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Geschrieben von kathy220695 am 22.01.2016, 17:24 Uhr

Sohn hört nicht

Hallo und zwar ich habe Zwillinge ein Jungen (Lukas) und ein Mädchen (Mia-Sophie) die werden im Februar 3 Jahre und ein weiteren Sohn (von meinem jetzigen Partner) der fast 6 Monate ist. Das Problem ist Lukas hört kein stück mehr auf mich. Ich habe mich vor 1.5 Jahren von meinen Ehemann und Vater getrennt die Kinder leben bei ihm (persönliche Gründe).
Dem Vater von den Zwillingen ist das alles egal was die beiden machen er lässt wirklich alles durch gehen z. B. Die beiden hauen sich gegenseitig und er sagt nur das es nun mal Kinder sind.
Der kleine wohnt bei mir und die Zwillinge hole ich immer montags mittwochs und freitags aus der Krippe ab und bleiben dann bis abends bei mir.
Mehrmals hat mir die Krippe erzählt das Lukas andere Kinder haut oder sich selbst weh tut dies habe ich dann auch dem Vater erzählt das er sagt das er nicht weiß was er dazu sagen soll.
Wenn die beiden großen bei mir sind hört Lukas kein stück er hat Mia, meinen Partner und mich. Wenn er das macht oder auch nicht hört wenn wir ihn was sagen setzen wir ihn auf ein Stuhl er muss zur wand gucken bis er wieder lieb ist dazu erklären ihn was er falsch gemacht hat . Wir haben schon soviel ausprobiert mit ihm aber nix Hilft. Auch beim Einkaufen hört er nicht man kann ihn sagen was man will er macht genau das gegenteil von dem was wir sagen. Ich bin echt Ratlos was ich noch machen kann.
Ich möchte auch bitte keine blöden Kommentare von wegen die kannst du deine Kinder beim Vater lassen!
Ich bitte euch um Ratschläge und keine Vorwürfe
Danke im voraus

 
18 Antworten:

Re: Sohn hört nicht

Antwort von LadyFLo am 22.01.2016, 21:06 Uhr

puh schwer. strafen nützen in dem fall nul- machen lassen auch nicht.
er ist natürlich im schönsten trotzalter, seine welt steht kopf trennung- du neuer partner- neues baby...
seit wann haut er so intensiv?
hat dein ex evtl auch einen neuen partner?
spontan würde mir einfallen es ihm gleichzutun- aber ob er sprachlic soweit ist das es klappt ? sprich statt zu schimpfen wenn er ausrastet- selber ausrasten und z.b ein wutkissen brüllend vermöbeln
habt ihr versucht rauszufinden wrum er haut? (was sagt er wenn ihr fragt- am besten nicht wenn er haut sondern wenns grade mal entspannt ist)
"hauobjekte" anbieten wie ien wukissen wo er hauen darf- manche haben wutecken wo nix passieren kann-
mit warum meine ich nicht weil er sich ärgert- sonder was dahinter steht- ob er imme rtraurig ist- etc...weil es muss etwas geben das ihn so wütend macht das er schnell und leicht ausrastet.
ich möchte wertfrei dazu sagen: überlege ob der vater wirklich das beste für die zwillinge ist und ob es ggf ander möglcihkeiten gibt- evtl du häufiger am nm betreuen und die zwei auch häufiger am WE nehmen- der papa dann eben abends und nachts.
hoffe es sind ein paar gute gedanken für dich dabei
sry- fürs chaos- schreibe mit baby auf arm

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Re: Sohn hört nicht

Antwort von merrie85 am 22.01.2016, 21:13 Uhr

Ich würde sagen, ein Stückweit ist das normales Trotzen in dem Alter. Dann kommt erschwerend die Situation der Trennung hinzu, das Kind ist vielleicht einfach durcheinander. Neues Baby, neuer Partner... das Hauen ist sein Ventil. Worüber ich gerade echt gestolpert bin: Ihr setzt ihn auf einen Stuhl und er muss zur Wand schauen? Sorry, geht gar nicht. Er sucht Zuwendung und Aufmerksamkeit und bekommt das genaue Gegenteil davon. Vielleicht ein wenig mehr Verständnis?

