heizung im Moment abdrehen, weil es ihn ja nicht friert. Schön, aber ich habe zeitweilig erbärmlichen Schüttelfrost. Umgekehrt erwartet er das durchaus - was ich mir allerdings abgewöhnt habe, nachdem er mich damals, als ich noch nachts um halb eins Unkraut zupfte, Blumen goß, putzte, maximalst sechs Stunden Schlaf hatte, den ganzen Tag über andere Leute bespaßen mußte und korrekte Übersetzungen abzuliefern hatte (gilt auch heute noch) etc. etc.. Damals betitelte er mich
a, als wenig belastbar und geistesgestört - er widmete sich derweil unserem Sohn als Baby und seinen Eltern, ich war letztlich der Arbeits- und Putztrampel
b, er mich einmal eine Viertelstunde im Gang liegen gelassen hatte, wo ich infolge eines üblen Migräneanfalls zusammengebrochen war und nicht mehr gesehen habe. Meine Schmerzen (mit Aura - hurra!) seien nur eingebildet und ich sei hysterisch
c, ich mir seit Jahren von meinem 54 Jahre alten, joblosen Gatterich den Schwachsinn anhören muss, dass ich mit den Kindern ohne ihn Hartz-IV-Empfängerin wäre. Möglich, da wäre ich als Alleinerziehende zunächst nicht die einzige, denn ich müßte mein Geschäftsfeld umstrukturieren. Leider vergißt er, dass seine Berufsaussichten selbst als Psychologischer Berater äußerst übersichtlich sind, denn wer nutzt das, wenn die KK eine Behandlung beim Psychologen etc. für den Patienten kostenfrei gestaltet? Auch diese Problemlösung bleibt wieder an mir hängen.

Mittlerweile habe ich mich ein paar Mal dabei ertappt, dass ich in der Speisekammer gestanden bin und Tränen gelacht habe, weil er aufgrund des Schlafmangels erschöpft, weinend auf dem Sofa saß. Als ich nur noch weinend und schreiend (für intellektuelle Gespräche hatte ich keine Kraft mehr) ihn um Unterstützung anbettelte, machte er sich nur über mich lustig. Das zumindest erspare ich ihm.

Er klagt zunehmend über heftige Schmerzen in der Schulter, die vom ständigen Herumtragen der Kleinen kommen. Er zerreißt sich förmlich für die Kinder, was ich ihm immer wieder unmißverständlich anerkenne. Aber: meine Migräne, deren Attacken mindestens 48 Stunden dauern, mitunter höchstens einen Tag auseinander lagen und dann verschiedenen Male so heftig waren, dass ich dachte, ich hätte einen Schlaganfall, war ja nichts als Zeichen meinen mangelnden Belastbarkeit und Geistesgestörtheit. In den letzten drei Jahren hat er begriffen, dass das ziemlich dumm war - mein Neurologe hat es ihm verklickert. Aber: wenn er Schmerzen hat, dann darf er sie ebenso auskosten wie ich damals. Allerdings betitle ich ihn nicht unqualifiziert, sondern reagiere eben nicht, würde ihn aber auch nicht herumliegen lassen. Wer sich nicht in andere einfühlen kann, muss das eben über den eigenen Körper lernen.

Frage also: Bin ich das einzige Exemplar der alleinigen (!) Familienernährerin im Universum, das sich vom Gatterich nicht anerkannt fühlt? Unter Depressionen leidet er nicht, das Krankheitsbild kenne ich. Er ist furchtbar geschafft, vielleicht überfordert und fehlt die Möglichkeitkeit, von seinen beraterischen Erfolgen zu erzählen. Das ist mir alles klar und das erkenne ich ihm auch an. Ich erwarte keineswegs jeden Tag Dankeshymnen, aber mir geht z.B. das ewige "Hat`s Dir geschmeckt?" irrsinnig auf den Wecker, denn es ist erstens unterwürfig und zweitens frage ich Ihne ja auch nicht "Habe ich heute schön Geld für Euch (uns) verdient?". Er kontrolliert die Konten (u.a. und auch nicht jeden Tag) und ich verdiene es eben. Von dem Geld wird eingekauft und sein Job ist es eben, es zuzubereiten. Ende. Wenn es nicht essbar ist, werde ich vor lauter Hunger eh` ungenießbar. War in unserer Ehe allerdings nur einmal der Fall und der hatte keineswegs traumatische Auswirkungen. Klar, das Problem habe ich dann wieder gelöst...

