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von Jungsmami84  am 07.07.2013, 21:40 Uhr

Krankenhaustrauma

Hallo ihr lieben,

Ich bin neu hier und ich hoffe ihr könnt mir helfen. Mein Name ist Beatrice ich bin 28 Jahre und habe zwei Söhne im alter von drei und sieben Jahre.
Mein Problem liegt zur Zeit bei meinem kleinen Sohnemann. Zur Vorgeschichte:

Mitte Mai ist mein Sohn (damals noch zwei) mit starken Bauchschmerzen in die Kinderchirurgie mit einem Blinddarm Verdacht eingewiesen wurden. Er war garnicht mehr er selbst vor Schmerzen. Dort angekommen wurde er Untersucht und Blinddarm wurde ausgeschlossen. Sie vermuteten Magen Darm Infekt. Er lag über 24 h mit unerträglichen Schmerzen und total apathisch auf der Kinder ITS zur Überwachung. Als eine weitere Untersuchung durchgeführt wurde und dann doch Blinddarm diagnostiziert wurde kam er dann nach weiteren vier Stunden mit starken Schmerzen in den OP. Es hat sich dann herausgestellt das er einen Blindarmdurchbruch hatte. Die ganze Zeit im Krankenhaus war ich bei ihm nur zu den Schlafenszeiten musste ich das Zimmer verlassen. Das war für meinen Sohn die Hölle aus Erden er hat geschrien war Panisch und hatte Angst. Die Schwestern dort waren auch nicht gerade die nettesten und schriehen ihn an. Ich hab schon immer so lange am Bett gesessen bis er eingeschlafen war nur in der Nacht oder frühs als er aufwachte war ich hält nicht da .
Jetzt komm ich zum eigentlichen Problem: er redet jeden Tag vom Krankenhaus das er Angst hatte weil ich nicht da war, das er Ganz sehr Bauchschmerzen hatte und und und. Wenn ich mit ihm schimpfen muss wird er richtig aggressiv gegenüber mir er haut zwickt und beißt. Er sagt zu mir ich soll weg gehen oder drin bleiben. Er ist schon immer ein sehr temperamentvoller junger Mann aber seit dem Krankenhaus Aufenthalt ist er mir gegenüber sehr böse so wie als ob er sich an mir Rechen will weil ich ihn alleine lassen musste. Wiederum abends wenn es dann an die Schlafenszeit geht ist er wieder das liebste Kind was man sich wünscht. Er will kuscheln und sagt mir dann wenn er im Bett liegt das ich da bleiben soll weil er mich braucht und lieb hat.
Ich weiß mir Momentan nicht wirklich zu helfen und es zerreißt mir das Herz wo er zu mir ist denn so kenne ich meinen Sohn nicht.
Ich hoffe sie können mit helfen.
Vielen Dank schon mal im vorraus.


Liebe Grüße

Beatrice

 
6 Antworten:

Re: Krankenhaustrauma

Antwort von Bubbles am 08.07.2013, 7:48 Uhr

Nächstes Mal: Isomatte mitnehmen oder im Stuhl schlafen. Da müssten die mich schon gewaltsam aus dem Zimmer entfernen lassen, damit ich mein Kind in so einem Zustand nachts alleine lasse. Ich darf das sagen, denn ich war schon in Deiner Situation und habe mich auch nachts "rausschmeißen" lassen. Ich habe mir fest vorgenommen, dass das nie wieder passieren wird.

Dieses Mal: Aufarbeiten. Ich würde mir ein Buch über Krankenhäuser besorgen (Vielleicht das von Wieso, weshalb, warum, das haben wir letztens mal durchgeschaut) und mit Deinem Sohn darüber sprechen. Er braucht Raum, seinen negativen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Das kann er vielleicht sprachlich noch nicht, also reagiert er körperlich. Hauptsächlich in Situationen, in denen er sich Deiner nicht sicher ist. Er hat vermutlich Angst, dass Du ihn wieder verlässt (zum Beispiel wenn Du schimpfst). Ich würde da ruhig auch sagen, dass Du ihn immer lieb hast, auch wenn Du mal schimpfst. Und ganz viel kuscheln.

Und mach bitte Dir keine Vorwürfe, sondern dem Krankenhaus. Vielleicht würde es Dir helfen, einen Beschwerdebrief an die Krankenhausleitung zu schreiben und Dir den ganzen Frust von der Seele zu schreiben, denn mal ehrlich - erst die Mutter vor die Tür setzen (jedes KH weiß, dass das kontraproduktiv ist) und dann auch noch das Kind (welches Schmerzen und Angst hat!) anschreien, das geht ja wohl gar nicht.

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Re: Krankenhaustrauma

Antwort von maxwell! am 08.07.2013, 10:37 Uhr

Hallo,
Dein Kind muß das verarbeiten dürfen. Das war eine traumatische Situation für ihn, und da bringt es nichts, wenn Du ihm Dein schlechtes Gewissen zeigst. Er hatte wahnsinnige Schmerzen (hatte selber fast einen Blinddarmdurchbruch und weiß noch heute, wie das war), und wurde auch noch angeschrien.
Er reibt sich an denen, die er liebt. Wie soll er denn Deiner Meinung nach das verarbeiten? Durch Gespräche? Kinder in dem Alter sind impulsiv, und verarbeiten impulsiv.
Er ist nicht böse, und will sich nicht rächen. Er muß verarbeiten, daß Du nicht da warst, und muß seine Wut ausleben dürfen.
Reagiere mit verständnis. Aber wenn er zwickt und haut, sag ihm, daß das wehtut. In einer ruhigen Situation fragen, wie er sich fühlen würde, wenn Du ihn zwickst und haust. Aber das ist nur glaubwürdig, wenn Du Dein Kind generell nicht schlägst.