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Re: Sohn hört nicht

Antwort von Halluzinelle von Tichy am 22.01.2016, 21:21 Uhr

Es ist eine schwierige Situation, wenn die Eltern sich in Erziehungsgrundsätzen nicht einig sind. Kinder, die eh ein Problem haben sich an Regeln zu halten, nutzen das aus. Mehr Absprache zwischen den Eltern wäre ein Anfang. Leider kann man sich ja trotzdem nicht immer einigen, was nun das Beste für das Kind ist.
Vielleicht ist es auch ein Stück Überforderung vom Vater. Eine Erziehungsberatung von außen wäre z.B. ein Ansatz. Bei uns gibt es da Angebote von der Stadt und von der Caritas. Mir hat auch das Buch "Jedes Kind kann Regeln lernen" hat mir für den Anfang auch geholfen.
Das Kind zeigt das negative Verhalten nicht ohne Grund. Es bekommt dadurch Aufmerksamkeit. Konsequent sein bei Rahmenbedingungen ist eine Sache. Eine logische Folge möglichst, ohne lange Reden drumrum. Wichtig ist auch, dass die Konsequenzen nicht zu hart gewählt werden. Das Kind soll dadurch nicht frustriert und wütend sein, sondern seine Grenzen verstehen. Positiv formulieren. Z.B. Du kannst sofort wieder mitspielen, wenn Du lieb bist. Ich freue mich, wenn Du wieder dabei bist.
Für das Kind ist wichtig, dass sich positives Verhalten "lohnt". Meistens wird das ja dann eher nicht beachtet. Zeige, dass Du siehst, wenn es gut klappt. So wie sich das anhört, hört Dein Kind ziemlich oft am Tag, was es alles falsch macht. Kritik und schimpfen vermeiden. Es wäre wichtig, dass es wieder positive Motivation bekommt.
Unabhängig von jeder Leistung sollte er Zuwendung bekommen. Man denkt als Mutter oft, dass man viel macht. Aber eigentlich macht man oft alles gleichzeitig. Kochen, telefonieren, bei Geschrei zu den Kindern rennen, das Kleine auf dem Arm tragen...Das fühlt sich für ein Kind nicht unbedingt nach Zuwendung an. Mal das Kind fragen, was es möchte. Ich habe z.B. mit meiner großen Tochter täglich eine Mutter-Tochter-Zeit von 30 Minuten, in der sie entscheiden darf, was gemacht wird. Das ist dann wie ein Termin. In der Zeit mache ich keinen Haushalt und nehme keine Anrufe entgegen. Der kleine Bruder schläft in der Zeit. Seit ich diese Mutter-Tochter-Zeit mache, hat sich ihre Motivation zur Mitarbeit in anderen Bereichen deutlich verbessert. Ich verstehe sie dadurch auch besser. Alles langfristig gesehen. Das muss nicht unbedingt täglich oder eine halbe Stunde sein. Wichtig ist, dass man es verlässlich regelt. Mit 3 Kindern gleichzeitig ist das schwer. Man kann da aber auch versuchen, dass mal das eine mal das andere Kind aussuchen darf, was gemacht wird.

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Re: Sohn hört nicht

Antwort von niccolleen am 22.01.2016, 22:26 Uhr

Seh ich nicht so. Eltern muessen sich nicht immer einig sein und vorher absprechen. Erziehung ist kein Computerprogramm, sondern das Lernen von Sozialverhalten. Dazu gehoert genaus Konfliktbewaeltigung, Streitkultur, etc.

Ich gebe Merrie meine Stimme. Eine solche Strafe, Liebesentzug, bei einem Kind, das genau darunter schon leidet und genau deswegen ueber das normale altersgemaesse Trotzverhalten hinaus Aufmerksamkeit sucht? Oje...
Weiters finde ich es ganz wichtig, dass dem Kind vermittelt wird, dass man sich aergern DARF! Natuerlich darf man das, das passiert und solche Gefuehle kann und soll man nicht unterdruecken, wohin soll denn das fuehren?

"Hoert nicht"... ja ist halt so in dem Alter. Ist doch auch gut so. Es wird mal selbstaendig denken, Entscheidungen treffen, sein Leben in der Hand haben, nicht wie ein Soldat funktionieren und gehorchen, und das lernt er jetzt, in dem Alter. Da muss kein Machtkampf her, da kann man auch Kompromisse schliessen oder situationsgebundene Konsequenzen setzen. Also z.b. Kind haut, kann man sich hinunterhockerln, die Hand vom Kind festhalten und sagen, dass das nicht geht, weil er will auch nicht gehaut werden. Oder Kind nimmt was weg, muss es es eben wieder zurueckgeben, bevor er weiterspielen kann. Erklaerungen wuerde ich sehr simpel halten. Alles andere geht am Verstaendnis vorbei. Besprechen wie schon in einem anderen Post erwaehnt, in einer ruhigen Minute, nicht mitten im Wutanfall. Und wieder: Kleine Kinder lernen nicht aus einmaligen Situationen, sondern erst nach dem 50. oder 100. Mal, oder vielleicht auch nur 20. Mal, aber sie brauchen viele Wiederholungen, bis sie verstanden haben, wie etwas laeuft.

lg
niki

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Re: Sohn hört nicht

Antwort von mf4 am 23.01.2016, 10:56 Uhr

setzen wir ihn auf ein Stuhl er muss zur wand gucken bis er wieder lieb ist

Das Kind ist zu bedauern... ein Vater, der sie nicht erzieht und bei Mama ab und an abends zu Besuch und dann in die Ecke gesetzt.