Wie gesagt, bitte keine Problemlösungen, ich will nur wissen, wem es in der Thematik an sich ähnlich geht.

LG

Fiammetta

 
22 Antworten:

Re: An die Familienernährerinnen

Antwort von Sabri am 27.02.2009, 0:28 Uhr

Ehrlich, es ginge mir wahrscheinlich ähnlich, wenn ich noch einen Mann hätte. So, ohne Mann, geht es mir gut.
Gruß, Sabri

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Re: An die Familienernährerinnen

Antwort von babyproject am 27.02.2009, 9:01 Uhr

oh ja das kenne ich nur zu gut aber bei mir gibts aber auch keinen Mann mehr, aber dieses alleinige verantwortlich sein für die Finanzen, für die Kids und selber krank alles organisieren müssen UND den Haushalt auch noch ja da kann ich mich super reinfühlen, solang mein Mann noch da war, der chronisch pleite wegen Spielen war und mir auch wenig Unterstützung geben hat und auch nicht da war als ich wegen verschleppter Grippe bei einer Dienstreise im Krankenhaus landete, was letztendlich der Auslöser bei mir für die Trennung war, nachdem ich das Spiel auch ein paar Jährchen mitgespielt hatte.
Mich hat das auch immer total gestört, daß er nie sah was ich eigentlich leiste und das schafft keine gute Stimmung in ner Beziehung sicher nicht.
Jetzt ist es zwar noch nen Tick schwerer so ganz OHNE aber die Anerkennung zoll ich mir selber, meine Kids erkennen es auch an, was ich für uns tue und auch meine Eltern, indem sie mich unterstützen wo sie können, ohne sie wäre das alles nicht möglich.
Trotzdem denke ich daß wir da noch Einzelfälle sind und vielleicht gehts auch manchen Männern genauso wie uns in dem Fall....

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Re: An die Familienernährerinnen

Antwort von KKM am 27.02.2009, 9:30 Uhr

Nicht ganz so extreme, aber ähnliche Anwandlungen hatte mein EX auch...

Was soll ich sagen, nun bin ich AE, bin NICHT von Hartz IV abhängig, verbringe meine Urlaube wie ich will und habe weniger Wäsche in der Waschmaschine ;-)

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Re: An die Familienernährerinnen

Antwort von le1973 am 27.02.2009, 9:42 Uhr

Hallo,
also was Du so über Deinen Mann schreibst, klingt ja nicht gerade sehr nett, wobei ich einiges durchaus nachvollziehen kann. Aber krass klingt´s schon.

Bei uns ist es auch so, dass ich die Familienernährerin bin.

Wir sind beide keine 20 mehr und ziehen nicht jedes WE um die Häuser. Mein Mann ist 44 und ich bin 35, wir stehen also fest im Leben.

Mein Mann hat einen 400,- €-Job und damit kann er natürlich nicht gerade viel zum Familieneinkommen beisteuern. Dies reicht gerade, um sein Auto (einen 12 Jahre alten Opel-Astra) zu versichern, zu versteuern und zu betanken und unser Telefon/TV/Internet-Paket (50,-) zu bezahlen. Ich habe einen guten Job und finanziere uns damit. Also Miete, sämtl. Versicherungen, Strom, Lebensmittel und alles drumherum sowie mal ins Kino gehen oder etwas unternehmen, wird von mir finanziert. Das ist natürlich schon hart, wenn man sieht, dass man voll berufstätig ist und dann reicht es gerade, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Da haben wir keinerlei Kredite o.ä. Ich fahre einen 16 Jahre alten Citroen AX, der super sparsam im Verbrauch ist.

Im Sommer letzten Jahres ist unser 1. Kind zur Welt gekommen. Ich hatte eine wunderbare Schwangerschaft und habe mich auf die Babyzeit und damit auch die Auszeit vom Job sehr gefreut. Ich habe vor der SS ca. 50 Std. in der Woche gearbeitet, das ganze 16 Jahre lang und da sollte mir die Babypause mal gut tun. (Dachte ich.) Diese Rechnung hatte ich aber ohne meine Tochter gemacht. Sie ist ein kleiner Quirl und hat die ersten 4 Monate leider nur geschrien, weil sie furchtbare Verdauungsprobleme hatte. Aber das nur am Rande. Ich erlebte also nur anderen Stress.