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Re: Krankenhaustrauma

Antwort von BB0208 am 08.07.2013, 13:24 Uhr

Eine schwierige Situation!
Mein Sohn war 7 mal in 3 J. in der Klinik, hatte 6 Eingriffe am Herzen und nein, ich war nicht IMMER bei ihm. Das macht ein Mutter-Herz SEHR schwer! Aber auf einer ITS ist es nunmal nicht erlaubt, aus mehreren Gründen. Ich bin selbst Weißkittel und kann das aus dem med. Aspekt nachvollziehen, ABER als Mutter nicht! Eine Mutter will bei ihrem Kind sein, ob es auf einer ITS liegt oder nicht!! Frag nicht, was in den Zeiten nach dem KH bei uns zu Hause los ist! Der Zwillingsbruder dreht durch, weil ich über 12 Stunden am Tag nicht bei ihm bin und der Kranke dreht durch, weil ich nachts (zum Teil) abwesend war. Als Baby haben sie ihn in einem KiWa regelmäßig nachts im Schwesternzimmer gehabt, weil er alle Kinder weckte. Ich bilde mir ein, dass DAS der Grund dafür ist, dass er mit fast 3 Jahren KEINE Nacht bisher durchgeschlafen hat. Er braucht immer die Gewissheit: Zwilling da, Mama da, Papa da, mein Zimmer!

Ja, Du hast Recht - es ist ein Krankenhaustrauma, und nicht nur fürs Kind!

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Re: Krankenhaustrauma

Antwort von Farasha am 08.07.2013, 16:54 Uhr

Lass ihn erzählen , und setzt euch ruhig zusammen.
Er braucht das , er muss das ja irgendwie verarbeiten.
Du kannst ihm ja auch erzählen das es Dich ganz traurig gemacht hat , wenn du Abends nicht bei ihm bleiben konntest , und das du immer froh warst wenn du morgens wieder zu ihm konntest.

Lass ihn doch fragen warum du Abends gehen musstest .............er ist jetzt in einem Alter wo du ihm sagen kannst , das es so in diesem Krankenhaus geregelt war. Und das du nicht die einzige Mama warst die Abends nicht da bleiben konnte ................

Einfach reden lassen , das viele erzählen zeigt deutlich das er noch daran zu knaubeln hat , und das die Erfahrung bei ihm Spuren hinterlassen hat.
Ich denke er kann teilweise ebend mit seiner Gefühlswelt garnicht auskommen.

Und wenn er Abends im Bettchen solche Dinge sagt , dann sag ihm das du da bist , und das Du ihn ganz lieb hast und auf ihn aufpasst.

Kh- mußte wegen Großbelegung auch die kleine damals alleine in Klnik lassen , da war sie 9 Monate. Wobei ich dann nach 2 Tagen soweit war , das ich auf einem Stuhl an ihrem Bett geblieben bin über Nacht. Klar es waren in einen 3 Bett Zimmer 5 Betten mit kleinen Babys ................es war für mich keine Erholung , aber meine Maus schlief definitiv besser und hat auch ordentlich gegessen. Ab da wo ich da war.

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Re: Krankenhaustrauma

Antwort von elfine am 08.07.2013, 21:33 Uhr

es fellt im schwer das ganze zu verarbeiten!!! Bücher und viel reden. ( ich weis wie manche drauf reagieren, aber ich würde mein Kind jetzt ab und zu mit ins Bett nehmen)

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Re: Krankenhaustrauma

Antwort von M@mi am 08.07.2013, 22:04 Uhr

Ich war mit meiner Tocher kurz vor ihrem 3.Geb. im KH wg. Fieberkrampf und dann unklares Fieber zwischen 39°-40°C über eine Woche. Sie musste auch einiges über sich ergehen lassen, was ich als Krankenschwester natürlich befürworte, aber als Mutter nur schwer aushalten konnte...
Und obwohl ich oder der Papa Tag und Nacht bei ihr waren, war meine Tochter daheim dann sehr verändert. Sie war verschreckt, total eingeschüchtert und wirkte auch irgendwie so, als wäre sie böse auf uns. Wir haben viel mit ihr darüber gesprochen und erklärt, dass das alles leider sein musste. Haben auch ein Buch "Conni im Krankenhaus", welches sie total gerne vorgelesen bekommt. Es hat einige Wochen gedauert, bis sie wieder "aufgetaut" ist. Das ist jetzt gute 3 Monate her und mittlerweile können wir auch wieder zu einem Arzt gehen, ohne dass sie schon im Wartezimmer einen Schreianfall bekommt.

Mein Rat: reden, erklären, evtl auch mit Buch, ganz viel kuscheln und Geduld Geduld Geduld. Er wird es verarbeiten, dauert aber eben ein bisschen.
Ach ja, die Tochter schläft übrigens auch bei uns und ich habe das Gefühl, dass ihr diese Sicherheit grade nach dem KH sehr gut getan hat. Sie hat damals oft geträumt und geschrien im Schlaf...

Alles Gute für euch!

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