Ich weiß, du wolltest das nicht lesen... wie der Vater erzieht oder nicht.erzieht kannst du nicht beeinflussen aber du könntest es ja besser machen.

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Re: Sohn hört nicht

Antwort von mf4 am 23.01.2016, 10:58 Uhr

Du hast recht... Eltern müssen sich nicht einig sein, wenn sie nicht zusammen leben/erziehen. Ich lebe nun 9 Jahre getrennt vom Kindsvater und die Kinder können sehr wohl unterscheiden, wo sie sind und wie die Spielregeln bei Mama oder Papa sind.

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Re: Sohn hört nicht

Antwort von kathy220695 am 23.01.2016, 11:28 Uhr

Wie gesagt wir haben schon vieles versucht und er muss ja nicht die ganze zeit sitzen er sitzt aller höchstens 5min. Und meines Erachtens nach hilft es auch denn danach kann er ja lieb sein und hören aber halt nicht lange.

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Re: Sohn hört nicht

Antwort von kathy220695 am 23.01.2016, 11:31 Uhr

Ich frage ihn nach 5 min ob er wieder lieb ist und wenn er ja sagt darf er auch wieder runter und mit uns spielen. Also hört sich vielleicht schlimmer an als es isr

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Re: Sohn hört nicht

Antwort von mf4 am 23.01.2016, 12:38 Uhr

Es hat also keinerlei erzieherischen Erfolg sondern es wurde 5 min (eine Kleinkinder-Ewigkeit) unterdrückt.

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Re: Sohn hört nicht

Antwort von niccolleen am 23.01.2016, 12:38 Uhr

Fuer mich waere es nicht vertretbar. Man muss nicht immer lieb sein, und nicht gehorchen und nicht lieb sein sind ausserdem zwei ganz verschiedene Dinge. Wofuer wird er denn nun bestraft, fuers nicht gehorchen, oder fuer was ganz anderes? Vielleicht wird er immer mehr in Zukunft lieb sein, wenn er das im Gegensatz auch erhaelt - im Moment wird er ja als Person in Frage gestellt und von deiner Liebe ausgeschlossen, wenn er sich nicht so verhaelt, wie du das von ihm erwartest. Deine Liebe sollte aber ohne Vorbehalt sein, finde ich. Und natuerlich kann man boese werden oder schimpfen oder eben Konsequenzen ziehen, und soll sogar, aber Liebesentzug um jemanden dazu zu zwingen, lieb zu sein?Wie soll denn das gehen.
Naechste Baustelle: "Wir haben schon so viel versucht": Versuch nur eine Sache und bleib dabei. Und nach dem 20. Mal wirds auch Erfolge zeigen. Immer was anderes versuchen, hilft vielleicht bei einem Erwachsenen, aber nciht bei einem 2jaehrigen Kind.
Ein Kind, das innerlich zerrissen ist, gehoert emotional gefestigt, und nicht weiter verunsichert. Ich bin alles andere als eine geduldige immerliebe Mami, ich verstehe dich sehr, dass man ausrasten kann, und das oefters. Aber trotz allem und trotz aller Konsequenzen darf NIE die Person in Frage gestellt werden oder die Zuneigung und Naehe als Strafe entzogen werden. Das wird einfach nie zum Erfolg fuehren, hoechstens dein Kind emotional abhaerten.

lg
niki

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Re: Sohn hört nicht

Antwort von mf4 am 23.01.2016, 12:39 Uhr

Was soll er denn sonst sagen?
Er denkt ein "nein" bedeutet, dass er dann da ewig weiter sitzen muss.

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Das hilft nur vordergründig

Antwort von Dezemberbaby2012 am 23.01.2016, 13:31 Uhr

Hallo!