Jedenfalls war es für uns eine rein finanzielle Entscheidung, dass ich nach dem Mutterschutz nur 3 Monate Elternzeit nehme und die restl. Zeit der Papa mit der Kleinen zu Hause bleibt. Ich hatte ja trotz neuem Elterngeld ´ne Menge finanzielle Einbuße, mein Mann bekommt zu seinen 400,- noch ein Elterngeld von 300,- dazu. Und so schwer es mir fiel, auch meine Tochter allein zu lassen, so muss man doch über die Runden kommen. Und ich weiß sie in sehr guten Händen.

Nun bin ich seit Januar wieder arbeiten und wenn ich abends nach Hause komme, würde ich mir wünschen, dass das eine oder andere auch erledigt ist. Aber Männer kriegen das irgendwie nicht gebacken. Als ich daheim war, musste ich trotz eines Kindes, dass ich stundenlang rumtragen musste, Wäsche waschen, die Wohnung sauber halten, Termine erledigen usw.... Bei Männern geht das gar nicht. Da wird alles einfach abgestellt und bleibt dort stehen. Die Frau wird´s ja schon wegräumen, wenn sie von der Arbeit kommt *grrrrrr*. Und dann will man ja auch noch was von seinem Kind haben.

Mein Tagesablauf sieht folgendermaßen aus:
- 5 Uhr aufstehen, zur Arbeit
- ca. 16:30 Uhr von der Arbeit zurück und alles nur fallen lassen
- dann wartet schon ein ausgehungertes Kind also Kind stillen
- anschließend bissel mit ihr spielen
- ca. 18 Uhr Brei essen, danach kuscheln mit Mama
- ca. 19:30 Uhr ist sie im Bett
- anschl. Abendbrot machen und Haushalt aufräumen
- ca. 21.30 Uhr komm ich selbst zum Sitzen und schlaf 5 min später ein , trotte dann irgendwann ins Bett
- spät. 0 Uhr 1. Stillmahlzeit
- ca. 2:00 Uhr 2. Stillmahlzeit
- ca. 4:00 Uhr 3. Stillmahlzeit
- 5:00 Uhr Aufstehen
Und wieder geht´s von vorn los.
Frag mich manchmal, wie ich das durchhalte.

Und dann immer auch im Kopf, Finanzen im Auge behalten. Steht eine Reparatur am Auto an... Kurz vor Weihnachten war die Waschmaschine dran, hat super gepasst. Wir können insgesamt keine großen Sprünge machen. Hätte mein Mann einen normal bezahlten Job, wär es keine Frage, aber so. Wir müssen schon sehr auf´s Geld schauen. Ich frag mich immer, wie die Leute, die Woche für Woche einen Einkaufkorb brechend voll haben, 1. das alles essen können und 2. das Geld dafür aufbringen. Und ich frage mich, wie Leute (auch Freunde von mir, deren ca.-Gehälter ich kenne), 5 mal im Jahr in Urlaub fliegen können, dann noch mal eben über´s WE wegfahren, nur Markenklamotten tragen usw.... Entweder ist alles auf pump (aber das muss ja auch alles bezahlt werden, von den Zinsen gar nicht zu sprechen), oder die haben irgendwo einen Dukatenscheißer. Es muss immer das Neueste, Modernste sein. Am besten aller 2 Jahre eine neue Whg.-einrichtung, jährlich ein neues Auto...
Aber ich bin da nicht neidisch. Ich sage mir immer, dass es so viele Leute gibt, die für ganz wenig Geld arbeiten müssen, teilweise Hartz IV beantragen, um irgendwie ihre Familie durchzubringen und trotzdem motiviert sind und nicht zu Hause vor der Klotze rumhängen. Das ist für mich Willensstärke und verdient meinen Respekt.
Ich finde es eher traurig, dass wir unser Leben lang so sehr ein paar bedruckten Papierzetteln hinterherjagen und denken, dass das der einzige Sinn unseres Lebens ist. Und leider erziehen die meisten Eltern auch schon ihre Kinder danach. Sie müssen eben schon mit 5 Jahren englisch können, damit sie mit 19 an der Wallstreet arbeiten können. Denn dafür setzen wir Kinder in die Welt. Profit, Profit, Profit. Das finde ich erschreckend.

Ich hoffe sehr, dass mein Mann und ich mit unserer Bodenständigkeit unser Kind zu einem guten und nicht unbedingt materiell veranlagten Menschen erziehen.

Viele Grüße, Diana

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Re: liebt ihr euch denn noch?