Ich verstehe, dass du dich hilflos fühlst. So wie es sich anhört, ist dein Sohn ein sehr lebhaftes, impulsives Kind, das seine Agressionen (noch!) nicht im Griff hat. Wie viele andere auch schon schrieben: Er hat viel durchgemacht: Trennung der Eltern, ungewohnte Lebenssituation, Mama hat ein neues Baby.

Auf seine Agressionen und sonstigen Grenzüberschreitungen jetzt mit übertriebener Härte zu reagieren, ist meiner Meinung nach falsch. Und ein dreijähriges (!!!!!!) Kind auf den stillen Stuhl zu setzen (und dann noch mit dem Gesicht zur Wand !) ist eigentlich grausam. Klar, im ersten Moment scheint es zu wirken, was soll er auch anderes auf die Frage "Bist du jetzt wieder lieb?" antworten. "Nein, bin ich nicht, ich möchte gerne weiter zur Strafe hier alleine auf dem Stuhl sitzen und gegen die Wand starren!" ???? Klar würde er dir in dem Moment alles versprechen, und vor lauter Verzweiflung hat er es wahrscheinlich sogar vor, jetzt ganz "lieb" zu sein. Aber dann kommt es, wie es kommen muss, er schafft es natürlich nicht, und schon sitzt er schon wieder auf dem Stuhl.

Mich würde mal interessieren, wie du es eigentlich durchsetzt, dass er auf dem Stuhl sitzen bleibt! Meiner ist auch 3 Jahre und auch ein sehr impulsives, willensstarkes Kind, das seine Agressionen noch nicht so richtig im Griff hat. Wenn ich ihn auf den stillen Stuhl setzen würde, würde er einfach wieder aufstehen. Ich müsste ihn schon festbinden! Das würde nur weiter eskalieren, für mich der falsche Weg. Klar ist der Erwachsene letzten Endes immer der stärkere, aber er ist eben auch der intelligentere und hat die Fürsorgepflicht für das Kind. Und deshalb sollte man diese Macht nie ausspielen, finde ich (es sei denn zum Schutz des Kindes vor echten Gefahren), denn wenn ein Kind sich klein und völlig machtlos vorkommt, sind das keine guten Voraussetzungen für seine Entwicklung.

Was lernt er also zur Zeit durch das Ganze? 1. Gewalt (z.B. Hauen) wird durch Gegengewalt/Machtdemonstration (in Form von auf den Stuhl setzen) beantwortet. 2. Mami hat mich nur lieb, wenn ich "lieb" bin.

Mir kommt es ein bisschen so vor, als ob du übertrieben gesagt versuchst, seinen Willen zu brechen, aber das kann meiner Meinung nach langfristig nicht zum Erfolg führen. Er fühlt sich dann noch machtloser und versucht sich daraufhin, durch noch mehr Agression selbst zu behaupten.

Versteh mich nicht falsch, klar sollst du ihm Grenzen setzen und ganz klar sagen, das Gewalt gegen seine Schwester oder andere nicht geduldet wird. Aber er ist noch ein KLEINkind, auch wenn er dir durch das aktuelle neue Baby vielleicht schon sehr gross vorkommt. Ist er aber nicht. Er ist noch seeeehr klein, und seine Agressionen in den Griff zu bekommen, muss er erst lernen. Manche können das schon in dem Alter, manche nicht. Du kannst nur versuchen, ihn dabei zu unterstützen (immer wieder erklären, was erlaubt ist und was nicht und warum etwas nicht erlaubt ist). Wenn er hauen will, seine Hand festhalten und klar deutlich machen, das wird nicht geduldet. Bei trotzdem hauen, ANGEMESSENE und zusammenhängende Konsequenzen (z.B. er darf 5 Minuten lang nicht bei Euch mitspielen, wenn er die Schwester haut, das Essen ist für ihn beendet, wenn er herumspuckt etc.) zunächst einmal ankündigen, bei weiterer Grenzverletzung dann durchsetzen. Bei all dem zwar konsequent sein, aber mit einem liebevollen Unterton! Er ist nicht dein Feind, er tut das nicht, um dich zu ärgern! Er verhält sich so, weil er gerade nicht anders kann, wahrscheinlich leidet er selbst darunter, weil er wahrscheinlich sehr verzweifelt ist (dafür spricht auch die Autoaggression/Selbstverletzung). Er braucht LIEBE und eine Anleitung, wie er mit seinen überschäumenden Gefühlen besser umgehten kann.

Vielleicht kannst du dich mal in die Bücher von Jesper Juul oder Dr. Posth einlesen? Kennst du das Expertenforum von Dr. Posth hier bei Rub? Ist leider nicht mehr aktiv, aber man kann noch über die Suchfunktion (z.B. "Hauen" oder "Agressionen") interessante Antworten finden.