Antwort von mini99 am 27.02.2009, 9:47 Uhr

Hallo!
Ich finde es eigentlich von beiden Seiten sehr schade, dass ihr euch gegenseitig eher auslacht als zu helfen. Du schreibst er (und auch du früher) sitzen weinend und ausgelaugt auf der Couch und der andere Partner lacht sich insgeheim ins Fäustchen. Ob da noch viel Liebe dabei ist weiß ich nicht, ich finde sowas nicht sehr hilfreich. Ich denke eure Probleme gehören besprochen und es gehört ein gemeinsamer Weg gefunden wenn ihr euch noch gerne habt.
LG
Traude

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Re:

Antwort von shortie am 27.02.2009, 9:50 Uhr

ich werde auch noch stellung nehmen, ich kenne das auch gut,
aber nun muss ich mich dringend um die ernährung kümmern! :-)

shortie

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Re: An die Familienernährerinnen

Antwort von Alba am 27.02.2009, 10:28 Uhr

Fiametta,

ich bin derzeit auch alleine fuer das Familieneinkommen zustaendig und das wird sich angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Situation wahrscheinlich auch nicht so schnell aendern, auch wenn jetzt wo Baby Alba 14 Monate alt ist wir es durchaus in die nursery geben wuerden.
Bei uns schaut es aehnlich aus wie bei Euch. Herr Alba kuemmert sich wunderbar um die Kinder (Grace geht allerdings 3 Tage die Woche in den KIGA und kommt im August eh in die Schule) aber der Rest des Haushalts bleibt an mir haengen. Er sieht es einfach nicht, Berge von Geschirr oder Waesche werden schlicht und einfach nicht registriert. Allerdings sind unsere Familien zu weit weg als dass wir -wie Du- Pflegeaufgaben haetten.
Ich haette aber wirklich ein Problem damit wenn Herr Alba Scherze machen wuerde wenn ich krank bin (ich bin auch Migraene-geplagt, nicht so schlimm wie Du). I would throw a strop, in dem Fall.
Ich kann meinem Mann den mangelnden hausfraulichen Einsatz nachsehen WEIL er mich in allen anderen Belangen unterstuetzt, weil er klaglos auch laengere Businesstrips von mir hinnimmt, weil er letztes Jahr als mein Vater krank wurde und starb ohne jedes Murren mehrer Male mit nach Deutschland kam (und unsere Deutschlandbesuche sind anstrengend und fuer ihn weil er kaum Deutsch und schon gar kein Fraenkisch versteht extrem langweilig) und weil er genau weiss wann er einen Scherz machen kann und wann nicht.
Ich lese in Deinem Posting, dass Du Dich voellig ueberfordert fuehlst (so gehts mir manchmal auch) und auch sehr im Stich gelassen. Darueber musst Du mit Deinem Mann mal ausfuehrlich reden und ich gehoere ja nicht in die man-muss-staendig-ueber-alles-im-Detail-reden Fraktion, aber hier ist es absolut noetig denke ich.

LG,
D

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ich kann das einfach nicht verstehen

Antwort von vallie am 27.02.2009, 10:38 Uhr

warum nur warum scheinen so viele männer den haushalt zu übersehen?????
meiner ist ja auch ein besonderes exemplar, mit blindheit gesegnet.
er war 1,5 jahre hausmann und bei kind2, ich habe nur tz gearbeitet, aber glaubt nicht, daß er nur ein einziges mal das bad geputzt hat.

alles muß man anschaffen, die mülltüten ( plastik ) am besten vors bett stellen!!!!!!!

ich jammere aber nciht, möchte nur mein unverständis kundtun...

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Re: ich kann das einfach nicht verstehen

Antwort von Einstein-Mama am 27.02.2009, 10:41 Uhr

grmlpf.
ich hab gestern mal wieder die küche gesäubert und der herr kam heim und es sah genauso aus wie vor dem putzen.
ich weiß auch nicht....

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Re: ich kann das einfach nicht verstehen

Antwort von Nurit am 27.02.2009, 11:01 Uhr

Ich habe damit auch einige Erfahrung, aber das Kapitel irgendwann glücklich hinter mir gelassen:

Vor Jahren war ich mit einem 14 Jahre älterem Mann zusammen und brachte meine beiden Jungs (damals noch im Kindergartenalter und Papa verstorben) mit in die Beziehung . Er war geschieden und sein jugendlicher Sohn wohnte bei Mama.
Es lief alles ok, dann verlor er seinen Job. Ich merkte bald, dass seine Suche nach einem neuen Job schwierig war und seine Ex bestand trotzdem auf die vielen finanziellen Extras(neben dem Kindesunterhalt), die sein Sohn so von ihm bekam (*der Junge braucht ein neues BMX-Rad; es ist eine Schande, dass Du da nicht von selbst drauf kommst*). BMX-Rad wurde von unserem Wirtschaftgeld gekauft...Ich habe dann neben meiner Vollzeitstelle an 3 Abenden in der Woche gekellnert; er sollte dafür (so die Absprache) meine Söhne von Kindergarten abholen, sie bespielen und ins Bett bringen. Zuerst klappte es gut, dann hatte ich vor lauter Stress immer Heulanfälle, denn an 3 Tagen in der Woche kam ich nachts in ein total vermülltes Haus zurück, wo noch die Reste vom Abendessen standen und der Herr sich vorm Fernseher ausruhte. Seine Mutter sagte andauernd, dass ich froh sein sollte, dass er so gutmütig war und eine Frau mit zwei Kindern genommen hätte. Ich hätte sie würgen können.
Nachdem der Herr sich dann nicht mal mehr bequemte meine Kinder abzuholen und ich also dann meinen Zweitjob hinschmiß und auf getrennte Konten bestand (ich hatte ja genug Geld für mich und meine Kinder), begann er plötzlich eine Maßnahme von Arbeitsamt und bekam einen guten Job, wo er dann gleich erstmal versuchte, eine Kollegin anzugraben (die ihn aber nicht wollte). Da habe ich in rausgeschmissen und mir ging es super gut danach. Leid haben mir lediglich die verschwendeten Jahre mit ihm getan....


LG,
kathrin

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Re: ich kann das einfach nicht verstehen

Antwort von Alba am 27.02.2009, 11:45 Uhr

Keine Ahnung woran das liegt. Mein Mann ist noch nicht mal der klassische Machotyp, ganz im Gegenteil. Es ist auch nicht so, dass er nichts macht, aber man muss es ihm konkret sagen. Wenn ich sage "sauge doch bitte das Wohnzimmer" dann saugt er da aber alles was auf dem Boden rumlag, liegt danach auf den Sofas. Ich muss konkret sagen; "raeume alle Spielsachen weg und dann sauge den Boden". Zumindestens sind wir mittlerweilen soweit, dass ich nicht auch noch sagen muss, dass er danach noch den Staubsauger wegraeumt. Auf die Idee kommt er inzwischen von alleine.

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@Nurit

Antwort von le1973 am 27.02.2009, 11:52 Uhr

Das ist ja echt der Hammer, was Du schreibst. Und dann noch diese Schwiemu...
Da fährste echt allein besser. Den hätt´ ich auch rausgeschmissen.
VG, Diana

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@Alba

Antwort von le1973 am 27.02.2009, 11:58 Uhr

So sind sie, unsere Männer.
So isses bei meinem auch.
Die schaffen es sogar, über Dinge drüberzusteigen, statt sich zu bücken und sie aufzuheben.
Und immer kriegen wir zu hören, das hat mit der Evolution zu tun, früher als wir noch jagen mussten... wenn sie ihr Speer neben sich gelegt haben und das vergessen haben, sind sie auch drübergeflogen... Heute sind wir dran schuld, dass es da rumliegt
Meine Eltern sind fast 40 Jahre verheiratet und bei denen läuft das ebenso. Das zeigt mir, dass es gar keinen Sinn macht, unsere bessere Hälfte in der Hinsicht erziehen zu wollen. Ich denke, die können gar nicht anders. Ausnahmen bestätigen selbstverständlich die Regel. Aber diese Sonerexemplare sind eh vom Markt
VG, Diana

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Re: @le1973

Antwort von Nurit am 27.02.2009, 12:24 Uhr

naja, da war ich noch so jung. Jetzt wäre er schon viel eher rausgeflogen.
Übrigens hat er mir dann noch ewig hinterhergejammert und dann eine ältere Frau geheiratet und ihr erzählt, dass ich eine verwöhnte Rotzgöre war, die sich nicht auf die Bedürfnisse eines Mannes einstellen konnte....
Wenn er meint; mir ist es sooooo egal.