Ich hoffe, ich konnte dir vielleicht etwas helfen.

Liebe Grüße!

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Hier unterschreib ich auch (siehe unten)! o.w.T.

Antwort von Dezemberbaby2012 am 23.01.2016, 13:34 Uhr

das sehe ich ganz genauso

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Re: Sohn hört nicht

Antwort von a2711 am 23.01.2016, 22:21 Uhr

sorry, aber das klingt für mich doch schräg. für mich hast du keinen mutterinstinkt, so kleine kinder gibt man nicht einfach ab, auch wenn es der vater ist. finde ich nicht gut, ....

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Re: Sohn hört nicht

Antwort von EarlyBird am 23.01.2016, 23:45 Uhr

Hallo Kathy,
oh man da war ja einiges los bei euch die letzten 1-2 Jahre.
Ich habe noch nicht alle Posts gelesen, schaffe ich gerade nicht, aber ich wollte dir auch noch schnell schreiben.
Vorab möchte ich dir sagen, dass ich mich nicht so wohl dabei fühle jetzt eine feste Meinung/Bild/Begründungen darüber zu äußern, ist echt schwierig weil der Hintergrund des Ganzen natürlich eine riiesen Kulisse ist und ich nur durch einen dünnen Strohhalm blicken kann. Daher stell ich jetzt mal ein paar Vermutungen an und du kannst dir selber Überlegen ob etwas dran ist.
Aber wenn ich richtig gerechnet habe dann war die Trennung vor 1 1/2 Jahren und ich gehe davon aus das dein Auszug auch irgendwann in dem Zeitraum gewesen ist. Nach der Trennung hast du relativ schnell wieder einen neuen festen Partner gefunden und auch schwanger geworden.
Mir ist schon klar das fu deine Geschichte kennst, aber ich versuche ein wenig Licht in die Gefühlswelt deines kleinen Sohnes (+kleinen Schwester) zu bringen.
Eine Trennung, vor allem waren deine echt noch klein, können Kinder in diesem Alter nicht verstehen, sie verstehen die Zusammenhänge nicht, die vorausgegangenen Abläufe und die Trennung als Konsequenz sind für so kleine Kinder noch gar nicht greifbar, sie können die Thematik nicht erfassen. I.d.R. steht für die Kinder der Verlust im Mittelpunkt und was noch viel intensiver ist, ist die Angst - Gekoppelt "Verlustangst".
Die Gründung einer neuen Familie deinerseits (und das ist dein gutes recht) war/ist für die Beiden sicher auch sehr schwer einzuordnen gewesen und kann dazu beigetragen haben, das in ihnen Gefühle entstanden sind, für die ihre "kleine Entwicklung" (sinnbildlich gesprochen) noch nicht "reif" ist. Die Bindung zur Mama ist instinktiv eine besondere und ist selbst in Babys schon verankert.
Diese Gefühle können ganz unterschiedlich stark ausgeprägt sein, sie können sich unterschiedlich anfühlen und zu unterschiedlichen Zeitpunkten an der Oberfläche brodeln. Was ich damit sagen will, ist, das deine Beiden wahnsinnig viel verarbeiten mussten/müssen. Die Angst vor/bei/nach der Trennung (Trennungsangst), die Angst dich zu verlieren/dich verloren zu haben (Verlustangst), die Angst davor ersetzt worden zu sein/nicht mehr genauso geliebt zu werden/nicht mehr genau zu wissen wohin man gehört/wem man "loyal" gegenüber sein soll/muss (Identitätsangst/krise) usw.usf.
Um das alles zu verarbeiten brauchen Kinder oft einen Sündenbock, etwas wo sie ihre Angst, Trauer, Hilflosigkeit, ja ihr Ohnmächtig-Sein-Gefühl gegenüber dessen was mit ihnen geschieht, hinpacken können und der Indikator dafür ist nunmal meist "die Wut" und "der Trotz".
In/Bei viel schlimmeren Fällen/Ursachen: z.B. "Verweigerung z.B. das Sprechen", "Isolation & Rückzug", "Zerstörung z.B. sich selbst Verletzen" etc.pp

Ich habe das alles nur geschrieben, weil ich einfach auf mehr Verständnis auf die Gefühlslage deiner Kinder hoffe, bzw. ich wollte damit erreichen sie besser zu verstehen. Natürlich kommt das vermeintliche "Trotzalter" möglicherweise mit hinzu, allerdings haben bei dieser Vorgeschichte nunmal meine Sirenen geläutet und darauf wollte ich auch kurz eingehen.