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du hast pn :-)

Antwort von wassermann63 am 27.02.2009, 13:43 Uhr

Liebe Grüße
JAcky

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Re: An die Familienernährerinnen

Antwort von Pixelmama am 27.02.2009, 13:44 Uhr

Hallo, du arme...
das klingt nach einer langen, tiefsitzenden Erschöpfung :-/
Ich bin auch eine Zeitlang Alleinversorgerin für meinen Schatz, unseren Hund und mich gewesen, noch haben wir kein Kind, aber dafür viele Schulden.
Und auch ich bin freiberuflich Übersetzerin, war die ersten Wochen des Jahres wg. ständiger Blutungen in der Frühschwangerschaft eigentlich zu Bettruhe verdonnert, und hab trotzdem 6-7 Tage die Woche gearbeitet (halt dann von zuhause aus, gehe normalerweise ins Büro) - denn was nützt mir schon eine Krankschreibung? Als Freiberufler ist man halt nicht krank.
Mir wird jetzt gottlob etwas Last von den Schultern genommen, weil mein Schatz endlich einen neuen Job gefunden hat.
Damit entspannt sich auch die Lage zwischen uns, denn ihm ist die Situation schon sehr an die Nieren gegangen, dass er nicht für den Unterhalt unserer "Kleinfamilie" sorgen kann, keine beruflichen Erfolge vorzuweisen hat etc.
Dazu kommt, dass ich eine schlechte Zeitmanagerin bin, also meine Aufträge zwar rechtzeitig abliefere, aber für die Beziehung wenig Zeit übrig blieb - und nachts bin ich tot ins bett gefallen vor Erschöpfung.

Dazu muss ich der Fairness halber sagen, dass er den kompletten Haushalt geschmissen hat, und zwar ohne zu murren.

Aber ich hab mir viel Kritik anhören dürfen, ich setze die Beziehung aufs Spiel, hätte keine Zeit mehr für ihn, würde nicht anerkennen, was er im Haushalt tut -
und ich fühlte mich allein gelassen, allein mit der Verantwortung, für unsere Existenz zu sorgen, unter dem Damoklesschwert einer drohenden Pfändung hatte ich auch in den freien Minuten den Kopf nicht frei.

Gottlob entspannt sich die Situation jetzt dadurch, dass er wieder arbeitet. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich weiß nicht, wie es sonst weitergegangen wäre. Wahrscheinlich wäre unsere Beziehung über kurz oder lang daran gescheitert.

Ich wünsche dir Glück und Kraft, vielleicht ein bisschen mehr Egoismus zum Selbstschutz - und euch beiden in der Partnerschaft wieder mehr Respekt voreinander.

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Re: An die Familienernährerinnen

Antwort von carla72 am 27.02.2009, 13:55 Uhr

Oh, das kenne ich auch gut. Wir arbeiten allerdings beide, aber ich ernähre die Familie.
Was mich am meisten stört, ist, dass ich nicht nur alles alleine mache (naja, wir haben eine Putzfrau) und dem Herrn hinterherräume, sondern mir dann noch anhören muss, ich hätte den Haushalt nicht im Griff, und mir dann (Berater eben) gute Tipps zur Effizienzsteigerung gibt.

Als ich ihn neulich aufgefordert habe, den Müll herunterzubringen (das hat er noch nie gemacht, seit wir zusammenwohnen, aber sonst auch nichts), meinte er doch allen Ernstes: von dem Müll seien nur etwa 20% von ihm, daher müsste er den Sack nicht heruntertragen...

Wahrscheinlich hätte ich dann mit ihm ausrechnen müssen, jedes wievielte Mal er dann dran ist oder ähnliches, aber ich möchte über so eine Nichtigkeit nicht noch verhandeln müssen.

Ich finde es so peinlich und schäme mich selbst, dass wir diese Kleinigkeiten so überhaupt nicht nicht in den Griff bekommen. In der Paartherapie wurde uns dazu geraten, Listen zu führen, wer was für die Allgemeinheit tut. Leider hat mein Mann die Therapie just an dieser Stelle abgebrochen... dabei hätte ich furchtbar gerne seine Liste gesehen.

Wir sind eigentlich ein ganz traditioneller Haushalt, nur dass ich eben zusätzlich zur traditionellen Frauenrolle auch noch die traditionelle Männerrolle innehabe.

Fiammetta, bei Dir ist mir aber aufgefallen, dass Du eigentlich sehr traditionell männlich argumentierst, vor allem beim Lob des Essens. Ich ärgere mich auch immer, wenn ich frage, ob es schmeckt, und dann zu hören bekomme. siehst Du doch, ich esse es ja. Ich möchte trotzdem Lob dafür bekommen, schließlich habe ich mir Mühe gegeben.

Ach, ich weiß auch nicht. Hat jemand eine Patentlösung?

LG, carla72

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ich bin zwar keine Familienernährerin

Antwort von ElliMcBeer am 27.02.2009, 15:27 Uhr

...obwohl, wörtlich gesehen ja doch ....

aber ich glaube mittlerweile wirklich, dass wir Frauen es schlichtweg akzeptieren müssen, dass Männer kein Auge für Dreck & Schmutz haben. Sie sind auf dem Auge sozusagen blind. Andere sind nur Farbenblind, aber der heterosexuelle Mann ist - glaube ich - von Geburt an Schmutzblind. Und wenn frau das erst mal akzeptiert hat, dann stört es frau auch nicht mehr so sehr. Ich jedenfalls habe es aufgegeben, mich darüber aufzuregen. Ich versuche nach wie vor zu lernen zu deligieren: Mann mach mal bitte xyz sauber. Dann tut er das sogar ;-)

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*widersprech*

Antwort von Pixelmama am 27.02.2009, 15:33 Uhr

@Elli, nach deiner Beschreibung müsste ich ein Mann sein...
wenn einer von uns beiden für den Haushalt begabt ist, dann mein Schatz, ich kann das nicht besonders gut, ich tu's auch nicht gern, und ich stell mich auch richtig ungeschickt dabei an.
Badputzen und Abspülen, das mach ich gern, aber staubsaugen *brrrt*
Kochen tut bei uns auch der Mann, der kanns einfach besser

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Danke! Seid gedrückt

Antwort von fiammetta am 27.02.2009, 17:00 Uhr

Hi,

gestern abend war ich so sauer, dass ich es loswerden mußte. Heute geht es mir etwas besser und Euere Antworten streicheln mir wenigstens das Seelchen.

Seine Anti-Schmutz-Beschichtung der Brillengläser werde ich wohl hinnehmen müssen, wobei diese ja schwankend ist, je nach Gepfropfer meinerseits. Ich gebe allerdings auch zu, dass ich inzwischen weniger perfektionistisch bin.
Die Variante "Ich räume das nicht auf, denn da sind v.a. Sachen von Dir und den Kindern drin" kenne ich. Umkehrt sortiere ich sein Geschirr und seine Wäsche doch auch nicht `raus. Sollte Bubi jemals so argumentieren, dann enterbe ich ihn.

Ich klammere mich ja an die Hoffnung, dass er mit Mausis Eintritt in den KiGa noch irgendeine Betätigung erschließen könnte und dann zu mehr Schlaf und Ausgeglichenheit findet. Der Punkt ist, ich liebe ihn, er mich angeblich auch, er schlägt weder mich noch die Kinder, säuft nicht, zockt nicht, geht nicht fremd (und wenn, dann will ich`s nicht wissen), ist nicht dumm, bewegt sich politisch nicht in der intellektuellen Idiotie, zerrupft sich für die Kleinen, lacht gerne und folgt weitgehend ähnlichen Prinzipien - insofern kann ich mir üblere Väter vorstellen.

Jetzt muss ich nur noch lernen, mich weniger von seiner Anerkennung abhängig zu machen.

Wenn`s nicht klappt, kann er anschließend mit Mutti eine WG gründen ...

Merci nochmals!

LG

Fiammetta

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Re: Danke! Seid gedrückt

Antwort von Pixelmama am 27.02.2009, 17:15 Uhr

Na, das klingt doch schon nach Licht am Ende des Tunnels - halt die Ohren auch weiterhin steif!
(oder vielmehr: Kopf hoch, ist der Hals auch schmutzig!)

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Re:

Antwort von shortie am 27.02.2009, 22:26 Uhr

hallo fiametta,

das kommt mir bekannt vor, allerdings sind dennoch einige punkte grundanders bei uns.
ich bin nicht die hauptverdienerin, jedenfalls nicht de facto und in zahlen. aber weil mein mann, durch getrennte wohnorte, regelmäßig "vergißt" oder zu spät oder gar nicht geld schickt, müssen wir doch mit meinem auskommen.
er ist ein super vater emotional, aber das kommt selten rüber. er ist recht ruhig, die kinder lieben ihn, weil er eben ein seltenes ereignis ist, und weil er meistens macht, was sie wollen.
ER ist definitiv der putzwütigere von uns. so gesehen: schade, dass er so selten da ist. der grund missfällt mir allerdings, und auch das wie: alles wird der sauberkeit und dem äußeren schein untergeordnet. während seiner täglichen putzorgien (übertrieben) parkt er aber die kids vor das tv.
aufräumen heißt auch hochschmeißen/hinter eine tür etc. und wieder finden kann er nie etwas. auch, wenn er es eben beim "aufräumen" in den fingern hatte.
naja, das regt mich nicht wirklich auf.