Herauszufinden gilt, was genau sich hinter dieser Wut und dem "Trotzig sein" verbirgt. Denn oft äußert sich Verhalten bei Kindern eben in diesen Mustern insbesondere dann, wenn sie ihre Gefühle noch nicht begreifen, nicht verarbeiten können, die sprachliche Entwicklung zum verbalisieren der Gefühle noch nicht ausgereift ist u./o. sie noch nicht "reif" für das "Verstehen" von dieser Art von Gefühlen sind. Grenzen austesten bzgl. des Erhaltes deiner Aufmerksamkeit wären hierfür ein ganz typisches Beispiel. Zudem stelle ich mir die Frage, ob er nur bei dir nicht hört oder bei Papa auch nicht? Weil wenn das nur bei dir der Fall ist, so kann es schon sein das er insgeheim/unbewusst dir die Schuld für die Trennung usw. zuschustert, da sein Ventil in irgendeine Richtung einer Öffnung bedarf.

Bestrafung vor allem in dieser Form, bitte nicht. Das kann es längerfristig gesehen sogar noch schlimmer machen, in seinem Verhalten sowie in seinem Vertrauen zu sich und gegenüber anderen. Denn einem Kind, welches ohnehin schon viele Fragezeichen im Bauch hat zu suggerieren, dass es "weggeschlossen" (das mit dem Stuhl in "Richtung Wand" tat mir fast schon weh, sorry, zum Punkt weggeschlossen komme ich gleich noch) wird sobald es nicht funktioniert und es stört + eventuell sogar schon das Gefühl von "ausgeschlossen" worden sein -von deinem Leben als Mama- (also vom Blick eines Kindes aus betrachtet), kann viel mehr kaputt machen als das es hilft.
Vielmehr wäre es meines Erachtens wichtig, dass dein Sohn und natürlich auch deine Tochter >immer< das Gefühl haben geliebt, begrüßt und gewollt zu sein. Aber das, so gehe ich davon aus, bekommen sie bereits. Prinzipiell bin ich der Meinung das es innerhalb der Familie nur selten Sinn macht ein Kind "wegzuschließen". Wegzuschließen ist für mich, ein Kind nicht nur auf einen sehr beengten Raum -wie einen Stuhl- sondern zudem auch noch visuell weg vom Geschehen (Richtung Wand) zu zwingen. Man nimmt dem Kind somit nicht nur die Bewegungsfreiheit, sondern zudem auch noch die visuellen Reize. Gerade in Wutsituationen/Rage/Frust kommt dies für ein Kind vielmehr einer Zwangsjacke gleich und ist wie ich finde ein eher schlechter Ratgeber.
Ich weiß auch nicht so genau wie sich bei ihm Wutanfälle äußern, aber bahnen sie sich an, könntest du versuchen ihn vielmehr in den Arm zu nehmen, ihm erklären dass du ihn verstehst, das es okay ist wie er fühlt, du für ihn da bist. Das Vorschlagen von Alternativen u./o. Kompromisse für die Ursachen (bspw. für seinen Frust, Entäuschung, Jähzorn etc.) vorschlagen, um dem entgegenzuwirken. Natürlich sollte auch Platz dafür sein Konflikte mal austragen zu dürfen, aber da Bedarf es einem Gespür von seiten der Mama wieviel und in welchem Rahmen dies möglich ist.
Ein in den Arm nehmen geht in der Praxis (vorallem bei 2 Kindern und einem Baby) natürlich auch nicht immer in der akuten Situation, aber da könnte man schon damit anfangen, es immerwieder mal zu tun ohne Grund: auf dem Schoß nehmen, Drücken, Bussis geben etc. und vorallem aber positives Verhalten hervorzuheben, zu berücksichtigen, zu loben, wertzuschätzen - mit Worten und eben mit den besagten Taten. Auch die Aussagekraft deiner Sprache würde ich als Mama überprüfen, denn oft laufen wir Erwachsenen in Gefahr vieles zu relativieren. " Bist du mit einer Gruppe 6-Jähriger einen Tag zusammen, so wirst du schon ein Bild davon bekommen wie zu Hause gesprochen wird.
Bei so kleinen spreche ich jedoch vielmehr von "Selbsterfüllenden Prophezeiungen" wie bspw. "Das ist immer das gleiche mit dir, immer führst du dich so auf!" oder "das Spiel spiele ich mit dir nicht mehr, da heulst du gleich wieder wenn du verlierst!", "Nicht einmal im Leben schaffst du es deine Jacke aufzuhängen!", die es zu vermeiden gelten sollte, denn dadurch nimmt man dem Kind nicht nur die Motivation sondern man suggeriert dem Kind auch das man erst gar nicht an ihm glaubt.
Statt "Wegschließen" wäre "Ausschließen" meines Erachtens noch die bessere Wahl, d.h. Spielt ihr gerade im Wohnzimmer und er "stört" bspw. mittels seiner Lautstärke kontinuierlich, so kann man ihm anbieten das Wohnzimmer zu verlassen (Ausschluss Wohnzimmer nicht Wegschluss Stuhl) oder zu bleiben und ruhiger zu sein. Ja und zum "nicht Folgen", irgendwie hatte ich den Anschein als ließest du dich provozieren (ganz schlecht ;) ), als wäre das eine Art Machtkampf (auch ganz schlecht ;) ) und das, wenn es denn so ist, musst du beenden, dich nicht darauf einlassen. Das ist ein Teufelskreis welcher ihm, dir und den Rest der Familie schadet und das Klima vergiftet. Willst du das er etwas tut, sag ihm immer präzise und knapp warum bzw. immer den Grund des Nutzenfaktors, wichtig: egal wie banal er ist. Denn das Nachvollziehen können des Sinnes einer Aufforderung finde ich persönlich ganz wichtig, denn somit erschließt sich für das Kind das Gewollte: Zum Beispiel: Bausteine wegräumen - Ich und Baby könnten stolpern/du fertig mit spielen oder Zieh bitte deine Jacke an - draußen kalt/du sonst krank. Bei anderen Dingen wo der Nutzenfaktor eher sozialer Natur ist die dir wichtig sein könnten z.B. Sitzen bleiben beim Essen: Bleib bitte sitzen/wir essen gemeinsam/können uns dabei was erzählen.. Auch sollte kein Befehlston vorherrschen, sondern: Räumst du bitte noch deine Bausteine auf bevor wir essen? Wenn die da so rumliegen stolpert man leicht.
Wenn du etwas möchtest das planbar ist, so plane du die Aufforderung zeitlich gut ein: Denkst du bitte dran das wir bald essen? Spiel bitte fertig und räum dann auf, sonst stolpert noch jemand. (Kind weiß was geplant ist, es gilt nun das Kind zeitlich dazu anhalten die einzelnen Aufgaben zu erfüllen.
Kommt er deinem Anliegen nicht nach, dann wäre es so finde ich, ganz schlecht Autorität walten zu lassen mit Bestrafung - Stuhlgeschichte.! Besser fände ich, ihm die logischen Konsequenzen aufzuzählen..