aber er betrachtet meine arbeit, auch freiberuflich, dadurch eben recht zeitintensiv, als NEBENJOB.
DAS stößt mir wirklich sauer auf!
wie kann ich denn bitte mich und drei kinder ernähren, von einem nebenjob? er rafft es nicht, dass er uns viel mehr unterstützen müsste.
und egal, wie ich es ihm seit jahren versuche, klar zu machen: er ver-steht es ein-fach nicht!

vermutlich findet er auch, dass wir mit ihm das große los gezogen haben. ich bin aber sehr, sehr betrübt mit der situation, und ich finde das gegenteil ist der fall.

weil ich vielleicht soviel organisieren muss und immer was plane, warum sonst weiß ich nicht, aber: ich kann seine planlose zufriedenheit nicht ausstehen. (für ihn ist sein charakter natürlich eine gottesgabe, so kommt man(n) gut durch´s leben!

bei seinen besuchen hier muss er sich ausruhen, ich dagegen dächte, er würde gerne mit den kindern was machen. alltagsleben, was er seit NIE kennt, weil er nie mit uns gelebt hat und die ferien auch getrennt verbringt, das einfach mal kennenzulernen.
das versteht er nicht.
das muss ich ihm sagen. ich muss ihm sagen, was die kinder essen. ich muss ihm sagen, was er machen soll. ich muss ihm sagen, wie er einen weg finden kann, zu uns zu kommen. ich muss ihm sagen, wie das leben geht. ich muss ihm sagen, wie er was machen soll, wo und wann.

und das nicht, weil ich finde, ich müsste das. nein, er formuliert das so, weil er findet, er muss nie etwas fragen. nicht, was die kinder gemacht haben, nicht, wie es ihnen geht. nicht, was mich freut oder bedrückt, oder was das leben oder unsere familie betrifft. nicht, ob wir finanziell hinkommen, nicht, ob wir gesund sind etc.

und auch mein mann ist normal, er haut nicht, trinkt nicht, zockt nicht, ist rundum gesund (total weinerlich, hat glaube ich mittlerweile ein darmgeschwür von permanenteschmerzmitteleinnahme wg. tgl. wehwehchen, - meine bedenken werden weggewischt) und eigentlich alles prima.

aber weil der supervater weder radeln noch schwimmen noch handwerkern noch orthographie/mathematik etc. kann, ist das alles meins in bezug auf die kinder, im haushalt sowieso. lernen kann er leider auch nichts, immer gute ausreden.
kapieren, dass man dem einen oder anderen mit geplanten aktionen zu leibe rücken kann: kann er nicht.

wir haben jahrelang in einem urlaubsgebiet gewohnt. ich habe fast nichts davon gesehen. weil wir an keinem wochenende einen ausflug machen konnten, da er erfolgreich die wochenenden verplemperte. (ausschlafen bis zwölf, mittagessen kochen, weil unseres ihm nicht schmeckt, stundenlang duschen/waschen/putzen/verlegen, für sich selbst einkaufen gehen, bundesliga, müde -> früh schlafen.)
aus lauter frust habe ich angefangen, auch an den wochenenden zu arbeiten, weil ich einfach nicht noch länger kinder alleine plus arbeitsmanagement haben wollte. da konnte ich wenigstens in ruhe arbeiten, und die kids haben papa belagert.

er versteht meinen frust aber nicht. früher nicht, und heute immer noch nicht.

witzigerweise ist mein beruf kommunikation. an meinen erklärungen ihm gegenüber sollte es eigentlich nicht liegen.

ich sah schon, dass du heute wieder entstresst bist. das ist schön!!
hoffentlich kannst du die phase überwinden.

wenn nicht, dann würde ich gerne mit dir in eine wg ziehen. die kinder passen altersmäßig zueinander, wir arbeiten in ähnlichen branchen, dank freiberuflichkeit können wir kritische zeiten mit homeoffice und nachtschichten überbücken, und ich muss endlich weniger wäsche waschen.


ich habe kürzlich vermehrt von berufskollegen von burn-out gehört. insgesamt habe ich keines.
aber meinem mann gegenüber empfinde ich schon eines!! keine empfindungen mehr, keinen mumm, noch irgendwelche anstrengungen seinetwegen zu unternehmen, lieber selbst im bett bleiben, als mit ihm was zu tun zu haben, bloß keine gemeinsamen pläne mehr, und lieber heute als morgen nicht mehr sehen.

frohe aber mannge-out-burnte grüße

shortie

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