Oh man ich weiß jetzt beim besten willen nicht mehr was ich wie geschrieben hab, aber um das jetzt probe zu lesen bin ich zu müde. Ich hoffe es wirkt nicht zu 9xklug wie ich es befürchte.
lg eb

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Re: Sohn hört nicht

Antwort von kathy220695 am 24.01.2016, 1:17 Uhr

Hallo. Ich weis dass das mit den Stuhl bzw zur Wand gucken langfristig nichts gutes ist deswegen wollte ich ja auch Tipps von euch. Nur das Problem ist wenn er alleine bei mir ist und seine Schwester beim Vater dann hört er bzw haben wir keinerlei Probleme mit ihn. Ich befürchte das er daran liegt das Lukas immer vom Opa bevorzugt wurde schon als Baby er durfte immer beim Opa schlafen Mia musste aber zuhause bleiben weil sie zu "anstrengend" war (Worte vom Opa). Bei mein Ex Mann dürfen sie alles machen und bei mir dürfen sie z.B nicht rum schreien wenn der kleine mit im Raum ist da der kleine sich dann immer erschreckt und anfängt zu weinen.
Und diese Schreiattacken von Lukas kommen auch ganz plötzlich. Erst spielen wir total schön alle miteinander und dann fängt er auf einmal an zu schreien. Und ich nehme sowohl Mia als auch Lukas immer wieder einfach so hoch aufn Schoß kuschel mit ihnen geb ihnen ein Kuss oder wir toben einfach mal rum wenn der kleine gerade mit mein Partner draußen ist. Wir versuchen schon öfter die drei Kinder bzw den kleinen und die großen zu "trennen" das mein Partner mit dem kleinen raus geht und ich mit den "Großen" alleine bin so das die beiden mich dann auch mal alleine haben.

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Re: Sohn hört nicht

Antwort von Danyshope am 24.01.2016, 8:51 Uhr

Jetzt überleg mal wie das auf deine Kinder wirken muss. Du "verläßt" sie umd dir eine neue Familie anzuschaffen - mal extra ganz überspitzt formuliert.

Ein 3jähriger versteht nicht warum sich die Eltern trennen, der sieht nur, Mama oder Papa ist nicht mehr da. Und fast alle Kinder denken dann auch wo, sie wären schuld daran. Und dann kommt recht schnell ein neuer Partner, ein neues Kind. Kann man da nicht nachvollziehen das die Kinder sich regelrecht ungeliebt und ersetzt fühlen müssen?

Ausgerechnet dann auch noch mit Strafen wie Liebesentzug, Nichtbeachtung oder sonstigem zu arbeiten erachte ich als katastrophal. Da muss man eigentlich kein Psychologe sein um sich zu denken, das so etwas nicht spurlos an einem Kind vorbeigehen kann. Solche Strafen sind schon für Kinder grenzwertig welche nicht den Hintergrund haben, aber in Deinem Fall wo die Kinder wissen, am Ende des Tages, des Wochenendes gibt Mama mich wieder weg - geht gar nicht.

Mein Rat, holt euch ganz schleunigst fachliche Hilfe. Wenn Dein Ex nicht mitzieht, dann du alleine bzw Du, dein jetziger Mann, deine Zwillinge. Wie die Erziehung beim Vater ist, ist erst einmal völlig nebensächlich, es geht um die Beziehung zwischen Deinen Kindern und DIR! Wenn das passt, kann man schauen wegen dem weiteren. Wobei ich mir fast denken kann, das sich das dann von alleine regelt.

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Re: Sohn hört nicht

Antwort von EarlyBird am 24.01.2016, 14:25 Uhr

Hi Kathy, ich finde Danyshope hat ganz recht. Das Beste wäre, wie ich finde, du lässt dir fachliche Hilfe geben. Auch unabhängig von den "Problemen" (sind es für dich ja), wäre es ratsam sich allein schon wegen einer Trennung zum Wohle der Kinder beraten zu lassen, wie ich finde - insbesondere wenn die Mutter der Part ist der ohne Kinder geht/auszieht. Das alles drumherum auch jetzt das mit dem Opa, ist schlicht zu komplex als das -zumindest ich- dir einen guten Rat geben kann. Sprich doch sm besten mit eurem KiA mal über mögliche Kinderpsychologen bei euch in der Nähe. Die Sitzungen bei einem/r Kinderpsychologen/in o. Entwicklungstherapeuthen / whatever.. können sicherlich Licht ins Dunkel bringen und kann deinen Kindern nur gutes tun und dabei helfen alles vergangene und jetzige aufzuarbeiten. Bitte mach das, mit beiden Kindern! - nicht nur mit deinem Sohn, ehe eure Beziehung irgendwann (denn besser wird es einfach so nicht werden...) daran Schaden nimmt.
Du wolltest einen Ratschlag: Also Abwarten würde ich nicht mehr, sondern ich würde mich jetzt dazu aufrappeln und das in Angriff nehmen. Nicht weil ich das Verhalten deines Sohnes als besonders auffällig empfinde -das sicherlich nicht, finde es sogar okay- sondern weil es bei euch einfach so viele eklatante Veränderungen gab und sie noch so klein sind.
Anmerken möchte ich gerne noch, das es sehr oft so ist, das wenn bei einer Trennung "Mann" auszieht, dieser es oft genießt sich beim Umgangsrecht die Rosinen raus zu picken und sich vor den Kindern als spendabel, locker und superhaft darbietet - oftmals mit dem Hintergrund/Gewissen die Kinder ja nicht jeden Tag zu sehen und vielleicht auch das mehr oder weniger stark ausgeprägte Gewissen zu kompensieren. Das ist oft sehr, sehr schwierig für die Mutter, denn oft bleibt ihr nur noch der negativ behaftete Part um den des Expartners entgegenzusetzen.
Bei euch jedoch scheint alles andersrum zu Laufen:
1)du als "Mama" ziehst ohne Kinder aus - nicht der "Papa"
2)du bist die Strengere und die guten Rosinen pickt dein Exmann raus
3)du hast recht flott eine neue Familie gegründet inkl. neuem Baby, oft ist es der "Mann" der ja in der Regel kinderlos auszieht, der sich gerne schnell auf neues einlässt, weil wir Frauen oft viel vorsichtiger (auch der Kinder zu Liebe) sind
usw. Also eine -wie ich finde- recht seltene Kombintion der Umstände ;)
Alles alles Liebe
EB

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